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Wer darf einen Einspruch einlegen?

Gefragt von: André Stein  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Wer darf Einspruch einlegen? Jeder darf Einspruch einlegen, der durch den Bescheid des Finanzamtes persönlich betroffen ist. Das Gesetz spricht hier von der persönlichen Beschwer (§ 350 Abgabenordnung, AO).

Wer ist der einspruchsführer?

Abgabenordnung (AO) ist ein außergerichtliches Rechtsbehelfsverfahren. Ist der Empfänger von einem Steuerbescheid nicht mit diesem einverstanden, dann kann er gegen den Bescheid Einspruch einlegen (§ 347 AO). Der Empfänger wird dann als Einspruchsführer bezeichnet.

Wer kann Einspruch gegen Steuerbescheid einlegen?

Jeder Steuerzahler, der einen fehlerhaften Steuerbescheid erhalten hat, kann Einspruch gegen den Bescheid einlegen.

Wann darf man Einspruch einlegen?

Ein Widerspruch ist möglich, wenn: die Entscheidung der Behörde formal fehlerhaft ist. die Entscheidung der Behörde Ihre Rechte verletzt. Sie mit der Entscheidung der Behörde nicht einverstanden sind.

Wie muss ein Einspruch eingereicht werden?

Schriftlich - Seit August 2013 gilt: „Der Einspruch ist schriftlich oder elektronisch oder zur Niederschrift zu erklären“ (§ 357 AO). Letzteres bedeutet, dass Du persönlich beim Finanzamt Deinen Einspruch einlegen kannst. Ansonsten musst Du dies schriftlich erledigen.

Einspruch gegen Bußgeldbescheid einlegen, so geht’s! | ADAC | Recht? Logisch!

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Welche Wirkung hat der Einspruch?

Ein Einspruch hat keine aufschiebende Wirkung (§ 361 Abs. 1 AO). Die Behörde kann daher trotz Einspruchs vollstrecken. Sie kann aber die Aussetzung der Vollziehung gewähren, wenn ernsthafte Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Verwaltungsaktes bestehen oder die Vollziehung eine unbillige Härte bedeuten würde (§ 361 AO).

Wann ist der Einspruch begründet?

Zur Begründung seines Einspruchs soll der Stpfl. Tatsachen vortragen. Ist die Finanzbehörde bei dem Erlass des angegriffenen Verwaltungsakts von einem falschen oder unvollständigen Sachverhalt ausgegangen, hat der Stpfl. die Möglichkeit, diesen in seiner Einspruchsbegründung richtigzustellen.

Kann ich selbst Einspruch einlegen?

Zwar können Sie formal gesehen auch selbst Einspruch einlegen (ein Muster finden Sie hier), allerdings ist dies nach Aussage von Experten in der Regel nicht erfolgversprechend. Behörden befassen sich oftmals mit einem von Laien erhobenen Einspruch nicht und verweigern häufig zunächst auch die Akteneinsicht.

Kann man selbst Einspruch einlegen?

Für einen Einspruch brauchen Sie nur einen einzigen Satz: "Gegen den Bußgeldbescheid mit dem Aktenzeichen … lege ich Einspruch ein." Dieser Einspruch ist schriftlich per Brief, Telefax und je nach Bußgeldstelle gegebenenfalls auch per E-Mail bei der Bußgeldstelle einzulegen, die den Bescheid erlassen hat.

Was ist der Unterschied zwischen Einspruch und Widerspruch?

Im Gegensatz zum Widerspruch kommt der Einspruch nur bei bestimmten Verwaltungsakten oder bei Entscheidungen von Behörden und Gerichten zum Einsatz.

Was kostet ein Einspruch beim Finanzamt?

Was kostet ein Einspruch? Die Einlegung eines Einspruchs ist für Sie kostenlos. Würde das Finanzamt Gebühren für die Bearbeitung eines Einspruchs verlangen, wären finanziell schwächere Steuerzahler bei Zweifeln nicht in der Lage, ihren Steuerbescheid erneut prüfen zu lassen.

Wie mache ich einen Einspruch beim Finanzamt?

Der Einspruch gegen den Steuerbescheid kann schriftlich oder elektronisch eingelegt werden. Dies kann auch durch Telefax, Computerfax oder einfache E-Mail erfolgen. Sie können den Einspruch auch zur Niederschrift direkt beim Finanzamt einlegen. Ein telefonischer Einspruch ist nicht möglich.

Wie formuliere ich einen Einspruch beim Finanzamt?

Einspruch gegen den Einkommenssteuerbescheid vom Steuernummer: Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit lege ich gegen den oben genannten Steuerbescheid frist- und formgerecht Einspruch ein.

Was passiert wenn der Einspruch abgelehnt wird?

Wenn der Widerspruchsausschuss Ihren Widerspruch ganz oder teilweise ablehnt, können Sie gegen den Widerspruchsbescheid Klage zum Sozialgericht erheben. Auch dafür ist eine Frist von einem Monat einzuhalten. Dazu wenden Sie sich direkt an das im Widerspruchsbescheid benannte zuständige Gericht.

Welche Formvorschriften sind bei einem Einspruch einzuhalten?

Der Einspruch muss gem. § 357 Abs. 1 Satz 1 AO lediglich schriftlich, elektronisch oder zur Niederschrift beim Finanzamt erfolgen.

Wird über den Einspruch förmlich entschieden?

Wird Ihrem Einspruch nicht stattgegeben, erhalten Sie darüber eine förmliche Einspruchsentscheidung. Nun bleibt Ihnen nur noch ein Weg: die Klage vor dem Finanzgericht. Doch diese will gut überlegt sein. Sprechen Sie in jedem Fall vorher mit einem Steuerberater oder Fachanwalt.

Wer zahlt Gerichtskosten bei Einspruch?

Auch wenn der Einspruchsführer den Einspruch zurücknimmt, sind die Kosten zu tragen. Wird das Verfahren eingestellt, entfallen zwar die Gerichtskosten, dennoch muss der Betroffene die Anwaltskosten übernehmen. Die Gerichtskosten werden in diesem Fall vom Staat übernommen.

Wer trägt die Kosten des Widerspruchsverfahrens?

Die Kosten eines Widerspruchsverfahrens müssen jeweils von der Partei getragen werden, zu dessen Ungunsten der Widerspruch entschieden wird. Stellt also die Widerspruchsbehörde fest, dass der ursprüngliche Verwaltungsakt korrekt gewesen ist, trägt die Kosten der Empfänger dieses Verwaltungsaktes.

Was bedeutet Widerspruch einlegen?

Ziel des Widerspruchs ist es in der Regel, dass ein Problem gütlich gelöst wird und somit ein gerichtliches Klagverfahren vermieden wird. In den meisten Fällen hat ein eingelegter Widerspruch aufschiebende Wirkung; das heißt, dass die Sache erst einmal nicht rechtskräftig wird bis über den Widerspruch entschieden wird.

Kann man gegen eine Ordnungswidrigkeit Einspruch einlegen?

Gegen den Bußgeldbescheid ist ein Einspruch innerhalb von zwei Wochen möglich, der bei der Verwaltungsbehörde eingehen muss, die den Bußgeldbescheid erlassen hat. Der Einspruch muss schriftlich erfolgen (oder alternativ zur Niederschrift bei der Behörde).

Wie viel kostet ein Bußgeldverfahren?

Im Bußgeldverfahren fallen mindestens Gebühren von 28,50 Euro ab. Werden die Sanktionen, welche im Bußgeldbescheid angegeben sind, akzeptiert, entstehen keine weiteren Gebühren und das Bußgeldverfahren ist beendet.

Kann man den Einspruch noch zurückziehen?

Der Einspruch kann jederzeit vor einer Entscheidung durch das Gericht ganz oder zum Teil zurückgenommen werden, § 67 Satz 2 OWiG i.V.m. § 302 StPO.

Ist ein Einspruch per E-Mail zulässig?

Neben der "normalen" Schriftform (Brief oder Fax) ist auch die Einlegung eines Einspruchs mittels einfacher E-Mail zulässig, wenn das Finanzamt eine E-Mail-Adresse auf dem Steuerbescheid angibt. Die erforderliche Schriftform sei dabei gewahrt.

Ist eine einspruchsentscheidung ein Bescheid?

In der Einspruchsentscheidung teilt Ihnen das Finanzamt mit, wie es über Ihren Einspruch entschieden hat, ob es also Ihren Einspruch für unbegründet oder für begründet hält und ob sich die im ursprünglichen Steuerbescheid festgesetzte Steuer ändert.

Wann beginnt die Einspruchsfrist zu laufen?

Einspruchsfrist. (1) Die Einspruchsfrist beträgt zwei Wochen; sie ist eine Notfrist und beginnt mit der Zustellung des Versäumnisurteils.