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Wer darf eine Wohnung öffnen?

Gefragt von: Frau Käte Noll  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Der Vermieter darf nur in dringenden Notfällen durch die Polizei die Tür öffnen lassen. Alleine mit einem Zweitschlüssel oder unbefugt durch einen Schlüsseldienst stellt das unbefugte Betreten einen Hausfriendensbruch jeweils im Einzelfall dar.

Wer darf die Wohnung betreten?

Denn laut Grundgesetz ist die Wohnung unverletzlich. Das bedeutet, dass der Mieter bestimmen darf, wer seine Wohnung betreten darf. Der Vermieter hat demnach kein Betretungsrecht. Allerdings heißt dies nicht automatisch, dass der Vermieter immer vor der Tür bleiben muss.

Wer darf alles ein Schlüssel meiner Wohnung?

Der Vermieter muss einem neuen Mieter sämtliche Schlüssel aushändigen. Nach Darstellung des Deutschen Mieterbundes (DMB) gehören nicht nur Haus- und Wohnungsschlüssel dazu, sondern auch Keller, Briefkasten und Garagen-Schlüssel. Der Vermieter darf auch nicht „für alle Fälle“ einen Schlüssel zur Wohnung behalten.

Wann kann man eine Wohnung öffnen lassen?

Die Wohnungstür aufbrechen darf man als Vermieter hingegen unter ganz bestimmten Umständen: wenn Gefahr in Verzug ist oder man befürchtet, dass sich der Mieter in einer Notlage befindet. Das geht aus einer Entscheidung des Thüringischen Verfassungsgerichtshofs aus dem Jahr 2004 hervor (NZM 2004, 416).

Wer kann das Hausrecht ausüben?

Hausrecht übt aus, wer der rechtmäßige Nutzer einer Wohnung, eines Büros oder einer sonstigen umfriedeten Einheit ist. Ein Verstoß gegen das Hausrecht, der Hausfriedensbruch, stellt eine Straftat dar, die zum Eigenschutz auch mit Gewalt beendet werden darf.

Darf der Vermieter die Wohnung betreten?

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Kann der Vermieter unangekündigt in die Wohnung?

Grundsätzlich gilt: Der Vermieter muss seinen Besuch immer ankündigen. Außerdem darf er keine Ersatzschlüssel zur Wohnung besitzen! Betreten Sie als Vermieter unangekündigt die Wohnung, begehen Sie Hausfriedensbruch. Der Mieter kann klagen und die Wohnung fristlos Kündigen.

Wann darf der Vermieter die Tür öffnen?

Übliche Zeiten sind werktags 10 bis 13 Uhr sowie 15 bis 18 Uhr, es können jedoch auch anderere Zeiten vereinbart werden, wobei der Samstag üblicherweise als Werktag gilt. In Ausnahmefällen darf die Besichtigung auch an Sonn- oder Feiertagen stattfinden – etwa, wenn Gefahr im Verzug ist.

Wie lange vorher muss sich der Vermieter ankündigen?

Hat Ihr Vermieter ein berechtigtes Interesse, die Wohnung zu besichtigen, sollte er seinen Besuch mindestens 24 Stunden vorher ankündigen. Außer wenn Gefahr im Verzug ist, wie zum Beispiel bei einem Wasserschaden. In weniger dringlichen Fällen sollte der Besuch eine Woche vorher angekündigt werden.

Kann ich als Eigentümer Hausverbot erteilen?

Das Hausrecht und das damit verbundene Hausverbot kann der Eigentümer bzw. der Mieter/Pächter grundsätzlich beliebig aussprechen und ist nicht an ein Fehlverhalten gebunden. Das Hausverbot darf also grds. ohne Grund erteilt werden!

Kann Eigentümer Hausverbot erteilen?

Grundsätzlich steht das Hausrecht dem Eigentümer der Wohnung zu. Allerdings geht das Vermieterrecht, ein Hausverbot zu erteilen, bei vermieteten Wohnungen auf den Mieter über. Er ist Besitzer der Wohnung und kann sich nach § 859 BGB gegen Störungen wehren.

Wann ist ein Hausverbot unwirksam?

Der Vermieter kann deshalb Besuchern, die von dem Mieter ausdrücklich eingeladen wurden, kein Hausverbot für den Hausflur erteilen, weil ein Besuch dadurch nicht möglich wäre. Ein Hausverbot ist ebenfalls unwirksam, wenn es einem Mieter den Zugang zu seinem eigenen Hausrechtsraum unmöglich macht.

Wem darf der Schlüsseldienst die Tür öffnen?

Grundsätzlich darf der Schlüsseldienst die Tür nicht gegen den Willen des Mieters öffnen. Es gibt aber Ausnahmen. Gerichtsvollzieher mit einem amtlichen Durchsuchungsbefehl dürfen in die Wohnung hinein und sich auch an einen Schlüsseldienst wenden. Dieser darf dann die Wohnung ohne Zustimmung des Mieters öffnen.

Was ist eine Wohnungsbegehung?

Bei einer berechtigten Wohnungsbegehung ist neben dem Vermieter auch den Personen Zutritt zu gewähren, die der Vermieter als Kaufinteressenten mitbringt. Auch Handwerker haben Zutritt, ebenso wie ein geeigneter Vertreter, der anstelle des Vermieters die Wohnungsbegehung vornimmt.

Ist ein Mieter verpflichtet den Vermieter in die Wohnung zu lassen?

Der Mieter muss die Miet- oder Kaufinteressenten aber nur in seine Wohnung lassen, wenn sie zusammen mit dem Vermieter kommen. In jedem Fall muss der Vermieter die Besichtigung aber rechtzeitig ankündigen. Bei dringenden Handwerkerarbeiten können 24 Stunden Vorlauf genügen.

Sind Generalschlüssel erlaubt?

Generalschlüssel in Verwalterhänden nur mit Beschluss

Prüfen Sie also, ob in Ihrer Gemeinschaft ein Beschluss existiert, kraft dessen Ihr Verwalter einen Generalschlüssel zur Verfügung halten darf. Wenn nicht, können Sie die Herausgabe und Vernichtung des Schlüssels verlangen.

Haben Vermieter Generalschlüssel?

Gesetz gibt Vermieter keinen Anspruch auf Schlüssel

Es gibt kein Recht, das besagt, ein Vermieter darf sich einen Schlüssel behalten! Das man einen Schlüssel für Notfälle beim Vermieter zu lassen hat, stimmt nämlich nicht: Es gibt keinen Grund, warum der Vermieter für den Notfall schnell Zugang zur Wohnung benötigt.

Wann wird der Besucher zum Bewohner?

Im Mietrecht kann Besuch in einem Mitbewohner oder Untermieter übergehen, wenn dieser dauerhaft in der Wohnung zu Gast ist. Allerdings ist keine konkrete Dauer festgelegt, ab der ein Besuch in eine sogenannte Gebrauchsüberlassung übergeht. Dies muss dann im Einzelfall geklärt werden.

Kann ich meine Freundin aus dem Haus werfen?

Ein Rauswurf des Partners ist rechtlich nicht möglich. Selbst ein auszugswilliger Partner kann die Mietwohnung nicht einfach verlassen, er bleibt Mietpartei und muss weiterhin für die Miete und Nebenkosten mit aufkommen.

Hat ein Eigentümer mehr Rechte als ein Mieter?

Im Rahmen des Mietgebrauchs hat der Mieter zwar grundsätzlich dieselben Rechte wie der Wohnungseigentümer, ihn treffen aber auch dieselben Pflichten. Insbesondere hinsichtlich der laufenden Kosten und Lasten sollte bereits bei Abschluss des Mietvertrags auf eine entsprechende Vertragsgestaltung geachtet werden.

Kann mein Vermieter mir Hausverbot geben?

Der Vermieter stellt in der Hausordnung die Regeln auf. Störungen muss er nicht hinnehmen. Gehen diese allerdings von der Mietwohnung aus, so kann der Vermieter nicht einfach pauschal ein Hausverbot erteilen. Er kann dann vielmehr seine Mieter abmahnen oder in schwerwiegenden Fällen kündigen.

Wann kann ich einem Mieter Hausverbot erteilen?

Das Recht, ein Hausverbot auszusprechen

Er kann bestimmten Personen das Betreten des Hauses verbieten. Beispielsweise dann, wenn diese wiederholt den Hausfrieden gestört oder die Gemeinschaftsräume beschädigt haben (Urteil AG Köln, Az.: 209 C 108/04).

Wie lange darf mein Besuch bei mir wohnen?

Gäste darf ein Mieter bis zu sechs Wochen ohne Genehmigung des Vermieters beherbergen. Hieraus darf jedoch kein Daueraufenthalt werden, d.h. der Besuch darf sich nicht ohne längere Unterbrechungen ständig in der Wohnung aufhalten.

Kann der Vermieter die Wohnung kontrollieren?

Entscheidung: Alle fünf Jahre darf Vermieter rein

Dies ist eine vertragliche Nebenpflicht des Mieters. Routinekontrollen und Besichtigungen ohne Anlass sind aber unzulässig. Der Vermieter bedarf eines konkreten sachlichen Grundes, der sich auch aus der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung des Mietobjekts ergeben kann.

Welche Räume darf der Vermieter besichtigen?

„Wenn es sich etwa um einen zu begutachtenden Schaden im Wohnzimmer handelt, dürfen nur die entsprechenden Durchgangsräume, um in das Wohnzimmer zu gelangen, betreten werden“, betont Klinger. Will der Vermieter Nachmietern oder Kaufinteressenten die Wohnung anbieten, dürfen laut Jörg alle Zimmer gezeigt werden.