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Welcher Arzt bei Schluckstörungen?

Gefragt von: Niels Bernhardt  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Für Schluckstörungen durch Nerven- oder Muskelerkrankungen sind in der Regel Neurologen, zuständig. Für Erkrankungen des Rachens (Pharynx) und Kehlkopfes (Larynx) sind es Hals-Nasen-Ohren-(HNO-)Ärzte. Schluck- und Stimmexperten können aus beiden Fachgebieten kommen.

Wie behandelt man Schluckstörungen?

Wenn Schluckstörungen leicht ausgeprägt sind und das Verschluckungsrisiko gering ist, wird meist eine Dysphagiekost mit konsistenzadaptierten Speisen und Flüssigkeiten empfohlen. Damit das Schlucken so sicher wie möglich ist, sollten Dickungsmittel mit amylaseresistenten Eigenschaften verwendet werden.

Bei welchen Krankheitsbildern können Schluckstörungen auftreten?

neurologische Erkrankungen, z.B. Schlaganfall, Morbus Alzheimer oder eine andere Form von Demenz, Morbus Parkinson oder Schädel-Hirn-Verletzungen. Tumorerkrankungen im Bereich des Mund-Rachen-Raums oder der Speiseröhre. muskuläre Erkrankungen z.B. Myositis, Muskeldystrophie, Myasthenia gravis, Sarkoidose.

Welche Untersuchung bei Schluckbeschwerden?

Da sich Anzeichen für eine Schluckstörung aber nicht nur äußerlich bemerkbar machen, folgen meist auch Untersuchungen, bei denen der Schluckvorgang „von innen“ betrachtet wird. Zu diesen Diagnosemöglichkeiten zählen u. a. die videofluoroskopische (VFSS) und die endoskopische Untersuchung (FEES).

Wer neigt zu Schluckstörungen?

So leidet beinahe jeder sechste über 65-Jährige daran. Dysphagie kann jedoch auch als Begleiterscheinung verschiedener Krankheiten auftreten. So können Schluckstörungen beispielsweise eine Folge von Demenzerkrankungen sein, so sind 84% aller Alzheimer-Patienten davon betroffen.

Schluckstörungen

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Bei welchen Krankheiten kann es zu Schluckstörungen kommen?

Die häufigste Ursache von Schluckstörungen ist ein Schlaganfall. Aber auch bei anderen neurologischen Erkrankungen treten oftmals Schluckstörungen auf, so z. B. bei Alzheimer, Demenz, Morbus Parkinson, Multipler Sklerose, ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) oder Chorea Huntington.

Sind Schluckstörungen heilbar?

Es kommt vor, dass eine Dysphagie nicht mehr behandelt werden kann. Dieser Fall tritt unter anderem manchmal nach einem Schlaganfall ein. Dann können spezielle Therapien helfen, den Schluckvorgang zu verbessern und wieder sicherer essen und trinken zu können.

Welcher Nerv ist für das Schlucken zuständig?

Für das Empfinden wiederum sind bestimmte afferente Nervenbahnen erforderlich. Die Nerven, die am wesentlichsten für das Schlucken verantwortlich sind, sind bestimmte Hirnnerven, die in den „Schluckzentren“ im Hirnstamm – auch pattern generators genannt – ihre Kerne/ Umschaltstellen besitzen.

Was kann im schlimmsten Fall bei einer Schluckstörung passieren?

Bei Dysphagiepatienten mit gestörtem Schluckreflex passiert dies jedoch ständig. Je nach Schwere der Dysphagie kann es zu schweren Erstickungsanfällen mit Atemnot bis hin zu Schwächeanfällen und Apathie kommen. Hier ist schnelle medizinische Hilfe notwendig.

Wann sind Schluckbeschwerden gefährlich?

Im Zusammenhang mit erkältungsbedingten Halsschmerzen sind Schluckbeschwerden eher unangenehm als gefährlich, sie können es durch andere Ursachen allerdings durchaus werden: wenn sie plötzlich und ohne ersichtlichen Grund oder bei einer allergischen Reaktion auftreten, mit Schwellungen im Rachenbereich verbunden sind ...

Welche Folgen können Schluckstörungen haben?

Verschlucken, wenn Nahrung, Flüssigkeit oder Speichel in die unteren Luftwege gelangen. Dies kann zu Lungenentzündungen, Aspirations-Pneumonien, und damit zu einer ernsthaften Gesundheitsgefährdung führen.

Welche Medikamente helfen bei Schluckstörungen?

Auch Gabapentin oder Antipsychotika haben sich in Studien als wirksam gegen Dysphagie erwiesen. Gegen ausgeprägte Mundtrockenheit kann Pilocarpinhydrochlorid in Tablettenform wirksam sein, sofern noch eine Restspeichelproduktion erfolgt. Neben pharmakologischen Interventionen empfiehlt die Leitlinie adaptive Verfahren.

Wer führt Schlucktherapie durch?

Die Schlucktherapie ist ein Spezialgebiet, auf dem Ärzte, Sprachtherapeuten (Logopäden), Ernährungstherapeuten und Fachpflegepersonal eng zusammenarbeiten. Im Idealfall sollte die Therapie dazu verhelfen, dass sich ein Patient wieder vollständig und stabil auf normalem, also oralem Wege, ernährt.

Wie lange dauert eine Schluckstörung?

Studien zeigen, dass sich die meisten Patienten mit einer Dysphagie innerhalb von zwei Wochen erholen.

Was trinken bei Schluckstörung?

Dünnflüssig: bei leichten Schluckstörungen ist ein Trinken durch den Strohhalm möglich. Getränke werden nur leicht angedickt. Milch oder dünnflüssige Milchshakes, die ggf. angedickt werden, Fruchtnektar, Eiscreme und sämige Frucht- oder Gemüsesäfte sind geeignet.

Was ist deutlich seltener die Ursache einer Schluckstörung?

Das Risiko für Schluckstörungen steigt natürlicherweise mit dem Alter an. Der Grund: Das Bindegewebe und auch die Muskulatur werden mit den Jahren schwächer. Der Schluckreflex wird oftmals nur noch verzögert ausgelöst. Zahlreiche Medikamente und Vorerkrankungen können sich zusätzlich negativ auswirken.

Kann der Hausarzt Logopädie verordnen?

Grundsätzlich kann sowohl der Hausarzt als auch der Facharzt (z. B. HNO, Neurologe, Pneumologe) Stimm-, Sprech-, Sprach- und Schlucktherapie verordnen.

Wie wird eine Schluckdiagnostik durchgeführt?

Hierzu wird ein dünnes Fiberglas-Spiegelinstrument (Endoskop), das über eine Kamera mit einem Computer verbunden ist, durch die Nase in den Rachenraum geschoben. Von dort aus können die Bewegungsabläufe von Schlund- und Kehlkopfmuskulatur beim Schlucken gefärbter Test-Flüssigkeiten und -Speisen genau beobachtet werden.

Was ist bei Schluckstörungen zu beachten?

Pflegemaßnahmen bei Schluckstörungen
  • Bereiten Sie ausgewogene Mahlzeiten zu und sorgen Sie für Abwechslung.
  • Berücksichtigen Sie die Vorgaben vom Fachpersonal zur Ernährung.
  • Haben Sie keine Scheu, auch Ungewohntes zu pürieren (Fleisch, Fisch).
  • Nutzen Sie Andickungsmittel, wenn es nötig ist.

Welches Frühstück bei Schluckstörung?

Fein Frühstücksbowl mit Beeren. Gut geeignet bei Schluckstörungen / Dysphagie. Gesundes Frühstücksgetränk mit Kurkuma.

Wie merkt man wenn man Speiseröhrenkrebs hat?

ungewöhnliches Würgen beim Schlucken von Speisen. schmerzhafte Krämpfe der Speiseröhre. Sodbrennen und häufiges „Aufstoßen“ (Reflux) Gewichtsverlust, Schmerzen und Heiserkeit (als Spätsymptome)

Wann zum Arzt bei Schluckbeschwerden?

Klingen die Beschwerden nach drei bis vier Tagen nicht ab, tritt hohes Fieber auf oder sind die Lymphknoten am Hals stark geschwollen, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Denn sind die Symptome auf eine bakterielle Infektion zurückzuführen, ist eine Behandlung mit Antibiotika notwendig.

Können Nackenverspannungen Schluckbeschwerden auslösen?

Nackenschmerzen mit Schluckbeschwerden

Kommt es bei Nackenschmerzen zu gleichzeitigen Schluckbeschwerden, können verschiedene Ursachen dafür verantwortlich sein. Neben Verspannungen der Nackenmuskulatur kann auch eine Nervenreizung, beispielsweise durch einen Bandscheibenvorfall oder eine Spinalkanalstenose, vorliegen.

Kann Halswirbel auf Speiseröhre drücken?

Gelegentlich bilden sich solche Kanten auch an der Vorderseite der Halswirbelsäule, wo sie auf die Speiseröhre drücken und Schluckstörungen verursachen können.

Wie schnell entwickelt sich ein Speiseröhrenkrebs?

Gut ein Viertel der Menschen mit Barrett-Ösophagus entwickeln innerhalb von 10 Jahren einen bösartigen Tumor der Speiseröhre.