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Wer entscheidet wo man begraben wird?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Gunter Becker B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Das Recht über die Art und den Ort der Bestattung eines Verstorbenen zu bestimmen, ist vom Recht der Totenfürsorge umfasst. Dieses Totenfürsorgerecht steht aufgrund der familienrechtlichen Bindung zum Verstorbenen grundsätzlich den nächsten Verwandten zu. Dazu gehören der Ehegatte sowie die Verwandten in gerader Linie.

Wer darf entscheiden wo man beerdigt wird?

In der Regel sind die nächsten Angehörigen für die Organisation einer Bestattung zuständig. Das wird in den Bestattungsgesetzen der einzelnen Bundesländer geregelt. Dort stehen meist Ehepartner oder der eingetragene Lebensgefährte ganz vorn, gefolgt von Kindern und Eltern.

Kann man sich aussuchen wo man beerdigt wird?

Grundsätzlich können Sie den Friedhof frei wählen. Einen gesetzlichen Anspruch auf ein Grab hat man aber nur in der Stadt oder Gemeinde, in der man vor seinem Tod gemeldet war. Es gibt keine Verpflichtung für einen Friedhof, auch Auswärtige zu bestatten. In der Praxis ist das aber meist kein Problem.

Kann man sich in einem anderen Bundesland beerdigen lassen?

Friedhofs- und Bestattungsrecht zählt zur Gesetzgebungskompetenz der Bundesländer. Daher können sich Regelungen zu einer bestimmten Frage von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Für die Klärung von Einzelfragen ist es deshalb unumgänglich, auf die jeweiligen landesrechtlichen Regelungen einzugehen.

Wer kümmert sich um die Bestattung?

Bestattungspflichtig sind die nächsten Familienangehörigen des Verstorbenen, und zwar gewöhnlich in folgender Reihenfolge: Ehepartner, Kinder, Eltern, Geschwister, Großeltern und Enkelkinder. Die Pflicht zur Bestattung besteht unabhängig vom Erbrecht.

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Wann müssen Kinder die Beerdigung der Eltern zahlen?

Kinder sind generell verpflichtet, die Eltern zu bestatten. Hat das die Gemeinde übernommen, darf sie die Kosten zurückverlangen. Das gilt unabhängig davon, wie zerrüttet das familiäre Verhältnis war. Das persönliche Verhältnis spielt keine Rolle: Kinder müssen für die Bestattungskosten ihrer Eltern aufkommen.

Sind Geschwister Bestattungspflichtig?

Bestattungspflichtige Angehörige

Ehegatten/Lebenspartner, volljährige Kinder, Eltern des Verstorbenen. Gibt es hingegen nur Großeltern oder volljährige Enkelkinder, so müssen Geschwister trotzdem die Beerdigungskosten bezahlen.

Wer muss die Beerdigung bezahlen wenn man das Erbe ausschlägt?

Der Staat zahlt nur dann die Beerdigung, wenn alle erbberechtigten Angehörigen das Erbe ausschlagen und niemand dem Verstorbenen zum Unterhalt verpflichtet gewesen ist. Auch wenn die Angehörigen nicht als Erben in Frage kommen, besteht die Kostentragungspflicht weiterhin für: Ehepartner oder eingetragene Lebenspartner.

Was passiert wenn sich niemand um die Beerdigung kümmert?

Wenn sich niemand um die Bestattung kümmert, ermittelt das Ordnungsamt des Sterbeortes die Angehörigen und fordert diese schriftlich auf, ihre Bestattungspflicht innerhalb einer bestimmten Frist zu erfüllen. Verstreicht sie, ohne dass die Angehörigen die Bestattung veranlassen, kümmert sich das Ordnungsamt darum.

Wann kommt der Leichenwagen?

Sobald Verstorbene in einen Sarg gebettet sind, darf der Transport ausschließlich mit einem Leichenwagen erfolgen. Bevor Bestatter oder zuständige Unternehmen einen Leichnam transportieren dürfen, muss ein Arzt den Tod eindeutig feststellen und einen Totenschein anfertigen.

Kann ich beerdigt werden wenn ich aus der Kirche ausgetreten bin?

Wer nicht oder nicht mehr Mitglied der Kirche ist, kann nicht auf ein katholisches Begräbnis hoffen. Dazu hat die Deutsche Bischofskonferenz folgenden Hinweis: "Es kann Ihnen das kirchliche Begräbnis verweigert werden, wenn Sie vor dem Tod kein Zeichen der Umkehr und der Reue gezeigt haben."

Was ist die billigste Bestattung?

Unbegleitete Seebestattung

Die billigste Bestattung in Deutschland ist wohl die stille Beisetzung auf dem Meer. Bei einer unbegleiteten Seebestattung werden mehrere Urnen nacheinander der See übergeben. Angehörige sind dabei nicht zugegen.

Wie viel kostet eine Bestattung?

Die Kosten einer Beerdigung hängen von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen u. a. die gewünschte Bestattungsart, Grabgestaltung sowie die Ausgestaltung der Trauerfeier. Insgesamt können sie zwischen ca. 3.000 € (anonyme Seebestattung) und knapp 20.000 € (sehr aufwendige Erdbestattung) liegen.

Wie kann man den Friedhofszwang umgehen?

Dafür kommt grundsätzlich jedes private Grundstück in Frage. Eine weitere Möglichkeit, den Friedhofszwang zu umgehen, ist die Verbrennung des Verstorbenen im Ausland, beispielsweise in der Schweiz oder in den Niederlanden. Die Asche des Verstorbenen wird nach der Einäscherung via Post nach Deutschland zurückgeschickt.

Werden beerdigungskosten vom Nachlass bezahlt?

Kraft Gesetzes haben die Erben die Kosten der Beerdigung zu übernehmen, und zwar unabhängig davon, wer die Beerdigung zu veranlassen hat. Die Erben sind zur Zahlung der Bestattungskosten also auch dann verpflichtet, wenn die nicht erbenden Angehörigen die Bestattung bestimmen und andere Personen sie durchführen.

Warum darf man die Urne nicht mit nach Hause nehmen?

Noch besteht in der Bundesrepublik Deutschland der so genannte Friedhofszwang. Die allgemeine Einstellung geht dahin, dass nur auf einem Friedhof die Totenruhe gewährleistet ist. Daher darf man eine Urne mit Totenasche nicht mit nach Hause nehmen.

Was passiert wenn ein alleinstehender stirbt?

Wenn die verstorbene Person keine Angehörigen hat, so kümmert sich zunächst die Einwohnergemeinde um die Bestattung. Sie wird die Kosten allerdings Angehörigen übertragen, sollten diese auffindbar sein.

Wer beauftragt die Bestattung?

Bestattungspflichtig sind die nächsten Angehörigen des Verstorbenen. Diese müssen sich um die Formalitäten im Todesfall, wie die Leichenschau, die Ausstellung des Totenscheins und die Bestattung, kümmern. Dabei sind gewisse Fristen zu beachten, die jedes Bundesland eigenständig festlegt.

Wer holt den Toten ab?

Die Überführung eines Leichnams ist für Bestatter eine alltägliche Aufgabe. Nach dem Eintritt des Todes haben Angehörige in der Regel 24 bis 48 Stunden Zeit, einen Bestatter zu beauftragen. Dieser holt den Leichnam ab und bringt diesen zunächst in einen Kühlraum.

Wer räumt von toter Die Wohnung bei Erbausschlagung?

Die Räumung der Immobilie (Mietwohnung oder Haus) muss bei Ausschlagung aller Erben durch den Staat geschehen.

Was bekommt man von der Krankenkasse im Todesfall?

Das gesetzliche Sterbegeld wurde am 01.01.2004 abgeschafft. Heute zahlt weder die Krankenkasse, noch der Staat. Das macht eine private Bestattungsvorsorge in Form einer Sterbegeldversicherung umso wichtiger. Bis Ende 2013 wurden beim Tod eines Krankenkassen-Mitgliedes 525 Euro an die Angehörigen ausgezahlt.

Wer darf nach dem Tod die Wohnung betreten?

Mit dem Erbfall geht die tatsächliche Sachherrschaft des Erblassers an beweglichen Gegenständen und Immobilien automatisch auf den oder die Erben über. Der Erbe ist deshalb berechtigt, die Wohnung des Erblassers zu betreten und dort alle Unterlagen zu sichten.

Wer zahlt wenn der Bruder stirbt?

Zivilrechtlich sind die Erben und unterhaltspflichtigen Angehörigen des Verstorbenen in der Pflicht. Das Sozialamt übernimmt die Kosten nur, wenn die Angehörigen und Erben weder genug Einkommen noch Vermögen haben oder es ihnen nicht zuzumuten ist, zu zahlen.

Welches Kind zahlt die Beerdigung?

Häufig müssen die Angehörigen in so einer Reihenfolge für die Bestattung aufkommen: Ehegatte – volljährige Kinder – Eltern – volljährige Geschwister – Großeltern – volljährige Enkel.

Wer muss für Beerdigung zahlen mehrere Kinder?

Sind mehrere Kinder vorhanden, stellt sich die Frage, welches Kind dem Ordnungsamt das Geld schuldet. Die Kinder haften gesamtschuldnerisch. Sie sind Angehörige, die alle – zumindest verwandtschaftlich – gleich nah zum Verstorbenen stehen.

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