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Wer hat das Recht der Totenfürsorge?

Gefragt von: Johanna Hesse  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Das Totenfürsorgerecht hat in erster Linie derjenige, der vom Verstorbenen zu dessen Lebzeiten durch eine entsprechende Vollmacht mit der Wahrnehmung betraut worden ist.

Wem obliegt die Totenfürsorge?

Wem die Totenfürsorge zufällt, ist nicht gesetzlich geregelt. Gewohnheitsrechtlich liegt die Totenfürsorge daher bei den nächsten Angehörigen. Soweit der Erblasser keinen anderen Willen geäußert hat, obliegt die Totenfürsorge daher in 1. Linie der Ehefrau des Verstorbenen.

Wer ist der Totenfürsorgeberechtigte?

Nach den Bestattungsgesetzen ist regelmäßig der Ehegatte vorrangig als Totenfürsorgeberechtigter vorgesehen, nachrangig die Abkömmlinge des Erblassers und hiernach in bestimmter Reihenfolge seine weiteren Verwandten. Das Totenfürsorgerecht bezieht sich auf den Leichnam des Erblassers und seine Bestattung.

Wer zahlt Bestattung wenn kein Geld da ist?

Das Wichtigste in Kürze. In der Regel erstattet das Sozialamt auf Antrag Bestattungskosten, wenn keine Erben vorhanden sind oder wenn die Erben die Kosten nicht tragen können. Es übernimmt aber nur "erforderliche" Kosten, d.h. in der Regel: eine sehr einfache Bestattung.

Wer ist für die Bestattung eines Toten verantwortlich?

Die Bestattungspflicht regelt gesetzlich, wer für die Bestattung Verstorbener zuständig ist. Laut gesetzlicher Bestimmung sind die nächsten Angehörigen des Verstorbenen zu dessen Bestattung verpflichtet. Dazu gehören also Ehegatten, Lebenspartner, Kinder und weitere Nahverwandte.

Angehöriger gestorben? Wer bestimmt über den Verstorbenen? Tod | Totenfürsorge | Beerdigung

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Wer muss Bestattung in Auftrag geben?

In der Regel sind die nächsten Angehörigen für die Organisation einer Bestattung zuständig. Das wird in den Bestattungsgesetzen der einzelnen Bundesländer geregelt. Dort stehen meist Ehepartner oder der eingetragene Lebensgefährte ganz vorn, gefolgt von Kindern und Eltern.

Sind Kinder verpflichtet die Beerdigung der Eltern zu zahlen?

Kinder sind generell verpflichtet, die Eltern zu bestatten. Hat das die Gemeinde übernommen, darf sie die Kosten zurückverlangen. Das gilt unabhängig davon, wie zerrüttet das familiäre Verhältnis war. Das persönliche Verhältnis spielt keine Rolle: Kinder müssen für die Bestattungskosten ihrer Eltern aufkommen.

Was passiert wenn sich niemand um die Beerdigung kümmert?

Wenn sich niemand um die Bestattung kümmert, ermittelt das Ordnungsamt des Sterbeortes die Angehörigen und fordert diese schriftlich auf, ihre Bestattungspflicht innerhalb einer bestimmten Frist zu erfüllen. Verstreicht sie, ohne dass die Angehörigen die Bestattung veranlassen, kümmert sich das Ordnungsamt darum.

Was ist die billigste bestattungsart?

Was ist die günstigste Bestattung? Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine anonyme Bestattung oft die günstigste ist. Denn in der Regel handelt es sich dabei um eine Feuerbestattung. Das heißt, dass lediglich Kosten für die Einäscherung im Krematorium, die Friedhofsgebühren und Kosten für den Bestatter entstehen.

Kann man beerdigungskosten ablehnen?

Schlagen alle Erbberechtigten das Erbe aus oder sind aus anderen Gründen keine Erben vorhanden, geht die Erbschaft und somit die Beerdigungskosten in letzter Konsequenz auf den Staat über (Fiskalerbschaft). Er kann als einziger in der gesetzlichen Erbfolge nicht die Ausschlagung erklären.

Was beinhaltet die Totenfürsorge?

Die Totenfürsorge ist das gewohnheitsrechtlich verbürgte Recht und zugleich die Pflicht, sich um den Leichnam eines Verstorbenen zu kümmern. Sie beinhaltet das Verfügungsrecht über die Leiche und enthält insbesondere die Pflicht, die Bestattung des Verstorbenen zu veranlassen.

Was versteht man unter Totenfürsorge?

Bei der Totensorge geht es darum, was aus dem Leichnam wird, insbesondere wie er bestattet wird. Der Leichnam ist kein vermögenswertes Gut und somit nicht vererbbar. Das Recht am Leichnam geht nicht auf die Erben über. Die Totensorge steht vielmehr den nächsten Angehörigen des Verstorbenen zu.

Ist ein Bestatter Pflicht?

Die Bestattungspflicht

Wer von Gesetzes wegen für die Bestattung eines Angehörigen zuständig ist, regelt in Deutschland die sogenannte Bestattungspflicht. Diese Pflicht trifft in der folgenden Reihenfolge: Ehepartner, Lebenspartner, Kinder, Eltern, Geschwister, Großeltern und Enkelkinder.

Ist eine Bestattungsverfügung bindend?

Die Bestattungsverfügung ist ein Dokument, in dem Sie persönliche Wünsche für Ihre eigene Bestattung und Trauerfeier festhalten können. Dazu zählen unter anderem Ihre Bestattungsart, der Beisetzungsort und besondere Wünsche wie Trauermusik und Blumenschmuck. Eine Bestattungsverfügung ist rechtlich bindend.

Wann findet Beerdigung statt Niedersachsen?

Die Bestattung kann frühestens 48 Stunden nach Eintritt des Todes erfolgen. Leichen sollen innerhalb von acht Tagen nach Eintritt des Todes bestattet oder eingeäschert worden sein. Urnen sollen innerhalb eines Monats nach der Einäscherung beigesetzt werden. Die Bearbeitungsdauer kann variieren.

Wie teuer ist die günstigste Urnenbeisetzung?

Kosten der anonymen Bestattung

Die günstigste und üblichste Variante der anonymen Bestattung ist die anonyme Urnenbeisetzung, die ab etwa 700,- Euro angeboten wird. Anonyme Seebestattungen oder Baumbestattungen kosten etwa 900,- Euro. Am teuersten ist die anonyme Erdbestattung mit etwa 1.000,- Euro.

Was kostet ein Sarg zum Verbrennen?

Da im Krematorium eine Verbrennung ohne Sarg nicht durchgeführt werden kann, müssen die Kosten für einen Sarg in jedem Fall einkalkuliert werden. Die Kosten eines Sargs können je nach Region und Bestatter stark variieren. Abhängig vom Material liegt die Preisspanne zwischen 300 und 1.000 Euro.

Sind Geschwister Bestattungspflichtig?

Bestattungspflichtige Angehörige

Ehegatten/Lebenspartner, volljährige Kinder, Eltern des Verstorbenen. Gibt es hingegen nur Großeltern oder volljährige Enkelkinder, so müssen Geschwister trotzdem die Beerdigungskosten bezahlen.

Was passiert wenn ein alleinstehender stirbt?

Wenn die verstorbene Person keine Angehörigen hat, so kümmert sich zunächst die Einwohnergemeinde um die Bestattung. Sie wird die Kosten allerdings Angehörigen übertragen, sollten diese auffindbar sein.

Was ist mit dem schonvermögen nach dem Tod?

Zum Schonvermögen gehört nach dem Gesetz insbesondere ein vom Leistungsempfänger und seinen Angehörigen bewohntes angemessenes Hausgrundstück, dass nach dem Tod von den Angehörigen bewohnt werden soll. Die Angemessenheit bestimmt sich nach Zahl der Bewohner, dem Wohnbedarf (z.B. behinderter, blinder o.

Wer muss die Wohnung eines Verstorbenen räumen?

Wer ist für die Räumung der Wohnung nach dem Tod des Mieters zuständig? Nach dem Tod des Mieters haften die Erben gemäß § 1967 BGB für alle vom Verstorbenen offenen Verpflichtungen. Diese Nachlassverbindlichkeiten umfassen neben Mietzahlungen die gesamten Kosten für die Räumung der angemieteten Immobilie.

Kann man die Urne mit nach Hause nehmen?

Darf man die Urne mit nach Hause nehmen? Daher ist es in Deutschland nicht gestattet, nach der Trauerfeier und der Abschiednahme vom Verstorbenen die Urne mit nach Hause zu nehmen.

Was kostet eine ganz einfache Beerdigung?

Eine einfache Beerdigung kostet im Durchschnitt 7.930 Euro. Die Beerdigungskosten setzen sich zusammen aus den Friedhofsgebühren, Bestatterleistungen, Kosten für Grabstein, Sarg und Urne sowie für die Trauerfeier.

Wer erbt wenn kein Testament da ist?

Wenn kein Testament vorliegt, gilt die gesetzliche Erbfolge – Kinder und Enkel erben zuerst. Unverheiratete gehen leer aus.

Was kann man mit in den Sarg legen?

Grabbeigaben konnten beispielsweise Gürtelschnallen, Tücher oder Gewandnadeln sein, Schmuck wie Ringe, Halsketten oder Armbänder, aber genauso Gebrauchsgegenstände wie Keramik- oder Tongefäße. Auch Geldmittel wie Münzen, ebenfalls Waffen, Felle, Lebensmittel und sogar tote Tiere wurden mit ins Grab gelegt.

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