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Wer haftet für Schäden nach Wohnungsübergabe?

Gefragt von: Tom Berndt  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Verursacht ein Mieter einen Schaden an der Wohnung, so ist er gegenüber seinem Vermieter grundsätzlich zum Schadensersatz verpflichtet. Dies gilt auch dann, wenn das Mietverhältnis beendet und der Mieter bereits ausgezogen ist.

Kann Vermieter nach Übergabe Mängel geltend machen?

So lange lässt sich die Kaution einbehalten

Nachträgliche Mängel nach Wohnungsübergabe lassen sich nur schwer geltend machen, sofern sie sich nicht an versteckten Orten der Wohnung befinden. Wenn Mängel nach der Wohnungsübergabe geltend gemacht werden, sollte dies rasch geschehen.

Wer haftet nach Wohnungsübergabe?

Verursacht er jedoch selbst Schäden, haftet der Mieter auch ohne spezielle Vereinbarung. So haben die Gerichte zum Beispiel Vermietern Schadensersatzansprüche zugestanden, weil Mieter die Wohnung beim Auszug mit gelb, rot und blau gestrichenen Wänden zurückgaben (Bundesgerichtshof, 6.11.2013, Az.

Für welche Schäden muss der Mieter bei Auszug aufkommen?

Laut dem Gesetzgeber sind die Mieter nur für Schäden haftbar, die mutwillig oder aus Unachtsamkeit entstanden sind. Alle Schäden, die durch die vertragsgemäße Nutzung des Objekts entstanden sind, müssen vom Vermieter behoben werden.

Wie lange haften Mieter nach Auszug?

§ 548 Abs. 1 BGB verjähren „Ersatzansprüche des Vermieters wegen Veränderungen oder Verschlechterungen der Mietsache“ innerhalb von sechs Monaten nach Rückgabe der Mietsache.

Wohnungsübergabe - In welchem Zustand muss zurückgegeben werden? Was darf der Vermieter verlangen?

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Kann der Vermieter nach Wohnungsübergabe noch Forderungen stellen?

Aber kann der Vermieter nach der Wohnungsübergabe noch Forderungen stellen? Eigentlich nicht: Ihre verbleibenden Verpflichtungen sind im Wohnungsübergabeprotokoll festgehalten. Stellt der Vermieter weitere nachträgliche Mängel fest, kann er in der Regel keine Forderungen mehr stellen und muss die Mängel selbst beheben.

Was gilt als Mängel bei Wohnungsübergabe?

Gebrauchsspuren im Fußboden gehören zu den häufigsten Sorgen vor einer Wohnungsübergabe. Doch die meisten Kratzer und Druckstellen gelten als normale Abnutzung und fallen daher nicht unter die Rubrik der fälligen Schönheitsreparaturen. Außergewöhnliche Schäden, etwa Brandlöcher, müssen jedoch vom Mieter behoben werden.

Welche Mängel muss Mieter zahlen?

Undichte Fenster, verschlissene Fußböden, feuchte Wände, Pilzbefall an der Decke und nicht zuverlässig funktionierende Heizungen oder Aufzüge sind gerichtlich anerkannte Mängel an der Mietsache. Mängel, die während der Mietzeit auftreten, müssen von Mietern unverzüglich mitgeteilt werden.

Was kann alles von der Kaution abgezogen werden?

Ist im Mietvertrag nichts anderes vereinbart, darf die Kaution nur zur Verrechnung von Ansprüchen verwendet werden, die auch tatsächlich aus dem Mietverhältnis entstanden sind. Andere Verwendungen der Kaution müssen vertraglich festgelegt sein.

Welche Schäden muss der Vermieter akzeptieren?

Verschleißerscheinungen, die auf die vertragsmäßige Nutzung der Mietsache zurückzuführen sind, muss der Vermieter akzeptieren. Schäden, die fahrlässig, mutwillig oder durch die unsachgemäße Nutzung der Mietsache entstanden sind, muss der Mieter ersetzen.

Wie lange nach Einzug Schäden melden?

Beim Einzug Mängel feststellen

Mängel, die erst nach dem Einzug entdeckt werden (und nicht im Übergabeprotokoll vermerkt sind), müssen dem Vermieter sofort schriftlich gemeldet werden. Die allgemeinen Bedingungen von Mietverträgen sehen dazu vielfach eine Frist von acht bis zehn Tagen nach Mietbeginn vor.

Was muss Mieter nach Auszug ersetzen?

Renovieren beim Auszug gehört für die meisten Mieter fest zum Umzug. Streichen, Spachteln, Tapezieren in der alten Mietwohnung müssen genauso erledigt werden, wie Regale aufbauen und einräumen in der neuen Bleibe. Tatsächlich gibt es jedoch keine gesetzliche Renovierungspflicht für Mieter.

Wie verbindlich ist ein Übergabeprotokoll?

Das Wohnungsübergabeprotokoll ist für beide Parteien rechtlich bindend und schließt insbesondere spätere Ansprüche des Vermieters aus. Eine Vermieterin hat ihre Mieterin nach Beendigung des Mietverhältnisses auf Schadensersatz verklagt.

Wann ist ein Übergabeprotokoll unwirksam?

Andererseits können formularmäßige Vereinbarungen in einem vorgedruckten Übergabeprotokoll auch als ungewöhnlich oder überraschend und damit als eine unangemessene Benachteiligung des Mieters betrachtet werden. Dann sind sie unwirksam.

Kann man ein Übergabeprotokoll anfechten?

Wer das Gefühl hat, dass das Übergabeprotokoll ihn benachteiligt, sollte auch nicht unterschreiben. Kann man das Übergabeprotokoll anfechten? Das Übergabeprotokoll kann angegriffen werden, zum Beispiel wenn eine Partei der anderen Partei einen Mangel arglistig verschwiegen hat.

Was darf nicht von der Kaution abgezogen werden?

die Kosten mit der Mietkaution verrechnen. Normale Verschleißmängel, wie die Abnutzung einer Herdplatte, können Ihnen nicht in Rechnung gestellt werden. Es können aufgrund der Zweckbindung der Mietkaution nur Forderungen verrechnet werden, die Ansprüche aus dem Mietvertrag sind.

Wie viel Geld darf der Vermieter von der Kaution einbehalten?

Ein Einbehalt wegen noch abzurechnender Nebenkosten ist zulässig. Der Vermieter darf bei Mietende aber nicht die gesamte Kaution, sondern allenfalls für jeweils 3 bis 4 Monate Mietzeit einen Betrag in Höhe von einer monatlichen Vorauszahlung einbehalten (AG Hamburg, 47 C 1373/95, Urteil v. 27.2.1996).

Wie viel kann der Vermieter von der Kaution einbehalten?

Wie viel Kaution darf der Vermieter einbehalten? Es gibt keine genaue gesetzliche Regelung dazu, wie viel Sie einbehalten dürfen. Es muss sich jedoch um einen angemessenen Teil handeln, den Sie begründen müssen.

Was gehört in eine Mängelliste?

Dabei belegt die Mängelliste, welche Schäden und Mangel beim Auszug vorhanden waren und verhindert Unstimmigkeiten über deren Ursache. Folglich ist die Mängelliste eine Liste, welche sämtliche Mangel in einer Wohnung dokumentiert.

Was heißt ordnungsgemäßer Zustand bei Auszug?

Häufig muss der Mieter laut Vertrag die Wohnung in einen "ordnungsgemäßen Zustand" versetzen. "Konkret heißt das, dass grobe Mängel und Schäden zu beseitigen sind, die während der Mietzeit aufgrund von Fahrlässigkeit entstanden sind", sagt Annett Engel-Lindner vom Immobilienverband Deutschland IVD.

Was sind Gebrauchsspuren bei Wohnungsübergabe?

Gebrauchsspuren im Fußboden in Form von kleinen Kratzern, Dellen oder Kerben muss der Vermieter hinnehmen. Sie fallen unter die normalen Abnutzungsspuren in einer Wohnung. Schwere Schäden am Fußboden wie etwa Brandspuren sind jedoch nicht als normale Abnutzung zu betrachten und sind vom Mieter zu beseitigen.

Wer ist in der Beweispflicht Mieter oder Vermieter?

Grundsätzlich hat der Vermieter zu beweisen, dass der Schaden vom Mieter verursacht und verschuldet wurde. Jedoch kehrt sich die Beweislast zu Ungunsten des Mieters um, wenn feststeht, dass der Schaden durch "Mietgebrauch" und damit im Obhuts- und Gefahrenbereich des Nutzungsberechtigten entstanden ist.

Wer ist verantwortlich für Übergabeprotokoll?

Der Mieter kann nur für solche verantwortlich gemacht werden, die in dem Protokoll auch vermerkt sind (OLG Celle MDR 1998,149), allerdings besteht keine Verpflichtung des Vermieters oder Mieters ein Protokoll überhaupt aufzustellen oder zu unterzeichnen.

Wie lange habe ich Zeit für eine Mängelliste?

In der Regel hast du zwischen 10 und dreissig Tage Zeit, die Mängelliste bei deinem Vermieter einzureichen. Einige Vermieter stellen dir dafür eine Papiervorlage zur Verfügung. Insbesondere aber bei kleineren Verwaltungen kann es vorkommen, dass der neue Mieter selber eine Vorlage, am besten online, beschaffen muss.

Was passiert wenn man Übergabeprotokoll nicht unterschreibt?

Der Vermieter muss den Mangel aber dokumentieren und unter Umständen ein Beweissicherungsverfahren durchführen. Unterschreibt der Vermieter nicht das Übergabeprotokoll oder nimmt er diesen Termin nicht wahr, sollte der Mieter mit einem Zeugen den Zustand der Wohnung schriftlich und mit Fotos dokumentieren.

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