Zum Inhalt springen

Wer ist haftbar Händler oder Hersteller?

Gefragt von: Olaf Kurz B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
sternezahl: 4.8/5 (39 sternebewertungen)

Der Verkäufer haftet nur für Mängel am Produkt. Der Hersteller haftet für Zusagen, die er im Rahmen einer Garantiezusage gemacht. Der Hersteller kann für Folgeschäden haften, die durch ein fehlerhaftes Produkt entstanden sind, etwa bei Verletzungen.

Kann mich der Händler an den Hersteller verweisen?

Nein. Im Rahmen der gesetzlichen Gewährleistung darf der Käufer nicht an den Hersteller verwiesen werden.

Wann haftet der Händler?

Selbst der Händler kann zur Haftung herangezogen werden, wenn der Hersteller nicht festgestellt werden kann oder wenn der Händler nicht innerhalb eines Monats seinen Hersteller bzw. den Herstellerlieferanten benennen kann.

Wer haftet bei Produkthaftung?

Normalerweise haften Hersteller*innen und Importierende für Schäden, die durch die Nutzung ihrer Produkte entstehen. Ursachen können Konstruktions-​, Fabrikations-​ und Materialfehler, aber auch unzureichende Hinweise in der Gebrauchs-​ oder Bedienungsanleitung sein.

Wann haftet der Hersteller?

Eine Produkthaftung gemäß dem Produkthaftungsgesetz tritt immer dann ein, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind: Es gibt ein Produkt im Sinne des ProdHaftG (§2). Es kann ein Fehler an diesem Produkt nachgewiesen werden (ProdHaftG , §3). Ein Sachschaden oder Körperschaden beim Endabnehmer besteht.

Hersteller, Quasi-Hersteller oder Händler - Wer bist du?

42 verwandte Fragen gefunden

Unter welchen Voraussetzungen haftet ein Produzent?

Voraussetzung für eine Haftung nach dem ProdHaftG ist, dass durch ein fehlerhaftes Produkt ein durch § 1 ProdHaftG geschütztes Rechtsgut verletzt wird. Dabei darf die Haftung nicht nach § 1 II ProdHaftG ausgeschlossen sein. Ferner muss es sich beim Anspruchsgegner um den Hersteller iS des § 4 ProdHaftG handeln.

Für wen gilt das Produkthaftungsgesetz?

Seit 01.01.1990 wird die Haftung für Schäden, welche einem Verbraucher durch ein Produkt entstanden sind, durch das Produkthaftungsgesetz (ProdHaftG) geregelt. Dieses Gesetz dient dem Zweck, die Verbraucher zu schützen, und zwar sowohl in seinem Eigentum als auch in seiner körperlichen Unversehrtheit.

Wann muss der Hersteller nicht haften?

Voraussetzung für die Haftung des Herstellers ist, dass er für die Inverkehrbringung der Produkte verantwortlich ist. Dies ist nicht der Fall, wenn ihm die Produkte gestohlen und vom Dieb in Verkehr gebracht wurden. Eine Haftung bei gestohlenen Produkten ist somit ausgeschlossen.

Wer gilt als Hersteller?

(1) Hersteller im Sinne dieses Gesetzes ist, wer das Endprodukt, einen Grundstoff oder ein Teilprodukt hergestellt hat. Als Hersteller gilt auch jeder, der sich durch das Anbringen seines Namens, seiner Marke oder eines anderen unterscheidungskräftigen Kennzeichens als Hersteller ausgibt.

Wer haftet für Materialfehler?

Bauhandwerker haften für Fehler verwendeter Materialien, also für Umstände und Ursa- chen, für die sie eigentlich nichts können. Wichtig sind deshalb ihre eigenen Gewährleis- tungsansprüche gegenüber ihren Zulieferanten.

Für welche Mangel haftet ein Händler?

Der Verkäufer oder Werkunternehmer haftet, egal ob er den Mangel verursacht hat oder nicht. Die Haftung umfasst bei der Gewährleistung in den meisten Fällen nur die Sache selbst, also das mangelhafte Produkt oder die Dienstleistung.

Was tun wenn Händler Gewährleistung verweigert?

Was tun, wenn der Händler die Gewährleistung ablehnt? In diesem Fall raten wir, die Reklamation schriftlich per Einwurfeinschreiben mit einer Fristsetzung von 14 Tagen zu formulieren. Betroffene können wahlweise die Reparatur oder einen Ersatz des defekten Produkts fordern.

Was tun wenn Händler nicht auf Reklamation reagiert?

Gewährleistungsrecht geltend machen: So gehst du vor

Sollte der Händler nach einem Versuch der Nacherfüllung das Problem nicht behoben haben oder nicht auf deine Reklamation reagieren, kannst du als Kunde gemäß § 437 BGB vom Kaufvertrag zurücktreten oder gemäß § 441 BGB den Kaufpreis mindern.

Wer leistet die Garantie?

Wer gibt die Garantie? Eine Garantie wird meist vom Hersteller gegeben. Gesetzlich ist er dazu nicht verpflichtet. Sie darf nicht mit der Gewährleistung gleichgesetzt werden, denn diese bekommt der Kunde vom Händler.

Wann muss der Hersteller ein Gerät zurücknehmen?

Defekte Ware müssen Händler aber zurücknehmen. Wenn fabrikneue oder neuwertige Geräte plötzlich nicht mehr laufen oder funktionieren wie sie sollten, ist guter Rat teuer. Grundsätzlich muss der Händler ein defektes Gerät bis zwei Jahre nach dem Kauf reparieren ode r austauschen.

Wer muss die Garantie übernehmen?

Garantie - Garantievertrag und Garantieanspruch. Der Verkäufer einer Sache kann eine Garantie übernehmen, hierfür schließen der Verkäufer und Käufer einen Garantievertrag. Dieser besteht unabhängig bzw. zusätzlich zu den gesetzlichen Gewährleistungsrechten.

Ist ein Händler Inverkehrbringer?

Mit der ersten Bereitstellung durch den Hersteller innerhalb der EU (zum Beispiel bei Verkauf an einen Händler oder Kunden) gilt die Ware als in Verkehr gebracht. Zahlreiche Quellen interpretieren den Bezug der Ware durch den Quasi-Hersteller noch nicht als Inverkehrbringen.

Welche Überprüfung muss ein Händler nach der MDR durchführen?

Zu diesen Überprüfungen, die die MDR von den Händlern verlangt zählen: Trägt das Produkt eine CE-Kennzeichnung? Wurde für das Produkt eine Konformitätserklärung ausgestellt? Hat der Importeur seinen Namen und seine Anschrift auf dem Produkt, der Verpackung oder einem Dokument angegeben?

Wann ist man Inverkehrbringer?

Für das „Inverkehrbringen“ wesentliche Merkmale sind demnach: erstmalige entgeltliche oder unentgeltliche Bereitstellung. eines neuen Produkts. auf dem europäischen Binnenmarkt.

Wie lange ist Produkthaftung?

Im Rahmen der Produkthaftung haftet man zehn Jahre ab Inverkehrbringen, wobei innerhalb von drei Jahren ab Kenntnis des Schadens sowie des Schädigers gerichtlich vorgegangen werden muss. Ansonsten ist der Anspruch, auch wenn die zehn Jahre noch nicht verstrichen sind, ebenfalls verjährt.

Wie lange hat man auf Materialfehler Garantie?

Auch Materialfehler fallen unter Gewährleistung

Dies gilt auch für eventuelle, von Ihnen vermutete „Materialfehler“ – sie fallen ebenfalls unter die gesetzliche Gewährleistung und müssen innerhalb der ersten zwei Jahre angezeigt werden.

Was fällt nicht unter das Produkthaftungsgesetz?

Unbewegliche Sachen, z.B. Gebäude, Brücken etc. sind keine Produkte nach dem Produkthaftungsgesetz. Allerdings bleiben die verbauten Produkte, Produkte im Sinne des Produkthaftungsgesetzes. Die Herstellerhaftung für fehlerhafte Bauteile bleibt damit bestehen.

Wie ist es mit der Beweislast bei der Produkthaftung?

Grundsätzlich muss der Geschädigte den Produktfehler und den Kausalzusammenhang zwischen Fehler und Schaden beweisen. Den Beweis, welcher Bestandteil defekt wurde, muss er hingegen nicht erbringen. Ebenso muss er nicht den genauen Ort und die Ursache des schadenverursachenden Defekts benennen können.

Wann Produkthaftung und Produzentenhaftung?

Die Produzentenhaftung gewinnt dort an Bedeutung, wo die Haftung nach dem Produkthaftungsgesetz ausgeschlossen bzw. eingeschränkt ist. Produkthaftung: Der Hersteller haftet für die Gefahren die vom eigenen Produkt ausgehen nach § 1 ProdHaftG, ohne dass dazu ein Verschulden des Herstellers notwendig ist.

Wer kann Ansprüche nach dem Produkthaftungsgesetz stellen?

Zwischen der Erzeugerin/dem Erzeuger eines Produktes und der geschädigten Person muss keine vertragliche Bindung bestehen, d.h. dass auch außenstehende Dritte – und nicht nur die Käuferin/der Käufer des Produktes – Ansprüche stellen können.