Zum Inhalt springen

Welche Vorteile hat ein Kommanditist?

Gefragt von: Ullrich Steffen  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
sternezahl: 5/5 (2 sternebewertungen)

Zu den klaren Vorteilen einer KG zählen z.B. folgende Punkte:
  • Kein Mindestkapital nötig.
  • Kommanditisten haften nur bis zur Höhe ihrer Einlage bzw. ...
  • Hohe Kreditwürdigkeit.
  • Komplementäre haften unbeschränkt mit ihrem Privatvermögen.
  • Eintragung im Handelsregister notwendig.

Welche Vorteile hat eine Kommanditgesellschaft?

Durch den Ausschluss privater Haftung ist der Kommanditist vor dem Durchgriff auf das Privatvermögen geschützt. Der Einfluss der Arbeitnehmer aufgrund der Mitbestimmungsgesetze ist bei der KG geringer als bei einer GmbH. Keine notarielle Beurkundung bei Vertragsänderungen nötig.

Warum sollte man Kommanditist werden?

Ein Kommanditist (Teilhafter) haftet bei Verlusten anders als ein Komplementär (Vollhafter) nur mit seiner Einlage. Er haftet also nicht mit seinem Privatvermögen. Diese Haftungsbegrenzung schützt das Privatvermögen des Kommanditisten aber nur dann, wenn dieser seine Einlage auch tatsächlich erbracht hat.

Welche Rechte hat man als Kommanditist?

Neben dem Recht, bei der Feststellung des Jahresabschlusses mitzuwirken, hat der Kommanditist Recht auf abschriftliche Mitteilung des Jahresabschlusses (Bilanz nebst Gewinn- und Verlustrechnung) durch die Gesellschaft (§ 166 Abs. 1 Hs. 1 HGB).

Was darf ein Kommanditist und was nicht?

(1) Der Kommanditist ist berechtigt, die abschriftliche Mitteilung des Jahresabschlusses zu verlangen und dessen Richtigkeit unter Einsicht der Bücher und Papiere zu prüfen. (2) Die in § 118 dem von der Geschäftsführung ausgeschlossenen Gesellschafter eingeräumten weiteren Rechte stehen dem Kommanditisten nicht zu.

Kommanditist | Was ist das?

25 verwandte Fragen gefunden

Was hat ein Kommanditist für Einkünfte?

Die Gewinnanteile eines Kommanditisten gehören zu den Einkünften aus Gewerbebetrieb (§ 15 EStG).

Kann ein Kommanditist Gehalt beziehen?

Als Geschäftsführer einer UG müssen Sie kein Gehalt beziehen. Als Kommanditist erhalten Sie jedoch grundsätzlich kein Gehalt von der KG , sondern Sie können lediglich Entnahmen tätigen. Steuerpflichtig sind jedoch nicht die Entnahmen, sondern der Gewinn der KG .

Für wen lohnt sich eine KG?

Geeignet für: Jede Art von Handelsgewerbe, bei dem Kapitalgeber als Kommanditisten ohne Mitspracherecht und mit beschränktem Haftungsrisiko aufgenommen werden sollen. Auch für Vermögensverwaltungen sowie für Familienunternehmen.

Wie hoch ist die Einlage eines Kommanditisten?

Die Pflichteinlage des Kommanditisten ist der Betrag, den er in die GmbH & Co. KG einzuzahlen hat. Die Höhe der Pflichteinlage kann nach Belieben (ab 1 €) im Gesellschaftsvertrag festgesetzt werden.

Welche Nachteile hat eine KG?

Vor der Gründung einer KG sollten Sie sich Gedanken über die Vor- und Nachteile der Gesellschaft machen. Sie brauchen zwar kein Mindestkapital. Ein Nachteil ist aber z.B., dass die Komplementäre mit ihrem Privatvermögen haften.

Wie wird Kommanditist besteuert?

Grundsätzlich wird die Komplementär-GmbH wie eine GmbH und die GmbH & Co. KG wie eine einfache KG besteuert. Hierbei werden die Gewinne der Kommanditisten (soweit sie natürliche Personen sind) mit der Einkommensteuer belegt und bei der Komplementär-GmbH fällt die Körperschaftsteuer an.

Wann lohnt es sich eine KG zu gründen?

Kommanditgesellschaften lohnen sich insbesondere für Gründer mit langfristigen Zielen, welche Familienmitglieder, Freunde oder sonstige Investoren beteiligen wollen, ohne dass diese Rechte an der Gesellschaft erhalten, oder mit ihrem Privatvermögen für die Risiken der Gesellschaft haften.

Welche Steuern bei KG?

Die KG ist gewerbesteuerpflichtig und umsatzsteuerpflichtig. Entsprechend kann sie auch die Vorsteuer in ihrer Umsatzsteuervoranmeldung geltend machen. Die Einnahmen ihrer Gesellschafter unterliegen der Einkommensteuerpflicht.

Wie viel kostet eine KG?

Für eine erstmalige Eintragung einer KG entstehen Kosten in Höhe von 100 Euro (für bis zu drei Gesellschafter). Für jeden weiteren Gesellschafter berechnet das zuständige Gericht eine zusätzliche Gebühr von 40 Euro.

Warum KG statt GmbH?

KG wird die vorteilhafte Haftungsbegrenzung einer Kapitalgesellschaft mit den steuerlichen Belastungsvorteilen einer Personengesellschaft kombiniert. Ein großer Unterschied zwischen der GmbH und der GmbH und Co. KG ist also das geringere Steuerrisiko seitens der Personengesellschaft.

Wie viel Kapital braucht man für eine KG?

Für die Gründung einer KG ist kein Mindestkapital vorgeschrieben. Die Gesellschafter müssen im Gesellschaftsvertrag festlegen, in welcher Höhe Einlagen erbracht und in welcher Form (Bar- oder Sacheinlage) sie eingebracht werden sollen.

Wie haftet der Kommanditist?

Der Kommanditist haftet persönlich, also mit seinem privaten Vermögen, ebenso wie der "persönlich" haftende Gesellschafter. Die Haftung des Kommanditisten ist gegenständlich unbeschränkt, er haftet also mit seinem gesamten Vermögen. Sie ist primär, also nicht subsidiär zur Haftung der Gesellschaft.

Was gehört zum Eigenkapital einer KG?

KG geltende Regelung an: als Eigenkapital sind die folgenden Posten gesondert auszuweisen: Kapitalanteile. Rücklagen. Gewinnvortrag/Verlustvortrag.

Ist ein Kommanditist sozialversicherungspflichtig?

Hingegen unterliegen Kommanditisten der Sozialversicherungspflicht, wenn sie weder aufgrund ihrer Kapitalbeteiligung noch nach den ihnen im Gesellschaftsvertrag eingeräumten Befugnissen maßgeblichen Einfluss in der Kommanditgesellschaft besitzen.

Kann ein Kommanditist Angestellte sein?

Ob Kommanditisten abhängig Beschäftigte einer KG sind, hängt vielmehr von den Umständen des jeweiligen Einzelfalls ab. Entscheidend ist dabei, ob der Kommanditist nach dem Gesamtbild seiner Tätigkeit in einem Verhältnis persönlicher Abhängigkeit steht.

Kann ein Angestellter gleichzeitig Kommanditist sein?

Vor ein paar Jahren war das nicht so, jedoch sollen sich jetzt die Gesetze entsprechend geändert haben, dass man nicht mehr gleichzeitig sozialversicherungspflichtig angestellt und Kommanditist sein darf.

Ist man als Kommanditist Unternehmer?

Der Kommanditist erwirbt einen Pkw und vermietet diesen gegen Entgelt an die KG. Damit ist er grundsätzlich zum Unternehmer geworden. Der Kommanditist kann aus der Anschaffung des Pkw den Vorsteuerabzug geltend machen und weist für die Vermietungsleistung an die KG Umsatzsteuer in der Rechnung aus.

Ist ein Kommanditist ein Mitunternehmer?

Die Kommanditisten sind als Gesellschafter grundsätzlich Mitunternehmer, auch wenn ihr Unternehmerrisiko der Höhe nach auf ihre Einlage (§ 171 Abs. 1 HGB) und die Unternehmerinitiative auf Kontroll- und Überwachungsrechte (§§ 164ff. HGB) reduziert ist.

Sind Kommanditisten Kaufleute?

Es gilt das BGB: Der Kommanditist ist demnach Bürger (und damit Normadressat des BGB) und nicht Kaufmann (und damit nicht Normadressat des HGB).