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Wem gehört das Obst das über den Zaun wächst?

Gefragt von: Reinhardt Lindner  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Egal, wo es hängt
Hängen Äste und Zweige in den Nachbargarten, können reife Früchte zum Ernten verlocken. Die Rechtslage ist aber recht klar. Auch wenn die Äpfel im Luftraum über Ihrem Grundstück wachsen, so gehören sie doch Ihrem Nachbarn. Sie wachsen an dem Baum, der auf dessen Grundstück steht.

Wem gehört das Obst am Straßenrand?

Die Obstbäume sind nämlich keineswegs herrenlos. In der Regel gehören sie der Gemeinde, an deren Straße sie stehen. Und zum Gemeingebrauch der Straßen gehört zwar das freie Befahren, nicht aber das Ernten am Straßenrand.

Wer muss überhängende Äste entsorgen?

Derjenige, der die Zweige abgeschnitten hat, erwirbt sogar Eigentum daran und muss sie entsorgen. Er kann die Kosten dafür aber vom Nachbarn erstattet verlangen; das vermeidet Ihr Nachbar, indem er Ihre Äste herüberwirft. Auf das Alter der Pflanzen kommt es im Übrigen nicht an.

Wem gehört das Obst?

Erst wenn die Früchte vom Baum fallen, gehören Sie demjenigen, auf dessen Grundstück sie liegen (§ 911 Bürgerliches Gesetzbuch). Man darf jedoch nicht am Baum schütteln, damit das Obst auf das eigene Grundstück fällt. Etwas anderes gilt, wenn das Obst auf ein dem öffentlichen Gebrauch dienenden Grundstück fällt.

Wem gehört ein Baum der auf der Grenze steht?

Nach § 923 BGB gehört der Baum, welcher exakt auf der Grenze steht, d. h. dessen Stamm durch den Grenzverlauf durchschnitten wird, den beiden Grundstücksnachbarn zu gleichen Teilen. Dementsprechend gehören sowohl die Früchte, als auch, wenn der Baum gefällt wird, der Baum selbst, den Nachbarn zu gleichen Teilen.

Darf ich Nachbars Hecke schneiden? Muss ich es dulden, wenn die Hecke über den Zaun wächst?

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Wie weit müssen Obstbäume von der Grundstücksgrenze entfernt sein?

Wenn es für Ihr Bundesland keine genauen rechtlichen Vorschriften gibt, beachten Sie am besten folgende Faustregel: Halten Sie mit Bäumen und Sträuchern bis etwa zwei Meter Höhe vorsichtshalber einen Mindestabstand von 50 Zentimetern ein, bei höheren Pflanzen mindestens einen Meter.

Was darf der Nachbar an meinem Zaun befestigen?

Denn wenn der Zaun im Eigentum des Nachbarn steht, darf er darüber entscheiden, ob Sie einen Sichtschutz dort anbringen dürfen oder eben nicht. Sie müssen den Nachbarn also in jedem Fall um Erlaubnis fragen. Eine einmalige Erlaubnis gilt im Übrigen nicht fort.

Was tun wenn die Bäume des Nachbarn über die Grenze wachsen?

Das Gesetz regelt diesen Konflikt in §§ 910 und 1004 BGB. Nach § 910 BGB kann der Eigentümer eines Grundstücks herüberragende Zweige abschneiden und behalten, wenn er zuvor dem Nachbarn eine angemessene Frist zur Beseitigung bestimmt hat und die Beseitigung nicht innerhalb der Frist erfolgt.

Wie weit dürfen Äste auf das Nachbargrundstück reichen?

Der Abstand, den ein Baum zum Nachbarsgrundstück haben darf, ist in den Nachbarrechtsgesetzen der Bundeslänger festgelegt. Diese können Sie auch in Ihrer Gemeinde anfragen. Im Normalfall sollte ein Baum bei einer Wuchshöhe von unter zwei Metern 50 Zentimeter Abstand zum Nachbarsgrundstück haben.

Wem gehören die Kirschen?

Die Früchte am Baum stehen dem Eigentümer des Grundstücks zu, auf dem der Baum steht. Oftmals sind es aber nicht des Nachbars süße Kirschen, die herüberwachsen, sondern Pflanzenteile, die man als Grundstückseigentümer weniger schätzt, so das Hineinwachsen von Pflanzen oder Wurzeln vom Nachbargrundstück her.

Was tun wenn der Nachbar seine Bäume nicht schneidet?

Weigert sich der Eigentümer, den Rückschnitt vorzunehmen, wird das beschriebene Selbsthilferecht „aktiviert“. Dann kann der Nachbar (in diesem Fall Sie) den erforderlichen Rückschnitt selbst vornehmen oder einen Dritten damit beauftragen. Die Kosten können Sie vom Eigentümer des Waldgrundstücks zurück verlangen.

In welcher Höhe dürfen Äste Überhängen?

das Landgericht Coburg (Az.: 32 S 11/01) entschieden, dass grundsätzlich nur die Äste und Zweige beseitigt werden müssen, die unter einer Höhe von fünf Metern in das Nachbargrundstück hineinragen. Ein Überwuchs in einer Höhe von mehr als fünf Metern ist hingegen mangels Beeinträchtigung in der Regel zu dulden.

Wer muss die Blätter vom Nachbarn entsorgen?

Doch wer muss das Laub beseitigen? Der Gesetzgeber sieht Grundstücks- und Hauseigentümer in der Pflicht. Für Gebäude in öffentlicher Hand gilt: Die jeweilige Kommune ist für die Laubbeseitigung zuständig.

Wem gehört die Streuobstwiese?

Wald, Felder, Wege – alles hat einen Besitzer, einen Mieter oder einen Pächter – jemanden, der für das Grundstück verantwortlich ist. Zwar gehen die Meisten mit dem Aufsammeln von Streuobst gelassen um, die Rechtslage ist aber eindeutig, sagt Rechtsanwalt Volkmar Kölzsch.

Ist Fallobst sammeln erlaubt?

Fallobst darf der einsammeln, auf dessen Boden es fällt. Die Ernte von Früchten am Weg ist verboten, wenn die Flächen gärtnerisch oder agrarisch angelegt sind. Wilde Beeren, Kräuter, Pilze etc. darf jeder im geringen Umfang zum privaten Verbrauch mitnehmen.

Welches Obst darf man pflücken?

Es gibt aber auch Obst, das der Allgemeinheit zur Verfügung steht. Und zwar immer dann, wenn der Baum auf öffentlichem Grund steht. Dann darf man die Früchte auch ernten. Manche Gemeinden haben Apfel-, Birnen- und Zwetschgenbäume extra für ihre Bürgerinnen und Bürger an öffentlichen Wegen gepflanzt.

Wer muss überhängende Sträucher schneiden?

In § 910 Abs. 1 BGB heißt es: „Der Eigentümer eines Grundstücks kann Wurzeln eines Baumes oder eines Strauchs, die von einem Nachbargrundstück eingedrungen sind, abschneiden und behalten.

Kann ich mein Nachbar zwingen den Baum zu fällen?

Kann ich von meinem Nachbarn in Hamburg verlangen, dass er seinen Baum, der mein Grundstück verschattet, fällt? Das Fällen des gesamten Baumes kann man nicht verlangen. Nur wenn einzelne Äste die Grenze überragen und dadurch die Nutzung Ihres Grundstücks beeinträchtigt wird, muss der Nachbar den Überhang abschneiden.

Wann darf ich Äste vom Nachbarn abschneiden?

Gartenbesitzer dürfen einen Baum vom Nachbargrundstück stutzen, wenn dessen Äste auf das eigene Grundstück überhängen - auch wenn seine Standfestigkeit dadurch gefährdet ist. So hat es der Bundesgerichtshof am 11. Juni 2021 entschieden.

Was muss ich als Nachbar dulden?

Regelmäßig dulden müssen Nachbarn Geräusche von Kindern und Säuglingen (draußen wie drinnen) sowie Gerüche von Landwirtschaftsbetrieben. Hier sind die Anforderungen an unzulässige Störungen relativ hoch (vgl. zuletzt VG Trier, 5 K 1542; OVG Nordrhein-Westfalen, 8 A 1760/13).

Wie hoch darf man ein Baum im Garten wachsen lassen?

Da stellt sich die Frage: Wie hoch dürfen Bäume im Garten eigentlich sein? Die Gartenexpertin Iris Steinweller hat die Antwort. Eine Obergrenze für die Höhe von Bäumen in privaten Gärten existiert grundsätzlich nicht.

Was ist eine wesentliche Beeinträchtigung?

Eine wesentliche Beeinträchtigung in diesem Sinne liegt hierbei dann vor, wenn die Wurzeln den Gebrauch des Grundstücks mehr als nur merklich behindern.

Kann mir Nachbar Sichtschutz verbieten?

Sichtschutz - das ist laut Nachbarrecht erlaubt

Was als Sichtschutz im Garten erlaubt ist, und was nicht, steht im Nachbarrecht. Dieses ist jedoch von Bundesland und dem Bebauungsplan der Stadt/Gemeinde unterschiedlich festgelegt. Mauern und Zäune bis zu einer Höhe von 90 Zentimer dürfen problemlos errichtet werden.

Wie hoch darf der Sichtschutz zum Nachbarn sein?

An der hinteren Nachbargrenze sind durchbrochene oder geschlossene Einfriedigungen bis zu einer Höhe von 2,00 m zulässig. Durchbrochene Einfriedigungen, mit einer Höhe von mehr als 2 m, können eigene Abstands- flächen erzeugen, wenn von Ihnen eine "gebäudegleiche Wirkung" ausgeht.

Wie hoch dürfen Sträucher an der Grenze sein?

Nach Artikel 47 Absatz 1 dieses Gesetzes dürfen Bäume, Sträucher und Hecken bis zu einer Höhe von 2 m nicht näher als 50 cm an die Grundstücksgrenze gepflanzt werden. Pflanzen von über 2 m Höhe müssen sogar einen Grenzabstand von mindestens 2 m einhalten.

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