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Wer ist berechtigt Einspruch einzulegen?

Gefragt von: Ludmila Voss-Bartels  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Zum Einspruch befugt ist nur, wer geltend macht, durch einen Verwaltungsakt oder dessen Unterlassung beschwert zu sein (§ 350 AO).

Wer darf einen Einspruch einlegen?

Wer darf Einspruch einlegen? Jeder darf Einspruch einlegen, der durch den Bescheid des Finanzamtes persönlich betroffen ist. Das Gesetz spricht hier von der persönlichen Beschwer (§ 350 Abgabenordnung, AO).

Wer ist der einspruchsführer?

Nach § 359 Nr. 1 AO ist Beteiligter am finanzbehördlichen Einspruchsverfahren, wer den Einspruch eingelegt hat. Er wird vom Gesetz als Einspruchsführer bezeichnet.

Wann ist ein Einspruch unzulässig?

Fehlt nur eine, ist der Einspruch von Amts wegen als unzulässig zu verwerfen. Er darf sachlich nicht behandelt werden, selbst wenn er nach materiellem Recht begründet wäre. Nur bei einem zulässigen Einspruch muss also überprüft werden, ob dem Begehren des Einspruchsführers stattzugeben ist.

Wer muss Einspruch unterschreiben?

Ein Einspruch muss schriftlich erfolgen. Der Einspruchsführer (Steuerpflichtige oder sein Steuerberater) muss aus dem Einspruch erkennbar sein. Eine Unterschrift ist nicht zwingend erforderlich. Ein Einspruch kann auf postalischem Weg, aber auch per Telefax oder Email versandt werden.

7 Gründe, um gegen einen Bußgeldbescheid Einspruch einzulegen

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Welche Formvorschriften sind bei einem Einspruch einzuhalten?

Der Einspruch muss gem. § 357 Abs. 1 Satz 1 AO lediglich schriftlich, elektronisch oder zur Niederschrift beim Finanzamt erfolgen.

Was muss in einem Einspruch stehen?

Was sollte in einem Einspruch drin sein? Ein Einspruchsschreiben sollte folgende Informationen enthalten: Absender: Die Person, die Einspruch einlegt, muss klar genannt werden. Adressat: Das Finanzamt, gegen dessen Steuerbescheid Einspruch eingelegt werden soll, er-hält den schriftlichen Einspruch zum Steuerbescheid.

Wann ist der Einspruch begründet?

Steuerbescheid: Gründe für einen Einspruch

In der Steuererklärung geltend gemachte Aufwendungen oder Freibeträge wurden nicht anerkannt. Der Steuerbescheid weicht von der Steuererklärung ab, eine Begründung des Finanzamts fehlt. Sie finden einen Fehler im Steuerbescheid. Das Finanzamt vertritt eine andere ...

Wann ist ein Einspruch statthaft?

Der Einspruch ist außerdem statthaft, wenn geltend gemacht wird, dass in den in Satz 1 bezeichneten Angelegenheiten über einen vom Einspruchsführer gestellten Antrag auf Erlass eines Verwaltungsakts ohne Mitteilung eines zureichenden Grundes binnen angemessener Frist sachlich nicht entschieden worden ist.

Ist ein Einspruch per E-Mail zulässig?

Neben der "normalen" Schriftform (Brief oder Fax) ist auch die Einlegung eines Einspruchs mittels einfacher E-Mail zulässig, wenn das Finanzamt eine E-Mail-Adresse auf dem Steuerbescheid angibt. Die erforderliche Schriftform sei dabei gewahrt.

Was passiert wenn der Einspruch abgelehnt wird?

Wenn der Widerspruchsausschuss Ihren Widerspruch ganz oder teilweise ablehnt, können Sie gegen den Widerspruchsbescheid Klage zum Sozialgericht erheben. Auch dafür ist eine Frist von einem Monat einzuhalten. Dazu wenden Sie sich direkt an das im Widerspruchsbescheid benannte zuständige Gericht.

Was passiert wenn man Einspruch einlegt?

Welche Folgen hat ein Einspruch? Ein fristgemäßer, das heißt binnen zwei Wochen nach Zustellung eingelegter Einspruch führt dazu, dass der Bußgeldbescheid nicht rechtskräftig wird. Es muss also weder die Geldbuße bezahlt werden, noch läuft ein Fahrverbot an. Es wird auch kein Eintrag in Flensburg gemacht.

Wird über den Einspruch förmlich entschieden?

Wird Ihrem Einspruch nicht stattgegeben, erhalten Sie darüber eine förmliche Einspruchsentscheidung. Nun bleibt Ihnen nur noch ein Weg: die Klage vor dem Finanzgericht. Doch diese will gut überlegt sein. Sprechen Sie in jedem Fall vorher mit einem Steuerberater oder Fachanwalt.

Was ist der Unterschied zwischen Einspruch und Widerspruch?

Im Gegensatz zum Widerspruch kommt der Einspruch nur bei bestimmten Verwaltungsakten oder bei Entscheidungen von Behörden und Gerichten zum Einsatz.

Was bedeutet Statthaftigkeit des Einspruchs?

Statthaftigkeit Widerspruch bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Widerspruch überhaupt gegen die jeweilige Entscheidung erhoben werden kann. Ein Widerspruch ist grundsätzlich nur gegen einen Verwaltungsakt im Sinne des § 35 VwVfG bzw. § 31 SGB X statthaft.

Was tun gegen einspruchsentscheidung?

Soweit das Einspruchsverfahren durch eine wirksame Einspruchsentscheidung abgeschlossen wird, können Verwaltungsakten nur noch mit der Klage angefochten werden. Ein erneuter Einspruch gegen die Steuerfestsetzung ist nicht mehr zulässig.

Was bedeutet Widerspruch statthaft?

Ein Widerspruch ist statthaft, wenn er sich gegen einen Verwaltungsakt oder gegen die behörd- liche Ablehnung eines Verwaltungsaktes richtet.

Wer kann Einspruch gegen Steuerbescheid einlegen?

Jeder Steuerzahler, der einen fehlerhaften Steuerbescheid erhalten hat, kann Einspruch gegen den Bescheid einlegen.

Ist eine einspruchsentscheidung ein Bescheid?

In der Einspruchsentscheidung teilt Ihnen das Finanzamt mit, wie es über Ihren Einspruch entschieden hat, ob es also Ihren Einspruch für unbegründet oder für begründet hält und ob sich die im ursprünglichen Steuerbescheid festgesetzte Steuer ändert.

Kann man vorsorglich Widerspruch einlegen?

Da das Gespräch möglicherweise nicht binnen kurzer Zeit nach Erlass des rechtsmittelfähigen Bescheides erfolgen kann, ist es sinnvoll einen vorsorglichen Widerspruch einzulegen. Dieser kann bei Bedarf auch wieder zurückgezogen werden.

Wie begründe ich Widerspruch?

“ Wenn Sie eine Begründung für den Widerspruch schreiben wollen, aber noch mehr Zeit dafür brauchen: Dann müssen Sie im Widerspruch schreiben, dass Sie die Begründung nachreichen werden. Das kann sinnvoll sein, um die Frist einzuhalten. Denn den Grund für den Widerspruch sollten Sie sehr gut vorbereiten.

Wie viel kostet ein Widerspruch?

Die Höhe der Kosten eines Widerspruchsverfahrens wird in der Regel mit dem 1,5-fachen Betrag festgesetzt, die der ursprüngliche Bescheid ausgemacht hatte, wobei die Mindestgebühr bei 25,- € liegt (bei Widersprüchen gegen Abgabeentscheidungen 10,- €) zuzüglich Portokosten.

Was ist ein formloser Widerspruch?

Formlos bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ein einfaches, herkömmliches Schreiben ausreicht. Möchte der Betroffene Widerspruch einlegen, kann er also einen normalen Brief aufsetzen. Das Gegenstück zu einem formlosen Widerspruch wäre ein förmlicher Widerspruch.

Wer zahlt Gerichtskosten bei Einspruch?

Auch wenn der Einspruchsführer den Einspruch zurücknimmt, sind die Kosten zu tragen. Wird das Verfahren eingestellt, entfallen zwar die Gerichtskosten, dennoch muss der Betroffene die Anwaltskosten übernehmen. Die Gerichtskosten werden in diesem Fall vom Staat übernommen.

Kann man einen Widerspruch per Hand schreiben?

Der Widerspruch kann schriftlich, zur Niederschrift oder auf dem elektronischen Weg eingelegt werden. Die Schriftlichkeit ist nur gewahrt, wenn der Widerspruch handschriftlich unterschrieben ist!

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