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Wer führt TOA durch?

Gefragt von: Frau Dr. Katja Römer  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Durchführung. Das Gesetz regelt nicht, welche Personen und Einrichtungen den TOA durchführen können. In der Praxis sind das meist im Umgang mit Konflikten geschulte Sozialpädagogen (Mediatoren/Mediatorinnen), daneben auch Juristen.

Wer führt Täter-Opfer-Ausgleich durch?

Der Täter-Opfer-Ausgleich im Jugendstrafverfahren wird vom Bezirksamt Eimsbüttel (Fachamt für Straffälligen- und Gerichtshilfe) durchgeführt. Die Täter-Opfer-Ausgleichsstelle wird in einem Strafverfahren nach Beauftragung durch die Justiz tätig.

Wo findet ein Täter-Opfer-Ausgleich statt?

Die Durchführung des TOA erfolgt in der Regel durch eine neutrale, unabhängige Person (z.B. durch einen Mediator) auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft oder des Gerichts. Ein TOA kann nur durchgeführt werden, wenn Täter und Opfer freiwillig mitmachen.

Was bringt ein Täter-Opfer-Ausgleich?

Welche Vorzüge bietet der Täter-Opfer-Ausgleich im Einzelnen? Auf der einen Seite ermöglicht der TOA dem Opfer, dessen Mitwirkung stets freiwillig sein muss, aktiv und selbst seine Interessen und seine Sicht der Tat einzubringen und deren materielle und immaterielle Folgen zu verdeutlichen.

Wann ist ein Täter-Opfer-Ausgleich möglich?

Wann ist einTäter-Opfer-Ausgleich möglich? Ein Täter-Opfer-Ausgleich kommt bei fast jeder Straftat in Betracht. Besonders geeignet ist er bei Delikten wie Hausfriedensbruch, Beleidigung, Körperverletzung, Nötigung, Diebstahl, Unterschlagung, Betrug, Unbefugtem Gebrauch eines Fahrzeugs oder Sachbeschädigung.

JAW - TOA II

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Wie läuft der Toa ab?

Wie läuft ein Täter-Opfer-Ausgleich ab? In getrennten Vorgesprächen klärt der Vermittler, ob und wie die Konfliktschlichtung vonstatten gehen kann. In weiteren gemeinsamen Gesprächen suchen die Betroffenen eine Lösung, die für beide Seiten akzeptabel und Gewinn bringend ist.

Was ist eine schadenswiedergutmachung?

Die Schadenswiedergutmachung ist der Ausgleich des eingetretenen Schadens, also der Nachteile, die dem Opfer oder einem Dritten durch die Tat entstanden sind.

Was versteht man unter Toa?

Der Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) ist ein außergerichtliches Verfahren, in dem der hinter einer Straftat steckende Konflikt in einem kommunikativen Prozess zwischen Beschuldigtem ("Täter") und Geschädigtem ("Opfer") zu einem Ausgleich gebracht werden soll.

Was macht ein Opfer aus?

Erklärung zum Begriff Opfer

In der Kriminologie ist er definiert als die geschädigte Person im Verlaufe eines Verbrechens. Die Person wird in ihren Rechten verletzt. Die Verletzung kann verschiedenster Art sein. So kann es eine körperliche Verletzung sein, will heißen eine Körperverletzung oder ein Mord.

Kann man Straftaten wieder gut machen?

Wenn man miteinander über den Vorfall und seine Hintergründe spricht, können neben der Wiedergutmachung und der Vermeidung von Rechtsstreitigkeiten Konflikte abgebaut werden.

Wann privatklage?

Eine Privatklage ist nur möglich, wenn das Verfahren durch die Staatsanwaltschaft mit dem Verweis auf die Privatklage eingestellt wurde. Liegt ein anderer Grund vor, wegen dem das Verfahren eingestellt wurde, ist auch eine Privatklage nicht möglich.

Was ist das Diversionsverfahren?

Diversion (wörtl. „Umleitung“) ist im deutschen Jugendstrafrecht ein Mittel, den jugendlichen Straftäter um ein volles Jugendstrafverfahren „umzuleiten“ und damit insbesondere die Hauptverhandlung und eine frühzeitige Stigmatisierung als Straftäter zu vermeiden.

Was versteht man unter einem außergerichtlichen Tatausgleich?

Als Tatausgleich bezeichnet man die außergerichtliche Regelung eines Konfliktes meist nach Delikten wie Körperverletzung oder gefährlicher Drohung – wo es also ein persönliches Gegenüber von Opfer und Täter gibt.

Was ist ein Staatsanwalt einfach erklärt?

Der Staatsanwalt/die Staatsanwältin ist für die Verfolgung von Straftaten zuständig. Staatsanwälte leiten Ermittlungsverfahren und erheben Anklage vor Gericht, wo sie auch als Vertreter der Anklage fungieren.

Was versteht man unter Täter?

Das Wort "Täter" kommt von "Tat" oder "tun". Wenn man von "Täter" spricht, meint man aber nicht jemanden, der einfach etwas tut. Vielmehr wird damit meist eine Person bezeichnet, die eine Straftat oder zumindest etwas Ungesetzliches getan hat.

Welchen Vorteil hat ein Täter Opfer Ausgleich für den Täter?

Ein Täter-Opfer-Ausgleich bietet Täterinnen bzw. Tätern und Opfern die Gelegenheit, unter Beteiligung einer Vermittlerin bzw. eines Vermittlers einen Konflikt außer- gerichtlich und unbürokratisch zu lösen.

Was bedeutet 46a?

§ 46 a StGB Täter-Opfer-Ausgleich, Schadenswiedergutmachung

so kann das Gericht die Strafe nach § 49 Abs. 1 mildern oder, wenn keine höhere Strafe als Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe bis zu dreihundertsechzig Tagessätzen verwirkt ist, von Strafe absehen.

Wer entscheidet über Diversion?

Das Gericht stellt den Strafprozess bei Gelingen der Diversion durch Beschluss ein. Entscheidet das Gericht trotz Vorliegen der Voraussetzungen eine Diversion nicht durchzuführen, kann der Beschuldigte dagegen mit Rechtsmittel vorgehen.

Ist eine Diversion eine Vorstrafe?

Durch die Diversion kann im Strafverfahren auf eine gerichtliche Verhandlung und folglich auf eine Vorstrafe verzichtet werden. Das heißt, es kommt zu einer außergerichtlichen oder gerichtlichen Einigung, die vorteilhafter für dich sein kann als eine Vorstrafe.

Was passiert bei einem Diversionsverfahren?

Bei der Diversion wird bei jugendlichen oder heranwachsenden Straftätern durch die Auflage von Weisungen auf ein Strafverfahren verzichtet. Das Jugendstrafrecht ist im Jugendgerichtsgesetz (JGG) geregelt. Dabei wird zwischen Jugendlichen und Heranwachsenden unterschieden.

Wie viel kostet eine Privatklage?

Reichen Sie die Klageschrift ein, ist ein Gerichtskostenvorschuss fällig, damit das Gericht das Verfahren einleitet: Der Antrag wird verworfen oder zurückgewiesen: 35 € Erledigung des Verfahrens ohne Urteil: 70 € Hauptverhandlung mit Urteil: 140 €

Wer zahlt eine Privatklage?

(2) Wird die Klage gegen den Beschuldigten zurückgewiesen oder wird dieser freigesprochen oder wird das Verfahren eingestellt, so fallen dem Privatkläger die Kosten des Verfahrens sowie die dem Beschuldigten erwachsenen notwendigen Auslagen zur Last.

Was bringt eine Privatklage?

Von diesem Prinzip gibt es aber Ausnahmen, dazu zählen die sogenannten Privatklagedelikte. Bei diesen kann der Staatsanwalt auch entscheiden, dass er die Sache nicht verfolgen wird, sondern dass es dem Geschädigten selbst überlassen bleibt, ob dieser die Sache verfolgt oder nicht.

Wer zahlt wenn Täter nicht zahlen kann?

Wenn er fahrlässig gehandelt hat und eine Haftpflichtpolice besitzt, übernimmt die Versicherung die Zahlung des Schmerzensgeldes. Bei Vorsatz muss hingegen immer der Verursacher das Schmerzensgeld aus eigenen Mitteln bezahlen, weil das vorsätzliche Zufügen eines Schadens von Versicherungen nicht abgedeckt wird.

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