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Welches Gas ist in Windrädern?

Gefragt von: Ilona Ernst  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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SF6 ist wohl das stärkste und somit gefährlichste Treibhausgas, das es gibt. Ausgerechnet dieses Gas findet sich in fast jedem Windrad wieder, obwohl diese doch zur Rettung unseres Klimas beitragen sollen.

Was für ein Gas ist in den Windrädern?

Schwefelhexafluorid, kurz SF6, sorgte vergangene Woche für Aufsehen: Das Gas wird seit Jahren in Windrädern verbaut – ist aber als Treibhausgas tausendfach schädlicher für das Klima als CO2. Die Tagesschau titelte sogar „Klimakiller in Windkraftanlagen“.

Werden Windräder mit Gas betrieben?

Doch künftig werden Wind- und Solarstromerzeugung gewaltig zunehmen – und damit bekommen die Energieerzeuger ein Problem. Denn für ihre Anlagen benötigen sie ein spezielles Gas namens Schwefelhexafluorid, kurz SF6. Das aber ist das stärkste bisher bekannte Treibhausgas.

Warum kommt SF6 zum Einsatz?

Schwefelhexafluorid hat faszinierenden Eigenschaften. Vor allem: Das Gas ist ein perfekter Isolator. Darum wird es vor allem in sogenannten Schaltanlagen eingesetzt - also "Knotenpunkten", in denen die elektrische Energie verteilt wird. Gasisolierte Schaltanlagen sind vor allem dort praktisch, wo wenig Platz ist.

Wird ein Windrad mit Diesel betrieben?

Windräder sollen sauberen Ökostrom erzeugen – und den Ölverbrauch senken. Nicht so im Nordsee-Park „Riffgat“, 15 Kilometer vor Borkum. Dort werden die 30 Windräder mit Diesel-Kraftstoff betrieben! Verbrauch: 22 000 Liter Diesel pro Monat.

Umweltgift in Windrädern: Warum ein "Klimakiller" zur Energiewende beitragen soll | Umschau | MDR

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Warum haben Windräder einen Dieselmotor?

Hatz Motoren geben Kraft und Sicherheit

Die hydraulische Kraft für das sichere Greifen, Halten und Bewegen des Rotorblattes und die elektrische Energie für die Steuerung liefern zwei Hatz Dieselmotoren, die in der Obertraverse verbaut sind. Sie treiben die Hydraulikaggregate und den Generator an.

Warum stehen so viele Windräder still?

Häufig sind Wartungsarbeiten oder Reparaturen, z.B. an Getriebe oder Rotorblatt der Grund für eine temporäre Abschaltung. Ein weiterer Anlass für den Stillstand kann der Schutz von Vögeln und Fledermäusen zu Brut- und Ausflugzeiten sein. Ähnliches gilt für den Anwohnerschutz.

Wie gefährlich ist SF6 Gas?

SF6 ist 23.500-mal schädlicher als Kohlendioxid und hat in der ⁠Atmosphäre⁠ eine Lebensdauer von 3.200 Jahren. Mittelspannungsschaltanlagen haben zwar aufgrund ihrer kompakten Bauweise einen eher geringen Anteil an den gesamten SF6-Emissionen in Deutschland. Jedoch steigt die in Deutschland verbaute Menge an.

Ist SF6 Gas giftig?

Die Zersetzungsprodukte des SF6 können akut toxisch, d. h. giftig oder gesundheitsschädlich beim Einatmen, Verschlucken oder Berührung mit der Haut sein oder Reizungen von Augen, Atmungsorganen oder der Haut, eventuell auch Verätzungen verursachen.

Was passiert wenn man SF6 einatmet?

Eine Bewusstlosigkeit in Folge des Einatmens von Helium oder SF6 kann zu unkontrollierbarem Atemstillstand und damit zur Sauerstoffunterversorgung des Gehirns sowie irreversibler Schädigung des Zentralnervensystems mit lebenslangen Lähmungserscheinungen oder auch zum plötzlichen Tod führen.

Wie sauber ist Windkraft wirklich?

Wind ist eine saubere Energiequelle

Das heißt, Windenergie belastet die Luft nicht wie etwa Kraftwerke, die auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdöl oder Erdgas angewiesen sind und dabei Feinstaub, Stickoxide und Schwefeldioxid ausstoßen.

Welche Nachteile haben Windräder?

Windkraft ist keine verlässliche Energiequelle, da viel Wind nötig ist, um Energie zu erzeugen. Bei geringer Windstärke oder gar Windstille muss zusätzlich auf andere Energiequellen gesetzt werden. Das ist ein großer Nachteil, der bei der Stromerzeugung mithilfe von Wind beachtet werden muss.

Was sind die Nachteile von Windrädern?

Weil der Wind eben keine konstante Menge an Strom liefern kann, sind derzeitig noch andere Energieproduzenten wie Kohlekraftwerke nötig. Ein weiterer Nachteil ist, dass sich Wind nicht speichern lässt und daher direkt vor Ort, in transportfähigen elektrischen Strom umgewandelt werden muss.

Wie viel kostet es ein Windkraftwerk zu bauen?

Eine Anlage mit einem Megawatt installierter Leistung kostet demnach 890000 Euro. Inzwischen sind die Preise für den Bau einer Windenergieanlage noch weiter gesunken. Mittlerweile betragen die Kosten für die Errichtung, inklusive Montage und Abnahme, zwischen 600 und 870 Euro pro Kilowatt installierter Leistung.

Werden Windräder mit Strom betrieben?

Die Rohstoffe Eisen- und Kupfererz und viele weitere müssen gefördert werden. Aus ihnen werden die Grundstoffe Stahl und Kupfer usw. erzeugt und zu Bauteilen verarbeitet, aus denen schließlich das fertige Windrad entsteht. Dafür und für die vielen Transporte wird Energie benötigt - auch in Form von Strom.

Wie werden die Windräder angetrieben?

Die Windkraftanlagen funktionieren eigentlich wie ein Dynamo am Fahrrad. Nur muss man hier nicht treten, sondern das erledigt der Wind. Der versetzt die Rotorblätter in eine Drehbewegung. Und diese treibt den Generator im Maschinenhaus des Windrades an.

Welches Gas macht die Stimme tief?

Dann fordert er seinen Kollegen, den Entertainer auf, ein sehr schweres Gas, nämlich Schwefelhexafluorid (SF6) einzuatmen. Seine Stimme wird satanisch tief.

Wo wird SF6 Gas eingesetzt?

SF6 wird aufgrund seiner hervorragenden elektrischen Eigenschaften seit Jahrzehnten als Isolier- und Lichtbogenlöschgas in der elektrischen Energietechnik eingesetzt. Dabei kommt es vor allem in gasisolierten Schaltanlagen und Geräten wie Leistungsschaltern und Wandlern für Freiluftaufstellung zum Einsatz.

Was ist das schwerste Gas der Welt?

Mit einer außergewöhnlich hohen Dichte von etwa 12,4 g/l, etwa 10,3 mal dichter als Luft und etwa halb so groß wie die von Schaumpolystyrol, ist WF6 der schwerste bekannte gasförmige Stoff (Dichte des schwersten elementaren Gases Radon: 9,73 g/l).

Wie gelangt SF6 in die Atmosphäre?

Das Gas gelangt nicht direkt in die Atmosphäre, sondern wird in der Regel in geschlossene Komponenten gefüllt. Durch Lecks und unsachgemäße Wartung kann das Gas aber in die Atmosphäre gelangen. So werden ca. 15 Prozent der eingesetzten Menge in die Atmosphäre freigesetzt.

Warum SF6 in Schaltanlagen?

Schwefelhexafluorid (SF6) mit seinem sehr hohen Treibhauspotenzial wird in Schaltanlagen zur Isolation und Löschung eingesetzt. Im Rahmen einer Selbstverpflichtung konnten die Emissionen des stärksten bekannten Treibhausgases deutlich gesenkt werden.

Ist SF6 brennbar?

Reines SF6 ist chemisch beständig, inaktiv (inert), nahezu wasserunlöslich und nicht brennbar. SF6 besitzt eine hohe dielektrische Festigkeit und ausgezeichnete lichtbogenlöschende Eigenschaften, weshalb es sich hervorragend als Isolier- und Löschmittel in elektrischen Schaltern und Schaltanlagen eignet.

Warum drehen sich Windräder auch ohne Wind?

So ein Rotorblatt wiegt zwar über 25 Tonnen, das ist so viel wie 15 Autos, aber drehen tut es sich trotzdem. Weil erstens ist da oben in über 150 Meter Höhe mehr Wind als am Boden. Der zweite Grund ist, dass so ein Rotorblatt eine besondere Form hat, die den Wind besonders gut ausnutzt.

Was passiert mit Windrädern nach 20 Jahren?

Denn als im Jahr 2000 das EEG verabschiedet wurde, bekamen alle Windenergieanlagen, die damals schon in Betrieb waren, für weitere 20 Jahre die EEG-Vergütung zugesichert. Das heißt, dass ab 2021 die ersten Windenergieanlagen aus der EEG-Vergütung fallen und ihren Strom ungefördert vermarkten müssen.

Warum drehen Windräder immer rechts rum?

Mittlerweile hat sich aber der Uhrzeigersinn durchgesetzt. Die einheitliche Richtung ist sinnvoll, weil die Rotorblätter der Windräder asymmetrisch geformt sind. Für Räder, die sich anders herumdrehen, müsste man also spiegelverkehrt gebaute Rotorblätter herstellen.

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