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Wer entscheidet über Nebenklage?

Gefragt von: Carina Mayer  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Nach Erhebung der Anklage durch die Staatsanwaltschaft hört das Gericht die Staatsanwaltschaft an und entscheidet daraufhin, ob die Nebenklage zulässig ist. Sie erhalten die Entscheidung in Form eines Gerichtsbeschlusses.

Wann wird eine Nebenklage zugelassen?

Sobald die Staatsanwaltschaft ein öffentliche Anklage erhoben hat, kann die Nebenklage in jedem Verfahrensabschnitt erfolgen. Die Erhebung der Nebenklage kann insbesondere auch im laufenden Prozess erfolgen. Möglich ist es sogar, die Nebenklage erst in der Berufung oder Revision zu erheben.

Wer ist zur Nebenklage berechtigt?

Wissenswertes für Opfer und Angehörige

Wurde das Opfer durch die Tat getötet, so steht die Befugnis zur Nebenklage den Angehörigen des Opfers zu, namentlich den Kindern, Eltern, Geschwistern, Ehegatten oder Lebenspartnern des Opfers (vgl. § 395 Absatz 2 Nr. 1 StPO).

Wer bezahlt den Anwalt der Nebenklage?

Reicht der Nebenkläger eine Nebenklage eigenständig ein, entstehen keine Kosten. Sollte er sich jedoch durch einen Anwalt vertreten lassen, muss der Nebenkläger die Anwaltskosten selbst tragen.

Welche Rechte hat man als Nebenkläger?

Rechte des Nebenklägers: Das Beweisantragsrecht und seine Grenzen. Die Rechte des Nebenklägers umfassen das Beweisantragsrecht, d.h. es ist das Recht des Nebenklägers, auf die Beweisaufnahme Einfluss zu nehmen und insbesondere auf eine sachgerechte Ausübung der Aufklärungspflicht des Gerichts hinzuwirken.

Welche Vorteile habe ich als "Nebenkläger" im Strafprozess?

44 verwandte Fragen gefunden

Was bringt eine Nebenklage?

Ohne Nebenklage hat ein Verletzter einer Straftat im Strafprozess nur die Stellung eines (passiven) Zeugen. Die Nebenklage gibt bei bestimmten Straftaten, z.B. Körperverletzung, Sexualstraftaten, versuchten Tötungsdelikten, die Möglichkeit, den Verletzten zu schützen und auch auf das Strafverfahren einzuwirken.

Kann die Nebenklage Berufung einlegen?

Nur der Nebenkläger legt Berufung ein

Gegen dieses Urteil legte der Nebenkläger Berufung ein. Dies darf er gemäß § 400 Abs. 1 StPO. Berufung bedeutet, dass die gesamte Angelegenheit noch einmal neu vor einem anderen Gericht verhandelt wird und alle Zeugen noch einmal neu verhört werden.

Kann man 2 Nebenkläger vertreten?

Anders als in der Strafverteidigung ist es im Rahmen der Opfervertretung zulässig, als Rechtsanwalt mehrere Nebenkläger im selben Verfahren anwaltlich zu vertreten.

Wer zahlt die Kosten für einen opferanwalt?

bei Freispruch, Nichteröffnung oder Einstellung des Gerichtsverfahrens: die durch die Beteiligung entstandenen Kosten trägt der Nebenkläger oder die Nebenklägerin selbst. die Kosten eines vom Gericht beigeordneten Rechtsanwalts oder einer vom Gericht beigeordneten Rechtsanwältin trägt grundsätzlich die Staatskasse.

Was kostet ein opferanwalt?

Außergerichtliche Beratung

Benötigst Du als Privatperson den Rat eines Rechtsanwalts oder eine Auskunft, darf die Gebühr für ein erstes Beratungsgespräch nicht höher als 190 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer sein, es darf also insgesamt nicht mehr als 226,10 Euro kosten (§ 34 RVG).

Kann Nebenkläger Zeuge sein?

Nebenkläger als Zeuge

Auch wenn man als Nebenkläger auftritt, bleibt man dennoch auch Zeuge. Zunächst erhält man eine Vorladung seitens der Polizei. Hier hat man das Recht eine Aussage zu machen. Verpflichtet ist man aber nicht, solange nicht die Staatsanwaltschaft die Vorladung veranlasst hat.

Wie viel kostet ein Ermittlungsverfahren?

Für die Teilnahme an einer Haftprüfung oder an einer Vernehmung erhält der Anwalt eine Terminsgebühr, deren Mittelgebühr 170 Euro beträgt. Die Kosten liegen dann insgesamt bei 535 Euro im Ermittlungsverfahren. Im Strafverfahren werden zudem Gerichtskosten erhoben.

Was versteht man unter einer nebenklägerin?

Anders als bei der strafprozessualen Privatklage, bei der keine öffentliche Anklage vorliegt, schließt sich der Nebenkläger der Anklage der Staatsanwaltschaft an. Hierdurch erhält der Geschädigte die Rolle eines Nebenklägers.

Was passiert bei einem Täter Opfer Ausgleich?

Wie läuft ein Täter-Opfer-Ausgleich ab? In getrennten Vorgesprächen klärt der Vermittler, ob und wie die Konfliktschlichtung vonstatten gehen kann. In weiteren gemeinsamen Gesprächen suchen die Betroffenen eine Lösung, die für beide Seiten akzeptabel und Gewinn bringend ist.

Wie läuft eine privatklage ab?

Wie läuft das Privatklageverfahren ab? Die Erhebung der Privatklage erfolgt durch Einreichung einer Anklageschrift oder zu Protokoll der Geschäftsstelle. Dabei ist zu beachten, dass die Privatklage so erhoben werden muss, dass sich Täter, Tatort und -zeit, sowie der Tathergang (Sachverhalt) aus ihr eindeutig ergeben.

Wer ist der Kläger im Strafprozess?

Als Kläger oder Klägerin bezeichnet man im juristischen Sinne in einem Zivilprozess diejenige Person, die gegen den Beklagten das Verfahren durch eine Klageerhebung eröffnet, also jemand, der vor Gericht eine Klage erhebt.

Was kann ein opferanwalt?

Ein sogenannter "Opferanwalt" ist ein zugelassener Rechtsanwalt, der die Interessen von Opfern einer Straftat vertritt. Im Strafprozess kann der Opferanwalt beispielsweise Einsicht in die Akten des laufenden Verfahrens nehmen oder er kann Sie als Nebenkläger (VB) gegen den Täter vertreten.

Wann opferanwalt?

Als Opfer einer Straftat haben Sie vielfältige Opferrechte. Sie können Ihre Ansprüche auf Schadensersatz gegen den Täter oder die Täterin durchsetzen und sich unter den Voraussetzungen des § 395 StPO im Strafverfahren gegen den Täter oder die Täterin mit der Nebenklage anschließen.

Welcher Anwalt als Opfer?

Der Opferanwalt ist also Anwalt des Opfers, der ausschließlich die rechtlichen Interessen des Opfers kompetent und engagiert wahrnimmt und versucht sämtliche rechtliche Probleme für das Opfer im Strafverfahren und idealweiser auch im Zivilverfahren optimal zu lösen.

Wann gibt es einen Pflichtverteidiger?

In aller Regel wird ein Pflichtverteidiger beizuordnen sein, wenn eine Freiheitsstrafe von 1 Jahr zu erwarten ist. Auch wenn dem Beschuldigten der Widerruf einer Bewährung droht, kann das die Schwere der Schuld und damit die Beiordnung eines Verteidigers begründen.

Wie stelle ich einen Adhäsionsantrag?

Der Antrag ist schriftlich oder zur Niederschrift des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle zu stellen, in der Hauptverhandlung kann er auch mündlich gestellt werden. Der Antrag muss den Gegenstand und den Grund des geltend gemachten Anspruch bezeichnen und soll auch Beweismittel enthalten.

Wann lohnt es sich in Berufung zu gehen?

Nach einer Verurteilung Berufung einzulegen ist für den Angeklagten immer dann sinnvoll, wenn die Möglichkeit besteht, dass das Urteil bei dem Verfahren vor dem Landgericht milder ausfallen könnte. Sofern die Berufung durch den Angeklagten eingelegt wird, gilt das Verschlechterungsverbot.

Kann eine Berufung auch abgelehnt werden?

Dies ist nur möglich, wenn eine Partei mit einem Wert von mehr als 600,00 EUR verloren hat oder das Gericht der ersten Instanz die Berufung im Urteil ausdrücklich zulässt. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn eine wichtige Rechtsfrage durch ein Gericht höherer Instanz geklärt werden sollte.

Kann ein Anwalt zwei Beschuldigte vertreten?

Verbot der Mehrfachverteidigung. 1Ein Verteidiger kann nicht gleichzeitig mehrere derselben Tat Beschuldigte verteidigen. 2In einem Verfahren kann er auch nicht gleichzeitig mehrere verschiedener Taten Beschuldigte verteidigen.

Wer ist hauptkläger?

Kläger nennt man im Zivilprozess die Person, die gegen den Beklagten das Verfahren durch Klage einleitet.

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