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Welches Schmerzmittel verträgt sich mit Lithium?

Gefragt von: Ronald Wendt  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Wechselwirkungen zwischen Paracetamol und Lithium sind bislang nicht bekannt. Ist eine Gabe von Ibuprofen unumgänglich, müssen der Lithiumspiegel engmaschig kontrolliert und gegebenenfalls die Lithiumdosis angepasst werden.

Welche Medikamente vertragen sich nicht mit Lithium?

Neuroleptika, z. B. Haloperidol, Thioridazin, Antidepressiva ► Gehäuftes Auftreten von unerwünschten Wirkungen. Vor allem bei höherer Neuroleptika-Dosierung sollte auf Nebenwirkungen der Arzneimittel besonders geachtet werden.

Welche Medikamente mit Lithium?

Lithium (Quilonum®, Hypnorex®) eignet sich sowohl zur Behandlung einer akuten Manie als auch zur Vorbeugung manisch-depressiver Zustände (manisch-depressive Erkrankung). Lithium wird über längere Zeiträume (Monate bis Jahre) verordnet, um dem erneuten Auftreten von akuten Krankheitsschüben vorzubeugen.

Was muss ich bei einer Einnahme von Lithium beachten?

Salz ist ein Gegenmittel bei einer Überdosierung mit Lithium, daher sollten während der Lithiumbehandlung seine Mengen erhöht werden. Man sollte auch viel trinken, um Dehydrierung zu vermeiden. Da sich Lithium ansammeln kann, ist eine Therapie mit einer niedrigen Dosierung ratsam.

Wird man von Lithium müde?

Denn neben der insgesamt guten Wirksamkeit sind auch zahlreiche Interaktionen und Nebenwirkungen der Lithium-Therapie bekannt. Als typische unerwünschte Wirkungen gelten Kreislaufstörungen, Müdigkeit, Tremor, Gewichtszunahme sowie Leukozytose.

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Warum muss man bei Lithium viel trinken?

Wer Lithium einnimmt, muss viel trinken, weil das Salz Wasser bindet. Bei anhaltendem Durstgefühl, Gewichtsanstieg und Tremor muss die Dosis reduziert werden. Auf weitere Medikamente mit Einfluss auf den Wasser- und Elektrolythaushalt sollte man möglichst verzichten.

Wie viel Lithium pro Tag?

Während die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) für essenzielle Mineralstoffe und Spurenelemente einen Tagesbedarf definiert hat, gibt es für Lithium keinen Referenzwert. Eine zu hohe Aufnahme über die Ernährung gilt als höchst unwahrscheinlich.

Ist Lithium ein starkes Medikament?

, Gewichtszunahme), eine geringe therapeutische Breite sowie verschiedene Interaktionspotentiale setzen in der Lithiumtherapie fundierte Kenntnisse und Erfahrungen der behandelnden Personen voraus. und -aufklärung ist Lithium jedoch insgesamt ein sicheres Medikament.

Wie viel Lithium bei Depressionen?

Die Autoren der S3-Leitline zur Diagnostik und Therapie bipolarer Störungen [1] tendieren zu der Empfehlung, dass der Lithium-Spiegel möglichst über 0,6 mmol/l, aber nicht über 1,2 mmol/l liegen sollte. Hersteller empfehlen für die Prophylaxe einen Spiegel zwischen 0,5 und 0,8 mmol/l [2].

Wie oft muss der Lithiumspiegel kontrollieren?

Wird Lithium neu eingestellt, dann sollte die Konzentration wöchentlich gemessen werden. Es dauert meisten zwei bis vier Wochen, damit sich der Lithiumspiegel stabilisiert. Sonst reicht einmal im Quartal. Außerdem solltest du den Lithiumspiegel bestimmen lassen, wenn sich etwas bei deinen Medikamenten ändert.

Welche Nebenwirkungen hat Lithium?

Nebenwirkungen. Typische Nebenwirkungen sind Gewichtszunahme, Kreislaufstörungen, Zittern (Tremor, besonders in den Händen), Übelkeit, Erbrechen, Veränderungen des Blutbilds (Leukozytose), Müdigkeit, verstärkter Durst und verstärktes Wasserlassen, Durchfall und Unterfunktion der Schilddrüse.

Was passiert wenn man Lithium absetzt?

Absetzerscheinungen. Es wird ein langsames Ausschleichen aus der Therapie empfohlen. Bei zu raschem Absetzen kann es zu Reizbarkeit, Ängstlichkeit, labiler Gemütslage und innerer Unruhe kommen. Bei bipolaren Erkrankungen kann das abrupte Absetzen von Lithium zum Ausbruch einer manischen Phase führen.

Was bewirkt Lithium bei Depressionen?

Lithiumsalze werden zur Milderung und Verhütung depressiver und manisch-depressiver Episoden eingesetzt. In Deutschland leiden derzeit rund vier Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression. Bei etwa zwei Dritteln der Patienten, die ein Antidepressivum erhalten, ist die Wirkung nicht ausreichend gut.

Welche Medikamente dürfen nicht gleichzeitig eingenommen werden?

Einige Wechselwirkungen sind so gravierend, dass man bestimmte Wirkstoffe nicht zusammen anwenden sollte:
  • Schmerzdämpfende und entzündungshemmende Azetylsalizylsäure (ASS) kann die Wirkung von Medikamenten verstärken oder abschwächen. ...
  • Abführmittel können die Wirkung von Herzmitteln verstärken.

Was kann man anstatt Lithium nehmen?

Valproinsäure: bei vielen Verlaufsformen erste Wahl

Alternative zu Lithium ist Valproinsäure, das auch in der Therapie der Epilepsie einen hohen Stellenwert besitzt.

Welche Medikamente nimmt man bei einer bipolaren Störung?

Antipsychotika
  • Risperidon (in der Regel 2 bis 3 mg p.o. zweimal täglich)
  • Olanzapin (in der Regel 5 bis 10 mg p.o. zweimal täglich)
  • Quetiapin: (200–400 mg p.o. 2-mal täglich)
  • Ziprasidon (40 bis 80 mg p.o. zweimal täglich)
  • Aripiprazol (10 bis 30 mg p.o. 1-mal täglich)

Welche Antidepressiva kann man mit Lithium kombinieren?

Kombinationen von Lithium mit SSRI oder SNRI sind, obwohl Datenbanken diese Kombinationen als potenziell riskant melden, in der Regel therapeutisch erwünscht. Dies gilt auch für die gemeinsame Gabe von Mirtazapin und SSRI oder SNRI.

Was ist an Lithium gefährlich?

Lithium ist feuergefährlich. Viele Reaktionen können Feuer oder Explosionen verursachen. Es gibt reizende oder giftige Dämpfe (oder die Gase) im Feuer ab. Lithium ist auch explosiv: die Brand- und Explosionsgefahr entsteht bei Kontakt mit brennbaren Substanzen und Wasser.

Was tun wenn Lithium nicht wirkt?

Spricht der Patient nicht auf Lithium an, sollte es wieder abgesetzt werden, im anderen Fall soll die Therapie für mindestens sechs Monate fortgesetzt werden. Der Wechsel des Antidepressivums bei mangelndem therapeutischem Ansprechen bedeutet grundsätzlich nicht die Behandlungsalternative erster Wahl.

Ist Lithium gesund?

Lithium ist ein für den Menschen nicht essentielles Spurenelement, da Mangelerscheinungen von Lithium normalerweise nicht vorkommen (sogenanntes „Ultraspurenelement“). In der Medizin wird Lithium vor allem zur Behandlung bipolarer („manisch-depressiver“) Störungen eingesetzt.

Welches Mineralwasser hat am meisten Lithium?

Der natürliche Gehalt von Lithium schwankt je nach Region stark. Der höchste in der österreichischen Studie gemessene Wert lag bei 1300 Mikrogramm pro Liter. Das Quellwasser im schweizerischen Bad Zurzach hat einen ähnlich hohen Wert von 1200 Mikrogramm pro Liter.

Warum ist Lithium heutzutage so wichtig?

Neben der Herstellung von Batterien (wiederaufladbar und nicht-wiederaufladbar) wird Lithium vor allem in der Glas- und Keramikproduktion genutzt. Der kumulierte Anteil der weltweit eingesetzten Menge an Lithium für diesen Anwendungsbereich beläuft sich auf mehr als 30 Prozent.

Wie lange dauert der Entzug von Lithium?

Der Beobachtungszeitraum nach Absetzen des Lithiums lag zwischen 15 Tagen und 5 Monaten.