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Wer bekommt die Au?

Gefragt von: Waltraud Witte-Kirsch  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung besteht aus verschiedenen Drucken. Die obersten drei werden an den Arbeitnehmer ausgehändigt. Eine davon behält er selber, die anderen beiden sind für Arbeitgeber und Krankenkasse bestimmt. Die vierte Ausfertigung behält der Arzt.

Wer erhält die vier Teile der Au?

Bescheinigung "zur Vorlage beim Arbeitgeber": Diese ist für Ihren Arbeitgeber oder die Agentur für Arbeit bestimmt (enthält keine Diagnosen). Bescheinigung "Ausfertigung für Versicherte": Das ist Ihre.

Wem muss ich die Au geben?

Krankmeldung: Arbeitgeber und Krankenkasse sollten über Ihre Arbeitsunfähigkeit informiert werden. Neben der Unmittelbarkeit der Meldung ist gesetzlich vorgeschrieben, dass Sie dem Arbeitgeber oder einem Vorgesetzten von Ihrer Arbeitsunfähigkeit berichten. Eine kurze Nachricht an die Kollegen reicht meist nicht.

Wird die AU automatisch an die Krankenkasse geschickt?

Seit dem 1. Januar 2022 ist der Versand der eAU (elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung) an die Krankenkassen für alle Ärzte verbindlich.

Wie bekommt der Arbeitgeber die Au?

Digitales Übermittlungsverfahren an Arbeitgeber

Für Vertragsärzte heißt das, dass sie bis zum 31. Dezember 2022 neben der digitalen Übermittlung der AU-Daten an die Krankenkassen eine Papierbescheinigung ausstellen, die der Patient an seinen Arbeitgeber weiterleitet.

Krankmeldung - das müssen Sie wissen

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Wer darf die AU sehen?

Grundsätzlich dürfen Arbeitgeber lediglich wenig über die exakten Krankendaten erfahren. Dazu gehört beispielsweise, wie lange der Arbeitnehmer krankgeschrieben ist und ob es sich dabei um eine erste Krankmeldung oder eine Folgemeldung handelt. Über die genaue Diagnose hingegen bleiben sie im Ungewissen.

Was passiert wenn man die Krankmeldung nicht an die Krankenkasse schickt?

Haben Sie die Krankmeldung nicht an die Krankenkasse geschickt, verlieren Sie damit den Anspruch auf die Zahlung des Krankengelds. Sie müssen dieses im Übrigen nicht gesondert beantragen. Die Krankenkasse prüft beim Eingang der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung Ihr Anrecht auf diese Auszahlung automatisch.

Was passiert mit der AU beim Arbeitgeber?

Als Lohnfortzahlung steht Beschäftigten bei einer Krankmeldung qua Gesetz das volle Gehalt vom Arbeitgeber zu, das sie regulär erhalten würden. Sie bleiben während der Entgeltfortzahlung versicherungspflichtig beschäftigt – außer, das Arbeitsverhältnis endet aus einem anderen Grund.

Was passiert wenn man au nicht abgibt?

Ist ein Arbeitnehmer arbeitsunfähig erkrankt, muss er dies dem Arbeitgeber unverzüglich mitteilen. Tut er das nicht und taucht einfach ohne Vorankündigung nicht an seinem Arbeitsplatz auf, riskiert er eine Abmahnung und schlimmstenfalls sogar die Kündigung.

Warum muss man die AU an die Krankenkasse schicken?

Ja, Arbeitnehmer müssen die AU für die Krankenkasse immer einreichen. Damit sichern sich Arbeitnehmer ihren Anspruch auf Krankengeld. Dieses zahlen die Krankenkassen für Erkrankungen, die länger als sechs Wochen andauern. Zuvor ist die Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber gesichert.

Wer schickt Krankmeldung an Arbeitgeber?

Arzt sendet die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung per Post an den Patienten. Patient sendet den gelben Schein per Post (oder vorab per E-Mail) an den Arbeitgeber. Arbeitgeber sind aufgefordert, die Firsten für die Zustellung der Krankmeldung durch Arbeitnehmer zu verlängern.

Was macht man mit dem Krankenschein?

Krankschreibung möglichst sofort an die Krankenkasse schicken. Innerhalb von einer Woche nach Ausstellung sollte die Krankschreibung bei der Krankenkasse sein. Diese Frist ist besonders wichtig für längerdauernd Erkrankte. Wer länger als sechs Wochen krankgeschrieben ist, hat nämlich einen Anspruch auf Krankengeld.

Wann AU zur Krankenkasse schicken?

Die Frist bei der Krankenkasse für das Vorlegen der Krankmeldung beträgt genau eine Woche. Gesetzlich ist das Ganze im Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V) § 49 SGB geregelt.

Wie lange darf ich ohne Au fehlen?

Das regelt Ihr Arbeits- oder Tarifvertrag. Ist darin nichts festgelegt, gilt das Entgeltfortzahlungsgesetz. Danach dürfen Sie ohne ärztliches Attest drei Kalendertage zu Hause bleiben. Sind Sie länger krank, benötigen Sie eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) vom Arzt.

Kann der Chef die Krankmeldung ablehnen?

Der durch einen Mediziner ausgestellten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung kommt aus rechtlicher Sicht ein hoher Beweiswert zu. Können Sie Tatsachen nachweisen, die ernsthafte und begründete Zweifel an der Krankheit Ihres Mitarbeiters aufkommen lassen, dürfen Sie ein für diesen Zeitraum geltendes Attest jedoch ablehnen.

Kann ich mich per WhatsApp krank melden?

Grundsätzlich ist eine Krankmeldung per WhatsApp jedoch gestattet, der Arbeitgeber muss nicht befürchten, eine Abmahnung zu erhalten. Dieser Kommunikationsweg setzt jedoch voraus, dass der Empfänger WhatsApp gleichfalls als gängiges Kommunikationsmittel nutzt.

Wer schickt Au an Krankenkasse?

Beschäftigte, die vom Arzt oder der Ärztin krankgeschrieben werden, müssen das ihrer Krankenkasse und ihrem Arbeitgeber melden. Dafür stellen Arztpraxen je eine Bescheinigung der Arbeitsunfähigkeit (AU) aus, oft auch «gelber Schein» genannt.

Wie lange kann man eine Krankmeldung nachreichen?

Wie lange darf ein Arzt rückwirkend krankschreiben? Maximal drei Tage darf der Arzt rückwirkend krankschreiben.

Was bekommt der Arbeitgeber Wenn ich krank bin?

Grundsätzlich beträgt die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall 100 % des Arbeitsentgelts – sie bekommen exakt so viel bezahlt, wie wenn Sie arbeiten würden.

Wie oft darf man sich krank melden?

Wie oft darf ich krank sein, ohne dass mein Arbeitsplatz gefährdet ist? Hier gilt, dass der Arbeitgeber bis zu 30 Fehltage pro Jahr hinnehmen muss. Ist der Beschäftigte mehr als 30 Tage (also 6 Wochen) im Jahr krank, so gilt dies grundsätzlich als unzumutbar.

Wie viel kostet eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung?

Bei au-schein kostet das Ausstellen eines Rezepts als PDF 14 Euro. Wer das Rezept auch per Post erhalten möchte, zahlt zuzüglich 8 Euro, Privatversicherte müssen zusätzlich gemäß der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) zusätzlich rund 16 Euro bezahlen.

Wer muss die Krankmeldung zur Krankenkasse schicken 2022?

Ab dem 1. Juli 2022 sollen dann die Kassen die AU-Daten digital den Arbeitgebern zur Verfügung stellen. Unangetastet bleibt die Verpflichtung, dass die Ärzte dem Versicherten eine Bescheinigung der Arbeitsunfähigkeit für dessen eigene Unterlagen aushändigen müssen.

Kann ich gekündigt werden weil ich krank bin?

Der Arbeitgeber kann auch trotz Krankheit bzw. gerade aufgrund der Krankheit kündigen. An dieser gesetzlichen Möglichkeit ändert auch die Krankschreibung durch Ihren Arzt nichts. Dementsprechend gibt es zwar keine „Kündigungssperre“, die krankheitsbedingte Kündigung ist aber auch nicht ohne weiteres möglich.

Wie viel krank im Jahr ist normal?

Laut einer Auswertung der Krankenkasse KKH werden die Arbeitnehmer in Deutschland immer länger krankgeschrieben. 15 Tage pro Jahr fiel jeder Beschäftigte im Jahr 2019 durchschnittlich aus. Das sind 1,2 Tage mehr als 2015. Frauen sind häufiger krank als Männer.

Habe gekündigt und will nicht mehr zur Arbeit?

Erscheint der Arbeitnehmer vor Ablauf der Kündigungsfrist einfach nicht mehr zur Arbeit, verletzt er seine Hauptleistungspflicht aus dem Arbeitsvertrag. An dieser Stelle erst einmal die gute Nachricht: Im Arbeitsrecht gilt der Grundsatz „Kein Lohn ohne Arbeit“.

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