Zum Inhalt springen

Welches Antidepressiva wird am häufigsten verschrieben?

Gefragt von: Hilda Krämer  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
sternezahl: 4.4/5 (63 sternebewertungen)

Die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) sind die am häufigsten verordneten Antidepressiva in Europa.

Was sind die besten Antidepressiva auf dem Markt?

Als am wirksamsten erwiesen sich Agomelatin, Amitriptylin, Escitalopram, Mirtazapin, Paroxetin, Venlafaxin und Vortioxetin. Als die am wenigsten wirksamsten Substanzen kristallisierten sich Fluoxetin, Fluvoxamin, Reboxetin und Trazodon heraus.

Welche SSRI werden am meisten verschrieben?

Citalopram, Escitalopram und Sertralin werden in Deutschland manchmal als SSRI der zweiten oder neuen Generation bezeichnet. In Deutschland wird Citalopram mit deutlichem Abstand am häufigsten verordnet, gefolgt von Sertralin und Escitalopram, dann Fluoxetin und Paroxetin; deutlich seltener Fluvoxamin.

Welche Antidepressiva haben die wenigsten Nebenwirkungen?

In mehreren Studien, die Sertralin mit trizyklischen Antidepressiva und die SSRI untereinander verglichen, zeigte Sertralin einen schnelleren Wirkungseintritt und weniger Therapieabbrüche wegen Nebenwirkungen.

Welche Antidepressiva bei starken Depression?

Es handelt sich um die Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) Fluoxetin und Paroxetin, um den Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer Venlafaxin und um Nefazodon. Ursprünglich sollten auch die SSRI Sertralin und Citalopram in die Analyse einbezogen werden.

Test: Wie leichtfertig werden Antidepressiva verschrieben? | Odysso – Wissen im SWR

16 verwandte Fragen gefunden

Welches Antidepressivum wirkt stimmungsaufhellend?

Vortioxetin (Brintellix der Firma Lundbeck) ist seit Mai 2015 zur Behandlung von Major Depressionen bei Erwachsenen erhältlich. Das multimodal wirkende Antidepressivum soll neben der stimmungsaufhellenden Wirkung auch die kognitiven Einschränkungen bei depressiven Patienten verbessern.

Was ist der beste Stimmungsaufheller?

Zu den pflanzlichen Stimmungsaufhellern, die häufig bei psychischen Beschwerden eingesetzt werden, zählen unter anderem:
  • Baldrian.
  • Hopfen.
  • Johanniskraut.
  • Lavendel.
  • Melisse.
  • Passionsblume.
  • Safran.

Was sind die schlimmsten Antidepressiva?

Die schlimmsten Antidepressiva – also jene, die das QT-Intervall durchschnittlich am meisten verlängern – sind laut obiger Studie Citalopram, Escitalopram und Amitriptylin.

Was ist das teuerste Antidepressiva?

Am teuersten ist Sertralin, von dem in Deutschland jährlich 40 Millionen Tagesdosen verordnet werden.

Ist Citalopram wirklich so gefährlich?

Citalopram verändert bei einigen Menschen den Herzschlag (in Form einer sogenannten QT-Zeit-Verlängerung). Es darf deshalb nicht zusammen mit Medikamenten eingenommen werden, die ebenfalls die QT-Zeit verlängern. Sonst kann es zu folgenschweren Herzrhythmusstörungen und in weiterer Folge zum Herzstillstand kommen.

Was sind moderne Antidepressiva?

Als moderne Antidepressiva gelten SSRI: selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer. 1987 stand das erste Mittel dieser Wirkstoffgruppe für die Behandlung von depressiven Menschen zur Verfügung. SSRI hemmen in erster Linie die Wiederaufnahme von Serotonin in seine Speicher.

Was ist besser als Citalopram?

Selektive Rezeptoraffinität

Escitalopram ist ein etwa doppelt so potenter Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wie Citalopram und mehr als 100fach stärker wirksam als das R-Enantiomer. 10 mg Escitalopram entsprechen in der Wirksamkeit 20 mg des Razemats Citalopram.

Ist Citalopram ein starkes Antidepressivum?

SSRI wie Citalopram sind somit in etwa so wirksam wie trizyklische Antidepressiva. Anders als diese dämpfen SSRI allerdings kaum und machen nicht müde. Menschen, die besonders zu Beginn der Depressionsbehandlung eine Dämpfung benötigen, müssen unter Umständen vorübergehend zusätzlich ein Benzodiazepin einnehmen.

Was hilft schnell gegen Depression?

Dass Sport präventiv gegen Depressionen wirkt, zeigen aber Studien. Und ebenso, dass körperliche Aktivität die akuten Beschwerden lindern kann. Denn Bewegung lenkt von Grübeleien ab, und wer sich längere Zeit sportlich betätigt, aktiviert Glückshormone.

Was ist verträglicher Citalopram oder Escitalopram?

Beide Substanzen waren wirksam und gut verträglich: Patienten im Escitalopram-Arm sprachen aber schneller an (MADRS ≤ 12: 5,5 vs. 7,3 Wochen), nach acht Wochen hatten 75 % der Patienten unter Escitalopram- und nur 53 % unter Citalopram-Gabe angesprochen.

Welche Antidepressiva gibt es ohne Gewichtszunahme?

Agomelatin, Sertralin und Fluoxetin erhöhen das Körpergewicht nicht. Fluoxetin führt häufig sogar zu einem Gewichtsverlust.

Kann man ein Leben lang Antidepressiva nehmen?

Es wird geraten, die Medikamente über sechs bis zwölf Monate, bei wiederholtem Auftreten von depressiven Episoden sogar über Jahre, manchmal lebenslang einzunehmen.

Was ist stärker Citalopram oder Mirtazapin?

Durch den Vergleich der kumulativen Wahrscheinlichkeiten („Wirkstoff befindet sich unter den vier wirksamsten“) ergab sich folgende Rangliste: Mirtazapin (24,4%), Escitalopram (23,7%), Venlafaxin (22,3%), Sertralin (20,3%), Citalopram (3,4%), Milnacipran (2,7%), Bupropion (2,0%), Duloxetin (0,9%), Fluvoxamin (0,7%), ...

Welches Antidepressiva ist stark Antriebssteigernd?

Venlafaxin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI). Es wirkt antidepressiv (stimmungsaufhellend) und antriebssteigernd.

Wie verändert man sich mit Antidepressiva?

Antidepressiva verändern den Stoffwechsel im Gehirn.

Im Allgemeinen beeinflussen Antidepressiva jedoch die Regulation von chemischen Substanzen im Gehirn, den sogenannten Neurotransmittern (insbesondere Serotonin, Noradrenalin und Dopamin), die nachweislich mit depressiven Symptomen zusammenhängen.

Haben Antidepressiva Langzeitfolgen?

Dauerhaft verminderte Libido, Orgasmus- und Ejakulationsstörungen sowie Impotenz – das können die Langzeitfolgen nach Einnahme solcher Antidepressiva sein, sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Experten wie Wolfgang Becker-Brüser, Chefredakteur des arznei-telegramms, gehen von einer sehr hohen Dunkelziffer aus.

Sind Antidepressiva schädlich für den Körper?

Antidepressiva können Schwindel und Gangunsicherheit auslösen und damit vor allem bei älteren Menschen das Risiko für Stürze und Knochenbrüche erhöhen. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten können dieses Risiko noch verstärken.

Was sollte man bei Depressionen nicht essen?

Eine stark zuckerhaltige, fettreiche Ernährung kann entzündliche Prozesse im Körper auslösen, die das Risiko für eine depressive Erkrankung erhöhen.

Welche Medikamente machen mich glücklich?

Bereits seit Jahren auf dem Markt ist Fluoxetin, so der Name der am weitesten verbreiteten Glückspillensubstanz. In den USA ist Fluoxetin bekannt unter dem Handelsnamen Prozac, bei uns heißt die Pille Fluctin. Ursprünglich für schwerkranke Depressive entwickelt, nehmen nun rund 20 Millionen Amerikaner das Wundermittel.

Was hellt die Psyche auf?

Sonnenlicht als Stimmungsaufheller

Sonnenlicht ist einer der wichtigsten Reize, der die Serotonin-Produktion im Körper anregt und uns fröhlich stimmt. Sobald die Sonne auf unsere Haut scheint, setzt der Körper den Neurotransmitter frei.

Vorheriger Artikel
Wie lange halten Bettwanzenbisse?
Nächster Artikel
Warum Beine eincremen?