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Wem gehört Überhängendes Obst?

Gefragt von: Herr Prof. Karl-Ludwig Franz  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Überhängende Früchte aus Nachbars Garten
Solange der Apfel am fremden Baum hängt, gehört er dem Nachbarn, egal wie weit der Ast ins eigene Grundstück hineinragt. Man muss warten, bis der Apfel herunterfällt. Dagegen darf der Nachbar mit dem Apfelpflücker über den Zaun langen und seine Früchte ernten.

Wem gehört das Obst am Straßenrand?

Die Obstbäume sind nämlich keineswegs herrenlos. In der Regel gehören sie der Gemeinde, an deren Straße sie stehen. Und zum Gemeingebrauch der Straßen gehört zwar das freie Befahren, nicht aber das Ernten am Straßenrand.

Wem gehört das Obst das über den Zaun wächst?

Hängen Äste und Zweige in den Nachbargarten, können reife Früchte zum Ernten verlocken. Die Rechtslage ist aber recht klar. Auch wenn die Äpfel im Luftraum über Ihrem Grundstück wachsen, so gehören sie doch Ihrem Nachbarn. Sie wachsen an dem Baum, der auf dessen Grundstück steht.

Wem gehört Fallobst auf der Strasse?

Wer sich nicht daran hält, muss die Ernte herausgeben. Umgekehrt darf der Baumeigentümer sein Obst zwar pflücken, dabei aber nicht das Grundstück des Nachbarn betreten. Obst, das auf öffentliche Wege fällt, gehört allerdings nicht der Gemeinde, sondern steht weiterhin dem Eigentümer des Baumes zu.

Wer zahlt überhängende Äste?

Der Nachbar kann außerdem vom Besitzer des betreffenden Baumes oder Strauches schlicht die Beseitigung der überhängenden Äste verlangen (nicht die der Pflanze). Dies ergibt sich aus § 1004 BGB. Wiederum muss dazu die Nutzung seines Grundstückes durch den Überhang beeinträchtigt sein.

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Wer muss Überragende Äste schneiden?

Grundsatzurteil aus Karlsruhe BGH: Nachbar darf Überhang-Äste abschneiden. Wer sich über überhängende Äste vom Baum des Nachbarn ärgert, darf zur Astschere greifen. Das gilt - laut BGH-Urteil - dann, wenn der Baum infolge des Schnitts eingehen könnte.

Was tun wenn der Nachbar seine Bäume nicht schneidet?

Weigert sich der Eigentümer, den Rückschnitt vorzunehmen, wird das beschriebene Selbsthilferecht „aktiviert“. Dann kann der Nachbar (in diesem Fall Sie) den erforderlichen Rückschnitt selbst vornehmen oder einen Dritten damit beauftragen. Die Kosten können Sie vom Eigentümer des Waldgrundstücks zurück verlangen.

Wem gehören die Bäume an der Strasse?

Eigentum verpflichtet. Das trifft nicht nur auf Immobilien zu. In diesem Fall geht es um alte Obstbäume, von denen augenscheinlich Gefahr ausgeht.

Wie hoch darf der Nachbar Bäume wachsen lassen?

Wenn es für Ihr Bundesland keine genauen rechtlichen Vorschriften gibt, beachten Sie am besten folgende Faustregel: Halten Sie mit Bäumen und Sträuchern bis etwa zwei Meter Höhe vorsichtshalber einen Mindestabstand von 50 Zentimetern ein, bei höheren Pflanzen mindestens einen Meter.

Wer darf auf einer Streuobstwiese ernten?

Zwar gehen die Meisten mit dem Aufsammeln von Streuobst gelassen um, die Rechtslage ist aber eindeutig, sagt Rechtsanwalt Volkmar Kölzsch. Nur mit der Zustimmung von Besitzer oder Mieter dürfen Äpfel, Birnen oder Nüsse gesammelt werden.

Wem gehören die Früchte einer Sache?

Früchte sind, solange sie am Baum hängen, fest mit dem Baum verbunden. Der Baum wiederum ist fest mit dem Grundstück verbunden. Damit gelten die Früchte nicht als selbstständige Sache, sondern sie gehören als wesentlicher Bestandteil des Grundstücks nach § 94 BGB dessen Eigentümer.

Wem gehören die Kirschen?

Die Früchte am Baum stehen dem Eigentümer des Grundstücks zu, auf dem der Baum steht. Oftmals sind es aber nicht des Nachbars süße Kirschen, die herüberwachsen, sondern Pflanzenteile, die man als Grundstückseigentümer weniger schätzt, so das Hineinwachsen von Pflanzen oder Wurzeln vom Nachbargrundstück her.

Wem gehört das Laub vom Nachbarn?

Doch wer muss das Laub beseitigen? Der Gesetzgeber sieht Grundstücks- und Hauseigentümer in der Pflicht. Für Gebäude in öffentlicher Hand gilt: Die jeweilige Kommune ist für die Laubbeseitigung zuständig.

Ist Fallobst sammeln erlaubt?

Fallobst darf der einsammeln, auf dessen Boden es fällt. Die Ernte von Früchten am Weg ist verboten, wenn die Flächen gärtnerisch oder agrarisch angelegt sind. Wilde Beeren, Kräuter, Pilze etc. darf jeder im geringen Umfang zum privaten Verbrauch mitnehmen.

Wann darf ich Obst pflücken?

Erntezeit: Beeren (Erdbeeren z.B.) ab Mai, Pflaumen ab Juli, Zwetschgen ab Mitte August und Äpfel von August bis Mitte November.

Welches Obst darf ich pflücken?

Es gibt aber auch Obst, das der Allgemeinheit zur Verfügung steht. Und zwar immer dann, wenn der Baum auf öffentlichem Grund steht. Dann darf man die Früchte auch ernten. Manche Gemeinden haben Apfel-, Birnen- und Zwetschgenbäume extra für ihre Bürgerinnen und Bürger an öffentlichen Wegen gepflanzt.

Wie hoch darf eine Tanne im Garten werden?

Besteht eine Baumschutzsatzung, darf ein Baum nicht mehr entfernt werden, wenn er einen bestimmten Stammumfang, in der Regel in 1 m Höhe, überschreitet. Die Festlegung dieses Umfanges obliegt der Stadt/Gemeinde. Das nicht genehmigte Entfernen eines Baumes wird mit hohen Geldstrafen belegt!

Kann ich mein Nachbar zwingen den Baum zu fällen?

Geht es aber um einen Baum auf der Straße, der ja der Gemeinde gehört, greift der Paragraf 1004 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB). Darin heißt es, dass dem Eigentümer eines Grundstückes Beseitigung- oder Unterlassungsansprüche zustehen können, wenn sein Grundstück durch Einwirkungen von Dritten beeinträchtigt wird.

Haben alte Bäume Bestandsschutz?

Ab dem Zeitpunkt, an dem der Baum gepflanzt wird, ist er bis zum Ablauf des fünften Wuchsjahres ein Jungbaum. Mit Beginn des sechsten Jahres wird er „erwachsen“, was automatisch zu Bestandsschutz führt. Das gilt für alle Laub- und Nadelbäume, was auch Tannen an der Grundstücksgrenze umfasst.

Wem gehört der Baum der auf mein Grundstück fällt?

AW: Wem gehört ein umgestürzter Baum? (1) Dem Eigentümer, auf dessen Grundstück der Baum stand.

Wem gehört der Baum auf dem Grundstück?

Das Eigentum an einem Baum steht dem Grundstückseigentümer zu, auf dessen Grundstück die Pflanze verwurzelt und damit als wesentlicher Bestandteil verbunden ist im Sinne des § 94 Abs. 1 BGB.

Wer ist für die Überprüfung von Bäumen verantwortlich?

Immobilienbesitzer müssen Bäume auf ihrem Grundstück regelmäßig kontrollieren. Denn die Eigentümer sind im Prinzip dafür verantwortlich, dass niemand etwa durch herabfallende Äste zu Schaden kommt.

Was tun wenn die Bäume des Nachbarn über die Grenze wachsen?

Das Gesetz regelt diesen Konflikt in §§ 910 und 1004 BGB. Nach § 910 BGB kann der Eigentümer eines Grundstücks herüberragende Zweige abschneiden und behalten, wenn er zuvor dem Nachbarn eine angemessene Frist zur Beseitigung bestimmt hat und die Beseitigung nicht innerhalb der Frist erfolgt.

Wer muss überwuchs entfernen?

Entfernung von Zaun und Überwuchs

1 BGB besagt: "Wird das Eigentum in anderer Weise als durch Entziehung oder Vorenthaltung des Besitzes beeinträchtigt, so kann der Eigentümer von dem Störer die Beseitigung der Beeinträchtigung verlangen.

Wie weit dürfen Äste auf Nachbargrundstück ragen?

Der Abstand, den ein Baum zum Nachbarsgrundstück haben darf, ist in den Nachbarrechtsgesetzen der Bundeslänger festgelegt. Diese können Sie auch in Ihrer Gemeinde anfragen. Im Normalfall sollte ein Baum bei einer Wuchshöhe von unter zwei Metern 50 Zentimeter Abstand zum Nachbarsgrundstück haben.