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Welcher Arzt ist für Demenz zuständig?

Gefragt von: Kornelia Wegner  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Bei anhaltenden Gedächtnis- oder Wortfindungsstörungen sowie auffallenden Verhaltensstörungen im Alter sollte unbedingt eine Abklärung der Ursache beim Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie oder Neurologie erfolgen.

Welchen Arzt aufsuchen bei Demenz?

Als erste Ansprechpartnerin/erster Ansprechpartner gilt die Hausärztin/der Hausarzt. Diese überweisen die Patientinnen/Patienten zu Fachärztinnen/Fachärzten für Psychiatrie oder Neurologie. Auch die Zuweisung zu Gerontopsychiatrischen Zentren und Memory Kliniken oder Gedächtnisambulanzen kann erfolgen.

Was macht der Neurologe bei Demenz?

Für die neurologische Diagnostik zur Demenzabklärung wird neben einer ausführlichen Anamnese, die auch ein Gespräch mit Angehörigen beinhaltet, auch verschiedene Tests zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit des Gehirns sowie neurologische Untersuchungen und eine Blutuntersuchung durchgeführt.

Kann der Hausarzt Demenz feststellen?

Geprüft werden unter anderem die Fähigkeit sich zu erinnern, zeitliche und räumliche Orientierung, Aufmerksamkeit sowie Sprachfähigkeit. Diagnose Demenz: An wen sollte man sich bei Verdacht auf Demenz wenden? Im Grunde ist ja der erste Ansprechpartner der Hausarzt und das sollte auch so sein.

Kann man sich auf Demenz testen lassen?

Welche Demenz-Tests gibt es? Besonders bekannt und ziemlich zuverlässig sind „DemTect“, der „Mini-Mental-Status-Test (MMST)“, der „MoCa-Test“ und der „Uhrentest“. All diese Tests können aber nur Hinweise auf eine mögliche Demenz geben.

Demenz: Diagnose und Behandlung

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Welche Blutwerte sind erhöht bei Demenz?

Bestimmte Eiweiße, wie das Protein Beta-Amyloid und das Tau-Protein, spielen bei Alzheimer eine Schlüsselrolle. Werden diese Proteine falsch gefaltet, können sie im Gehirn nicht richtig abgebaut werden und lagern sich dort ab. Es bilden sich sogenannte Plaques.

Welcher Test deutet als erstes Anzeichen auf eine Demenz hin?

Der Uhrentest ist vermutlich der bekannteste Alzheimer-Test. Bei Alzheimer-Patienten sind schon früh die räumlichen Vorstellungskraft und das Problemlösungsvermögen gestört. Mit dem Uhrentest können solche Veränderungen schon erkannt werden.

Was tun bei Demenz Verdacht?

Was nach einer Demenz-Diagnose wichtig ist:
  1. Die Wünsche der erkrankten Person herausfinden und respektieren. ...
  2. Darüber reden. ...
  3. An Vorsorgevollmachten denken. ...
  4. Leistungen der Pflegeversicherung beantragen. ...
  5. Betreuungsnetzwerk bilden. ...
  6. Richtig kommunizieren.

Wie läuft ein Demenztest ab?

Demenz-Früherkennung mittels MMST

Er ist ein sehr häufig verwendeter Demenz-Test. Der Mini Mental Status Test besteht aus einem einfachen Fragenbogen. Anhand der verschiedenen Aufgaben werden Hirnleistungen wie Orientierung, Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Rechnen und Sprache geprüft.

Was sollte man bei dementen vermeiden?

Kritik, Korrekturen, Diskussionen oder Vorwürfe erzielen bei Menschen mit Demenz meistens keinen positiven Effekt. Im Gegenteil, oft bringt es sie in Verlegenheit und frustriert sie. Daher sollte man davon Abstand nehmen. Loben sorgt indes für gute Laune – das ist bei Menschen ohne Demenz ja auch nicht anders.

Wie schnell schreitet die Demenz voran?

Von den ersten Symptomen bis zum Tod dauert es je nach Diagnosestellung zwischen drei und zehn Jahre. Dabei wird die zu erwartende Krankheitsdauer immer geringer, je später im Leben die Erkrankung eintritt.

Wie schnell kann sich Demenz verschlechtern?

Fortschreiten der Symptome von Demenz

Bei Demenzkranken verschlechtern sich die geistigen Funktionen in der Regel innerhalb von zwei bis zehn Jahren. Je nach Ursache schreitet die Demenz jedoch unterschiedlich rasch fort: Bei Menschen mit vaskulärer Demenz. Ursache...

Wie lange kann man mit einer Demenz Leben?

So haben 65- bis 80-Jährige, die an einer Alzheimer-Demenz erkranken, im Durchschnitt noch eine Lebenserwartung von fünf bis sieben Jahren, über 80-Jährige leben mit der Erkrankung durchschnittlich noch drei bis vier Jahre.

Wie stellt der Neurologe Demenz fest?

Durch eine gründliche neurologische (= das Nervensystem betreffende) Untersuchung sollen Ursachen der Demenz im Bereich des Nervensystems und des Gehirns ausgeschlossen werden. Ein Computertomogramm (CT) oder Magnetresonanztomogramm (MRT) können hier hilfreich sein.

Wohin wenden bei Demenz?

Hilfe bei Demenz: Wichtige Anlaufstellen
  • Wegweiser Demenz. ...
  • Deutsche Alzheimer-Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz. ...
  • Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung e.V. ...
  • Heimverzeichnis. ...
  • Deutsche Seniorenliga e.V. ...
  • Kompetenznetz Demenzen e.V. ...
  • Hirnliga e.V. ...
  • Aktion Demenz e.V.

Warum können Demenzkranke keine Uhr zeichnen?

Manchmal werden das Ziffernblatt mit seinen Zahlen und der Stundenzeiger korrekt dargestellt, der Minutenzeiger wird aber fehlerhaft platziert. Dieses sogenannte Minutenzeiger-Phänomen beim Uhrentest kann auf eine beginnende Demenz hinweisen.

Wie bekomme ich einen Demenzkranken zum Arzt?

Die regionale Alzheimer Gesellschaft kann oft mit Adressen weiterhelfen. Hier gibt es eine Übersicht der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie. Manchmal kennt auch der Hausarzt Kliniken, die ein besonderes Angebot für Menschen mit Demenz haben. In der Regel kann man dort eingewiesen werden, wo man will.

Kann Demenz wieder besser werden?

Demenz kann bislang nicht geheilt werden. Therapien ohne Medikamente haben daher das Ziel Wohlbefinden und Lebensqualität der Erkrankten zu erhalten oder zu erhöhen.

Was löst einen Demenzschub aus?

Beispiele dafür sind Schilddrüsenerkrankungen, Vitamin-Mangelzustände und chronische Vergiftungen durch Alkohol oder Medikamente. Auch bestimmte Entzündungen und Infektionen sowie Depressionen können eine sekundäre Demenz verursachen.

Was ist schlimmer Demenz oder Alzheimer?

Alzheimer gilt als die extremste Form der Demenz. Das Krankheitsbild verschlimmert sich mit Voranschreiten der Krankheit zunehmend. Für Erkrankte und Angehörige beginnt mit der Diagnose Alzheimer oft ein langer Leidensweg.

Wird Alzheimer von der Mutter vererbt?

Die Krankheit wird autosomal-dominant vererbt, das heißt wenn ein Elternteil betroffen ist, besteht eine fünfzigprozentige Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder ebenfalls erkranken. Diese vererbbare Form wird auch „familiäre“ Alzheimer-Krankheit genannt.

Wie endet ein Demenzkranker?

Im Endstadium versiegt die Sprache fast völlig, auch die Kontrolle über Darm und Blase setzt aus. Nicht zuletzt ein Versteifen der Gliedmaßen verhindert ein Gehen ohne Hilfe, auch Krämpfe sind möglich. Weil die Infektanfälligkeit steigt, führt oft nicht Alzheimer selbst, sondern der Infekt schließlich zum Tod.

Wann muss ein demenzkranker ins Heim mit?

Ist die Belastung der Pflegepersonen (oft Ehepartner bzw. Kinder) zu groß und kann sie auch nicht durch die Inanspruchnahme von Entlastungsmöglichkeiten ausreichend reduziert werden, ist ein Umzug des Demenzpatienten in eine stationäre Einrichtung, z.B. ein Pflegeheim, notwendig.

Welche Vitamine helfen bei Demenz?

Vor allem die Vitamine C und E, aber auch das Provitamin A (Beta-Karotin) und Flavonoide können als sogenannte Radikalenfänger (Antioxidantien) wirken. Sie helfen dabei, die Nervenzellen des Gehirns zu schützen, und können die Kognition verbessern.

Was macht Demenzkranke glücklich?

Demente Personen sind besonders sensibel, spüren vieles, was man ihnen oft nicht zutrauen würde. Sie merken sofort, wenn sie angelogen werden. Deshalb ist vor allem ein ehrlicher, einfühlsamer Umgang wichtig. Es kann für Angehörige schwierig sein, richtig mit der Diagnose Demenz umzugehen.