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Wem gehört der Deutsche Gasspeicher?

Gefragt von: Dietrich Sander B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Die Gasspeicher Deutschlands gingen in den Besitz der Gazprom über. Und damit die volle Kontrolle über die strategischen Gasreserven des Landes.

Wem gehören in Deutschland die Gasspeicher?

Im Jahr 2015 kam es nach einem Asset-Tausch zwischen der BASF und Gazprom zu Bedenken über die Kontrolle der Gasspeicher durch ausländische, insbesondere russische Unternehmen. Durch das Tauschgeschäft betreibt nun die astora GmbH, eine Tochter der Securing Energy for Europe, u. a.

Wem gehören die Gasleitungen in Deutschland?

Die BNetzA und die Landesregulierungsbehörden sind für die Regulierung der Elektrizitäts- und Gasversorgungsnetze zuständig. Der deutsche Gasmarkt zeichnet sich durch eine Vielzahl privatrechtlich organisierter Marktakteure in den Bereichen Gasnetze, Speicherbetrieb und Handel aus.

Wo steht der größte Gasspeicher Deutschland?

Im niedersächsischen Rehden befindet sich der größte Erdgasspeicher Deutschlands. Insgesamt können dort rund vier Milliarden Kubikmeter Arbeitsgas eingelagert werden. Betrieben wird der Speicher von astora GmbH, einer Tochtergesellschaft des russischen Unternehmens Gazprom.

Wie viel Gas hat Deutschland gespeichert?

Das gesamte Fassungsvermögen für die Ein- und Ausspeisung an deutschen Gasspeichern liegt bei rund 23 Milliarden Kubikmetern Gas. Deutschland liegt damit auf Rang 4 der weltweiten Speicherkapazitäten. Nur in den USA, der Ukraine und Russland gibt es noch größere Kapazitäten.

Deutscher Gasspeicher in russischen Händen | Markus Lanz vom 27. April 2022

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Wer hat Gasspeicher an Russland verkauft?

Aber am Ende erlagen die Manager doch der Verlockung: Deutsche Gasspeicher - darunter auch der größte natürliche Erdgasspeicher Europas im niedersächsischen Rehden - gingen an Gazprom. Als Teil des Deals bekam die BASF-Tochter Wintershall Dea Förderrechte für Erdgas in Sibirien.

Wie lange haben wir noch Gas in Deutschland?

Lagebericht (Stand 09.09.2022; 13 Uhr)

Die Gasversorgung in Deutschland ist im Moment aber stabil. Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist derzeit weiter gewährleistet. Die Bundesnetzagentur beobachtet die Lage genau und steht in engem Kontakt zu den Netzbetreibern.

Warum gehören Deutsche Gasspeicher Gazprom?

Die Gasspeicher Deutschlands gingen in den Besitz der Gazprom über. Und damit die volle Kontrolle über die strategischen Gasreserven des Landes. Deutschland war nun in großen Teilen abhängig.

Wem gehört das Gas?

Um die Speicherung des norwegischen Gases kümmert sich Statoil Deutschland GmbH, das zum norwegischen Mutterkonzern Statoil ASA gehört. Gasunie Deutschland, die Tochtergesellschaft niederländischen Konzerns Gasunie, speichert wiederum das Gas aus den Niederlanden in Deutschland.

Wie lange halten die deutschen Gasreserven?

Wie viel Gas fließt nach Deutschland? Aktuelle Daten zeigen die tagesaktuelle Situation. Die zu 56 Prozent gefüllten Gasspeicher würden bei unverändertem Verbrauch demnach etwa ein bis eineinhalb Monate reichen.

Wem gehört das Gas in den Speichern?

Wem gehört der Gasspeicher? Lange Zeit förderte der deutsche Chemieriese BASF in Rehden Gas. Nach und nach drängte jedoch Gazprom in das Geschäft, 2015 übernahm der russische Staatskonzern den Speicher vollständig. Betreiber ist die Firma Astora, ihrerseits Tochter von Gazprom Germania.

Wer ist Gas Importeur in Deutschland?

Woher stammt das Erdgas in Deutschland? Die drei größten Importeure sind Russland (55 Prozent), Norwegen (31 Prozent) und die Niederlande (13 Prozent). Weitere Importe kommen aus Großbritannien und Dänemark (Quelle Statista).

Woher bezieht Deutschland aktuell Gas?

Nach neuesten Statistiken hat Norwegen mittlerweile Russland als größten deutschen Gasimporteur abgelöst. Im August kletterte der Anteil auf 38,3 Prozent. Das geht aus den Zahlen des Verbands der Europäischen Fernleitungsnetzbetreiber für Gas ENTSOG und der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber FNB hervor.

Wem gehört das russische Gas?

Der russische Staat hält 50 Prozent und eine Aktie an dem Unternehmen und im Aufsichtsrat die Mehrheit der Sitze.

Woher bezieht die Ukraine ihr Gas?

Der russische Energieriese Gazprom liefert nach eigenen Angaben mehr Gas über die Ukraine nach Europa. So betrage die über den Eingangspunkt Sudscha heute gelieferte Menge 41,3 Millionen Kubikmeter nach 39,4 Millionen am Montag, teilt der russische Staatskonzern mit.

Warum Gasspeicher verkauft?

Lange Jahre hatte der deutsche Konzern Wintershall, heute Wintershall Dea, eine Tochter des Chemie-Giganten BASF, in Rehden Gas gefördert. Als die Ressourcen erschöpft waren, ab 1993, nutzte Wintershall die unterirdischen Poren als Speicher. 2013 vereinbarte BASF dann ein milliardenschweres Tauschgeschäft mit Gazprom.

Was passiert wenn kein Gas mehr geliefert wird?

Wenn die Maßnahmen der ersten beiden Phasen nicht ausreichen oder sich die Gas-Versorgung dauerhaft verschlechtert, kann die Bundesregierung die Notfall-Stufe ausrufen. Dann interveniert der Staat: Die Bundesnetzagentur bestimmt, wie das Gas in Deutschland verteilt wird.

Hat Deutschland genug Gas?

Im Jahr 2021 hatte Deutschland einen Verbrauch von 90,5 Millionen Kubikmeter. Es gibt weltweit also genug Gas, damit Deutschland auch ohne Lieferungen aus Russland seinen Bedarf decken könnte. Zudem ist Russland zwar einer der größten Gaslieferanten – aber nicht der größte.

Wie lange würden volle Gasspeicher reichen?

Es sieht vor, dass die Gasspeicher zu bestimmten Stichtagen im Jahr bestimmte Mindestfüllstände vorweisen. Per Ministerverordnung wurden diese Werte am 29. Juli nochmals angehoben: Zum 1. November 2022 müssen die Speicher zu 95 Prozent gefüllt sein. am 1. Februar 2023 immer noch zu 40 Prozent.

Wird Gas im Winter knapp?

„Ohne entsprechende Maßnahmen kann es ab November 2022 für den gesamten Winter zu einer Gasmangellage kommen“, schreibt die Netzagentur. Konkret fehlen dann 366 Terawattstunden Gas, das entspricht einem Drittel des Jahresbedarfs.

Woher bekommt Polen Gas und Öl?

aus Russland und deren Transit durch Belarus und die Ukraine gemacht werden. Die Gasimporte aus Russland machten in Polen 2020 noch 48 % der Gasgesamtimporte aus. Im Jahr 2022 läuft der Vertrag zwischen Polen und dem russischen Gaslieferanten Gazprom aus.

Kann Deutschland selbst Gas produzieren?

Über 97 Prozent des deutschen Fördervolumens werden in Niedersachsen gefördert: 5,01 Milliarden Kubikmeter Erdgas in 2021. Bedeutende Gebiete für die deutsche Produktion von Erdgas sind die Förderregionen zwischen Weser und Ems sowie zwischen Elbe und Weser.

Woher bezieht Norwegen sein Gas?

Knapp 70 Kilometer östlich von Bergen bildet das Troll-Feld den Grundpfeiler der norwegischen Offshore-Gasproduktion. Hier liegen Schätzungen zufolge rund 40 % der norwegischen Erdgasvorräte unter dem Meeresboden. Nirgendwo sonst wird in Norwegen mehr Erdgas gefördert.

Was bezieht Deutschland aus Russland?

Den größten Anteil mit rund 75 Prozent der Gesamtimporte und einem Wert von rund 24,8 Milliarden Euro machten dabei mineralische Brennstoffe und Schmiermittel aus (vor allem Erdöl, Erdgas und Kohle). Die Importe dieser Warengruppe sind im Vergleich zum Jahr 2020 um rund 53,3 Prozent gestiegen.

Wo speichert Deutschland Gas?

Der größte Erdgasspeicher Westeuropas ist seit 1993 der Speicher Rehden in Niedersachsen mit einer Arbeitsgas-Kapazität von 4 Mrd. Kubikmetern. In drei ausgeförderten Lagerstätten in 2 km Tiefe im Hauptdolomit lagert auf einer Fläche von 8 km² der Jahresverbrauch von rund zwei Millionen Einfamilienhäusern.

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