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Wer kann noch Kurrentschrift lesen?

Gefragt von: Kevin Kern B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv suchte Senioren, um die Briefe eines Schiffsarztes zu veröffentlichen: Sie sind die einzigen, die heute noch alte Schreibschriften, Sütterlin oder alte Kurrentschrift lesen können.

Wer kann alte Schriften lesen?

Wenn man sie denn lesen kann. Altdeutsche Handschriften kann heutzutage allerdings kaum noch jemand entziffern. Die EU-geförderte Software Transkribus schafft Abhilfe. Transkribus ist ein Projekt der Uni Innsbruck, das in Europa noch 13 weitere Partner hat und der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung steht.

Wie kann man Kurrentschrift lesen?

Transkribus liest für Sie Kurrent, Sütterlin und moderne Handschriften. Transkribus hilft Ihnen, alte Briefe, Dokumente und Chroniken von Kurrentschrift in lesbaren Text umzuwandeln. Die Transkribus-Software ermöglicht es Ihnen, Kurrent mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz automatisch zu transkribieren.

Warum wurde die Kurrentschrift abgeschafft?

Dass die Nationalsozialisten die Fraktur und Sütterlin abschafften und mit lateinischen Buchstaben ersetzten, hatte vermutlich nur einen Grund: Die Menschen in den während des Krieges besetzten Gebieten, in denen die deutschen Schriften nicht bekannt waren, sollten die Anweisungen der Nationalsozialisten lesen können.

Wann wurde die Kurrentschrift abgeschafft?

Da die Unterweisung in der Kurrentschrift, in der beinahe alle amtlichen und privaten Aufzeichnungen des deutschen Sprachraumes in den letzten vier Jahrhunderten abgefaßt sind, im Jahre 1941 abgeschafft wurde, beherrschen immer weniger Personen das Lesen dieser Schrift.

Kurrent / Sütterlin entziffern - Hilfreiche Tipps

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Was ist der Unterschied zwischen Kurrent und Sütterlin?

Die deutsche Sütterlinschrift ist eine spezielle Form der deutschen Kurrentschrift für Schreibanfänger. Daneben entwickelte Ludwig Sütterlin auch eine stilistisch entsprechende lateinische Ausgangsschrift, die jedoch nicht als Sütterlinschrift bezeichnet wird.

Warum ist Sütterlin verboten?

Der eigentliche Grund für das Verbot war die Überlegung, dass für das Ausland bestimmte Schriften, die in Frakturschrift gedruckt waren, für jene besetzte Bevölkerungsgruppen, die ansonsten Antiqua-Schrift zu lesen gewohnt waren, nur schwer oder gar nicht lesbar waren.

Ist Sütterlin Kurrentschrift?

Denn die deutsche Kurrentschrift ist eine Schreibschriftform, die sich im Laufe der Jahrhunderte aus dem gebrochenen Schriftbild der Schriften Textur, Fraktur oder Schwabacher Lettern entwickelte. Die Sütterlinschrift ist also lediglich eine Variante der deutschen Kurrentschrift.

Wie heißt die alte deutsche Handschrift?

Die deutsche Kurrentschrift (lateinisch currere „laufen“), auch und insbesondere im Ausland nur als Kurrent bezeichnet, ist eine Schreibschrift. Sie war etwa seit Beginn der Neuzeit bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts (in der Schweiz bis Anfang des 20.

Ist die altdeutsche Schriftart verboten?

Ein entsprechender Antrag wurde in einer Reichstagsabstimmung am 17.10.1911 jedoch abgelehnt. Das Ende für die altdeutsche Schrift kam schließlich durch die Nazis: In einem geheimen Erlass von Hitlers Vertrautem Martin Bormann vom 3.1.1941 wurde „die sogenannte gotische Schrift“ abgeschafft.

Ist Transkribus kostenlos?

Training, Layout-Analyse, Verwendung von Transkribus für die manuelle Transkription, etc. - d.h., alles außer Texterkennung ist kostenlosSie können die Texterkennung von Transkribus aber auch kostenlos nutzen, denn Sie erhalten 500 kostenlose Credits (d.h. ca. 500 Seiten) bei der Anmeldung.

Wie nennt man die Schreibschrift?

Eine Schreibschrift, Kursive (mittellateinisch cursivus ‚fließend, geläufig'), Kurrentschrift (lateinisch currere ‚laufen') oder Laufschrift ist eine Gebrauchsschrift, die durch eine fortlaufende bzw. wenig unterbrochene Linienführung auf einem Schriftträger (meist Papier) charakterisiert ist.

Wie heißt die Schrift in Österreich?

Die in der BRD 1953 eingeführte „Lateinische Ausgangsschrift“ (LA) wurde mit weitgehend identen Lettern 1963 in Österreichs Volksschulen eingeführt.

Wer kann das lesen Sütterlin?

Helfen können auch Archivare, Historiker, Volkskundler und andere „Schriftkundige“, zu deren Handwerkszeug auch das Lesen alter Schriften gehört. Namen dieser Experten können Sie im örtlichen Kommunalarchiv erfragen, außerdem in den NRW-Landesarchiven in Münster, Detmold und Düsseldorf.

Was tun wenn man die Schrift nicht lesen kann?

Wenn die Schrift unleserlich ist, erfüllt sie ihre Funktion nicht mehr und ist überflüssig. Sollte dies der Fall sein, kann es helfen, entweder die Schriftart zu wechseln, z.B. statt in Schreibschrift in Druckschrift zu schreiben, oder das 10-Finger-System an der Computertastatur anzuwenden.

In welchem Jahr ist die Sütterlinschrift abgeschafft worden?

Am 1. September 1941 wurde auch das Lehren von Kurrentschrift und aller darauf basierenden Schriften an deutschen Schulen untersagt – und damit auch der Sütterlinschrift.

Welche Schrift wurde ab 1930 in der Schule gelernt?

Die Sütterlin-Schrift wurde bald zum Standard, und in den 1930er Jahren wurde sie in fast allen deutschen Schulen gelehrt.

Welche Schriftart haben deutsche?

Kurrent und Sütterlin – DIE deutsche Schrift? Wer ohne Kontext von „der deutschen Schrift“ spricht, meint in der Regel die deutsche Kurrentschrift. Diese kam parallel neben der lateinischen Schreibschrift zum Einsatz und das nur im deutschsprachigen Raum.

Woher kommt unsere heutige Schrift?

Unsere Buchstaben kommen ursprünglich von der Halbinsel Sinai, zwischen Ägypten und Israel. Dort wurde vermutlich von Nomaden aus den ägyptischen Hieroglyphen ein Alphabet mit zwanzig verschiedenen Buchstaben geformt. geschrieben werden konnte. Die Schrift der Phönizier verbreitete sich schnell im Mittelmeerraum.

Ist Sütterlin und altdeutsche Schrift das gleiche?

Ihre Experten für alte deutsche Handschriften

Beiden Schriften gemein ist es, dass sie zu den so genannten gebrochenen Schriften gehören. Dennoch ist die Sütterlin Schrift im eigentlichen Sinne nur eine Form der altdeutschen Schrift.

Welche Schrift vor 100 Jahren?

Kurrent ist eine alte deutsche Schreibschrift. Bis vor 100 Jahren schrieb man diese Handschrift in ganz Deutschland.

Wie lernt man altdeutsche Schrift?

Die alte deutsche Schrift (Kurrentschrift) zu lesen lernt man am besten, in dem man sie schreibt. Dazu gehört auch, daß man sie regelmäßig schreibt und sich dazu hinsetzt!

Welche Schrift im 3 Reich?

Die Tannenberg ist eine gebrochene-Grotesk-Schrift. Sie ist eine Akzidenzschrift und wurde zwischen 1933 und 1935 von Erich Meyer bei der Schriftgießerei D. Stempel AG in Frankfurt am Main entwickelt.

Ist Frakturschrift verboten?

Am 7. September 1934 regelte ein Erlass des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung Bernhard Rust die Verwendung der Deutschen Schrift. Am 30. Juli 1937 verbot das Propagandaministerium jüdischen Verlagen die Verwendung der Fraktur zum Druck von Publikationen.

Wann wurde die heutige Schrift eingeführt?

Auf ihren Reisen entlang der Mittelmeerküste verbreitete sich ihr System überall und löste langsam die Keilschrift ab. Es ist die Grundlage für das heutige lateinische, griechische, hebräische und arabische Alphabet. Die Griechen, ein wichtiger Handelspartner, übernahmen die phönizische Schrift etwa 800 v. Chr.