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Wer kontrolliert den Aufsichtsrat?

Gefragt von: Wiebke Lindemann  |  Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2023
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Die Prüfung und Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen, die der Aufsichtsrat zu leisten hat, erfolgt durch den Vorstand, ausnahmsweise kann sie auch von der Hauptversammlung beschlossen werden.

Wen kontrolliert der Aufsichtsrat?

Der Aufsichtsrat ist neben dem Vorstand und der Hauptversammlung das dritte zentrale "Organ" in der Aktiengesellschaft. Er ist der Mittelsmann zwischen den Aktionären als Anteilsinhabern und dem Vorstand als Geschäftsführung der AG. Hieraus ergibt sich auch seine zentrale Funktion: Kontrolle des Vorstandes.

Wie überwacht der Aufsichtsrat?

Das Überwachungsfeld des Aufsichtsrats umfasst alles, was ihm nach Gesetz und Satzung zu berichten ist. Vorwiegend erfolgt eine Orientierung an den Berichtspflichten des Vorstands (§ 90 AktG). Überwachung setzt das Vorliegen von Informationen voraus.

Wer schlägt Aufsichtsräte vor?

Wahl durch die Hauptversammlung

Die Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern, die vom Aktiengesetz als Bestellung bezeichnet wird, erfolgt nach dem Gesetz durch die freie Entscheidung durch die Hauptversammlung.

Ist der Aufsichtsrat höher als der Vorstand?

Der Aufsichtsrat vertritt die Gesellschaft gegenüber dem Vorstand (§ 112 AktG). Er ernennt Vorstände und beruft diese ab. Er bestellt die Vorstandsmitglieder auf höchstens 5 Jahre, eine wiederholte Bestellung der Vorstandsmitglieder ist zulässig (§ 84 Abs.

Was ist ein Aufsichtsrat? Definition, Sinn & Zweck des Aufsichtsrats | Betriebsrat Video

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Was darf der Aufsichtsrat nicht?

Verschwiegenheitspflicht Weil der Aufsichtsrat kein Geheimrat ist. Geht es nach den Buchstaben des Gesetzes, dann brauchen Aufsichtsratsmitglieder vor allem eine Stärke: Sie müssen schweigen können. Dürfen keine Betriebsgeheimnisse ausplaudern, keine vertraulichen Informationen preisgeben.

Was verdient ein Aufsichtsrat Vorsitzender?

Aufsichtsräte: Kleine Delle bei der Durchschnittsvergütung

Insgesamt ist die durchschnittliche Vergütung der Dax-Aufsichtsratschefs laut der Beratung zum ersten Mal seit 2015 gesunken – von 434.000 auf 416.000 Euro.

Wann haftet der Aufsichtsrat?

Die Haftung trifft das Aufsichtsratsmitglied vor allem bei der schuldhaften Verletzung von Handlungspflichten, die aus der Pflicht zur Überwachung der Geschäftsführung gem. § 111 Abs. 1 AktG resultieren. Diese wiederum umfasst sämtliche Tätigkeitsbereiche der Geschäftsführung.

Kann der Aufsichtsrat den Vorstand entlassen?

§ 84 Abs.

"Der Aufsichtsrat kann die Bestellung zum Vorstandsmitglied und die Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstands widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt." Für das Mitglied eines Vorstandes bedeutet die Voraussetzung eines wichtigen Grundes für die Abberufung einen gewissen Schutz.

Ist der Betriebsrat im Aufsichtsrat?

Wie alle Aufsichtsratsmitglieder sind auch Betriebsratsmitglieder, die als Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat eines Unternehmens vertreten sind, zur Sorgfaltspflicht und Verantwortlichkeit verpflichtet.

Kann ein Mitarbeiter Aufsichtsrat sein?

Je nach Unternehmensform und Mitarbeiterzahl können Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat Mitwirkungsrechte wahrnehmen. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, die Geschäftsführung zu überwachen. Auf Unternehmensebene können Mitwirkungsrechte auch durch die Vertretung von Arbeitnehmern im Aufsichtsrat bestehen.

Was prüft der Aufsichtsrat?

In § 171 Abs. 1 AktG heißt es, der Aufsichtsrat habe „den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns zu prüfen, bei Mutterunternehmen (§ 290 Abs. 1, 2 des Handelsgesetzbuchs) auch den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht“.

Was darf Aufsichtsrat?

(1) Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung zu überwachen. (2) 1Der Aufsichtsrat kann die Bücher und Schriften der Gesellschaft sowie die Vermögensgegenstände, namentlich die Gesellschaftskasse und die Bestände an Wertpapieren und Waren, einsehen und prüfen.

Was passiert wenn der Aufsichtsrat nicht entlastet wird?

Wird dem Gesamtvorstand, einzelnen Vorstandsmitgliedern oder dem Aufsichtsrat oder einzelnen Aufsichtsratsmitgliedern oder den anderen Organmitgliedern die Entlastung verweigert, drückt das zuständige Organ damit seine Missbilligung über die Verwaltung, Kassenführung oder Einhaltung der Rechtspflichten aus.

Kann ein Geschäftsführer im Aufsichtsrat sein?

Anders als dem Vorstand der Aktiengesellschaft können der Geschäftsführerin/dem Geschäftsführer der GmbH von der Generalversammlung bzw. vom Aufsichtsrat, falls ein solcher besteht und er dazu befugt ist, Weisungen erteilt werden.

Kann man im Aufsichtsrat und im Vorstand sein?

(1) Ein Aufsichtsratsmitglied kann nicht zugleich Vorstandsmitglied, dauernd Stellvertreter von Vorstandsmitgliedern, Prokurist oder zum gesamten Geschäftsbetrieb ermächtigter Handlungsbevollmächtigter der Gesellschaft sein.

Wer kontrolliert den Vorstand?

Der Aufsichtsrat bestellt und überwacht den Vorstand (§ 111 AktG) und vertritt die Gesellschaft gegenüber dem Vorstand gerichtlich und außergerichtlich (§ 112 AktG). Die gesetzlichen Regelungen zum Aufsichtsrat enthalten die §§ 95–116 AktG.

Wie lange kann man im Aufsichtsrat sein?

Gemäß den Zielen für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats soll die fortlaufende Zugehörigkeitsdauer eines Mitglieds des Aufsichtsrats in der Regel einen Zeitraum von 15 Jahren nicht überschreiten.

Wer darf nicht in den Aufsichtsrat?

(1) 1Mitglied des Aufsichtsrats kann nur eine natürliche, unbeschränkt geschäftsfähige Person sein. 2Ein Betreuter, der bei der Besorgung seiner Vermögensangelegenheiten ganz oder teilweise einem Einwilligungsvorbehalt (§ 1825 des Bürgerlichen Gesetzbuchs) unterliegt, kann nicht Mitglied des Aufsichtsrats sein.

Wer entlastet den Aufsichtsrat einer GmbH?

Wer entlastet den Aufsichtsrat bzw. Beirat in der GmbH? Der Aufsichtsrat oder Beirat wird wie die Geschäftsführung durch die Gesellschafterversammlung entlastet. Die Gesellschafter der GmbH billigen mit ihrem Entlastungsbeschluss die Arbeit des Aufsichtsrats bzw.

Wird ein Aufsichtsrat bezahlt?

Die Vergütung des Aufsichtsrats wird, der Struktur und der Höhe nach, von der Hauptversammlung beschlossen und ist in der Satzung geregelt. Die Vergütung entspricht den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in jeder Hinsicht.

Wer bezahlt den Aufsichtsrat?

Die Aufsichtsratsvergütung ist eine Zuwendung für ein Mandat, z.B. im Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft, einer Genossenschaft oder einer GmbH. Die Höhe der finanziellen Zuwendung wird in der jeweiligen Satzung festgelegt und in der Hauptversammlung bewilligt.

Ist der Aufsichtsrat ehrenamtlich?

Die Tätigkeit als Aufsichtsrat ist in den vergangenen Jahren deutlich intensiver und zeitaufwendiger geworden. Sie ist mit einer „ehrenamtlichen“ Tätigkeit früherer Jahre nicht mehr zu vergleichen.

Warum bekommt der Aufsichtsrat kein Gehalt?

Ein Mitglied des Aufsichtsrates erhält eine Vergütung also nur unter der Voraussetzung, dass es eine entsprechende Regelung in der Satzung gibt oder die Hauptversammlung einen entsprechenden Beschluss fasst: Ohne Satzungsregelung, ohne Hauptversammlungsbeschluss gibt es für den Aufsichtsrat kein Gehalt.

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