Zum Inhalt springen

Wer darf im Betriebsrat sitzen?

Gefragt von: Ingrid Wolff  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
sternezahl: 4.6/5 (67 sternebewertungen)

In den Betriebsrat wählbar sind alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die dem Betrieb schon mindestens sechs Monate lang angehören oder als in Heimarbeit beschäftige, die in der Hauptsache für den Betrieb gearbeitet haben, so sagt das § 8 Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG).

Wer darf im Betriebsrat kandidieren?

Es besteht eine sofortige Wählbarkeit von allen Arbeitnehmern, die bei Einleitung der Wahl (=Aushang des Wahlausschreibens) im Betrieb beschäftigt sind und die übrigen Voraussetzungen für die Wählbarkeit erfüllen. in Heimarbeit Beschäftigte müssen mindestens 6 Monate in der Hauptsache für den Betrieb gearbeitet haben.

Wer darf nicht im Betriebsrat sein?

Wählbar sind alle wahlberechtigten Arbeitnehmer, die sechs Monate dem Betrieb angehören und die mindestens 18 Jahre alt sind (§ 8 Abs. 1 Satz 1 BetrVG). Da leitende Angestellte wie oben erwähnt nicht wählen dürfen, gehören sie auch nicht zu den wahlberechtigten Arbeitnehmern.

Wer sitzt in einem Betriebsrat?

Bei einem Betrieb mit mindestens fünf und maximal 20 wahlberechtigten Arbeitnehmern, besteht der Betriebsrat aus einer Person. Bei einem Betrieb mit mindestens 101 und maximal 200 Arbeitnehmern besteht er aus sieben Mitgliedern.

Können Vorgesetzte in den Betriebsrat?

Leitende Angestellte dürfen nicht an der Betriebsratswahl teilnehmen. Doch Achtung: In der Praxis sind nur sehr wenige Mitarbeiter „echte" leitende Angestellte im Sinne der Betriebsratswahl! Denn hier zählt nicht, was im Arbeitsvertrag steht.

Wer darf in den Betriebsrat? Wer ist wählbar? | Betriebsrat Video

18 verwandte Fragen gefunden

Ist ein Teamleiter ein leitender Angestellter?

Der Betriebsrat ordnete die Teamleiter als leitende Angestellte i.S.v. § 5 Abs. 3 S. 2 BetrVG ein – und damit als nicht wahlberechtigt bei der Betriebsratswahl.

Kann Personalleiter Betriebsrat sein?

Wer leitender Angestellter im Sinne von § 5 Abs. 3 Nr. 2 Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) ist, wird vom Betriebsrat nicht vertreten. Der Arbeitgeber braucht daher vor der Einstellung eines leitenden Angestellten nicht die Zustimmung des Betriebsrats einzuholen, d.h. § 99 BetrVG gilt hier nicht.

Wie viele Sitze im Betriebsrat?

Gemäß § 9 BetrVG sind 5 Betriebsratsmitglieder zu wählen. Von den 55 Arbeitnehmern sind aber nur 4 wählbar (§ 8 BetrVG). Gemäß § 11 BetrVG ist für die Größe des Betriebsrats also die Zahl der nächstniedrigeren Betriebsgröße zugrunde zu legen (hier 3). In den Betriebsrat der A-GmbH werden also drei Mitglieder gewählt.

Wie viel verdient man als Betriebsrat?

Als Betriebsrat/rätin können Sie ein Durchschnittsgehalt von 42.200 € erwarten. Die Gehaltsspanne als Betriebsrat/rätin liegt zwischen 35.700 € und 52.000 €.

Wer kommt auf die Wählerliste?

Wer ist in die Wählerliste aufzunehmen? Die Antwort ist gleichermaßen einfach wie umfangreich: In die Wählerliste sind alle wahlberechtigten und wählbaren Arbeitnehmer gemäß § 2 Abs. 1 Satz 2 WO in alphabetischer Reihenfolge mit Familiennamen, Vorname und Geburtsdatum des Betriebs aufzunehmen.

Kann ein BR Mitglied im Wahlvorstand sein?

Darf ein Betriebsratsmitglied im Wahlvorstand sein? Ja, Mitglieder des amtierenden Betriebsrats können Wahlvorstandsmitglieder sein und auch für den neuen Betriebsrat kandidieren.

Hat man Kündigungsschutz wenn man im Betriebsrat ist?

Wie lange hat der Betriebsrat nach Beendigung seiner Amtszeit einen besonderen Kündigungsschutz? Auch nach Beendigung der Amtszeit eines Betriebsratsmitglieds ist dessen ordentliche Kündigung ausgeschlossen, und zwar ein Jahr lang, gerechnet vom Zeitpunkt der Beendigung der Amtszeit.

Welche Nachteile hat ein Betriebsrat?

Nachteile eines Betriebsrats

Die persönliche Beziehung zwischen dem Arbeitgeber und seinen Angestellten kann unter der Gründung eines Betriebsrats leiden. Konkurrenzkampf unter den Mitarbeitern bei der Wahl bzw. der ersten Betriebsratswahl sorgt möglicherweise für schlechtes Arbeitsklima.

Können leitende Angestellte in den Betriebsrat gewählt werden?

Leitende Angestellte sind zwar arbeitsrechtlich Arbeitnehmer. Sie sind jedoch aufgrund ihrer betrieblichen Stellung weder aktiv noch passiv wahlberechtigt zur Betriebsratswahl. Für sie sieht das Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) die Möglichkeit vor, sogenannte Sprecherausschüsse zu wählen.

Was passiert wenn der Betriebsrat zu wenig Mitglieder hat?

Auch unter den Voraussetzungen eines Absinkens der Anzahl der Betriebsratsmitglieder unter die gesetzliche Sollstärke bleibt der Betriebsrat im Amt und führt die Amtsgeschäfte einschränkungslos weiter.

Kann ein Betriebsrat aus 2 Personen bestehen?

Gesetzliche Regelung zur Größe des Betriebsrats

§ 9 BetrVG regelt, wie viele Arbeitnehmer gewählt werden. Bei in der Regel 5 bis 20 wahlberechtigten Arbeitnehmern besteht der Betriebsrat aus nur einem Mitglied. Bei 21 bis 50 wahlberechtigten Arbeitnehmern im Betrieb hat der Betriebsrat drei Mitglieder.

Welche Posten gibt es im Betriebsrat?

So gibt es neben dem Wirtschaftsausschuss oftmals Arbeitsschutz-Ausschüsse, Technologie-Ausschüsse, BEM-Ausschüsse und solche für personelle Angelegenheiten. Fachausschüsse sind in § 28 BetrVG geregelt. Der Betriebsrat entscheidet eigenverantwortlich, welche Fachausschüsse er für zweckmäßig hält.

Welche Vorteile hat man wenn man im Betriebsrat ist?

Betriebsratsmitglieder dürfen vom Arbeitgeber nicht benachteiligt werden, weil sie als Betriebsrat tätig sind. Sie haben Anspruch auf Gehalt und Freizeitausgleich. Und sie genießen Kündigungsschutz.

Was darf ein Betriebsrat und was darf er nicht?

Betriebsratsmitglieder dürfen den Arbeitgeber oder Dritte nicht beleidigen und nicht erpressen. Betriebsratsmitglieder dürfen sich nicht begünstigen lassen. Betriebsratsmitglieder müssen ihrer Fortbildungspflicht nachkommen. Betriebsratsmitglieder dürfen keine ad hoc Zusagen oder ad hoc Auskünfte geben.

Wie lange dauert eine Betriebsratsperiode?

Wie lange ist ein Betriebsrat im Amt? Die regelmäßige Amtszeit des Betriebsrats beträgt vier Jahre (§ 21 Satz 1 BetrVG). Wird in einem Betrieb erstmals ein Betriebsrat gewählt, beginnt die Amtszeit mit der Bekanntgabe des Wahlergebnisses.

Wer ist der Chef vom Betriebsrat?

Der Betriebsratsvorsitzende (Abkürzung: BR-Vorsitzender oder BRV) wird vom Betriebsrat gewählt. Er ist vor allem für die Durchführung der Betriebsratssitzungen und die Vertretung des Betriebsrats gegenüber Dritten zuständig. Das Amt des Betriebsratsvorsitzenden hat deshalb eine herausragende Bedeutung.

Wer ist Vorgesetzter des Betriebsrates?

Der Betriebsratsvorsitzende wird vom Betriebsrat gewählt. Um Betriebsratsvorsitzender zu werden, muss man also die entsprechende Wahl gewinnen. Der Betriebsrat muss immer dann einen (neuen) Betriebsratsvorsitzenden wählen, wenn dieses Amt unbesetzt ist. Dies ist z.B. nach jeder (Neu-)Wahl des Betriebsrats der Fall.

Ist jede Führungskraft leitender Angestellter?

Die Konsequenz ist, dass ein leitender Angestellte im umgangssprachlichen Sinn juristisch wie ein normaler Arbeitnehmer zu bewerten und behandeln ist, sofern er nicht die Kriterien aus KSchG und BetrVG erfüllt. Nicht jede Führungskraft ist auch gleichzeitig leitender Angestellter im juristischen Sinn!

Vorheriger Artikel
Ist E 471 vegan?
Nächster Artikel
Was spricht Santiago Ziesmer?