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Wer kann Beteiligter einer Straftat sein?

Gefragt von: Arno Hein MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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§ 25 StGB sieht als Formen der Täterschaft die Allein-, die Mit- und die mittelbare Täterschaft vor. Bei der Teilnahme beschränkt sich der Tatbeitrag einer Person darauf, bei einem anderen den Tatentschluss zur Begehung einer Tat hervorzurufen oder diesen bei seiner Tathandlung zu unterstützen.

Wer ist beteiligter StGB?

Strafrecht. Der Beteiligte im Strafrecht kann sowohl der Teilnehmer (also Anstifter oder Gehilfe) als auch der Täter (in jeder Täterform: Einzeltäter, mittelbarer Täter, Mittäter oder Nebentäter) sein. In mehreren strafrechtlichen Vorschriften ist ebenfalls vom Beteiligten die Rede.

Wer kann im Strafrecht als Teilnehmer bestraft werden?

Anstifter und damit Teilnehmer ist, gem. § 26 derjenige, wer einen anderen zu dessen vorsätzlicher und rechtswidriger Haupttat bestimmt. Vom Strafrahmen her wird der Anstifter wie der Täter bestraft, weil er als Initiator der Tat anzusehen ist und erst durch seine Handlung die Straftat verwirklicht wurde.

Wer kann ein Täter sein?

Täter ist, wer die Tat als eigene will, also mit Täterwillen (animus auctoris) handelt. Als Teilnehmer wird dagegen bezeichnet, wer sie lediglich als fremde will (animus socii). Dies führte allerdings dazu, dass sich der Bundesgerichtshof vom Wortlaut des Gesetzes löste.

Wer ist Gehilfe?

Gemäß § 27 ist Gehilfe derjenige, „wer vorsätzlich einem anderen zu dessen vorsätzlich begangener rechtswidriger Tat Hilfe geleistet hat“. Im Gegensatz zum Anstifter ist die Strafe des Gehilfen nach § 49 Abs.

Voraussetzungen & Folgen einer Straftat - einfach erklärt!

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Wie nennt man einen Gehilfen?

(jemandes) rechte Hand · Adjutant · Adlatus · Beistand · Gehilfe · Handlanger · Helfer · Hilfskraft · Unterstützer ● Assistent Hauptform · (persönlicher) Referent geh.

Was ist Beihilfe zu einer Straftat?

Strafgesetzbuch (StGB) § 27 Beihilfe

(1) Als Gehilfe wird bestraft, wer vorsätzlich einem anderen zu dessen vorsätzlich begangener rechtswidriger Tat Hilfe geleistet hat. (2) Die Strafe für den Gehilfen richtet sich nach der Strafdrohung für den Täter.

Welche Arten von Tätern gibt es?

Arten der Täterschaft
  • Unmittelbare Täterschaft: Dies ist die wohl simpelste Form derTäterschaft. Unmittelbarer Täter ist, wer die Straftat selbst begeht. ...
  • Mittelbare Täterschaft: Hier wird es schon ein wenig komplizierter. ...
  • Mittäterschaft: Mit der mittelbaren Täterschaft nicht zu verwechseln istdie Mittäterschaft.

Wie kann man sich an einer Straftat beteiligen?

Gemäß § 28 Absatz 2 StGB kennt das StGB zwei Formen der Teilnahme: Anstiftung (§ 26 StGB) und Beihilfe (§ 27 StGB). Beide Teilnahmeformen knüpfen an die Begehung einer als Haupttat bezeichneten Straftat durch einen anderen an. Zu dieser ist die Strafbarkeit wegen Beteiligung grundsätzlich akzessorisch.

Wann spricht man von einem Täter?

Eine Straftat begehen

Wenn man von "Täter" spricht, meint man aber nicht jemanden, der einfach etwas tut. Vielmehr wird damit meist eine Person bezeichnet, die eine Straftat oder zumindest etwas Ungesetzliches getan hat.

Wie prüft man Teilnahme?

Zur Teilnahme gehören die Anstiftung (§ 26 StGB) und die Beihilfe (§ 27 I StGB). Geprüft wird die Abgrenzung bei dem Beteiligten, bei dem eine Täterschaft oder Teilnahme in Frage kommt, vorweg im objektiven Tatbestand. Bei der Prüfung der Strafbarkeit wird aber mit dem Tatnächsten begonnen.

Wann muss man Täterschaft und Teilnahme abgrenzen?

Täter ist hiernach, wer mit Täterwillen (animus auctoris) handelt und damit die Tat als eigene will. Dagegen ist Teilnehmer, wer die Tat als fremde veranlassen oder fördern will und daher mit Teilnehmerwillen (animus socii) handelt.

Ist Beihilfe Teilnahme?

Beihilfe ist Unterstützung einer von einem anderen begangenen Straftat. Diese Haupttat begründet die Strafwürdigkeit der Hilfeleistung, denn die Strafbarkeit der Teilnahme ist an das Unrecht der Haupttat angebunden (Grundsatz der Akzessorietät).

Welche Personen sind beteiligt?

Beteiligte im Zivilprozess
  • Allgemeines.
  • Parteien.
  • Parteienvertreter.
  • Richter.
  • Zeugen.
  • Sachverständige.
  • Dolmetscher.

Wer sind Beteiligte?

diejenigen, deren Recht durch das Verfahren unmittelbar betroffen wird, diejenigen, die auf Grund des FamFG oder eines anderen Gesetzes von Amts wegen oder auf Antrag zu beteiligen sind.

Wer sind die Verfahrensbeteiligten?

Der Antragsteller, der unmittelbar rechtlich Betroffene und der von Gesetz wegen oder von Amtswegen zu Beteiligende (z.B. das Jugendamt).

Ist eine Schlägerei eine Straftat?

(1) Wer sich an einer Schlägerei oder an einem von mehreren verübten Angriff beteiligt, wird schon wegen dieser Beteiligung mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wenn durch die Schlägerei oder den Angriff der Tod eines Menschen oder eine schwere Körperverletzung (§ 226) verursacht worden ...

Wer ist bei einer Schlägerei schuldig?

Im Grunde sind alle Beteiligten an der Schlägerei sowohl Opfer als auch Täter, sofern sie selbst von Hieben getroffen werden, da eine wechselseitige Körperverletzung vorliegt. Doch nicht nur die direkten Täter, die zuschlagen oder treten, können sich der Beteiligung an einer Schlägerei schuldig machen.

Kann man mittelbarer Täter und Anstifter sein?

2. Der Hintermann glaubt, er sei Anstifter während er tatsächlich mittelbarer Täter ist. Es sind Konstellationen denkbar, in denen objektiv eine mittelbare Täterschaft vorliegt, der Hintermann jedoch subjektiv die Situation einer Anstiftung annimmt.

Wann liegt Tatherrschaft vor?

Die Tatherrschaft ist damit das vom Vorsatz erfasste "In-den-Händen-Halten" des tatbestandlichen Geschehens bzw. die vom Willen getragene beherrschende Steuerung des Tatablaufs. Diese liegt bei demjenigen vor, der die Tat nach seinem Willen hemmen oder ablaufen lassen kann.

Wo prüft man die Tatherrschaft?

In Rechtsprechung und Literatur ist das maßgebliche Abgrenzungskriterium wiederum die Tatherrschaft. Nach der in der Literatur vertretenen materiell-objektiven Theorie muss der Beitrag des Hintermannes objektiv Tatherrschaft vermitteln. Ob dies der Fall ist, wird anhand objektiver Kriterien durch Wertung ermittelt.

Was begründet die Täterschaft?

Ihre gesetzliche Grundlage erhält die Täterschaft aus dem § 25 StGB. Die unmittelbare Täterschaft ist gegeben, wenn eine Person die Straftat selbst begeht. Die mittelbare Täterschaft hingegen liegt vor, wenn eine Straftat durch einen anderen begangen wird, der als "Werkzeug" fungiert.

Wer leistet Beihilfe?

Die Förderung der Haupttat kann durch eine physische Beihilfe (z.B. „Schmiere stehen“, Verschaffen des Einbruchswerkzeugs) und durch eine psychische Beihilfe (z.B. Ratschläge) geleistet werden. Eine psychische Beihilfe liegt vor, wenn der Gehilfe den Tatentschluss des Haupttäters bestärkt.

Bis wann ist Beihilfe möglich?

Eine Beihilfe ist ohne weiteres während der Phase der Vollendung der Tat möglich. Umstritten ist allerdings, ob eine Beihilfe aber auch dann noch möglich ist, wenn sich die Tat in der Beendigung findet: Beispiel: Täter T raubt eine Bank aus. Er schafft es auch mit der Beute zu flüchten [Vollendung der Tat].

Ist Vertuschung strafbar?

Dabei werden sowohl die Vereitelung der Strafverfolgung (Verfolgungsvereitelung, § 258 Abs. 1 StGB) als auch die Vereitelung der Strafvollstreckung (Vollstreckungsvereitelung, § 258 Abs. 2 StGB) erfasst. In der Umgangssprache wird Strafvereitelung oft mit Vertuschung gleichgesetzt.