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Welche Vorteile hat Prokura?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Hans-Joachim Eckert  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Mit der Prokura wird eine sehr umfassende Bevollmächtigung erteilt, beispielsweise die Einstellung und Kündigung von Personal, der Einkauf von Waren, Darlehensaufnahmen, Bürgschaften und Kreditgeschäfte. Ein besonderer Rechtsschein kommt der Prokura aufgrund der Eintragung im Handelsregister zu.

Was bringt mir Prokura?

Der Prokurist erhält eine Vollmacht für alle Geschäfte, die der Betrieb irgendeines Handelsgewerbes mit sich bringt (§ 49 Abs. 1 HGB). Der Prokurist kann also weitreichende Geschäfte vornehmen. Zum Beispiel kann er Personal einstellen, ein Darlehen aufnehmen, Prozesse führen und Geschäfte in einer neuen Branche führen.

Was bedeutet es wenn man Prokura hat?

Ein Prokurist ist Inhaber einer handelsrechtlichen Vollmacht, der Prokura. Diese berechtigt den Prokuristen dazu, sämtliche gerichtlichen und außergerichtlichen Rechtshandlungen und Geschäfte vorzunehmen, die sich aus dem Geschäftsbetrieb eines Handelsgewerbes ergeben.

Welche Vorteile hat die Erteilung einer Prokura an einen Mitarbeiter für den Unternehmen?

Die Prokura ermöglicht eine umfassende Vollmacht, dennoch sind Grenzen gesetzt. Ein Prokurist darf im Sinne des Unternehmens unter anderem: in Bezug auf Arbeitnehmer: einstellen und entlassen, Handlungsvollmachten erteilen.

Kann ein Prokurist sein Gehalt erhöhen?

Gemäß § 181 BGB darf der Prokurist keine Rechtsgeschäfte im eigenen Namen und im Namen des Kaufmanns vornehmen. Hier handelt Peter in eigenem Namen und im Namen von Hans. Die Gehaltserhöhung ist dementsprechend unwirksam.

Die Prokura einfach erklärt

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Wie viel verdient ein Prokurist im Monat?

Als Prokurist/in können Sie ein Durchschnittsgehalt von 70.300 € erwarten. Die Gehaltsspanne als Prokurist/in liegt zwischen 62.800 € und 83.800 €. Wer einen Job als Prokurist/in sucht, findet eine hohe Anzahl an Jobangeboten in den Städten Berlin, München, Hamburg.

Wie viel kostet eine Prokura?

Rechnen Sie mit 100 bis 200 Euro pro neuer Prokura. Ein Austausch, d. h. einen aktuellen Prokuristen ersetzen durch einem neuen, kostet etwas mehr. Dazu kommen Gebühren des Gerichts für die Eintragung in Höhe von 40 Euro für eine Prokura.

Hat ein Prokurist Kündigungsschutz?

Ein Prokurist ist ein Vertreter eines Unternehmens mit umfassender Vollmacht. Der Prokurist genießt den gleichen Kündigungsschutz wie gewöhnliche Arbeitnehmer. Ist er aber leitender Angestellter, kann er gegen Zahlung einer Abfindung jederzeit wirksam entlassen werden.

Für was haftet ein Prokurist?

Wann die Prokura zu Ihrer Haftung führt

Grundsätzlich werden Sie immer dann in die Haftung genommen, wenn Sie einem Dritten einen Schaden zufügen. Wenn Sie also einen Fehler machen und ein Dritter dadurch zu Schaden kommt, haften Sie.

Welche Risiken hat ein Prokurist?

Grundsätzlich wird die Prokura-Haftung nur während der Arbeitszeit angewendet. Im Falle leichter Fahrlässigkeit haftet der Arbeitnehmer nicht, bei mittlerer nur anteilig, bei grober Fahrlässigkeit jedoch voll. Als Prokurist haftet man allerdings auch gegenüber den Geschäftspartnern des Unternehmens.

Kann ein Prokurist Mitarbeiter einstellen?

Im Gegensatz zur Handlungsvollmacht im Sinne des § 54 HGB kommt es für den Umfang der Prokura also nicht darauf an, welches Handelsgewerbe konkret der Geschäftsherr betreibt. Arbeitnehmer einstellen und entlassen, anderen Arbeitnehmern Handlungsvollmachten erteilen, ein Darlehen bzw.

Welche Rechte hat ein Prokurist?

Was darf ein Prokurist?
  • Den gesamten Geschäftsverkehr zu führen.
  • Wechsel zu zeichnen.
  • Prozesse zu führen.
  • Verbindlichkeiten einzugehen.
  • Vergleiche zu schließen.
  • Handlungsvollmachten zu erteilen.
  • In Ausnahmefällen: Grundstücke zu erwerben, zu vermieten und zu verpachten.

Ist ein Prokurist mein Chef?

Der Prokurist – die rechte Hand des Chefs.

Der Prokurist handelt nach außen als Vertreter des Unternehmers. Das heißt,, er kann jegliche Rechtsgeschäfte im Zusammenhang mit dem Unternehmen abschließen. Es gibt die Einzelprokura und die Gesamtprokura. Bei der Einzelprokura hat der Prokurist die Vertretungsmacht allein.

Ist ein Prokurist Mitglied der Geschäftsleitung?

Ein Prokurist ist, anders als ein Geschäftsführer, ein so genannter „gewillkürter Vertreter/Abschlussgehilfe“. Er ist anders als der Geschäftsführer bei der gemischten Gesamtvertretung nicht Teil der organschaftlichen Vertretung und nimmt nicht Aufgaben eines Organs der Gesellschaft wahr.

Was darf man als Prokurist nicht?

Der Prokurist kann also nicht die Firma ändern, das Handelsgeschäft einstellen oder das Insolvenzverfahren beantragen. Höchstpersönliche Geschäfte des Geschäftsherrn dürfen ebenfalls nicht getätigt werden. Ein Prokurist kann nicht selbst eine Prokura erteilen und ist nicht zum Selbstkontrahieren ermächtigt.

Ist ein Prokurist Ein Mitarbeiter?

Wenn der Prokurist in den Betrieb des Unternehmens eingegliedert ist und einem umfassenden Weisungsrecht des Arbeitgebers unterliegt, ist er in den meisten Fällen Arbeitnehmer. Unabhängig hiervon ist die Erteilung der Prokura. Sie wird in der Regel schriftlich erteilt.

Ist ein Prokurist immer ein leitender Angestellter?

Prokuristen sind leitende Angestellte, soweit die ihnen nach Arbeitsvertrag und Stellung im Unternehmen oder im Betrieb zugewiesenen Aufgaben auch im Verhältnis zum Arbeitgeber nicht unbedeutend sind (§ 5 Abs. 3 Nr. 2 BetrVG).

Was passiert mit Prokura bei Kündigung?

auch bei Widerruf der Prokura besteht das Arbeitsverhältnis grundsätzlich fort. Umgekehrt erlischt aber mit der Kündigung des Arbeitsverhältnisses auch die Prokura.

Welche drei Arten der Prokura gibt es?

Es gibt im Westlichen drei unterschiedliche Arten der Prokura, nämlich: Einzelprokura. Gesamtprokura. Filialprokura.

Welche 4 Arten von Prokura kennen Sie?

Arten der Prokura
  • Einzelprokura. Bei der Einzelprokura darf der Prokurist den Geschäftsführer allein vertreten und in seinem Namen handeln.
  • Echte Gesamtprokura. Die Prokura wird mehreren Personen übertragen. ...
  • Halbseitige Gesamtprokura. ...
  • Gemischte (unechte) Gesamtprokura. ...
  • Filialprokura.

Wann endet die Prokura?

Die Prokura erlischt beim Tod des Prokuristen, da sie nach § 52 Abs. 2 HGB nicht übertragbar ist, nicht aber bei Tod des Prinzipals, § 52 Abs. 3 HGB.

Was braucht man um Prokurist zu werden?

Um dich als Prokurist zu qualifizieren, kannst du kein bestimmtes Studium und keine bestimmte Ausbildung abschließen. Prokurist wirst du vielmehr durch deine Tätigkeit im Unternehmen, deine Kompetenzen und dein Verantwortungsbewusstsein. Normalerweise verfügst du vor deiner Ernennung zum Prokuristen bzw.

Ist Prokurist ein Titel?

Bei Prokuristen handelt es sich um leitende Mitarbeiter/innen eines Unternehmens, denen von der Geschäftsführung Prokura erteilt worden ist. Dies ist eine handelsrechtliche Vollmacht, die den/die Prokuristen/Prokuristin zu allen Rechtsgeschäften für das Unternehmen berechtigen.

Was muss ein Prokurist können?

Geschäfte abzuschließen, die darauf ausgerichtet sind, den Betrieb einzustellen. Bilanzen zu unterzeichnen. Handelsregistereintragungen zu beantragen. Eide für den Kaufmann zu leisten.