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Wer darf für den Betriebsrat unterschreiben?

Gefragt von: Herr Prof. Hans-Ulrich Heuer B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Für den Betriebsrat unterzeichnet wegen § 26 Abs. 2 BetrVG der Vorsitzende, für den Arbeitgeber eine zum Abschluss von Betriebsvereinbarungen bevollmächtigte Person, beispielsweise ein Prokurist oder der Personalleiter.

Wer unterschreibt für den Betriebsrat?

Beide Betriebsparteien müssen auf einer Urkunde unterschreiben. Es genügt nicht, dass der Betriebsrat auf einem Exemplar, der Arbeitgeber auf einem anderen Exemplar der Betriebsvereinbarung unterschreibt und die Exemplare dann ausgetauscht werden.

Wie unterschreibt der Betriebsratsvorsitzende?

Der Betriebsratsvorsitzende kann durch eine mündliche Stimmabgabe oder durch eine Stimmabgabe per Handzeichen gewählt werden. Die Wahl muss allerdings geheim durchgeführt werden, wenn ein Betriebsratsmitglied eine geheime Wahl beantragt.

Wer unterschreibt das Protokoll der betriebsratssitzung?

Die Niederschrift muss vom Betriebsratsvorsitzenden und einem weiteren Betriebsratsmitglied – in der Regel dem Schriftführer – unterschrieben werden.

Wer vertritt den betriebsratsvorsitzenden?

Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende vertritt den Betriebsratsvorsitzenden, wenn dieser verhindert ist – jedoch ist er kein zweiter Vorsitzender. Von Gesetztes wegen ist neben dem Betriebsratsvorsitzenden auch ein Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender durch den Betriebsrat zu bestimmen.

BETRIEBSRATSSITZUNG TEILNEHMER - Wer darf an einer Betriebsratssitzung teilnehmen?

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Was darf der Betriebsratsvorsitzende nicht?

Der Vorsitzende kann also weder alleine Entscheidungen für den Betriebsrat treffen, noch auf den Betriebsratssitzungen mit einer Art doppeltem Stimmrecht oder ähnlichem andere Betriebsratsmitglieder überstimmen.

Wer ist dem Betriebsrat weisungsbefugt?

Wichtig: Der Betriebsratsvorsitzende ist gegenüber den anderen Betriebsratsmitgliedern nicht weisungsbefugt! Der Betriebsratsvorsitzende ist als nicht der Vorgesetzte der übrigen Betriebsratsmitglieder. Jedes Betriebsratsmitglied ist demokratisch gewählt und kann sein Amt frei von Weisungen ausüben.

Wie oft muss sich der Betriebsrat treffen?

Denn der Betriebsratsvorsitzende ist für die Einberufung von Betriebsratssitzungen zuständig. In der Regel sollte mindestens ein Mal pro Woche eine Betriebsratssitzung stattfinden. Zu empfehlen ist die Einrichtung regelmäßiger Sitzungen (z.B. wöchentlich, immer mittwochs um 10:00 Uhr).

Wer darf Protokolle vom Betriebsrat einsehen?

Alle Mitglieder des Betriebsrats haben ein Recht, alle Unterlagen des Betriebsrats einzusehen (§ 34 Abs. 3 BetrVG). Das gilt natürlich auch für Protokolle. Ersatzmitglieder haben dieses Recht dann, wenn sie die Stellvertretung für ein ordentliches Betriebsratsmitglied wahrnehmen.

Was passiert wenn der Betriebsrat nicht mehr genügend Mitglieder hat?

Auch unter den Voraussetzungen eines Absinkens der Anzahl der Betriebsratsmitglieder unter die gesetzliche Sollstärke bleibt der Betriebsrat im Amt und führt die Amtsgeschäfte einschränkungslos weiter.

Wie viel verdient ein Betriebsratsvorsitzender?

Als Betriebsratsvorsitzender können Sie ein Durchschnittsgehalt von 42.800 € erwarten.

Wer darf die betriebsratssitzung leiten?

Die Betriebsratssitzungen werden laut § 29 Abs. 2 BetrVG vom Vorsitzenden geleitet!

Wie unterschreibe ich als Stellvertreter?

Durch die Verwendung von „i.V." (in Vertretung) vor der Unterschrift bringt der Unterzeichnende ausdrücklich zum Ausdruck, dass er in Vertretung handelt und die volle Verantwortung für den Inhalt des Schriftstücks übernehmen will.

Wie schreibt man ein Betriebsrat Protokoll?

Was gehört ins Protokoll einer Betriebsratssitzung?
  1. das Sitzungsdatum.
  2. der Wortlaut der Beschlüsse.
  3. die Stimmenmehrheit, mit denen der Beschluss gefasst wurde, und das Stimmenverhältnis, mit dem ein Beschluss gefasst oder der Antrag zur Beschlussfassung abgelehnt wurde.

Wann ist eine Vorschlagsliste ungültig?

Gemäß § 8 Absatz 1 WO sind Vorschlagslisten ungültig, die nicht fristgerecht eingereicht worden sind, auf denen die Bewerberinnen oder Bewerber nicht in erkennbarer Reihenfolge aufgeführt sind, die bei der Einreichung nicht die erforderliche Zahl von Unterschriften (§ 14 Absatz 4 BetrVG) aufweisen.

Wann ist eine Betriebsvereinbarung ungültig?

Betriebsvereinbarungen müssen ordnungsgemäß vom Betriebsrat beschlossen werden, um wirksam zu sein. Andernfalls sind sie rechtlich ungültig und unwirksam, selbst wenn es nach außen hin so scheint, als ob der Betriebsrat einen entsprechenden Beschluss gefasst hätte.

Hat der Betriebsrat Einsicht in die Gehälter?

„Dem Betriebsrat sind auf Verlangen jederzeit die zur Durchführung seiner Aufgaben erforderlichen Unterlagen zur Verfügung zu stellen; in diesem Rahmen ist der Betriebsausschuss oder ein nach § 28 gebildeter Ausschuss berechtigt, in die Listen über die Bruttolöhne und -gehälter Einblick zu nehmen. “

Ist betriebsratssitzung Arbeitszeit?

Da es sich bei der Teilnahme an einer Betriebsratssitzung um die Wahrnehmung einer Betriebsratsaufgabe handelt, ist jedes Betriebsratsmitglied für die Sitzungsteilnahme bezahlt von der Arbeit freigestellt (§ 37 Abs. 2 BetrVG).

Wie lange dauert eine betriebsratssitzung?

Wie lange dürfen Sitzungen dauern? Im BetrVG sind keine Regelungen über die Dauer einer Betriebsratssitzung enthalten. Auf die Dauer sind aber die für die BR-Arbeit geltenden Prinzipien anzuwenden. So soll die Dauer einer Sitzung so lange wie erforderlich sein und auf die betrieblichen Notwendigkeiten Rücksicht nehmen.

Was der Betriebsrat nicht darf?

Für Sie zum Mitschreiben: Betriebsratsmitglieder dürfen nicht zum Arbeitskampf aufrufen. Betriebsratsmitglieder dürfen keine parteipolitische Werbung betreiben. Betriebsratsmitglieder dürfen den Arbeitgeber oder Dritte nicht beleidigen und nicht erpressen. Betriebsratsmitglieder dürfen sich nicht begünstigen lassen.

Sind Betriebsratsmitglieder verpflichtet an betriebsratssitzungen teilnehmen?

Alle Betriebsratsmitglieder sind gesetzlich verpflichtet an den Sitzungen teilzunehmen. Stehen dringliche Arbeitsaufgaben an, dürfen sie ausnahmsweise der Sitzung fernbleiben.

Was geht vor Betriebsrat oder Arbeit?

Betriebsratstätigkeit soll nach dem Willen des Gesetzgebers während der Arbeitszeit stattfinden. Und Betriebsratstätigkeit hat grundsätzlich Vorrang vor der „normalen“ Arbeit. Betriebsräte sind deshalb von der Arbeit befreit, wenn und soweit es zur ordnungsgemäßen Durchführung ihrer Aufgaben erforderlich ist (§ 37 Abs.

Wie viel Macht hat der Betriebsrat?

Interessenvertretung der Beschäftigten

Dabei hat der Betriebsrat zudem die Aufgabe, die Gleichstellung von Frauen und Männern sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, ebenso wie die Integration von schwerbehinderten Menschen und von ausländischen Arbeitnehmern (Paragraf 87 BetrVG).

Wie weit darf der Betriebsrat gehen?

Über die Rechtsfigur der verbalen Notwehr lässt sich Eines sagen: Sie existiert nicht. Das aber bedeutet nichts anderes, als dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer, aber auch Betriebsräte und Arbeitgeber, einander nicht beleidigen dürfen. Sie dürfen auch nicht zurück beleidigen, wie hier und da behauptet wird.

Was darf ein Betriebsratsvorsitzender?

Der Betriebsratsvorsitzende ist berechtigt, alle für den Betriebsrat bestimmten Erklärungen entgegenzunehmen (§ 26 Abs. 2 BetrVG). Er ist verpflichtet, sie an den Betriebsrat weiterzugeben. Der Arbeitgeber hat daher Erklärungen, die er gegenüber dem Betriebsrat abgibt, dem Betriebsratsvorsitzenden zuzuleiten.