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Wer hinten auffährt ist schuld?

Gefragt von: Henry Voß B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 6. August 2023
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Schuld beim Auffahrunfall: Nicht immer ist die Schuldfrage eindeutig. In der Regel geht die Straßenverkehrsordnung (StVO) davon aus, dass die hintere Fahrerin oder der Fahrer bei einem Auffahrunfall zu wenig Sicherheitsabstand gehalten haben. Ist dies der Fall, müssen Sie sich über die Schuldfrage keine Gedanken machen ...

Ist man als Autofahrer immer Schuld?

Alle Verkehrsteilnehmer haben die Pflicht mit ständiger Vorsicht und gegenseitiger Rücksicht am Straßenverkehr teilzunehmen. Fahrzeugführer tragen aufgrund ihrer Stärke im Straßenverkehr oft die Schuld an einem Unfall. In einigen Fällen können Sie als Fußgänger jedoch trotzdem eine Mitschuld am Unfall tragen.

Wann ist der Auffahrende nicht Schuld?

Hat bei einem Auffahrunfall der Vorausfahrende kurz zuvor auf die Fahrbahn des Auffahrenden gewechselt – beispielsweise beim Einfädeln oder durch einen plötzlichen Spurwechsel, ohne zu blinken – gilt der Anscheinsbeweis nicht mehr zu Lasten des Auffahrenden.

Wer entscheidet bei Unfall wer Schuld ist?

Ein polizeilicher Unfallbericht kann die Schuldfrage klären. Notfalls muss auch ein Gutachter hinzugezogen werden.

Was tun wenn mir jemand hinten drauf fährt?

Bei einem Auffahrunfall mit Personenschaden müssen Sie allerdings die Polizei informieren. Automobilclubs raten dazu, immer die Polizei-Beamten zu rufen. Dadurch wird der Schaden von offizieller Seite dokumentiert. Das beugt häufig späteren Unstimmigkeiten mit der Versicherung oder anderen Beteiligten vor.

Auffahrunfall: Wer auffährt, ist immer schuld? - Oder!? | ADAC | Recht? Logisch!

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Wer zahlt was bei 50 50% Schuld?

Sind beide gleichermaßen schuld, trägt die Versicherung des einen 50 Prozent und die des anderen ebenfalls 50 Prozent der Kosten für die Reparatur des jeweiligen Fahrzeugs. Auch Quoten von 30 zu 70 Prozent oder 60 zu 40 Prozent sind möglich.

Was tun bei Unfall nicht schuld?

Sind Sie in den Unfall unverschuldet verwickelt worden, ist es oft hilfreich, wenn Sie bereits am Unfallort die Polizei hinzuziehen. Damit wird der Unfall sachgerecht aufgenommen. Sie sollten aber auch selbst einen Unfallbericht aufsetzen. Achten Sie dabei unbedingt darauf, dass alle wichtigen Daten erfasst werden.

Wie klären Versicherungen die Schuldfrage?

Zur Klärung der Schuldfrage kann von der Versicherung und den Unfallbeteiligten ein Gutachter hinzugezogen werden. Auch das Gericht hat die Möglichkeit, ein Unfallgutachten in Auftrag zu geben.

Wie wird die Schuldfrage geklärt?

Wie wird die Schuldfrage geklärt? Wichtig für die Klärung der Schuldfrage ist, dass die Unfallstelle gesichert und der Schaden ausreichend dokumentiert wird. Dafür machen Sie am besten Fotos mit Ihrem Smartphone und schreiben zusammen mit dem Unfallgegner einen neutralen Unfallbericht.

Welche Versicherung zahlt wenn beide schuld sind?

Grundsätzlich ist es so, dass die Schuldfrage zentral für die Schadensabwicklung ist. Denn wie oben bereits angedeutet, ist die Haftpflichtversicherung für all jene Kosten, die beim Unfallgeschädigten entstehen, verantwortlich. Infolge eines Unfalls können Sie dann direkt die gegnerische Versicherung kontaktieren.

Was tun wenn mir jemand auffährt?

den Warnblinker anstellen, Warnweste überziehen und die Unfallstelle mit dem Warndreieck absichern (Abstand 100 bis 400 Meter, je nach Geschwindigkeit des Verkehrs; Bergkuppen und Kurven beachten) eventuelle Personenschäden feststellen, gegebenenfalls die Notruf absetzen, Erste Hilfe leisten und die Polizei rufen.

Was passiert wenn man jemanden überfährt?

In § 222 StGB wird das Strafmaß für fahrlässige Tötung mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe festgesetzt. Eine Bewährungsstrafe ist ebenfalls möglich. Bei besonderer Schwere der Tat wird allerdings in der Regel auf die Bewährungsstrafe verzichtet und die Freiheitsstrafe vorgezogen.

Was mache ich wenn mir einer ins Auto gefahren ist?

Melden Sie den Unfallschaden bei der gegnerischen Versicherung, ob der Unfall polizeilich aufgenommen wurde, Zeugen etc., und wo Sie das Auto reparieren lassen. In der Werkstatt unterschreiben Sie eine Abtretungserklärung, dann regelt die Werkstatt alles weitere (Gutachter etc.) mit der Versicherung.

Wird man hochgestuft wenn man nicht Schuld ist?

Da es bei einer Teilkasko keine Schadenfreiheitsklassen gibt, können Sie dementsprechend auch nicht hochgestuft werden. Darüber hinaus deckt diese Versicherung auch nur unverschuldete Schäden am eigenen Kfz ab, zu denen es beispielsweise durch Diebstahl gekommen ist, nicht jedoch durch einen Verkehrsunfall.

Welche Strafe bekommt man wenn man einen Menschen anfährt?

Doch was droht bei einem Verkehrsunfall mit einem Fußgänger? Wird ein Fußgänger angefahren, entscheidet die Schuldfrage über die Sanktionen. Trägt der Fußgänger keine Schuld und wird verletzt, kann er den Autofahrer vor Gericht wegen Körperverletzung verklagen. Eine Freiheits- oder Geldstrafe ist die Folge.

Wer bekommt den Unfallbericht?

Sind sich die Unfallbeteiligten nicht über den Unfallhergang einig, fertigt jeder einen eigenen Unfallbericht an. Die Versicherungen müssen dann jeweils den gegnerischen Unfallbericht anfordern.

Wer hat immer Schuld?

Bei den meisten Verkehrsunfällen liegt der Volksmund richtig mit dem Satz: „Wer auffährt, hat immer Schuld“. Autofahrer müssen sich vorausschauend im Straßenverkehr verhalten. Dazu zählen eine angemessene Geschwindigkeit und ein ausreichender Sicherheitsabstand, um auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können.

Wer steht als erster im Unfallbericht?

Bei einem typischen Unfall mit zwei Beteiligten ist also „01“ derjenige, der nach Einschätzung der Polizei den Unfall verursacht hat, „02“ meist eher das Unfallopfer. Kann die Polizei vor Ort nicht aufklären, wie genau sich der Unfall zugetragen wird, werden die Beteiligten zwar auch als „01“, „02“ usw.

Wer zahlt was bei teilschuld?

Die Schadensregulierung findet in der Regel über die Haftpflicht der Kfz-Versicherung desjenigen statt, der den Unfall verschuldet hat. Ist beiden Fahrern eine Teilschuld zugesprochen worden, so regulieren die Versicherer beider Fahrer die Kosten anteilig nach der Höhe der Teilschuld.

Wer stellt teilschuld fest?

Wie kann eine Teilschuld nach einem Autounfall festgestellt werden? Die wohl beste Methode, um die Schuldfrage nach einem Unfall zu klären, besteht darin, die Polizei direkt zum Unfallort zu rufen.

Wann meldet sich die gegnerische Versicherung bei mir?

Nach der Rechtsprechung (vgl. OLG Saarbrücken – Beschluss vom 10.11.2017 – 4 W 16/17) ist ein Zeitraum von vier bis sechs Wochen als angemessene Prüffrist festgelegt. Sie haben keine Nerven und keine Zeit in der Warteschleife der Versicherung zu hängen, um Ihren Unfall zu melden?

Wer legt teilschuld fest?

Die Klärung der Frage nach der Teilschuld sollte erst nach eingehender Begutachtung der Situation und Schäden an den Fahrzeugen durch die Versicherung und einen Sachverständigen erfolgen. Denn vor allem bei einem Mitverschulden ist es für den Laien häufig zu schwierig, eine Teilschuld konkret in Zahlen festzumachen.

Was zahlt die Versicherung wenn der Schaden nicht repariert wird?

Was zahlt die Kfz-Versicherung, wenn der Schaden nicht repariert wird? Die Versicherung zahlt Ihnen die Schadenssumme, die für die Reparatur (inkl. Kosten für Ersatzteile und Arbeitslohn), Transportkosten und Mehrwertsteuer anfallen.

Bin ich verpflichtet einen Schaden reparieren zu lassen?

Als Geschädigter sind Sie nicht verpflichtet Ihr Fahrzeug reparieren zu lassen. Sie können sich auch die im Gutachten ausgewiesenen Reparaturkosten auszahlen lassen und mit dem beschädigten Fahrzeug weiterfahren oder es nur teilweise reparieren. Dies nennt man fiktive Abrechnung.

Bin ich bei einem Unfall verpflichtet zu helfen?

Laut Strafgesetzbuch ist jeder dazu verpflichtet, Erste Hilfe zu leisten. Wer etwa bei Verkehrsunfällen nicht als Ersthelfer tätig wird, obwohl es notwendig und zumutbar ist, muss mit einer Geldstrafe rechnen – oder sogar mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr.