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Wer erlässt eine Allgemeinverfügung?

Gefragt von: Frau Conny Neuhaus  |  Letzte Aktualisierung: 13. Mai 2023
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Mal angenommen es liegt eine Allgemeinverfügung vor, die von einem Landrat erlassen und vom Landkreis öffentlich bekannt gegeben wird. Als Rechtsgrundlage führt diese Allgemeinverfügung ein Landesgesetz an.

Wann darf eine Allgemeinverfügung erlassen werden?

– Nach § 41 Abs. 3 Satz 2 VwVfG darf eine Allgemeinverfügung öffentlich bekannt gegeben werden, wenn eine Bekanntgabe an die Beteiligten untunlich ist. Dies wird wegen der typischerweise unbestimmten Anzahl von betroffenen Personen in der Regel der Fall sein.

Wo ist die Allgemeinverfügung geregelt?

Der Begriff „Allgemeinverfügung“ ist in § 118 der Abgabenordnung (AO) definiert: „Verwaltungsakt ist jede Verfügung, Entscheidung oder andere hoheitliche Maßnahme, die eine Behörde zur Regelung eines Einzelfalls auf dem Gebiet des öffentlichen Rechts trifft und die auf unmittelbare Rechtswirkung nach außen gerichtet ...

Wer ist Adressat einer Allgemeinverfügung?

Eine Allgemeinverfügung hat keinen Adressaten, der namentlich genannt ist. Sie richtet sich vielmehr an alle Personen, die bestimmte Kriterien erfüllen. Man bezeichnet diese Personen oft als den „Adressatenkreis“ der Allgemeinverfügung.

Wer kann einen Verwaltungsakt erlassen?

Der Verwaltungsakt muss zwingend von einer Behörde erlassen worden sein. Der Behördenbegriff ergibt sich dabei aus § 1 Abs. 4 VwVfG.

Erklärvideo zur Allgemeinverfügung

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Wer erlässt Bescheid?

Bescheide sind von Verwaltungsbehörden erlassene Entscheidungen und Anordnungen, die sich an bestimmte Personen richten.

Wer kann einen Erlass erlassen?

1 S. 1 GG können die Bundesregierung, ein Bundesminister oder die Landesregierungen (nur) durch Gesetz ermächtigt werden Rechtsverordnungen zu erlassen. Zum einen geht es um das erforderliche Parlamentsgesetz, welches die Exekutive zum Erlass einer Rechtsverordnung berechtigt; also die Rechtsetzung an sie delegiert.

Wie geht man gegen eine Allgemeinverfügung vor?

Als Verwaltungsakt ist gegen die Allgemeinverfügungen, je nachdem, in welchem Bundesland sich das Unternehmen befindet, Widerspruch oder Klage einzulegen. Gegen die Verordnungen der Länder ist in der Regel ein Normenkontrollverfahren vor dem jeweiligen Oberverwaltungsgericht des Bundeslandes zu erheben.

Wann ist eine Allgemeinverfügung bekannt gegeben?

2Eine Allgemeinverfügung darf auch dann öffentlich bekannt gegeben werden, wenn eine Bekanntgabe an die Beteiligten untunlich ist. (4) 1Die öffentliche Bekanntgabe eines schriftlichen oder elektronischen Verwaltungsaktes wird dadurch bewirkt, dass sein verfügender Teil ortsüblich bekannt gemacht wird.

Ist eine Allgemeinverfügung eine Rechtsvorschrift?

In der Hauptsache zu unterscheiden sind dabei die Allgemeinverfü- gung als Unterfall des Verwaltungsaktes, die Satzung als Rechtsnorm einer juristi- schen Person des öffentlichen Rechtes zur Regelung ihrer Angelegenheiten und die Rechtsverordnung als einer unmittelbar vom Staat stammende Rechtsnorm.

Welche Rechtsnatur hat eine Allgemeinverfügung?

Eine andere Ansicht geht davon aus, dass die Rechtsnatur von Verkehrszeichen die der Allgemeinverfügung gemäß § 35 S. 2 1. Fall VwVfG sei, also ein bestimmter bzw. bestimmbarer Personenkreis vorliege.

Welche Klageart bei Allgemeinverfügung?

§ 35 S. 2 VwVfG stellt jedoch auch die benutzungsregelnde Allgemeinverfügung einen Verwaltungsakt dar. Damit ist die Anfechtungsklage gem. § 42 I Fall 1 VwGO statthaft.

Ist eine Allgemeinverfügung konkret generell?

Eine Allgemeinverfügungen ist eine generell-konkrete Regelung. Sie richtet sich an einen bestimmten oder bestimmbaren Personenkreis, der anhand von objektiven Kriterien bestimmt werden muss. Nach § 35 Satz 2 VwVfG gelten solche Allgemeinverfügungen dennoch als Verwaltungsakte i.S.d. § 35 Satz 1 VwVfG.

Hat eine Allgemeinverfügung eine Rechtsbehelfsbelehrung?

Entsprechendes gilt für am 28. Februar 2022 anhängige, außerhalb eines Einspruchs- oder Klageverfahrens gestellte und zulässige Anträge auf Änderung einer Einkommen- steuerfestsetzung. Rechtsbehelfsbelehrung Gegen diese Allgemeinverfügung können die von ihr betroffenen Steuerpflichtigen Klage erheben.

Wie können Verwaltungsakte erlassen werden?

(2) Ein Verwaltungsakt kann schriftlich, elektronisch, mündlich oder in anderer Weise erlassen werden. Ein mündlicher Verwaltungsakt ist schriftlich oder elektronisch zu bestätigen, wenn hieran ein berechtigtes Interesse besteht und der Betroffene dies unverzüglich verlangt.

Wann gilt etwas als erlassen?

Wenn eine Behörde einer untergeordneten Dienststelle eine Anweisung erteilt, nennt man das einen „Erlass“. Die Anweisung einer Behörde wird auch manchmal als „Edikt“ bezeichnet.

Ist ein Verkehrsschild eine Allgemeinverfügung?

Rechtliche Einordnung eines Verkehrszeichens

Bei einem Verkehrszeichen handelt es sich um einen Verwaltungsakt in Form einer Allgemeinverfügung, § 35 S. 2 VwVfG. Allgemeinverfügungen richten sich an einen bestimmten Kreis mehrere Personen und haben dieselben Regelungswirkung wie ein Verwaltungsakt an eine Person.

Wann gilt ein Bescheid einer Behörde als zugestellt?

Der FRB (ebenso wie jeder andere Bescheid) gilt bei der Zusendung per Post im Inland am 3. Tag nach Aufgabe zur Post als zugegangen und damit als bekannt gegeben. Die 3-Tagesfrist beginnt mit dem Tag, nach dem wir den Bescheid der Post übergeben haben (Zugangsfiktion).

Wann muss Behörde zustellen?

Das zuzustellende Schriftstück gilt am dritten Tag nach der Aufgabe zur Post als zugestellt, es sei denn es nicht oder zu einem späteren Zeitpunkt zugegangen. § 5 VwZG konstituiert die Zustellung durch die Behörde gegen Empfangsbekenntnis.

Ist eine Allgemeinverfügung abstrakt generell?

Sie ist daher eine konkret-generelle Regelung. Im Gegensatz zur Verordnung oder auch zum Gesetz ist sie aber nicht abstrakt-generell, sondern regelt immer einen konkreten Sachverhalt. Die Rechtschutzmöglichkeiten richten sich grundsätzlich nach denen für Verwaltungsakte.

Wann ist ein Widerspruch nicht zulässig?

Grundsätzlich ist ein Widerspruch gegen einen noch nicht erlassenen Verwaltungsakt unzulässig. Er wird auch nicht nachträglich zulässig, wenn der Verwaltungsakt später ergeht. Allerdings ist unter engen Voraussetzungen gegen drohende Verwaltungsakte eine vorbeugende Unterlassungsklage denkbar.

Ist ein Platzverweis ein Verwaltungsakt?

Da die Platzverweisung durch ein Ge- oder Verbot erfolgt, handelt es sich nicht um einen Real-, sondern um einen Verwaltungsakt. Im Zweifel kann die Platzverweisung auch durch eine Ingewahrsamnahme erfolgen. Zur Durchsetzung ist rechtlich auch Unmittelbarer Zwang möglich.

Wer erstellt einen Erlass?

Die Befugnis zum Erlass von Bundesgesetzen hat daher nach dem Grundgesetz ausschließlich der Deutsche Bundestag.

Was ist der Unterschied zwischen Erlass und Verfügung?

Aktenkundlich verstehen wir eine Verfügung als ein Schreiben einer vorgesetzten an eine nachgeordnete Behörde, dessen Inhalt eine Weisung ist. Ein Erlass ist nichts anderes; nur aus Tradition wird dieser besondere Begriff benutzt, um Verfügungen der Ministerien und anderer oberster Behörden herauszuheben.

Was ist der Unterschied zwischen Erlass und Verordnung?

Vom Erlass unterscheidet sich die Verordnung durch ihre Außenwirkung: Erlässe sind behördeninterne Weisungen, während Verordnungen außerhalb der Behörde, also nach außen hin wirken. Kein Unterschied ist hingegen der Empfängerkreis: Beide wirken für einen nicht mehr durch Individuen bestimmten Personenkreis.

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