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Wer besiegte das Kindbettfieber?

Gefragt von: Hans-Peter Stark  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Heute gilt es als besiegt. Zu verdanken ist das Ignaz Phillip Semmelweis.

Ist Kindbettfieber tödlich?

Treten bei der Schwangeren ein oder mehrere Symptome auf, sollte sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Aber auch wenn der Wochenfluss ins Stocken gerät, sollte die junge Mutter Hebamme oder Arzt zu Rate ziehen. Wird das Kindbettfieber nicht als solches erkannt und behandelt, kann es auch heute noch zum Tod führen.

Was verursacht das Kindbettfieber?

Erreger. Erreger dieser Infektion können Staphylokokken, Streptokokken, Escherichia coli, Neisseria gonorrhoeae und diverse Anaerobier sein. Sie dringen durch die große Wundfläche in der Gebärmutter, die durch Ablösung der Plazenta entstanden ist, in den Körper und die Blutbahn ein.

Wie lange kann man Kindbettfieber bekommen?

Wann und wie lange tritt das Kindbettfieber auf? In den ersten sechs Tagen nach der Geburt sind Mamas besonders anfällig. Insgesamt kann der Wochenfluss über die gesamte Dauer der Wochenbettzeit (also bis zu sechs Wochen) fließen.

Welche Krankheit bekämpft die Ignaz Semmelweis?

Retter der Mütter. Der vor 150 Jahren gestorbene ungarische Arzt Ignaz Semmelweis erkannte als einer der ersten, dass eine bessere Hygiene Frauen davor bewahrt, am Kindbettfieber zu erkranken. Der Pionier der Hygiene-Vorschriften in Krankenhäusern kämpfte sein Leben lang gegen Widerstände.

Auf Leben und Tod - Sternstunden der Medizin (1/4): Tödliche Keime Doku (2014)

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Welcher Arzt hat das Händewaschen eingeführt?

Als der junge Arzt Ignaz Semmelweis 1846 eine Stelle in der Geburtshilfe des Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Wien antrat, fiel ihm auf, dass auf einer Station, welche von Hebammen betreut wurde, die auf Sauberkeit achteten, weniger Frauen im Kindbett starben als in einer anderen Station.

Wer hat Hände waschen erfunden?

Der „Erfinder“ des Händewaschens, der Wiener Arzt Ignaz Semmelweis, wurde für seine Erkenntnisse zur Hygiene lange Zeit angefeindet. Dieser Artikel ist älter als ein Jahr. Ignaz Semmelweis wurde 1818 im ungarischen Buda geboren.

Wie erkennt man Kindbettfieber?

Häufige Symptome des Puerperalfiebers sind etwa Fieber oder erhöhte Temperatur, Unterleibsschmerzen, Übelkeit und Erbrechen ggf. Kreislaufschock, innere Unruhe, Herzrasen und Hyperventilieren, Blutdruckabfall bzw. niedriger Blutdruck. Unbehandelt kann es auch zu einer Blutvergiftung kommen.

Wie viele Frauen starben an Kindbettfieber?

Jede sechste Mutter starb damals am Kindbettfieber. Heute liegt diese Quote in entwickelten Nationen bei acht bis zwölf auf 100 000 Geburten. Dass die hohe Müttersterblichkeit später so drastisch zurückging, ist dem ungarndeutschen Arzt Ignaz Semmelweis zu verdanken.

Wie merkt man eine Infektion im Wochenbett?

Welche Symptome deuten auf eine Wochenbettinfektion? In den meisten Fällen von Wochenbettinfektion handelt es sich um eine Entzündung der innersten Schicht der Gebärmutter (Endometritis). Die Temperatur steigt bis gegen 38°C, dazu kommen Unterbauchschmerzen, oft Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit.

Was passiert wenn man sich im Wochenbett überanstrengt?

Falls du dich im Wochenbett oder in der ersten Zeit danach körperlich zu wenig schonst, kann dies ein Wiedereinsetzen der Blutungen zur Folge haben.

Was tun bei Wochenbettfieber?

Wenn es im Wochenbett zu Fieber kommt, kann das ein Anzeichen für eine Infektion sein. Fieber im Wochenbett ist immer ein Grund, die Ärztin, den Arzt oder die Hebamme zu informieren.

Wann sind die schwangerschaftshormone weg?

Das dauert bei den meisten Frauen etwa sechs Monate, also bis zum neunten Monat nach der Geburt.

Wie haben die Frauen früher entbunden?

Geburt auf Ziegelsteinen

Schwangeren Frauen zu biblischen Zeiten wurde keine Ruhe gegönnt: Sie durften sich während der Geburt weder hinsetzen noch hinlegen. Stattdessen mussten sie auf Ziegelsteinen stehen, damit die Hebamme genug Platz hatte, um an das Neugeborene heran zu kommen.

Warum muss ein totes Baby normal geboren werden?

Solange die Fruchthülle intakt ist, sind Kind und Fruchtwasser keimfrei. Auch wenn das tote Kind zur Welt gekommen ist, enthält sein Gewebe keine krank machenden Bakterien – es sei denn, es hatte eine schwere Infektion.

Warum sind Frauen im Wochenbett anfälliger für Infektionen?

Nach der Entbindung können Bakterien aus der normalen Scheidenflora Infektionen auslösen. Zu den Bedingungen, die eine Frau für eine Infektion anfälliger machen, gehören unter anderem: Eine lange Verzögerung (häufig mehr als 18 Stunden) zwischen dem Blasensprung und der Entbindung.

Warum waschen sich Chirurgen die Hände?

„Klinisch reine“ Hände sind absolutes Muss bei Operationen, um das Risiko der Infektion von Patienten zu minimieren. Dazu dient Hände waschen vor einer OP. Es geht nicht nur darum, sich mal richtig die Hände zu waschen, sondern auch um Desinfektion.

Warum waschen sich Ärzte die Hände?

1847 etablierte Semmelweis neue Regeln zur Händehygiene unter seinen Angestellten am Allgemeinen Krankenhaus. Anstatt sich nur mit normaler Seife zu waschen, mussten die Ärzte und Studenten ihre Hände mit Chlorkalk desinfizieren, der den Leichengeruch vollständig neutralisierte.

Wer hat das erste Desinfektionsmittel erfunden?

Kurt Bode, mit der Herstellung von Bacillol, einem Phenol-Seifenpräparat, 1924 einen Vorreiter des heutigen Desinfektionsmittels schuf. Gemeinsam entwickelten sie ein Mittel, welches 99,99 Prozent aller Keime innerhalb weniger Sekunden abtötet.

Wer führte 1847 die Händedesinfektion ein?

Erst Leichen seziert, dann Babys auf die Welt geholt

Deshalb zog Semmelweis 1847 die Schlussfolgerung: Wer Patientinnen untersucht, muss sich vorher gründlich mit Chlorkalk die Hände reinigen. Tatsächlich starben in den folgenden Wochen deutlich weniger Mütter. Die Sternstunde der Händedesinfektion war geboren.

Was hat Semmelweis entdeckt?

Als einer der ersten führte Ignaz Philipp Semmelweis Hygiene-Vorschriften in Krankenhäusern ein, wodurch er seinerzeit zahlreiche Mütter davor bewahrte an Kinderbettfieber zu erkranken oder gar zu sterben. Er war Vorreiter der modernen Antisepsis und wird als „Retter der Mütter“ betitelt.

Wer war Herr Semmelweis?

Ignaz Philipp Semmelweis (ungarisch Semmelweis Ignác Fülöp; * 1. Juli 1818 im Teilbezirk Tabán von Buda, Königreich Ungarn, Kaisertum Österreich; † 13. August 1865 in Oberdöbling bei Wien, Kaisertum Österreich) war ein ungarisch-österreichischer Chirurg und Geburtshelfer deutscher Abstammung.

Warum verändern sich Frauen nach der Geburt?

Bei einer natürlichen Geburt vergrößert sich die Vagina kurzfristig und ohne Probleme um das Zehnfache. Danach erholt sich das Hohlorgan recht schnell wieder und bildet sich zügig zurück. Bereits eine Stunde nach der Geburt kann man sich schon nicht mehr vorstellen, dass da jemals ein Baby durchgepasst haben soll.

Wann normalisieren sich die Hormone?

Die Hormonumstellung – oder auch endokrine Umstellung – beginnt bereits direkt nach der Schwangerschaft. Sie sorgt dafür, dass der Körper seine Schwangerschaftshormone wieder herunterfährt und andere dafür wieder hochfährt.

Wird die Hüfte nach der Geburt wieder schmaler?

Allerdings werden diese Fettdepots in der Regel erst nach einer Stillzeit von mehr als vier bis fünf Monaten mobilisiert. Trotz dann wieder erlangter gleicher Ausgangslage auf der Waage wird eventuell die Lieblingsjeans trotzdem nicht mehr passen, weil das Becken nach eine Schwangerschaft meist etwas breiter bleibt.