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Welchen Vorteil hat ein Täter-Opfer-Ausgleich für den Täter?

Gefragt von: Heinz-Peter Hohmann  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Ein Täter-Opfer-Ausgleich bietet Täterinnen bzw. Tätern und Opfern die Gelegenheit, unter Beteiligung einer Vermittlerin bzw. eines Vermittlers einen Konflikt außer- gerichtlich und unbürokratisch zu lösen.

Ist ein Täter-Opfer-Ausgleich sinnvoll?

Ein gemeinsames Gespräch und eine Wiedergutmachung als Ausgleich zur Straftat können weitere Konflikte zwischen den Jugendlichen vermeiden. Aber auch bei besonders schweren Straftaten wie gefährlicher Körperverletzung oder Raub kann ein Ausgleich zwischen Täter und Opfer sinnvoll sein.

Welche Maßnahmen werden beim Täter-Opfer-Ausgleich ergriffen?

Als die drei zentralen Elemente des Täter-Opfer-Ausgleichs gelten die Aufarbeitung der Tat, die Befriedung des Konflikts und die Aushandlung der Wiedergutmachung. Neben diesen gelten die Prinzipien der freiwilligen Durchführung für beide Parteien durch einen neutralen Vermittler.

Was versteht man unter Täter-Opfer-Ausgleich?

Der Täter-Opfer-Ausgleich ist eine Maßnahme zur außergerichtlichen Konfliktschlichtung, getragen von dem Bemühen, die nach einer Straftat zwischen Täter und Opfer bestehenden Probleme, Belastungen und Konflikte im Wege der gegenseitigen Kommunikation zu bereinigen und einen Ausgleich zwischen dem Täter und dem ...

Was kostet ein Täter-Opfer-Ausgleich?

Was kostet ein Täter-Opfer-Ausgleich? Für Geschädigte von Straftaten ist der Täter-Opfer-Ausgleich kostenlos.

Täter-Opfer-Ausgleich (Infofilm)

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Bei welchen Delikten Täter-Opfer-Ausgleich?

Besonders geeignet ist der Täter-Opfer-Ausgleich bei der Aufarbeitung von Gewaltstraftaten sowie Vermögens- und Eigentumsdelikten.

Wer führt TOA durch?

Durchführende Stellen sind im Erwachsenenbereich teilweise die Gerichtshilfe oder ein anderer sozialer Dienst der Justiz, vielfach aber auch freie Träger (spezielle meist als Verein organisierte TOA -Einrichtungen, Opferhilfevereine etc.), im Jugendbereich ebenfalls freie Träger, die Jugendgerichtshilfe oder eine ...

Was versteht man unter einem außergerichtlichen Tatausgleich?

Als Tatausgleich bezeichnet man die außergerichtliche Regelung eines Konfliktes meist nach Delikten wie Körperverletzung oder gefährlicher Drohung – wo es also ein persönliches Gegenüber von Opfer und Täter gibt.

Was ist das Diversionsverfahren?

Diversion (wörtl. „Umleitung“) ist im deutschen Jugendstrafrecht ein Mittel, den jugendlichen Straftäter um ein volles Jugendstrafverfahren „umzuleiten“ und damit insbesondere die Hauptverhandlung und eine frühzeitige Stigmatisierung als Straftäter zu vermeiden.

Kann man Straftaten wieder gut machen?

Wenn man miteinander über den Vorfall und seine Hintergründe spricht, können neben der Wiedergutmachung und der Vermeidung von Rechtsstreitigkeiten Konflikte abgebaut werden.

Was ist eine schadenswiedergutmachung?

Die Schadenswiedergutmachung ist der Ausgleich des eingetretenen Schadens, also der Nachteile, die dem Opfer oder einem Dritten durch die Tat entstanden sind.

Was versteht man unter TOA?

Der Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) ist eine neue Form, mit der Kriminalität umzugehen. Hierbei steht die Unabhängigkeit der Parteien zur Beilegung des durch eine Straftat geschaffenen Konflikts im Mittelpunkt.

Sind Täter Opfer?

Der Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) ist ein außergerichtliches Verfahren, in dem der hinter einer Straftat steckende Konflikt in einem kommunikativen Prozess zwischen Beschuldigtem ("Täter") und Geschädigtem ("Opfer") zu einem Ausgleich gebracht werden soll.

Wann privatklage?

Eine Privatklage ist nur möglich, wenn das Verfahren durch die Staatsanwaltschaft mit dem Verweis auf die Privatklage eingestellt wurde. Liegt ein anderer Grund vor, wegen dem das Verfahren eingestellt wurde, ist auch eine Privatklage nicht möglich.

Was versteht man unter Täter?

Das Wort "Täter" kommt von "Tat" oder "tun". Wenn man von "Täter" spricht, meint man aber nicht jemanden, der einfach etwas tut. Vielmehr wird damit meist eine Person bezeichnet, die eine Straftat oder zumindest etwas Ungesetzliches getan hat.

Wann ist eine Diversion möglich?

Die Diversion ist nur bei Straftaten zulässig, die mit einer maximalen Höchststrafe von fünf Jahren Freiheitsstrafe bedroht sind. Bei Sexualstraftaten ist eine Diversion hingegen nur dann möglich, wenn die Tat mit maximal drei Jahren Freiheitsstrafe bedroht ist.

Was macht ein Opfer aus?

Erklärung zum Begriff Opfer

In der Kriminologie ist er definiert als die geschädigte Person im Verlaufe eines Verbrechens. Die Person wird in ihren Rechten verletzt. Die Verletzung kann verschiedenster Art sein. So kann es eine körperliche Verletzung sein, will heißen eine Körperverletzung oder ein Mord.

Was bedeutet 46a?

§ 46 a StGB Täter-Opfer-Ausgleich, Schadenswiedergutmachung

so kann das Gericht die Strafe nach § 49 Abs. 1 mildern oder, wenn keine höhere Strafe als Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe bis zu dreihundertsechzig Tagessätzen verwirkt ist, von Strafe absehen.

Wer zahlt wenn Täter nicht zahlen kann?

Wenn er fahrlässig gehandelt hat und eine Haftpflichtpolice besitzt, übernimmt die Versicherung die Zahlung des Schmerzensgeldes. Bei Vorsatz muss hingegen immer der Verursacher das Schmerzensgeld aus eigenen Mitteln bezahlen, weil das vorsätzliche Zufügen eines Schadens von Versicherungen nicht abgedeckt wird.

Welche Vorteile bietet die Diversion?

Dank der Diversion muss die Staatsanwaltschaft zwar weiterhin jedem Verdacht der Begehung eines Offizialdeliktes nachgehen, aber nicht mehr jeden Beschuldigten anklagen. Wenn ein Strafverfahren mittels Diversion beendet wird, erfolgt kein Schuldspruch und keine formelle Verurteilung.

Ist eine Diversion eine Vorstrafe?

Durch die Diversion kann im Strafverfahren auf eine gerichtliche Verhandlung und folglich auf eine Vorstrafe verzichtet werden. Das heißt, es kommt zu einer außergerichtlichen oder gerichtlichen Einigung, die vorteilhafter für dich sein kann als eine Vorstrafe.

Ist eine Diversion ein Schuldeingeständnis?

Nach erfolgtem Diversionsverfahren gilt der Beschuldigte als nicht vorbestraft, seine Unschuldsvermutung bleibt weiterhin bestehen (es sei denn, es wurde eine rechtskräftige, gerichtliche Entscheidung erbracht). Auch zählt die Zustimmung zur Diversion nicht als Geständnis oder Schuldanerkenntnis.

Welche Strafverfahren enden durch Diversion?

Auch der Beschuldigte selbst kann die Erledigung des Strafverfahrens mittels Diversion anregen. Wird ein Strafverfahren mittels Diversion beendet, endet es ohne Urteil. Der Beschuldigte wird nicht rechtskräftig verurteilt, sondern bleibt formell unbescholten.

Was ist eine Diversion Was ist der große Vorteil einer Diversion?

Die Diversion stellt eine alternative Reaktionsmöglichkeit des Staates auf die Begehung von Straftaten dar. Nicht immer ist eine Verurteilung das zweckmäßigste Mittel, Personen von der Begehung strafbarer Handlungen abzuhalten und der Begehung strafbarer Handlungen durch andere entgegenzuwirken.