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Welcher Stahl lässt sich gut Härten?

Gefragt von: Käthe Blank-Kühn  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Vorab: Nicht jeder Stahl lässt sich direkt härten. Damit er gehärtet werden kann, sollte er einen Kohlenstoffanteil von ca. einem Prozent aufweisen (Werkzeugstahl). Stähle mit geringerem Kohlenstoffanteil (0,7-0,8%) lassen sich ebenfalls härten, müssen aber legiert sein.

Welche Edelstähle lassen sich Härten?

Zusätzlich zu austenitischen korrosionsbeständigen Edelstählen können auch viele martensitische Edelstähle und rostfreie Duplexstähle sowie Nickel- und Kobalt-Chrom-Basislegierungen gehärtet werden, woraus sich eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten ergibt.

Welche Werkstoffe können gehärtet werden?

Das Härten (von mittelhochdeutsch herten „hart machen, fest machen, hart/fest werden, härten“) von Eisenwerkstoffen (Stahl und Gusseisen) oder die Eisenhärtung ist ein Verfahren zur Erhöhung ihrer mechanischen Widerstandsfähigkeit durch gezielte Änderung und Umwandlung ihrer Gefüge.

Was sind härtbare Stähle?

Härtbarer Automatenstahl Legierungen

Aufgrund seiner Härte und Verschleissfestigkeit wird ein Stahl mit hohem Kohlenstoffgehalt für die Herstellung einer Vielzahl von Werkzeugen wie Schneidwerkzeugen für Metall oder Holz, Bohrern, Messern und Sägen verwendet.

Kann man C45 Härten?

Es handelt sich bei C45 zwar um einen Vergütungsstahl, dennoch ist er aber nur in einem verhältnismäßig niedrigen Maße härtbar. Das Durchhärten ist – ebenso wie bei allen anderen unlegierten Stählen – grundsätzlich nicht möglich.

Härten - Theorie und Praxis

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Kann man V2A Härten?

Härten nichtrostender V2A- und V4A-Stähle

Eher zufällig wurde in den 1980er Jahren entdeckt, dass nichtrostende Stähle der V2A- und V4A-Familien bei vergleichsweise tiefen Behandlungstemperaturen auf eine sehr spezielle Wärmebehandlung ansprechen: dem Nitrieren bzw. Nitrocarburieren.

Welcher Stahl ist nicht Härtbar?

Die austenitischen Stähle sind mit martensitischen Härteverfahren nicht härtbar. Prozesse wie z.B. Nitrieren und Aufkohlen erhöhen bei diesen Stählen zwar das Verschleißverhalten, vermindern aber gleichzeitig die Korrosionsbeständigkeit dieser Stähle durch Chromkarbid- bzw. Chromnitridausscheidungen.

Kann man s235 Härten?

Auch aufkohlen und dann härten kannst Du jeden Stahl. Nur wenn der Stahl darunter zu weich ist, platzen die Schichten wieder ab.

Wie hart ist C45?

Neben seiner Verwendung als Baustahl kommt C45 Stahl zur Herstellung von Standardmessern mit einer Härte von weniger als 58 HRC zum Einsatz. Um diesen Stahl zu härten, ist eine Erhitzung auf 820 bis 850 Grad Celsius ausreichend.

Warum kann man Edelstahl nicht Härten?

eine Beschichtung des Materials nicht zu empfehlen, im Zuge der Kaltverfestigung von Stählen leidet die Korrosionsbeständigkeit der Oberfläche und für thermisches Härten sind Duplexstähle und austenitische Stähle wiederum nicht sonderlich gut geeignet.

Kann man 42CrMo4 Härten?

42CrMo4 ist ein chrom-molybdänlegierter Vergütungsstahl, der zu der Gruppe der Edelbaustähle gehört. Mit einer Lieferhärte von ca. 217 HB sowie einer maximal zu erreichenden Härte von 241 HB wird dieser Stahl vor allem für hochbeanspruchte Bauteile mit hohen Zähigkeitsanforderungen verwendet.

Kann man Baustahl Härten?

Grundsätzlich ist das Härten von Baustahl recht schwierig, weil der Kohlenstoffgehalt von Baustählen sehr gering ist (in der Regel weniger als 0,2 %). Das bedeutet, dass sich bei klassischen (und einfachen) Härtverfahren nur sehr wenig Martensit bildet.

Wann ist ein Stahl Härtbar?

Um einen Stahl zu härten, muss er einen Kohlenstoffgehalt von mindestens 0.3% besitzen. Ferner gibt es die Ausscheidungshärtung durch das temperaturabhängige Lösungsvermögen des Eisengitters für gewisse Fremdatome. Sie werden beim Abschrecken ausgeschieden und verspannen das Kristallgitter.

Kann man 16MnCr5 Härten?

16MnCr5 lässt sich einsatzhärten, worunter man das Aufkohlen, Härten und Anlassen eines Werkstücks mit einem Kohlenstoffanteil zwischen 0,1 % bis 0,25 % versteht.

Kann man C60 Härten?

Ein C60 ist ein Vergütungsstahl, der sich aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung zum Härten eignet und im vergüteten Zustand gute Zähigkeit bei gegebener Zugfestigkeit aufweisen kann.

Was ist besser S235 oder S355?

Der Unterschied con S355JR zu S235JR liegt darin, dass wenn die Festigkeit ausschließlich über den Kohlenstoff erzielt werden soll, die Schweißbarkeit des Stahles sehr eingeschränkt wird. Deshalb wird der Stahl S355JR mit Kohlenstoff (C<20%) als auch mit Mangan (Mn <1,5%) legiert.

Kann man st37 Einsatzhärten?

St 37 kann nicht gehärtet werden. Am besten suchst Du im Archiv nach Stahlsorten und Wärmebehandlung, das Thema wurde schon oft behandelt. Zum anfangen ist ein einfacher Kohlenstoffstahl, z.B. 1.2842, gut geeignet. Das ist die Materialnummer aus dem Stahlschlüssel.

Kann man St 52 Härten?

Wie wird der Formenaufbaustahl behandelt? Weichglühen findet bei 650 bis 700 °C mit anschließender Ofenabkühlung statt. Die maximale Glühhärte beträgt 180 HB. Zum Härten sind Temperaturen zwischen 860 und 890 °C mit Abkühlung in Öl oder Wasser nötig.

Was ist härter Eisen oder Stahl?

Stahl, eine Eisen-Kohlenstoff-Legierung

Einmal gehärtet, wird Stahl sogar härter als Eisen. Seine Haupteigenschaften sind auf seinen Kohlenstoffgehalt zurückzuführen. Mit steigendem Kohlenstoffgehalt verbessert sich die Härte der Legierung und die Bruchdehnung sinkt.

Welche Härte hat Edelstahl?

Die Abkürzungen für austenitischen Edelstahl sind A1, A2, A3, A4 und A5. Hierbei haben wir Festigkeitsklassen von 50 (weich), 70 (kaltverfestigt) oder 80 (hochfest). Besonders reiner Edelstahl mit einem sehr geringen Kohlenstoffgehalt trägt zusätzlich ein „L“ an der Edelstahlklasse, beispielsweise A4L.

Welche Arten von Härten gibt es?

Häufig genutzte Härteverfahren für Stahl
  • Einsatzhärten. Aufkohlen, Härten, Anlassen – das sind die drei Schritte des Einsatzhärtens. ...
  • Glühen. Das Glühverfahren setzt sich aus drei Behandlungsschritten zusammen – dem Anwärmen, Durchwärmen und Abkühlen. ...
  • Vergüten. ...
  • Nitrieren. ...
  • Nitrocarburieren.

Kann 1.4301 gehärtet werden?

Grundsätzlich bieten sich Härtungsverfahren häufig für 1.4301 an, da es sich bei diesem Stahl um eine relativ weiche Sorte handelt. Wenn sie eine Erhöhung der Kratzbeständigkeit benötigen, kann das BORINOX® Verfahren helfen, diese zu erzeugen.

Was bedeutet V2A und V4A?

Die damals aus V für Versuch und A für Austenit gebildeten Bezeichnungen V2A standen für CrNi-Stahl bzw. V4A für CrNiMo-Stahl. Sie werden nach wie vor als Synonyme für Edelstahl Rostfrei gebraucht.

Kann nitrierter Stahl rosten?

Besonders hohe Härte in der Diffusionszone kann bei so genannten Nitrierstählen erreicht werden. Um den Korrosionsschutz dieser Schichten zu erhöhen ist es möglich, die Verbindungsschicht zu oxidieren.

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