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Wem gehört das Obst am Straßenrand?

Gefragt von: Käthe Appel B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Ganz so einfach ist das aber nicht. Die Obstbäume sind nämlich keineswegs herrenlos. In der Regel gehören sie der Gemeinde, an deren Straße sie stehen. Und zum Gemeingebrauch der Straßen gehört zwar das freie Befahren, nicht aber das Ernten am Straßenrand.

Wem gehört Fallobst auf der Strasse?

Fallobst gehört demjenigen, auf dessen Grundstück es liegt. Bei Früchten handelt es sich – ebenso wie bei Laub, Nadeln oder Pollen – nämlich rechtlich betrachtet um Immissionen im Sinne von § 906 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB).

Wem gehören die Bäume an der Strasse?

Eigentum verpflichtet. Das trifft nicht nur auf Immobilien zu. In diesem Fall geht es um alte Obstbäume, von denen augenscheinlich Gefahr ausgeht.

Wem gehört Überhängendes Obst?

Über Früchte an überhängenden Zweigen wird häufig gestritten. Nach § 911 des Bürgerlichen Gesetzbuches gehören sie grundsätzlich dem Eigentümer des Grundstücks, auf dem der Baum oder der Strauch steht. Sein Nachbar darf also Äpfel, die noch am Zweig hängen, nicht pflücken.

Wem gehört die Streuobstwiese?

Wald, Felder, Wege – alles hat einen Besitzer, einen Mieter oder einen Pächter – jemanden, der für das Grundstück verantwortlich ist. Zwar gehen die Meisten mit dem Aufsammeln von Streuobst gelassen um, die Rechtslage ist aber eindeutig, sagt Rechtsanwalt Volkmar Kölzsch.

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Sind Streuobstwiesen öffentlich?

Bei Streuobstwiesen und Pflanzen an Straßenrändern wird es aber unübersichtlich. Aber auch hier gibt es in der Regel einen Besitzer, wo streng genommen eine Erlaubnis eingeholt werden muss, bevor man sich bedient.

Was darf ich auf einer Streuobstwiese machen?

Als Besucher einer öffentlichen Streuobstwiese dürfen Sie Obst pflücken – jedoch nur in haushaltsüblicher Menge und für den Eigenbedarf. Sie dürfen das Obst nicht weiterverkaufen oder für andere gewerbliche Zwecke nutzen. Kistenweises Entnehmen von Äpfeln und Co. ist dagegen verboten.

Wem gehört das Obst das über den Zaun wächst?

Hängen Äste und Zweige in den Nachbargarten, können reife Früchte zum Ernten verlocken. Die Rechtslage ist aber recht klar. Auch wenn die Äpfel im Luftraum über Ihrem Grundstück wachsen, so gehören sie doch Ihrem Nachbarn. Sie wachsen an dem Baum, der auf dessen Grundstück steht.

Wem gehören die Kirschen?

Die Früchte am Baum stehen dem Eigentümer des Grundstücks zu, auf dem der Baum steht. Oftmals sind es aber nicht des Nachbars süße Kirschen, die herüberwachsen, sondern Pflanzenteile, die man als Grundstückseigentümer weniger schätzt, so das Hineinwachsen von Pflanzen oder Wurzeln vom Nachbargrundstück her.

Wem gehören die Früchte einer Sache?

Früchte sind, solange sie am Baum hängen, fest mit dem Baum verbunden. Der Baum wiederum ist fest mit dem Grundstück verbunden. Damit gelten die Früchte nicht als selbstständige Sache, sondern sie gehören als wesentlicher Bestandteil des Grundstücks nach § 94 BGB dessen Eigentümer.

Warum gibt es Bäume am Straßenrand?

Die zu beiden Seiten der Straße gepflanzten Bäume boten den Reisenden viele Vorteile. Ihre Wurzeln sorgten auch bei nassem Wetter für ausreichend Bodenstabilität und die eng zusammenstehenden Kronen boten Schutz vor Regen und Wind. Im Sommer erhöhte der Schatten auf den Straßen die Ausdauer von Pferd und Mensch.

Wer ist für die Überprüfung von Bäumen verantwortlich?

Immobilienbesitzer müssen Bäume auf ihrem Grundstück regelmäßig kontrollieren. Denn die Eigentümer sind im Prinzip dafür verantwortlich, dass niemand etwa durch herabfallende Äste zu Schaden kommt.

Welche Bäume am Straßenrand?

Typische Straßenbäume sind etwa Linden, Rosskastanien, Ginkgo sowie in wärmeren Gegenden insbesondere auch Platanen. Gelegentlich werden Spitz- und Bergahorn, Mehl- und Vogelbeeren, sowie Baumhasel verwendet. Als kleinwüchsige und dekorative Art wird oft Rot- bzw. Weißdorn ausgewählt.

Ist Fallobst sammeln erlaubt?

Fallobst darf der einsammeln, auf dessen Boden es fällt. Die Ernte von Früchten am Weg ist verboten, wenn die Flächen gärtnerisch oder agrarisch angelegt sind. Wilde Beeren, Kräuter, Pilze etc. darf jeder im geringen Umfang zum privaten Verbrauch mitnehmen.

Wo darf man Obst ernten?

Ob es erlaubt ist, fremde Früchte zu ernten, hängt stark davon ab, wo der Baum oder Strauch steht. Flächen in der freien Natur, für die kein ausdrückliches Betretungsverbot gilt, darf grundsätzlich jeder betreten - und zwar ohne Erlaubnis von Eigentümern oder Behörden.

Ist mundraub in Deutschland strafbar?

Mundraub wird heutzutage auf der Grundlage des § 242 Strafgesetzbuch als Diebstahl gewertet. Ein Diebstahl kann mit einer Geldstrafe oder auch einer Freiheitsstrafe von maximal fünf Jahren bestraft werden.

Wem gehört das Laub vom Nachbarn?

Doch wer muss das Laub beseitigen? Der Gesetzgeber sieht Grundstücks- und Hauseigentümer in der Pflicht. Für Gebäude in öffentlicher Hand gilt: Die jeweilige Kommune ist für die Laubbeseitigung zuständig.

Wie hoch darf der Nachbar Bäume wachsen lassen?

Wenn es für Ihr Bundesland keine genauen rechtlichen Vorschriften gibt, beachten Sie am besten folgende Faustregel: Halten Sie mit Bäumen und Sträuchern bis etwa zwei Meter Höhe vorsichtshalber einen Mindestabstand von 50 Zentimetern ein, bei höheren Pflanzen mindestens einen Meter.

Wem gehört ein Baum der auf der Grenze steht?

Nach § 923 BGB gehört der Baum, welcher exakt auf der Grenze steht, d. h. dessen Stamm durch den Grenzverlauf durchschnitten wird, den beiden Grundstücksnachbarn zu gleichen Teilen. Dementsprechend gehören sowohl die Früchte, als auch, wenn der Baum gefällt wird, der Baum selbst, den Nachbarn zu gleichen Teilen.

Wer zahlt überhängende Äste?

Der Nachbar kann außerdem vom Besitzer des betreffenden Baumes oder Strauches schlicht die Beseitigung der überhängenden Äste verlangen (nicht die der Pflanze). Dies ergibt sich aus § 1004 BGB. Wiederum muss dazu die Nutzung seines Grundstückes durch den Überhang beeinträchtigt sein.

Wem gehört der Baum auf dem Grundstück?

Der Baumeigentümer darf den Baum sogar auf der Grundstücksgrenze durch- sägen und das Eigentum an dem Baumteil auf dem Nachbargrundstück aufgeben. Der Grundstücksnachbar kann dann aber mit dem auf seinem Grundstück befindlichen Baumteil anfangen, was er möchte, er kann es z.B. als Kaminholz nutzen oder verkaufen.

Was tun bei mundraub?

Dein Fundort wird von Dritten angezweifelt. Melde Dich mit deinem mundraub-Konto an, gehe auf dein Profil, wähle den entsprechenden Fundort aus, gehe auf "Bearbeiten", bewege den Mauszeiger nach unten, klicke links auf "Löschen", bestätige. Du zweifelst den Fundort eines/einer anderen Nutzers/Nutzerin an.

Was kostet 1 ha Streuobstwiese?

In einigen Regionen liegt der Preis für Streuobstwiesen mit einer Gesamtfläche von 1000 Quadratmeter zwischen 400 und 600 Euro. Während die Preise vor etwa sieben Jahren durchschnittlich bei zwei bis drei Euro pro Quadratmeter lagen, erstreckt sich die Preisspanne heute zwischen 40 und 60 Cent.

Sind Streuobstwiesen geschützt?

Streuobstbestände können auch als geschützte Landschaftsbestandteile nach § 29, als Naturschutzschutzgebiet nach § 23 oder Landschaftsschutzgebiet § 26 des Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt werden, wenn sie die dafür im Bundesnaturschutzgesetz genannten Voraussetzungen erfüllen.

Wann ist eine Wiese eine Streuobstwiese?

Definition: Was ist eine Streuobstwiese? Unter Streuobst versteht man hochstämmige Obstbäume, die in Reihen, Gruppen oder als flächige Bestände auf Wiesen oder Äckern locker verstreut angepflanzt sind – daher der Name. Von Hochstammbäumen spricht man ab einer Stammhöhe von 1,60 Meter.