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Wer darf mich kündigen?

Gefragt von: Frau Dr. Alexandra Dittrich B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Eine Kündigung sollte grundsätzlich der Arbeitgeber oder Inhaber selbst oder aber eine im Handelsregister als vertretungsberechtigt eingetragene Person unterschreiben, damit sie rechtssicher und wirksam ausgesprochen ist. Im Zweifel sollte zusammen mit dem Kündigungsschreiben eine Originalvollmacht übergeben werden.

Wer kann Mitarbeiter kündigen?

Zur Kündigung berechtigt ist seitens des Arbeitgebers nur dessen gesetzliches Vertretungsorgan oder ein von diesem Bevollmächtigter. Unterschreibt der Geschäftsführer, ist die Unterschrift unproblematisch, da er aufgrund seiner Position ein vertretungsberechtigtes "Organ" des Unternehmens ist.

Wem darf ich die Kündigung geben?

Am einfachsten ist es, die Kündigung persönlich zu übergeben. Empfänger kann der Vorgesetzte, die Personalabteilung, der Pförtner oder die Empfangsdame sein - wer immer zur Annahme von Post beauftragt ist. Aus Beweisgründen ist es vorteilhaft, den Empfang der Kündigungsschrift bestätigen zu lassen.

Wer entscheidet über Kündigung?

Der Arbeitgeber muss den Betriebsrat deshalb vorab über die beabsichtigte Kündigung informieren und die Gründe dafür darlegen. Bleibt die Anhörung aus, ist die Kündigung unwirksam. Der Betriebsrat hat dann bei ordentlichen Kündigungen eine Woche Zeit, um seine Bedenken kundzutun.

Wem darf nicht gekündigt werden?

Mitglieder des Betriebsrates und auch der Jugend- und Auszubildendenvertretung (!) dürfen nicht ordentlich gekündigt werden, bei außerordentlichen (fristlosen) Kündigungen muss der Betriebsrat zustimmen (§ 15 KschG).

Privates Internet-Surfen im Job: Darf der Chef mir kündigen? | Anwalt Christian Solmecke

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Wann bin ich unkündbar?

Daraus ergibt sich: Eine Unkündbarkeit besteht nach 15 Jahren Betriebszugehörigkeit. Weiteren Vorschriften zufolge sind Beschäftigte ebenfalls unkündbar ab dem 55. Lebensjahr. Dazu müssen sie jedoch mindestens 20 Jahre im Unternehmen angestellt gewesen sein.

Wann darf man nicht kündigen?

Den sog. allgemeinen Kündigungsschutz nach dem Kündigungsschutzgesetz erlangt ein Arbeitnehmer erst, wenn er mindestens sechs Monate in einem Betrieb beschäftigt ist, in dem regelmäßig mehr als 10 Arbeitnehmer tätig sind. Dann darf der Arbeitgeber nicht mehr ohne triftigen Grund kündigen.

Kann mein Arbeitgeber mich einfach so kündigen?

Jeder Arbeitsvertrag kann gekündigt werden. Dazu brauchst Du als Arbeitnehmer keinen Grund. Arbeitgeber hingegen schon, aber nur wenn sie mehr als zehn Mitarbeiter beschäftigen. Denn dann ist das Kündigungsschutzgesetz zu beachten.

Wer soll kündigen Arbeitnehmer oder Arbeitgeber?

Diese Kündigungsfristen muss Ihr Arbeitgeber einhalten

Die meisten Kündigungen sind nämlich „ordentliche“ Kündigungen, weil der Arbeitgeber den Arbeitnehmer unter Einhaltung einer Kündigungsfrist kündigt. So lange die Kündigungsfrist läuft, können und müssen Sie weiter zur Arbeit gehen.

Kann man ohne Grund gekündigt werden?

Wann darf man ohne Grund kündigen? Das bedeutet, dass eine Kündigung während der Probezeit ohne Angaben von Gründen möglich ist. Eine fristlose Kündigung ohne Grund ist hingegen nicht möglich. Hierfür benötigt der Arbeitgeber einen sogenannten wichtigen Grund.

Ist eine Kündigung auch ohne Bestätigung gültig?

Es kann sinnvoll sein, dass der Empfänger der Kündigung den Erhalt bestätigt. Der Kündigende hat schließlich die Beweispflicht, ob der Andere die Kündigung erhalten hat. Ein Muss ist das aber nicht. Es bleibt dabei: Die Kündigung wird grundsätzlich auch ohne Bestätigung wirksam.

Kann ich Kündigung persönlich übergeben?

Die persönliche Übergabe der Kündigung:

Die sicherste Möglichkeit besteht darin, die Kündigung persönlich an den Empfänger zu übergeben und sich die Aushändigung schriftlich bestätigen zu lassen. So kann im Streitfall unproblematisch der Zugang der Kündigung nachgewiesen werden.

Wie läuft die Kündigung ab?

Das Gesetz sieht keine bestimmte Kündigungsform vor. Du kannst daher mündlich oder schriftlich kündigen, außer dein Kollektiv- oder Dienstvertrag verpflichtet dich zu einer auserwählten Form der Kündigung. Aus Beweisgründen raten Experten jedoch immer zu einer schriftlichen Kündigung mit Empfangsbestätigung.

Wie kündige ich unkündbare Mitarbeiter?

Dem Arbeitgeber ist es zwar rechtlich nicht möglich, die unkündbaren Arbeitnehmer im Wege einer ordentlichen betriebsbedingten Kündigung zu kündigen. Aber statt dessen kann er unter Berufung auf § 626 BGB eine außerordentliche Kündigung aus betriebsbedingten Gründen aussprechen.

Wie bekomme ich einen Mitarbeiter los?

  1. So werden Sie Ihre Mitarbeiter los: 13 Tipps, die garantiert funktionieren. ...
  2. Gehen Sie auf Distanz! ...
  3. Reden Sie nicht lange rum! ...
  4. Übernehmen Sie keine Verantwortung! ...
  5. Ignorieren Sie die Simulanten. ...
  6. Dulden Sie keine Widerrede! ...
  7. Stress gibt es nicht! ...
  8. Auf Belastungssignale nicht eingehen!

Wann kann mich mein Chef kündigen?

1 BGB zu Vertragsbeginn eine Kündigungsfrist von vier Wochen entweder zum Monatsende oder zum 15. eines Monats. Je länger das Arbeitsverhältnis dauert, umso länger wird nach § 622 Abs. 2 BGB die Kündigungsfrist.

Was sind die 3 Kündigungsgründe?

Bei den Kündigungsgründen wird zwischen drei Arten unterschieden: Personenbedingte Kündigung. Verhaltensbedingte Kündigung. Betriebsbedingte Kündigung.

Kann man wenn man zu oft krank ist gekündigt werden?

War der Beschäftigte in drei Jahren immer mehr als 30 Tage krank, so droht eine Kündigung. Hier spricht man von häufigen Kurzerkrankungen. Mit einer Kündigung rechnen muss man außerdem, wenn eine dauerhafte oder lang anhaltende Arbeitsunfähigkeit vorliegt.

Wie muss der Arbeitgeber kündigen?

Die Kündigung muss zwingend schriftlich im Sinne des § 126 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) erklärt werden, also von Ihnen als Arbeitgeber oder einer kündigungsberechtigten Person eigenhändig unterschrieben sein. Eine bloße E-Mail oder WhatsApp-Nachricht genügt nicht.

Welche Kündigungsgründe gibt es für Arbeitgeber?

Das Gesetz und die für die mögliche Prüfung zuständigen Arbeitsgerichte kennen also drei verschiedene Kündigungsgründe für eine ordentliche Kündigung: die personenbedingte Kündigung; die verhaltensbedingte Kündigung; die betriebsbedingte Kündigung.

Was ist ein Kündigungsgrund?

Folgende Gründe können eine verhaltensbedingte Kündigung rechtfertigen: Alkohol- und Drogenmissbrauch (nicht bei Abhängigkeit) Grundlose Strafanzeigen oder Anzeigen zu Lasten des Arbeitgebers - Arbeitsverweigerung.

Was sind die häufigsten Kündigungsgründe?

Ständige Überlastung, permanente Überstunden im Job und ein hohes Stresspotenzial führen häufig zu einem Kündigungsbrief von Mitarbeitern. Für sie wird der psychische Druck am Arbeitsplatz immer größer, oftmals entsteht Unzufriedenheit durch die fortlaufende Überforderung.

Wie bekomme ich eine gute Abfindung?

Um nach einer Kündigung eine möglichst hohe Abfindung zu erhalten, sollten Sie sich an folgende 5-Schritte halten.
  1. Prüfen Sie Ihre Chancen auf eine Abfindung. ...
  2. Handeln Sie zügig. ...
  3. Tragen Sie alle wichtigen Dokumente zusammen. ...
  4. Nehmen Sie rechtliche Unterstützung in Anspruch. ...
  5. Verhandeln Sie die Abfindungshöhe.

Wie hoch ist die Abfindung nach 15 Jahren?

der Arbeitnehmer ist 50 Jahre oder älter und war mindestens 15 Jahre in dem Betrieb beschäftigt, so kann die Abfindung bis zu 15 Monatsverdiensten betragen, der Arbeitnehmer ist 55 Jahre oder älter und sein Arbeitsverhältnis bestand mindestens 20 Jahre, so ist eine Abfindung bis zu 18 Monatsverdiensten möglich.

Kann ein langjähriger Mitarbeiter gekündigt werden?

Kann man langjährige Mitarbeiter kündigen? Langjährige Mitarbeiter sind manchmal unkündbar, etwa aufgrund einer Vereinbarung im Tarifvertrag. In diesem Fall ist eine ordentliche Kündigung nicht möglich. Hat der Arbeitgeber aber wichtige Gründe, kann er eine fristlose Kündigung durchführen.

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