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Wer ist gefährdet zu stürzen?

Gefragt von: Hanni Bode  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Speziell gefährdet sind Patienten mit Osteoporose, Parkinson, Schlaganfall mit Halbseitenlähmung, starken Blutdruckschwankungen und Demenz. Sind schon einmal Verletzungen und Brüche durch Stürze entstanden, wächst die Angst vor einem weiteren Sturz.

Was sind die häufigsten Gründe für Stürze im Alter?

Viele ältere Menschen haben Angst zu stürzen – die meisten Stürze haben aber zum Glück keine schweren Folgen. Häufige Ursachen sind Stolperfallen in der Wohnung oder schlecht sitzende Schuhe. Auch Erkrankungen und bestimmte Medikamente können das Risiko für Stürze erhöhen.

Welche Ursachen für Stürze gibt es?

Intrinsische Faktoren von Stürzen
  • Veränderung der Muskulatur.
  • Veränderung des zentralen Nervensystems.
  • Inaktivität und Bewegungsmangel.
  • Gleichgewichtsstörungen / Schwindel.
  • Eingeschränkte Gelenkbeweglichkeit.
  • Visuelle Einschränkungen.
  • Erkrankungen des Bewegungsapparats (Arthrose etc.)
  • Angst vor Stürzen.

Warum stürzen alte Menschen so oft?

Ältere Menschen neigen bei Stürzen aufgrund verminderter Reaktionsfähigkeit dazu, ungebremst nach vorn auf den Kopf zu fallen. Dabei erleiden sie häufig Hirnverletzungen, denn im höheren Alter sitzt das Gehirn lockerer. Es hat mehr Platz im Schädel, die Gefäße sind dünner und nicht mehr so elastisch.

Welche Faktoren beeinflussen die Sturzgefahr?

Dazu gehören verringerte Muskelkraft, Sehschwäche, Schlafprobleme und Tagesmüdigkeit, Inkontinenz und Schwindel. Zusätzlich beeinflussen äußere Faktoren das Sturzrisiko: schlechte Beleuchtung, Stolperfallen, eine neue Brille oder eine ungewohnte Umgebung.

Stürze vermeiden | ZQP-Erklärfilm

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Wie können Stürze vermieden werden?

Eine Sturzprophylaxe ist ein Bündel von Maßnahmen, die einem Sturzrisiko vorbeugen bzw. es vermeiden. Dazu zählen die Beratung des Betroffenen und seiner Angehörigen, das Training zum Umgang mit Hilfsmitteln sowie Bewegungsübungen zur Verbesserung der Kraft und des Gleichgewichts.

Auf welche Krankheiten weisen beinahe Stürze hin?

Krankheit als Auslöser von Stürzen
  • Gleichgewichtsstörungen.
  • Blutdruckschwankungen.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Medikamentennebenwirkungen.
  • Vorerkrankungen wie Schlaganfall, Epilepsie, Multiple Sklerose oder Morbus Parkinson.
  • Demenz.
  • Polyneuropathie.
  • Verwirrtheit.

Wie gefährlich ist ein Sturz im Alter?

Ein Sturz im Alter kann gravierende Auswirkungen auf die bisherige Lebensführung haben. Neben oft massiven Beeinträchtigungen der funktionellen Gesundheit sind es vor allem psychosoziale Folgen, die eine bedrohliche Abwärtsspirale einleiten können.

Was passiert oft nach einem Sturz?

Stürze sind die häufigste Ursache für die Pflegebedürftigkeit älterer Menschen. Jährlich erleiden 100 000 alte Menschen einen Oberschenkelhalsbruch; 1 000 sterben sogar an den Folgen eines Sturzes, oft eines Treppensturzes.

Welche sturzhöhe ist gefährlich?

Schon bei einem Sturz aus 0,5 m Höhe oder weniger kann es zu schweren Verletzungen kommen. Stürze von Kindern gelten bereits ab 1,5 m Höhe als Stürze aus großer Höhe. Dass ein Sturz aus 8 m Höhe fast unbeschadet überstanden wird, ist ein „seltener Ausnahmefall.

Welche Diagnosen begünstigen Stürze?

Zusätzlich nehmen Krankheiten, den Herz-Kreislauf betreffend zu, wir leiden unter Schwindel, haben Diabetes und damit verbunden ein Risiko unterzuckert zu sein, das Augenlicht und die Reflexe lassen nach, es kommt zu Stürzen.

Warum kann man im Alter nicht mehr laufen?

Die Gangstörungen treten meist in Verbindung mit Schwindel und Gleichgewichtsstörungen auf. Orthopädische Ursachen – Schwächen oder Erkrankungen des Bewegungsapparates, z.B. Sarkopenie, Verletzungen oder Erkrankungen der Knochen, Gelenke oder der Wirbelsäule, wie Bandscheibenvorfall, Arthrose etc.

Warum stürzen Frauen häufiger?

Eine Ursache könnten hohe Absätze und Sandalen der Frauen sein. Möglicherweise spielten auch Schrittfrequenz und Schrittweite eine Rolle. Da Frauen bei der Bewältigung einer Strecke im Schnitt zehn Prozent mehr Schritte machten als Männer, steige theoretisch auch ihr Sturz- und Stolperrisiko um zehn Prozent.

Wie fällt man hin?

Seitlich fallen ist besser frontal

Im Prinzip geht es darum, elastischer zu fallen, den Kopf zu schützen – und sich möglichst seitlich wegzurollen (so wie man es in Actionfilmen sieht). Beim frontalen Sturz, vor allem rückwärts, ist speziell die Wirbelsäule anfällig für Verletzungen.

Was sind Folgen von Stürzen?

Insbesondere bei älteren oder pflegebedürftigen Menschen kann ein Sturz eine ganze Reihe von Folgen nach sich ziehen. Neben leichten Verletzungen wie zum Beispiel Prellungen und Hautabschürfungen können Stürze auch Knochenbrüche oder andere schwere Verletzungen verursachen, die manchmal auch zum Tode führen.

Was ist Sturzrisiko?

Gefahren bei Stürzen im Alter

Oft ist auch die Konzentration verringert, wodurch das Sturzrisiko steigt. Die Knochen von älteren Menschen sind poröser, insbesondere wenn eine Osteoporose besteht. Kommt es zu einem Sturz, werden komplizierte Brüche wie eine Oberschenkelhalsbruch wahrscheinlicher.

Was ist wenn man ständig stürzt?

Neurologische Erkrankungen, die Gangstörungen, Schwindel und Stürze verursachen können, treten meistens im höheren Lebensalter auf. Häufig überlagern sie sich mit altersassoziierten Problemen, zum Beispiel Gebrechlichkeit bei Sarkopenie, Schmerzen bei Osteoporose oder Sehstörungen im Rahmen einer Makuladegeneration.

Welche Sturzrisiko Assessment gibt es?

Performanz-orientierte Sturzrisiko-Assessments wie der Timed Up and Go (siehe Kasten rechts), der Chair Rising Test oder der Tandemstand Test sind Bestandteil des geriatrischen Basis-Assessments und finden sich nun auch im neuen Disease-Management-Programm (DMP) Osteoporose (4).

Welche Medikamente können das Sturzrisiko erhöhen?

Fazit. Insbesondere Opioide, Antidepressiva, Hypnotika und Sedativa haben eine positive Korrelation zu Stürzen, die zu einer Krankenhausaufnahme führen. Dies sollte bei der Verordnung bedacht und gegen die sicherlich auch vielen positiven Effekte dieser Medikamente abgewogen werden.

Warum stürzen Menschen mit Demenz?

Als Hauptrisikofaktoren für Stürze gelten Muskelschwäche und Gangstörungen sowie ein verringertes Sehvermögen oder eine Störung des Gleichgewichtssinnes - Symptome, die im Rahmen einer Demenz- oder Parkinson-Erkrankung auftreten. Auch mangelhafte Umgebungsbedingungen erhöhen das Sturzrisiko für alte Menschen.

Was sind personenbezogene Risikofaktoren?

Beispiele für personenbezogene Risikofaktoren sind Beeinträchtigungen der funktionellen (z.B. Aktivitäten des täglichen Lebens), kognitiven und sensomotorischen (z.B. Gehfähigkeit, Balance) Fähigkeiten, Depressionen, mit Schwindel oder körperlicher Schwäche einhergehende Gesundheitsstörungen, Kontinenzprobleme, ...

Was tun bei Sturzangst?

Methoden, die bei Sturzangst anwendet werden können, sind zum Beispiel kognitive Restrukturierung, Entkatastrophisieren und Expositionsverfahren, die mit Psychoedukation und Entspannungsverfahren kombiniert werden können.

Ist man mit 70 schon alt?

In Deutschland werden Menschen zwischen 60 und 75 oft als „ältere“ Menschen, 75- bis 90-Jährige als „alte“ und 90- bis 100-Jährige als „sehr alt“ bezeichnet. Menschen, die über 100 Jahre alt sind, werden auch „Langlebige“ genannt. Die Lebensjahre sind aber nur eine Möglichkeit, das Alter festzulegen.

Warum machen alte Männer Kleine Schritte?

Der wahrscheinlichste Grund für die verkürzte Schrittlänge (Abstand von einer Ferse zur nächsten) ist eine Schwäche der Wadenmuskulatur, die den Körper nach vorne treibt; die Kraft der Wadenmuskeln ist bei älteren Menschen deutlich reduziert.

Warum erzählen alte Menschen immer das Gleiche?

Menschen mit Alzheimer verlieren die Fähigkeit zu suchen und Hinweise zu verwenden, die sie bei der Orientierung unterstützen. Auch die zeitliche Orientierung geht zunehmend verloren. Es kann vorkommen, dass "normal" vergessliche Menschen entfernten Freunden noch einmal die gleiche Geschichte erzählen.