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Wer bürgt in der Praxis?

Gefragt von: Heinz-Jürgen Großmann  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Wer kann Bürge werden? Grundsätzlich kann jeder geschäftsfähige Bürger über 18 Jahren eine Bürgschaft unterschreiben. Im Notfall muss er finanziell imstande sein, die Verbindlichkeit des Dritten zu erfüllen. Da sich der Bürge für eine fremde Schuld verbürgt, muss er lediglich personenverschieden vom Schuldner sein.

Wie nennt man jemanden der für einen bürgt?

[1, 2] Garant, Gewährsmann.

Wer bürgt wird gewürgt?

„Wer bürgt, wird gewürgt“ warnt der Volksmund. Der erfahrene Jurist wird bestätigen, dass sich diese Volksweisheit in der Praxis leider allzu oft bewahrheitet. Denn in der Tat kann eine Bürgschaft für den Bürgen verheerende finanzielle Folgen haben, die nicht selten zu seiner privaten Insolvenz führen.

Wer kann alles für mich Bürgen?

Bürgen können Privatpersonen wie beispielsweise die Eltern oder gute Freunde des Mieters sein, aber auch eine Versicherung oder eine Bank.

Wer ist Bürge und wer ist Gläubiger?

Bei einer Bürgschaft handelt es sich nach rechtlicher Definition um einen einseitig verpflichtenden Vertrag, durch den sich der Bürge gegenüber dem Gläubiger eines Dritten verpflichtet, für die Erfüllung einer Verbindlichkeit des Dritten einzustehen, die auch zukünftig oder bedingt sein kann (§§ 765 ff. BGB).

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Wer darf nicht Bürgen?

Ruinöse Bürgschaften unter Ehegatten und Verwandten sind sittenwidrig. Grundsätzlich muss der Bürge für die Folgen seiner Unterschrift einstehen, auch wenn er sich dadurch überschuldet. Das gilt aber nicht, wenn er durch seine Bürgschaftsverpflichtung "krass überfordert" ist und dem Kreditnehmer emotional nahe steht.

Welche 3 Bürgschaften gibt es?

Bürgschaftsarten. Es gibt unterschiedliche Arten von Bürgschaften wie Ausfallbürgschaft, selbstschuldnerische Bürgschaft und Bürgschaft auf erstes Anfordern.

Hat man als Bürge Nachteile?

Nachteile der Bürgschaft für einen Kredit:

Der Bürge trägt eine große Verantwortung und das gesamte Risiko. Ein Bürge profitiert finanziell nicht von der Bürgschaft. Die privaten Beziehungen zwischen Schuldner und Bürgen können belastet werden.

Was muss ich als Bürge nachweisen?

Private Bürgen müssen dem Vermieter in der Regel nachweisen, dass sie über ein ausreichendes Einkommen verfügen, um die Kosten bei Mietausfall oder einer Zwangsvollstreckung tragen können. Ein regelmäßiges, gutes Einkommen ist deshalb meist Voraussetzung, um als Bürge einspringen zu können.

Welche Nachteile hat eine Bürgschaft?

Gibt es auch Nachteile?
  • Eine Avalbürgschaft ist nicht kostenfrei, es müssen jährliche oder monatliche Beiträge gezahlt werden.
  • Die Inanspruchnahme einer solchen Bürgschaft kann zu einer schlechteren Liquidität oder Bonität des eigenen Kontos führen.

Warum sollte man nicht Bürgen?

Lieber nicht! Eine Bürgschaft ist keine kleine Gefälligkeit, sondern ein knallharter Vertrag - und kann gar in die Pleite führen, warnt die Verbraucherzentrale. Banken lieben Bürgschaften - oft sind sie die Grundvoraussetzung für einen Kredit.

Was darf ein Bürge?

Der Bürge kann sämtliche Einreden des Hauptschuldners, z.B. die Einrede der Verjährung, geltend machen (§ 768 BGB). Solange der Hauptschuldner das Recht besitzt, das der Verbindlichkeit zugrunde liegende Rechtsgeschäft anzufechten, muss der Bürge die Forderung dem Gläubiger gegenüber nicht begleichen (§ 770 BGB).

Wird Bürge Eigentümer?

Eine Kündigung der Bürgschaft ist nur dann möglich, wenn im Bürgschaftsvertrag ausdrücklich ein Kündigungsrecht vereinbart wurde. Andernfalls gilt eine Bürgschaft unbefristet, sofern keine Frist bestimmt ist. Sie erlischt also normalerweise erst dann, wenn die Schuld gegenüber dem Gläubiger vollständig beglichen ist.

Kann ein Selbstständiger für mich Bürgen?

Doch was kannst du als Selbstständiger als Sicherheit bieten? Für Selbstständige sind das meistens Sachwerte oder die Übernahme einer Bürgschaft. Weiterhin können auch Wertpapiere, Immobilien oder auch Fahrzeuge als eine Sicherheit angegeben sein.

Was macht ein Bürge?

Bei einer Bürgschaft handelt es sich um einen einseitig verpflichtenden Vertrag, in dem sich eine Person dazu bereit erklärt, die Verbindlichkeiten des Hauptschuldners (also einer anderen Person) zu begleichen. Dies ist dann der Fall, wenn der eigentliche Schuldner seine Schulden nicht mehr bezahlen kann.

Wie lange bleibt man Bürge?

Bürgen sollten immer die Verjährungsfristen der Bürgschaft im Auge behalten. Die regelmäßige Verjährungsfrist ist in § 195 BGB geregelt. Sie beträgt drei Jahre. Sie endet jedoch erst zum Ablauf des dritten Kalenderjahres.

Wird ein Bürge überprüft?

Auch als Bürge werden Sie dabei auf Ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit überprüft, damit sichergestellt ist, dass Sie im Fall Ihrer Inanspruchnahme auch tatsächlich in der Lage sind, die Forderung der Bank zu bezahlen.

Kann jeder Bürge sein?

Damit eine Bürgschaft rechtsgültig ist, müssen verschiedene Voraussetzungen zwingend erfüllt sein. Zu den Bürgschaftsvoraussetzungen zählt unter anderem, dass alle beteiligten Parteien volljährig sind und sich der Bürge über das Eingehen der finanziellen Verpflichtung bewusst ist.

Kann jeder Bürgen werden?

Im Prinzip kann jede private Person zu einem offiziellen Bürge für eine Kreditbürgschaft werden. In der Regel werden Privatpersonen nur dann eingesetzt, wenn es sich um relativ kleine Summen handelt.

Wird man als Bürge in der Schufa eingetragen?

Eine Bürgschaft wird in die jeweilige SCHUFA-Auskunft des Bürgen eingetragen. Zwar beeinflusst dieser Eintrag den SCHUFA-Score des Bürgen nicht negativ. Allerdings kann allein ein Eintrag an sich schon dafür sorgen, dass der Bürge von einigen Banken abgelehnt wird, wenn er selbst mal einen Kredit braucht.

Wann muss der Bürge einspringen?

Der Bürge muss dann einspringen, wenn der eigentliche Schuldner nicht zahlt. Der Gläubiger - also zum Beispiel die Bank - muss sich dann nicht zunächst das Geld beim eigentlichen Schuldner holen, etwa durch Zwangsvollstreckung.

Wie gefährlich ist eine Bürgschaft?

(2) Der Bürge haftet für die dem Gläubiger von dem Hauptschuldner zu ersetzenden Kosten der Kündigung und der Rechtsverfolgung. “ Bürgen liefern mit der Bürgschaft eine gefährliche Garantie: Sie haften auch für Zinsen und Kosten der Rechtsverfolgung.

Wer ist Bürgschaftsgeber?

Dem Bauherrn als Auftraggeber (AG) steht das Recht zu, bei der vom Bauunternehmen als Auftragnehmer mittels Bürgschaft gewählten Form der Sicherheitsleistung den Bürgen als tauglich anzuerkennen. Dieses Recht basiert auf der Anforderung nach § 232 BGB.

Kann man für 2 Personen Bürgen?

Die einzige Voraussetzung, die ein Bürge damit erfüllen muss, ist die Volljährigkeit. Eine Bürgschaft lässt sich auch auf mehrere Menschen verteilen. Es kann also nicht nur ein einzelner Bürge für jemanden eintreten, sondern auch mehrere.

Ist eine Bürgschaft Pflicht?

Ganz einfach: Der Bürge ist im Schadensfall zur Schadensregulierung verpflichtet. Das bedeutet: Hat der Mieter seine Miete oder Nebenkosten nicht gezahlt oder etwas in der Wohnung kaputt gemacht, muss der Bürge dem Vermieter das Geld dafür zahlen.

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