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Wer hat die Aufsichtspflicht im Kindergarten?

Gefragt von: Hanne Feldmann B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Die vertragliche Aufsichtspflicht liegt somit beim Kindergartenträger. Die sozialpädagogische Fachkraft ist aufgrund ihres Arbeitsvertrages "Erfüllungsgehilfin" des Trägers und ist deshalb verpflichtet, die Aufsicht über die ihr anvertrauten Kinder zu übernehmen.

Wer trägt die Aufsichtspflicht?

Entstehung und Delegation der Aufsichtspflicht

Die Aufsichtspflicht ist primär eine Pflicht der Eltern. Sie ist Teil der Personensorge, die gemäß § 1631 Abs. 2 BGB auch die Pflicht und das Recht umfasst, das Kind zu beaufsichtigen.

Haben Erzieher eine Aufsichtspflicht?

In einer Einrichtung, die mit Gruppen arbeitet, sind Erzieherinnen und Erzieher nicht nur für die Mitglieder ihrer Gruppe verantwortlich. Auch gruppenfremde Kinder unterliegen der Aufsichtspflicht. Die gilt ebenfalls für den Außenbereich, wo es zu einer Durchmischung aller Gruppen kommt.

Was ist Aufsichtspflicht in der Kita?

Die Aufsichtspflicht ist eine per Gesetz gegebene Pflicht, eine bestimmte Personengruppe zu beaufsichtigen. Im Kitaalltag bedeutet das: Das pädagogische Fachpersonal hat den Kindern gegenüber eine Aufsichtspflicht, sie beaufsichtigen die Kinder und achten auf ihr Wohlergehen.

Was passiert wenn eine Erzieherin die Aufsichtspflicht verletzt?

Liegt eine Aufsichtspflichtverletzung vor (oder kann die gehörige Aufsichtsführung nicht nachgewiesen werden), ist die Erzieherin gemäß § 832 BGB zum Ersatz des Schadens verpflichtet, den das Kind einem anderen zugefügt hat. Dies gilt auch bei Sachschäden.

Kindergartenrecht: Aufsichtspflicht im Kindergarten

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Was darf eine Erzieherin nicht?

Erzieher dürfen also bei der Betreuung der Kinder nicht "mehr“ als die Eltern, sondern müssen die Grenzen des elterlichen Sorgerechts einhalten: Und das ist das Recht auf gewaltfreie Erziehung (§ 1631, Abs. 2 BGB) und der Schutz des Kindeswohls (§ 1666 BGB).

Wie lange dürfen Kinder im Kindergarten unbeaufsichtigt sein?

Setzen Sie den Kita-Kindern ein Zeitlimit beim Spielen ohne Aufsicht. Wichtig ist, dass die Kinder immer nur kurze Zeit ohne Aufsicht sind. Die Rechtsprechung geht dabei davon aus, dass Sie Ihre Aufsichtspflicht nicht verletzen, wenn die Kinder maximal 15 Minuten unbeaufsichtigt sind.

Warum sind Erzieher Aufsichtspflichtig?

Die vertragliche Aufsichtspflicht liegt somit beim Kindergartenträger. Die sozialpädagogische Fachkraft ist aufgrund ihres Arbeitsvertrages "Erfüllungsgehilfin" des Trägers und ist deshalb verpflichtet, die Aufsicht über die ihr anvertrauten Kinder zu übernehmen.

Wann gilt die Aufsichtspflicht als verletzt?

Eine Verletzung der Aufsichtspflicht liegt immer dann vor, wenn die aufsichtsführende Person ihren Pflichten nachweislich nicht nachgekommen ist. Ist dies der Fall, können neben strafrechtlichen Konsequenzen auch privatrechtliche entstehen, in erster Linie Schadensersatzansprüche gemäß § 832 BGB.

Wann beginnt die Aufsichtspflicht im Kindergarten?

Grundsätzlich beginnt die Aufsichtspflicht bei Ankunft des Kindes zu Beginn der Öffnungszeit mit der Übergabe des Kindes in die Obhut der pädagogischen Fachkraft.

Wer haftet wenn sich ein Kind im Kindergarten verletzt?

‑ Wer haftet, wenn ein Kind im Kindergarten etwas zerstört oder kaputt macht? Auch wenn ein Kind einem anderen beim Spielen z.B. einen Pullover zerreißt oder andere Gegenstände kaputt macht, haften weder das Kind noch der Erzieher sondern der Träger der Einrichtung.

Was hat der betreuungsschlüssel mit der Aufsichtspflicht zu tun?

Was hat der gesetzliche Betreuungsschlüssel mit der Aufsichtspflicht zu tun? Kurzfassung: Grundsätzlich Nichts. Langfassung: Der gesetzliche Betreuungsschlüssel beschreibt allein die Fachkraft-Kind-Relation, also für wie viele zu betreuende Kinder jeweils Fachkräfte zur Verfügung stehen.

Welche Rechte habe ich als Erzieherin?

(4) Lehrkräfte und Erzieher haben das Recht, im Rahmen der Erziehung der Jugend zur Selbständigkeit einzelnen Kindern oder Jugendlichen besondere Aufträge zu erteilen. Alter und Entwicklungsstand der Kinder und Jugendlichen sind dabei, vor allem im Hinblick auf die Art des Auftrages, sorgfältig zu berücksichtigen.

Wer haftet bei Verletzung der Aufsichtspflicht?

Wer haftet bei Schäden? Wenn eine Person gesetzlich gegenüber minderjährigen Kindern zur Aufsicht verpflichtet ist, so haftet diese gemäß § 832 BGB für Schäden, die während der Zeit seiner Aufsicht die Kinder einem Dritten zugefügt haben.

Welche Arten von Aufsichtspflicht gibt es?

Stufen der Aufsichtspflicht
  1. vorsorgliche Belehrung und Warnung. > Kindern/Jugendlichen muss die Gefährlichkeit von Tätigkeit/Situation bewusst gemacht werden.
  2. ständige Überwachung. > Kontrolle und Überwachung; Einhaltung der Belehrung und Warnung; intensiver Kontakt zu den Kindern.
  3. Eingreifen von Fall zu Fall.

Was passiert wenn sich mein Kind im Kindergarten verletzt?

wenn er sich auf dem Weg in den Kindergarten ereignet hat, sollte der Unfall dennoch gemeldet werden. Die Unfallversicherung übernimmt dann die Kosten. Gehen die Eltern mit dem Kind zum Arzt, müssen sie auf den Unfallort hinweisen. Der Arzt oder das Krankenhaus rechnet dann mit der Unfallkasse ab.

Wie kann man die Aufsichtspflicht erfüllen?

Was genau erforderlich ist, um die Aufsichtspflicht zu erfüllen, ist gesetzlich nicht geregelt. Im Grundsatz richtet sich der Umfang danach, was ein verständiger Aufsichtspflichtiger nach vernünftigen Anforderungen unternehmen muss, um Schäden durch das Kind oder am Kind selbst zu verhindern.

Wann beginnt die Aufsichtspflicht und wann endet sie?

Die Aufsichtspflicht über die Kinder beginnt mit dem Betreten der Kita und endet mit deren endgültigem Verlassen. Auf dem Weg zu und von der Kita obliegt diese den Eltern oder den Bring- oder Abholberechtigten.

Kann ein Kindergarten ein Kind ablehnen?

Nein. Grundsätzlich hat jedes Kind mit Vollendung des dritten Lebensjahres Anspruch auf einen Kindergartenplatz - ganz gleich, ob es trocken ist oder nicht. Trotzdem kann ein Kindergarten Windelkinder ablehnen, da der Rechtsanspruch die einzelne Einrichtung nicht verpflichtet, jedes Kind aufzunehmen.

Was macht eine schlechte Erzieherin aus?

Doch oft sind die Kolleginnen überlastet und wollen ihre Ruhe. Oder sie haben eine seltsame Vorstellung davon, was es bedeutet, sich an Regeln zu halten: Wenn die Uhr sagt Schlafenszeit, dann soll das Kind auch schlafen. Wenn das Kind nicht mitmacht, dann gilt es als aufmüpfig, eine Belastung für die Erzieherin.

Was macht Erzieher krank?

Belastungen am Arbeitsplatz: Was macht ErzieherInnen krank? Erzieherinnen und Erzieher sind in ihrem Alltag physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt. Schlechte strukturelle Rahmenbedingungen und in deren Folge Rückenprobleme, Infektionskrankheiten und Burnout sind daher in dieser Berufsgruppe keine Seltenheit.

Welche Strafen im Kindergarten?

Beliebte Strafen im Kindergarten sind der Ausschluss aus der Gruppe, die Streichung einer Aktivität oder eines Ausfluges oder der Entzug einer Belohnung. Diese Strafen werden als Druckmittel in Konfliktsituationen eingesetzt.

Wie viele Kinder dürfen von einer Erzieherin betreut werden?

So ist in den neuen Bundesländern ein Erzieher im Schnitt für sechs Kinder unter drei Jahren verantwortlich (Schlusslicht ist Sachsen-Anhalt mit einer Quote von 1:6,5). In den alten Bundesländern kommen auf einen Erzieher 3,7 Kinder. ​Noch problematischer ist die Situation in Kindergärten.

Was tun wenn man mit der Erzieherin unzufrieden ist?

Wenn der Anlass kein Thema für das Gespräch zwischen Tür und Angel ist, dann kannst du natürlich auch einen Termin vereinbaren. Oftmals kann man dort schon genauer besprechen, womit man selbst ein Problem hat oder allgemeine Bedenken äußern. Wichtig hierfür ist ein vertrauensvoller Umgang mit den Erziehern.

Kann mein Kind aus dem Kindergarten geschmissen werden?

Ja, in Deutschland und Österreich können Kinder ihren Kindergartenplatz verlieren oder vorübergehend suspendiert werden. Die Begründung des Kindergartens lautet oft: "Untragbares Verhalten im Kindergarten” oder ähnlich. Es nennt sich Sonderkündigungsrecht und steht meist im Betreuungsvertrag mit dem Kindergarten.