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Wer hilft bei Mutismus?

Gefragt von: Frau Dr. Else Buck  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Wenn die Kinder im häuslichen Umfeld mit den Eltern „ganz normal“ sprechen, jedoch mit fremden Personen konsequent schweigen, könnte ein selektiver Mutismus

selektiver Mutismus
Selektiver Mutismus (auch: elektiver Mutismus; englisch selective: „auswählend, punktuell“, elective: „wahlweise“, lateinisch mutus: „stumm“) bezeichnet in der Kinder- und Jugendpsychiatrie eine emotional bedingte psychische Störung, bei der die sprachliche Kommunikation stark beeinträchtigt ist.
https://de.wikipedia.org › wiki › Selektiver_Mutismus
vorliegen. Die Behandlung des Mutismus liegt im Grenzbereich zwischen Psychotherapie, Psychiatrie und Logopädie bzw. Sprachtherapie.

Wer therapiert Mutismus?

Die Praxis weist seit 25 Jahren Erfahrung in der Mutismus-Therapie, Beratung und Training von Eltern und ihren selektiv oder total mutistischen Kindern und Jugendlichen auf. Geleitet wird die Praxis von Hans Emmerling. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege vom 20.03.2020, Az.

Was kann man gegen Mutismus tun?

Behandlung von Mutismus

Beim selektiven und totalen Mutismus ist oftmals eine sogenannte multifaktorielle Therapie sinnvoll. Dies ist eine Mischung aus Sprach-, Psycho-, Familientherapie und Psychiatrie. Bei Jugendlichen und Erwachsenen können zusätzlich auch Medikamente in Form von Antidepressiva verabreicht werden.

Wer stellt die Diagnose Mutismus?

Die noch gültige ICD 10 hat für Mutismus die Ziffer F 94.0 vergeben. Die Diagnose „Selektiver Mutismus“ wird von Kinderärzten, Ärzten, Psychologen, Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychiater diagnostiziert. Keinesfalls kann die Diagnose von Logopäden, Ergotherapeuten, Sozialpädagogen, Reittherapeuten oder ähnl.

Kann man Mutismus heilen?

Die Heilung ist nötig. "Wird selektiver Mutismus nicht behandelt, kann das schlimme Folgen für die soziale und emotionale Entwicklung haben", sagt Alexandra Kopf vom Verein "StillLeben", "Isolation, Depression oder Ticks." Die Chancen seien umso größer, je früher die Diagnose gestellt würde.

Selektiver Mutismus

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Was löst Mutismus aus?

Mutismus - eine Sprachstörung

Selektiver Mutismus entsteht vermutlich in der Phase, wenn sich ein Kind von seinen Eltern löst - also im Alter von 2-3 Jahren. Auf Grund des Schweigens, haben diese Kinder in ihren Interaktionen mit anderen Menschen weniger Gelegenheiten, sich sprachlich zu entwickeln.

Welche Medikamente bei Mutismus?

Frage 9: Gibt es Medikamente, die helfen können? Bei der Einbettung des Mutismus in eine schwere Depression und/oder Sozialphobie kann eine Indikation für einen Einsatz so genannter selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI = Selective Serotonin Reuptake Inhibitors) bestehen.

Ist Mutismus eine psychische Störung?

mutitas „Stummheit“, mutus „stumm“) ist eine Kommunikationsstörung, wobei keine Defekte der Sprechorgane und des Gehörs vorliegen. Der Mutismus tritt mehrheitlich in Verbindung mit einer Sozialphobie auf. Im Jugend- und Erwachsenenalter ist das Schweigen häufig eingebettet in Depressionen.

Wie kann man Kinder mit Mutismus helfen?

Wichtig ist, dass das Kind gerne in den Kindergarten und in die Schule geht. Haben Sie keine Angst vor dem Schweigen. Versuchen Sie so gelassen wie möglich damit umzugehen. Akzeptieren Sie das Kind mit seinem momentanen Verhalten und versuchen Sie nicht, aus dem Kind Sprache heraus zu locken.

Ist Mutismus eine Behinderung?

Da zudem die (nicht nur sprachliche) Identitätsentwicklung gefährdet ist, sind Kinder mit selektivem Mutismus in vielerlei Hinsicht von Behinderung bedroht. In 50-70% der Fälle existieren bei Nicht-Behandlung bis ins Erwachsenenalter hinein Kommunikationsstörungen, Sprechängste und Rückzugstendenzen (Esser 2003, 289).

Ist Mutismus Autismus?

Mutismus ist keine Unterform der Autismus-Spektrum-Störung, sondern ein eigenständiges Störungsbild, das häufig eine Querverbindung zur Sozialen Angststörung und auch Depression aufweist.

Welche Arten von Mutismus gibt es?

Das Schweigen wird zur Abwehr von Anforderungen, auch sprachlicher, eingesetzt. Hayden hat eine recht einflußreiche 3-Typen-Einteilung des Mutismus (symbiotischer, reaktiver und passiv-aggressiver Mutismus) vorgenommen.

Was tun wenn mein Kind nicht mit mir spricht?

So hören Sie aktiv zu

Schauen Sie Ihr Kind freundlich an. Signalisieren Sie ihm, dass Sie sich für das, was es sagt und fühlt, interessieren. Fassen Sie hin und wieder zusammen, was das Kind gesagt hat. So erfahren Sie, ob Sie Ihr Kind richtig verstanden haben.

Wie lange dauert selektiver Mutismus?

Schätzungen zufolge spricht die Hälfte aller betroffenen Kinder später normal. Wann dieser Erfolg eintritt, ist jedoch sehr unterschiedlich. Während selektiver Mutismus in vielen Fällen nur einige Monate dauert, bleibt das Phänomen manchmal auch über Jahre bestehen.

Ist Mutismus eine Entwicklungsstörung?

Selektiv mutistische Kinder können eine Sprachentwicklungsstörung aufweisen. Häufig können bei einem unbehandelten Mutismus weitere Begleiterscheinungen auftreten, wie z.B. Sozialphobie, Depressionen, Ängste, Phobien, Störungen des Schlafes, des Essens, der Ausscheidungsfunktion sowie Störungen des Sozialverhaltens.

Wie fühlt es sich an Mutismus zu haben?

Ein Mensch, der an totalem Mutismus leidet, kann mit niemanden und in keiner Situation sprechen. Es kann Betroffenen unmöglich sein, ihre Stimme z.B. beim Lachen oder Weinen hören zu lassen oder Laute zu machen.

Ist selektiver Mutismus eine Angststörung?

Neben Trennungsängsten zählt der selektive Mutismus zu den eigenständigen Ängsten. Selektiver Mutismus wird unter der Ziffer 6B06 als eigenständige Angststörung im ICD-11-Katalog geführt. Im ICD-10 hatte selektiver Mutismus die Ziffer F94. 0.

Wie bringe ich mein Kind dazu mit mir zu reden?

Tricks für Eltern: Kommunizieren mit den Kids
  1. Auf Augenhöhe reden. Kinder dürfen nicht das Gefühl haben, dass sie nicht ernst genommen werden. ...
  2. Kinder verstehen. Kleinkinder drücken ihre Wünsche oft nicht direkt aus. ...
  3. Stille zulassen. ...
  4. Worthülsen und Verallgemeinerungen vermeiden. ...
  5. Botschaften formulieren. ...
  6. Rituale einplanen.

Warum verstummen Kinder?

Die Kinder verstummen, weil sie mit den beängstigenden Gefühlen, die die soziale Interaktion bei ihnen auslöst, nicht umgehen können. Lange herrschte die Meinung, der selektive Mutismus sei eine Folge frühkindlicher Traumata, Erziehungsfehler der Eltern oder sogar Missbrauch.

Was ist ein elektiver Mutismus?

Beim elektiven Mutismus (selektiven Mutismus nach DSM-IV) handelt es sich um eine emotional bedingte Störung der sprachlichen Kommunikation. Sie ist durch eine andauernde Unfähigkeit gekennzeichnet, in bestimmten Situationen zu sprechen, wobei in anderen Situationen das Sprechen möglich ist.

Was ist totaler Mutismus?

1 Definition

Der totale Mutismus ist eine spezielle Form des Mutismus, bei der die betroffene Person, im Gegensatz zum selektiven Mutismus, in allen Situationen gegenüber allen Personen trotz einer vollständigen Sprachentwicklung nicht sprechen kann.

Wie äußert sich selektiver Mutismus?

Wenn Kinder unter Selektivem Mutismus leiden: Das Kind spricht in bestimmten Situationen nicht. Zu Hause und mit vertrauten Personen spricht es. Zu Hause ist es sehr expressiv und redet teilweise extrem viel (Nachholbedarf).

Ist mein Kind Mutist?

Was sind erste 10 Anzeichen für Mutismus

Wird das Kind angesprochen, bleibt es stumm, nickt, zeigt oder gestikuliert. Fehlender Augenkontakt zu einem fremden Gegenüber z.B. bei Erzieher*innen, Lehrer*innen. Anklammern bevorzugt an die Primärbezugsperson oder -personen. Erstarren in Mimik und Körperhaltung (Stupor).

Was Kinder Eltern nicht verzeihen?

11 Dinge, die ein Kind seinen Eltern nie verzeihen wird
  • Schweigen als Strafe.
  • Kinder zu anderen "abschieben"
  • Vernachlässigung der Kinder.
  • Schuld für scheiternde Ehe geben.
  • Die Ängste des Kindes auslachen.
  • Lieblingsspielzeug einfach entsorgen.
  • Zu religiösem Glauben zwingen.
  • Kindern den Mund verbieten.

Was sind toxische Eltern?

Toxische Eltern bringen ihre Kinder oftmals in unangenehme oder sogar gefährliche Situationen. Laut McBain fehlt ihnen der sogenannte Mutter- oder Vater-Instinkt. „Eltern mit toxischen Verhaltensweisen können ihre Kinder weder schützen noch dafür sorgen, dass sie sicher aufgehoben sind“.

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