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Wer haftet bei Reklamationen?

Gefragt von: Hans-Martin Heck-Lehmann  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Für die Behebung von Mängeln ist der Verkäufer verantwortlich, nicht der Hersteller. Reklamationen sind auch möglich, wenn Händler einen Umtausch ausschließen.

Wer ist für Reklamation zuständig?

Wenn es um die Gewährleistung geht, ist immer der Händler der Ansprechpartner des Kunden. Nur er ist ja der Vertragspartner. Dem Kunden kann es rechtlich vollkommen egal sein, bei wem der Händler seine Waren bezogen hat und was dessen Lieferant zu der Reklamation sagt.

Welche Rechte hat der Käufer bei einer Reklamation?

Steht die Fehlerhaftigkeit der Ware fest, so hat der Kunde gegen den Verkäufer verschiedene Rechte. Der Käufer hat bei Lieferung einer mangelhaften Ware zunächst einen Anspruch auf so genannte Nacherfüllung. Er kann also Nachbesserung der fehlerhaften Sache oder Ersatzlieferung einer neuen Sache verlangen.

Wer ist haftbar Händler oder Hersteller?

Wer haftet? Jeder Hersteller eines Produktes haftet für die Fehler des Produkts. Hersteller ist dabei nicht nur der eigentliche Produzent der Ware, sondern auch der Hersteller eines Teilprodukts, das noch in ein anderes Produkt eingebaut wird.

Können Händler die Kunden an den Hersteller verweisen?

Nein. Im Rahmen der gesetzlichen Gewährleistung darf der Käufer nicht an den Hersteller verwiesen werden.

Versand- und Reklamationsärger: Ihre Rechte beim Online-Shopping | Marktcheck SWR

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Was kann ich machen wenn die Reklamation abgelehnt wird?

Was tun, wenn der Händler die Gewährleistung ablehnt? In diesem Fall raten wir, die Reklamation schriftlich per Einwurfeinschreiben mit einer Fristsetzung von 14 Tagen zu formulieren. Betroffene können wahlweise die Reparatur oder einen Ersatz des defekten Produkts fordern.

Was tun wenn Händler nicht auf Reklamation reagiert?

Sollte der Händler nach einem Versuch der Nacherfüllung das Problem nicht behoben haben oder nicht auf deine Reklamation reagieren, kannst du als Kunde gemäß § 437 BGB vom Kaufvertrag zurücktreten oder gemäß § 441 BGB den Kaufpreis mindern.

Wer haftet für Materialfehler?

Bauhandwerker haften für Fehler verwendeter Materialien, also für Umstände und Ursa- chen, für die sie eigentlich nichts können. Wichtig sind deshalb ihre eigenen Gewährleis- tungsansprüche gegenüber ihren Zulieferanten.

Wer leistet die Garantie?

Wer gibt die Garantie? Eine Garantie wird meist vom Hersteller gegeben. Gesetzlich ist er dazu nicht verpflichtet. Sie darf nicht mit der Gewährleistung gleichgesetzt werden, denn diese bekommt der Kunde vom Händler.

Was greift zuerst Gewährleistung oder Garantie?

Um beurteilen zu können, wann es für Verbraucher besser ist, Ansprüche aus der Gewährleistung oder der Garantie abzuleiten, kommt es darauf an, wann der Mangel an der Kaufsache auftritt. Passiert dies innerhalb der ersten sechs Monate ab dem Kauf, ist zumeist die Gewährleistung besser.

Was ist eine berechtigte Reklamation?

Laut Bürgerlichem Gesetzbuch in Deutschland sind Reklamationen nur dann gerechtfertigt, wenn eine Ware oder Dienstleistung tatsächlich fehlerhaft ist.

Kann man bei Reklamation Geld zurück verlangen?

Händler darf nach Reklamation zunächst nachbessern. Stellt sich nach dem Kauf heraus, dass eine Ware bei Übergabe im Laden oder bei Lieferung einen Mangel hat, kann der Kunde nicht einfach sein Geld zurückverlangen. Er hat gegenüber dem Händler zunächst nur den sogenannten Anspruch auf Nacherfüllung.

Wie lange darf ich reklamieren?

Mängel und Defekte an Waren sofort reklamieren

Ganz andere Regeln gelten, wenn die gekaufte Ware einen Mangel hat. Dann kann der Kunde zwei Jahre lang reklamieren. Das heißt aber nicht, dass der Händler sofort den Kaufpreis erstatten muss.

Was muss ich bei einer Reklamation beachten?

In zehn Schritten von der Reklamation zum zufriedenen Kunden
  1. Ermöglichen Sie den Kontakt. ...
  2. Zuhören und ruhig bleiben. ...
  3. Reagieren Sie schnell. ...
  4. Problem festhalten. ...
  5. Fragen stellen. ...
  6. Ursachen klären. ...
  7. Lösungen bieten. ...
  8. Weiteres Vorgehen darstellen.

Wie läuft eine Reklamation ab?

Reklamieren kann jeder, der einen mangelhaften Gegenstand käuflich erworben hat. Hierfür müssen Sie den Verkäufer kontaktieren, ihn darauf hinweisen und ihn gleichzeitig dazu auffordern, den Gegenstand zu reparieren oder durch einen neuen zu ersetzen. Außerdem müssen Sie dafür eine angemessene Frist setzen.

Wann hat ein Kunde laut diesem Gesetz ein Recht auf Reklamation?

Tritt der Mangel innerhalb von zwölf Monaten nach Übergabe auf, wird gesetzlich vermutet, dass er bereits bei Gefahrenübergang vorlag. Der Verkäufer kann aber diese Vermutung widerlegen. Steht die Fehlerhaftigkeit der Ware fest, so hat der Kunde gegen den Verkäufer verschiedene Rechte.

Kann ich direkt beim Hersteller reklamieren?

Die Möglichkeit, den Kunden zur Geltendmachung seiner Mängelgewährleistungsansprüche direkt an den Hersteller zu verweisen, besteht allerdings nicht. Es handelt sich dabei um Ansprüche, die der Käufer gegenüber dem Verkäufer und nicht gegenüber dem Hersteller hat.

Wer trägt die Beweislast bei Gewährleistung?

Erfüllt das Produkt nicht die versprochenen Eigenschaften, muss derjenige dafür gerade stehen, der die Garantie erklärt hat. In der Regel ist das der Hersteller. Die Beweislast dafür, dass ein Garantiefall besteht, liegt grundsätzlich beim Kunden.

Wie oft muss ich reklamieren bis Geld zurück?

Wie oft darf der Händler nachbessern? Entscheiden Sie sich für eine Reparatur, dann hat der Händler zwei Versuche, den Mangel zu beseitigen. Ist die Ware danach noch nicht in Ordnung, können Sie den Kaufpreis mindern, also einen Teil des Geldes zurückverlangen - oder vom Kaufvertrag zurücktreten.

Wann gilt ein Produkt als fehlerhaft?

Nach § 3 ProdHaftG liegt ein Fehler vor, wenn die unter Berücksichtigung aller Umstände berechtigten Sicherheitserwartungen des Verbrauchers nicht erfüllt werden. Sicherheitserwartungen können sich aus der Darbietung, dem billigerweise zu erwartenden Gebrauch und/oder dem Zeitpunkt des Inverkehrbringens ergeben.

Wer haftet für ein Produkt?

Normalerweise haften Hersteller*innen und Importierende für Schäden, die durch die Nutzung ihrer Produkte entstehen. Ursachen können Konstruktions-​, Fabrikations-​ und Materialfehler, aber auch unzureichende Hinweise in der Gebrauchs-​ oder Bedienungsanleitung sein.

Wer kann in einem Produkthaftungsfall haftbar gemacht werden?

Gemäß des §4 des ProdHaftG können sowohl der Hersteller des Endprodukts als auch der Hersteller des Teilprodukts sowie Importeure, Händler, Zulieferer und Quasihersteller haftbar gemacht werden.

Wann muss der Hersteller ein Gerät zurücknehmen?

Defekte Ware müssen Händler aber zurücknehmen. Wenn fabrikneue oder neuwertige Geräte plötzlich nicht mehr laufen oder funktionieren wie sie sollten, ist guter Rat teuer. Grundsätzlich muss der Händler ein defektes Gerät bis zwei Jahre nach dem Kauf reparieren ode r austauschen.

Wie stellen Sie fest dass eine berechtigte Reklamation vorliegt?

Vielmehr muss der Händler die Behauptung beweisen, ein einwandfreies Produkt verkauft zu haben. Tritt der Mangel erst aber erst nach mehr als sechs Monaten in Erscheinung, kehrt sich die Beweislast um: Dann muss der Kunde nachweisen, dass der Mangel am Produkt bereits von Anfang an bestand.

Wie lange hat ein Händler Zeit zur Nachbesserung?

Die Nachfrist ist angemessen, wenn der Schuldner in die Lage versetzt wird, die Mängel zu beheben. In der Regel werden je nach Schwere des Mangels Fristen zwischen einer Woche und – in seltenen Ausnahmefällen – sechs Wochen angemessen sein.

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