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Welcher Stoff im Wein verursacht Kopfschmerzen?

Gefragt von: Tom Werner-Schröter  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Schwefel und Histamin
Zu hoher Alkoholgenuss ist die mit Abstand häufigste, aber nicht die einzige Ursache für Kopfschmerzen nach dem Weingenuss. Auch ein hoher Anteil an schwefliger Säure im Wein kann bei empfindlichen Menschen zu Kopfschmerzen führen.

Welcher Stoff im Rotwein verursacht Kopfschmerzen?

Nicht immer ist der Alkoholgehalt dafür die Ursache, auch ein hoher Histaminanteil im Wein kann Kopfschmerzen und Unwohlsein auslösen. Histamin entsteht als Nebenprodukt während des Prozesses der alkoholischen Gärung, vorrangig bei Rotweinen aber auch bei einigen Weißweinen.

Warum von Wein Kopfschmerzen?

Alkohol ist Zellgift.

Zellgifte sind ungesund und können Kopfschmerz auslösen. Übermäßiger Alkoholkonsum dehydriert den Körper. Versuchen sie deshalb möglichst viel Wasser zum Wein zu trinken, das hilft enorm. Ein Zuviel an Alkohol blockiert zudem den Sauerstoffaustausch im Gehirn, was automatisch zu Kopfweh führt.

Können Sulfite Kopfschmerzen verursachen?

Bei besonders empfindlichen Personen kann Sulfit eine pseudoallergische Unverträglichkeitsreaktion (sog. "Sulfit-Asthma") auslösen, zu der neben den asthmaähnlichen Erscheinungen auch die Migräne gehört. "Sulfit-Allergiker" (ca. 10 % der Asthmatiker) müssen auch bei moderatem Weingenuss Vorsicht walten lassen.

Was macht im Rotwein Kopfweh?

Heute weiß man, Hauptverursacher von den Kopfschmerzen nach dem Weingenuss sind – neben Alkohol – die sogenannten biogenen Amine, zu denen auch die Histamine gehören. Schlecht daran: Weine, die garantiert histaminfrei sind, würde niemand trinken wollen. Sie schmecken einfach nicht mehr gut.

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Welcher Wein macht keine Kopfschmerzen?

Wer also Kopfschmerzen nach dem Wein trinken vermeiden möchte, sollte immer zu Qualitätsweinen, beispielsweise aus Franken, greifen. Ein weiterer, gar nicht so geheimer Geheimtipp: Eine ordentliche Menge Wasser zu sich zu nehmen.

Welche Weine haben keine Sulfite?

Weißwein enthält grundsätzlich weniger Sulfite als Rotwein. Bio-Weine werden häufig mit einem Schraubverschluss statt Korken verschlossen, um einen luftdichten Abschluss zu garantieren. Mit diesem Stelvin-Verschluss ist eine Lagerung des Weins bis zu drei Jahre möglich.

Welcher Wein hat wenig Histamin?

Wie kommt Histamin in den Wein? In Sachen Histamin und Wein gilt als einfache Faustregel: Weißwein enthält weniger Histamin als Rotwein. Allgemein entstehen Histamine, wenn Lebensmittel fermentiert werden oder ein Gärprozess an der Herstellung beteiligt ist.

Was tun bei Kopfschmerzen durch Histamin?

In einer spanischen Studie konnte gezeigt werden, dass eine strikte Diät in Verbindung mit der Gabe des DAO Enzyms vor einer Mahlzeit bei rund 80 % der Testpersonen die Symptome wie Erbrechen und Migräne deutlich verbessern.

Was macht Tannin im Wein?

Tannin ist ein wichtiger Bestandteil des Rotweins. Es verhindert die Oxidation und macht ihn haltbar. Tannin verleiht dem Wein ausserdem eine raue Note von Trockenheit, die sogenannte Adstringenz.

Was bedeutet Enthält Sulfite?

Was bedeutet 'enthält Sulfite' auf dem Weinetikett? Sulfite sind die Salze und Ester der schwefligen Säure und werden Wein hinzugefügt, um ihn zu konservieren. Sie verhindern Veränderungen durch Oxidation, halten Mikroorganismen fern und unterdrücken unerwünschte Gärungsprozesse.

Für was sind Sulfite im Wein?

Warum kommt überhaupt Sulfit in den Wein? Schwefel wirkt antimikrobiell und antioxidativ. Das Sulfit verhindert also, dass der Wein weiter gärt, es schützt ihn vor zu schneller Oxidation und erhöht damit seine Lagerfähigkeit. Schwefel bewahrt somit auch den Geschmack des Weines, seine sensorischen Eigenschaften.

Was ist Sulfit im Wein?

Sulfite: natürliches Konservierungsmittel

Sulfite sind ein natürliches Konservierungsmittel; das sind im Kern schwefelhaltige Salze. Sie kommen im Wein auch von Natur aus vor, allerdings werden die meisten Weine zusätzlich geschwefelt, ihnen wird also Sulfit zugefügt. Das muss dann auf der Flasche angegeben sein.

Welcher Wein bei Migräne?

Die Studie sollte keinesfalls so interpretiert werden, dass Migränepatienten ruhig Rotwein trinken sollten – Alkohol, insbesondere Rotwein, bleibt ein Migräne-Trigger, nicht geklärt ist nur, wie groß sein Einfluss tatsächlich ist.

Warum Migräne nach Rotwein?

Migräne-Patienten wissen es: Alkohol ist ein Migräne-Trigger. Insbesondere Rotwein kann eine Migräneattacke auslösen. Wissenschaftler vermuten, dass bestimmte, in Rotwein enthaltene Inhaltsstoffe wie Histamin, Tyramin oder Phenylethylamin diesen Effekt verursachen können. Außerdem weitet Alkohol die Gefäße.

Woher weiss ich ob ich Histaminintoleranz habe?

Symptome bei einer Histaminunverträglichkeit

Da sie Histamine im Körper nicht richtig abbauen können, leiden viele Betroffene - typischerweise sofort nach dem Essen - unter Bauchkrämpfen, Durchfällen, Übelkeit, Hautrötungen, Schwindel, Herzrasen, mitunter sogar Atemnot und Kreislaufproblemen.

In welchem Alkohol ist kein Histamin?

Klare Spirituosen, wie Wodka und Gin, haben am wenigsten Histamin.

Wie bekomme ich Histamin aus dem Körper?

Histamin wird auf 2 voneinander getrennten Wegen im Körper mit Hilfe von Enzymen abgebaut. Einmal mit Hilfe des Enzyms Diaminoxidase (DAO), auf dem anderen Weg über das Enzym Histamin-N-Methyltransferase (HNMT), v.a. im zentralen Nervensystem.

Welche Rebsorten sind Histaminarm?

Laurent, Vernatsch/Trollinger, also eher die dünnschaligen roten Rebsorten, gelten allgemein als niedriger im Histamingehalt, als die dickschaligeren bzw. säureärmer ausgebauten (also im pH-Wert höher liegenden) Sorten wie Merlot, Cabernet, Malbec oder Nebbiolo.

Ist in Tomaten Histamin?

Kritisch sind bei Histaminintoleranz Tomaten und alle Produkte, die aus Tomaten hergestellt werden. Dabei sind alle aus Tomaten hergestellten Produkte für Histaminintolerante deutlich schlechter verträglich, als frische Tomaten. Dazu gehören z.B. Tomatenmark, pürierte Tomaten, Tomatenketchup, getrocknete Tomaten.

Sind Sulfite Histamin?

Histamin und Sulfite

Es ist die gleiche Substanz, die bei einer allergischen Reaktion im Körper freigesetzt wird. In Nahrung oder eben Alkohol enthaltenes Histamin kann Asthma-Symptome auslösen, wenn man darauf empfindlich ist.

Was macht Sulfite im Körper?

Besonders problematisch sind Sulfite laut netdoktor.de für Menschen, denen das Enzym für die Umwandlung fehlt. Sie reagieren schon bei kleinen Sulfitmengen empfindlich auf die Schwefelverbindungen, was sich zum Beispiel in Kopf- und Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen äußert.

Welche Nebenwirkungen haben Sulfite?

Dann kann es bei Aufnahme von Sulfit zu unangenehmen Reaktionen kommen. Die Betroffenen vermuten dann oft, an einer Sulfit-Allergie zu leiden.
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Mögliche Symptome einer Sulfitintoleranz sind:
  • Leichte Reaktionen an der Haut, wie Nesselsucht bzw. Urtikaria.
  • Magen-Darm Probleme mit Bauchschmerzen oder Durchfall.
  • Kopfschmerzen.

Ist Biowein ohne Sulfite?

Schwefel und Wein

Auch Biowein enthält Sulfite.

Kann Weißwein Migräne auslösen?

Der Effekt von Alkohol

35,6 Prozent der Befragten gaben an, dass alkoholhaltige Getränke, darunter vor allem Wein und insbesondere Rotwein (77,8 Prozent), bei ihnen Migräne triggern. Dafür verantwortlich seien laut Aussage der Forscher bestimmte Inhaltsstoffe wie Histamine, Tyramine oder Phenylethylamine 6.

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