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Wem gehört das Fallobst?

Gefragt von: Herr Prof. Martin Pieper  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Fallobst gehört demjenigen, auf dessen Grundstück es liegt. Bei Früchten handelt es sich – ebenso wie bei Laub, Nadeln oder Pollen – nämlich rechtlich betrachtet um Immissionen im Sinne von § 906 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB).

Was gehört zu Fallobst?

Fallobst. Als Fallobst bezeichnet man Früchte, die vom Baum gefallen sind (vgl. auflesen). Tafelobst, das im Allgemeinen direkt gepflückt werden muss, um von brauchbarer Qualität zu sein, erleidet dabei meistens Schäden und ist nur mehr für die Weiterverarbeitung geeignet.

Wem gehört Überhängendes Obst?

Über Früchte an überhängenden Zweigen wird häufig gestritten. Nach § 911 des Bürgerlichen Gesetzbuches gehören sie grundsätzlich dem Eigentümer des Grundstücks, auf dem der Baum oder der Strauch steht. Sein Nachbar darf also Äpfel, die noch am Zweig hängen, nicht pflücken.

Wie hoch darf der Nachbar Bäume wachsen lassen?

Wenn es für Ihr Bundesland keine genauen rechtlichen Vorschriften gibt, beachten Sie am besten folgende Faustregel: Halten Sie mit Bäumen und Sträuchern bis etwa zwei Meter Höhe vorsichtshalber einen Mindestabstand von 50 Zentimetern ein, bei höheren Pflanzen mindestens einen Meter.

Wo darf man Fallobst sammeln?

Öffentliche Flächen stehen allen frei

Fallobst darf der einsammeln, auf dessen Boden es fällt. Die Ernte von Früchten am Weg ist verboten, wenn die Flächen gärtnerisch oder agrarisch angelegt sind. Wilde Beeren, Kräuter, Pilze etc. darf jeder im geringen Umfang zum privaten Verbrauch mitnehmen.

TV-Spot NÜRNBERGER Versicherung 2021 – Fallobst

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Wem gehört das Obst am Straßenrand?

Die Obstbäume sind nämlich keineswegs herrenlos. In der Regel gehören sie der Gemeinde, an deren Straße sie stehen. Und zum Gemeingebrauch der Straßen gehört zwar das freie Befahren, nicht aber das Ernten am Straßenrand.

Wem gehört die Streuobstwiese?

Wald, Felder, Wege – alles hat einen Besitzer, einen Mieter oder einen Pächter – jemanden, der für das Grundstück verantwortlich ist. Zwar gehen die Meisten mit dem Aufsammeln von Streuobst gelassen um, die Rechtslage ist aber eindeutig, sagt Rechtsanwalt Volkmar Kölzsch.

Was tun wenn Nachbars Bäume zu hoch sind?

Was tun, wenn die Bäume zu hoch sind?
  1. in einem freundlichen Gespräch den Nachbarn um Rückschnitt bitten.
  2. bei Unverständnis anwaltlichen Rat einholen.
  3. vor Gericht auf Stutzen bestehen.

Was tun wenn der Nachbar seine Bäume nicht schneidet?

Weigert sich der Eigentümer, den Rückschnitt vorzunehmen, wird das beschriebene Selbsthilferecht „aktiviert“. Dann kann der Nachbar (in diesem Fall Sie) den erforderlichen Rückschnitt selbst vornehmen oder einen Dritten damit beauftragen. Die Kosten können Sie vom Eigentümer des Waldgrundstücks zurück verlangen.

Wie groß darf ein Baum im Garten werden?

Da stellt sich die Frage: Wie hoch dürfen Bäume im Garten eigentlich sein? Die Gartenexpertin Iris Steinweller hat die Antwort. Eine Obergrenze für die Höhe von Bäumen in privaten Gärten existiert grundsätzlich nicht.

Ist Fallobst Diebstahl?

Egal ob Apfel oder Auto, es handelt sich immer um Diebstahl gemäß § 242 StGB.

Wem gehört das Obst das über den Zaun wächst?

Egal, wo es hängt

Hängen Äste und Zweige in den Nachbargarten, können reife Früchte zum Ernten verlocken. Die Rechtslage ist aber recht klar. Auch wenn die Äpfel im Luftraum über Ihrem Grundstück wachsen, so gehören sie doch Ihrem Nachbarn. Sie wachsen an dem Baum, der auf dessen Grundstück steht.

Wem gehört ein Baum der auf der Grenze steht?

Nach § 923 BGB gehört der Baum, welcher exakt auf der Grenze steht, d. h. dessen Stamm durch den Grenzverlauf durchschnitten wird, den beiden Grundstücksnachbarn zu gleichen Teilen. Dementsprechend gehören sowohl die Früchte, als auch, wenn der Baum gefällt wird, der Baum selbst, den Nachbarn zu gleichen Teilen.

Was bedeutet Tafel bei Obst?

Tafelobst (Frischobst) bezeichnet Obstsorten, die sich ohne weitere Zubereitung zum Verzehr eignen. Dabei zeichnen sie sich meist durch besonders hochwertige Qualität aus.

Warum fallen Äpfel vom Baum bevor sie reif sind?

Junifall als Schutzmechanismus des Apfelbaums

Wirft der Apfelbaum die kleinen, unreifen Früchte ab, schützt er den Rest der Ernte damit, da er nun ausreichend Energie für die Versorgung aufbringen kann. Besonders häufig triff der Junifall übrigens auf, wenn es im Februar zu starken Frösten gekommen ist.

Woher kommt der Begriff Streuobstwiese?

Die Herkunft der Bezeichnung Streuobstwiese stammt von dem Begriff „Obstbau in Streulage“ ab, der nach derzeitigen Erkenntnissen erstmals 1940 für den nicht-gewerblichen, hochstämmigen Obstbau in Schleswig-Holstein verwendet wurde.

Was muss ich als Nachbar dulden?

Regelmäßig dulden müssen Nachbarn Geräusche von Kindern und Säuglingen (draußen wie drinnen) sowie Gerüche von Landwirtschaftsbetrieben. Hier sind die Anforderungen an unzulässige Störungen relativ hoch (vgl. zuletzt VG Trier, 5 K 1542; OVG Nordrhein-Westfalen, 8 A 1760/13).

Wie weit dürfen Äste auf das Nachbargrundstück reichen?

Der Abstand, den ein Baum zum Nachbarsgrundstück haben darf, ist in den Nachbarrechtsgesetzen der Bundeslänger festgelegt. Diese können Sie auch in Ihrer Gemeinde anfragen. Im Normalfall sollte ein Baum bei einer Wuchshöhe von unter zwei Metern 50 Zentimeter Abstand zum Nachbarsgrundstück haben.

In welcher Höhe dürfen Äste Überhängen?

das Landgericht Coburg (Az.: 32 S 11/01) entschieden, dass grundsätzlich nur die Äste und Zweige beseitigt werden müssen, die unter einer Höhe von fünf Metern in das Nachbargrundstück hineinragen. Ein Überwuchs in einer Höhe von mehr als fünf Metern ist hingegen mangels Beeinträchtigung in der Regel zu dulden.

Wann muss der Nachbar einen Baum entfernen?

Geht es aber um einen Baum auf der Straße, der ja der Gemeinde gehört, greift der Paragraf 1004 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB). Darin heißt es, dass dem Eigentümer eines Grundstückes Beseitigung- oder Unterlassungsansprüche zustehen können, wenn sein Grundstück durch Einwirkungen von Dritten beeinträchtigt wird.

Haben alte Bäume Bestandsschutz?

Ab dem Zeitpunkt, an dem der Baum gepflanzt wird, ist er bis zum Ablauf des fünften Wuchsjahres ein Jungbaum. Mit Beginn des sechsten Jahres wird er „erwachsen“, was automatisch zu Bestandsschutz führt. Das gilt für alle Laub- und Nadelbäume, was auch Tannen an der Grundstücksgrenze umfasst.

Wie hoch darf eine Tanne im Garten werden?

Besteht eine Baumschutzsatzung, darf ein Baum nicht mehr entfernt werden, wenn er einen bestimmten Stammumfang, in der Regel in 1 m Höhe, überschreitet. Die Festlegung dieses Umfanges obliegt der Stadt/Gemeinde. Das nicht genehmigte Entfernen eines Baumes wird mit hohen Geldstrafen belegt!

Sind Streuobstwiesen öffentlich?

Bei Streuobstwiesen und Pflanzen an Straßenrändern wird es aber unübersichtlich. Aber auch hier gibt es in der Regel einen Besitzer, wo streng genommen eine Erlaubnis eingeholt werden muss, bevor man sich bedient.

Was ist eine Streuobstwiese wert?

In einigen Regionen liegt der Preis für Streuobstwiesen mit einer Gesamtfläche von 1000 Quadratmeter zwischen 400 und 600 Euro. Während die Preise vor etwa sieben Jahren durchschnittlich bei zwei bis drei Euro pro Quadratmeter lagen, erstreckt sich die Preisspanne heute zwischen 40 und 60 Cent.

Was darf ich auf einer Streuobstwiese machen?

Als Besucher einer öffentlichen Streuobstwiese dürfen Sie Obst pflücken – jedoch nur in haushaltsüblicher Menge und für den Eigenbedarf. Sie dürfen das Obst nicht weiterverkaufen oder für andere gewerbliche Zwecke nutzen. Kistenweises Entnehmen von Äpfeln und Co. ist dagegen verboten.