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Welche Vor und Nachteile hat ein Ehevertrag?

Gefragt von: Nancy Schmitz  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Die Vorteile bei einem Ehevertrag liegen auf der Hand. Während der Ehe spielt er absolut keine Rolle. Erst wenn die Scheidung ansteht, wird er familienrechtlich relevant. Schließen Sie keinen Ehevertrag ab, muss der Partner, der in der Ehe mehr erwirtschaftet hat, Unterhalt an den anderen zahlen.

Hat ein Ehevertrag Nachteile?

Nachteile bietet ein Ehevertrag vor allem dann, wenn einer der beiden Vertragspartner die Tragweite der Regelungen bei Abschluss gar nicht erkannt hat und dadurch benachteiligt wird. Denn allzu oft sind die Klauseln umständlich formuliert. Hier hilft es, sich vor dem Unterzeichnen von einem Anwalt beraten zu lassen.

Für wen lohnt sich ein Ehevertrag?

Wenn beide Partner finanziell auf eigenen Beinen stehen, kein Kinderwunsch besteht und niemand durch die Ehe berufliche Nachteile erleidet, dann ist der vom Gesetzgeber vorgesehene Versorgungsausgleich sowie Zugewinnausgleich eigentlich nicht notwendig. Ein Ehevertrag kann deshalb sinnvoll sein.

Was spricht für einen Ehevertrag?

Beim Ehevertrag spricht man grundsätzlich vom vorsorgenden Ehevertrag, der alle Regelungen im Falle einer Scheidung schon vorher sicherstellt. Kommt es während der Trennung zu Streit und Uneinigkeit, sind zumindest die finanziellen Aspekte der Scheidung bereits geregelt.

Was muss Frau beim Ehevertrag beachten?

Typischerweise werden im Ehevertrag Regelungen zu den Themen Ehegattenunterhalt, Zugewinnausgleich, Versorgungsausgleich, Erbrecht, Umgangsrecht und Hausrat getroffen. Umgangsrecht und die Teilung des Hausrats werden allerdings meist erst dann relevant, wenn eine Trennung kurz bevorsteht oder bereits erfolgt ist.

▶ Das sind die Vor- & Nachteile eines Ehevertrags

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Wie lange ist ein Ehevertrag gültig?

Wie lange ist der Ehevertrag gültig? Die Vereinbarungen in einem Ehevertrag beziehen sich regelmäßig auf die Dauer der Ehe. Die Regelungen greifen dabei ab Eheschließung oder bei späterem Abschluss, ab Rechtswirksamkeit des Vertrages.

Was kostet ein einfacher Ehevertrag?

Hieraus ergibt sich laut Tabelle für die Kosten eines Ehevertrags eine einfache Gebühr von 3.213 €. Der Anwalt kann eine Geschäftsgebühr von 1,3 geltend machen, sodass sich eine Gesamtgebühr von 4.176,90 € ergibt. Hinzu kommen meist Auslagenpauschale sowie 19% Umsatzsteuer.

Wie viel Prozent der Ehepaare haben einen Ehevertrag?

Über einen Ehevertrag machen sich die meisten Menschen vor der Hochzeit dennoch wenig Gedanken. Dabei ist er häufig sinnvoll. Vor der Trauung unterzeichnen die wenigsten verliebten Paare einen Ehevertrag, dabei wird in Deutschland knapp jede dritte Ehe geschieden.

Was ist der Nachteil einer Gütertrennung?

Die Gütertrennung hat auch Nachteile: Hat während der Ehezeit nur einer von beiden ein Vermögen erwirtschaftet, kommt dem anderen davon nach der Scheidung nichts zugute. Dies selbst dann nicht, wenn der zweitere Ehegatte zum Beispiel im Unternehmen mitgearbeitet und dadurch indirekt an der Gewinnbildung beteiligt war.

Wer profitiert von einem Ehevertrag?

Besserverdienender kann von Ehevertrag profitieren

Das Familienrecht bzw. der deutsche Gesetzgeber hat das Konstrukt der Zugewinngemeinschaft deshalb gesetzlich normiert, um denjenigen Partner zu schützen, der zugunsten der Kindererziehung seinen Beruf aufgegeben hat.

Warum ist ein Ehevertrag wichtig?

Ein Ehevertrag ist dann ratsam, wenn man bereits vor oder während der Ehe klären möchte, welche Rahmenbedingungen für das Zusammenleben sowie die Auflösung der Partnerschaft gelten sollen. Vor allem die Regelung der Scheidungsfolgen ist sinnvoll, wenn Partner*innen mit ungleichen Einkommenssituationen zusammen finden.

Was passiert bei Gütertrennung im Todesfall?

Im Erbfall geht das Vermögen des Verstorbenen als Nachlass in den Besitz der Erbengemeinschaft über. Es gilt bei Gütertrennung die darauf basierende gesetzliche Erbfolge: Der Partner erbt neben den Kindern und Enkeln ein Viertel und neben Eltern und Geschwistern des verstorbenen Partners die Hälfte.

Was passiert mit dem Vermögen bei Heirat?

Wenn nichts anderes durch Ehevertrag vereinbart ist, leben Ehegatten im gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft. Das bedeutet, dass jeder sein eigenes Vermögen behält. Auch Vermögen, das in der Ehezeit dazu erworben wird, verbleibt bei dem entsprechenden Ehegatten allein.

Was gilt Ehevertrag oder Testament?

Die gesetzliche Erbfolge – Was gilt ohne Testament? Ohne Testament oder Erbvertrag gilt die gesetzliche Erbfolge. Diese richtet sich nach den Familienverhältnissen.

Ist ein Ehevertrag unromantisch?

Der Abschluss eines Ehevertrags klingt zunächst unromantisch und berechnend, denn welches Paar möchte sich in glücklichen Zeiten schon mit dem möglichen Ende seiner Ehe beschäftigen? die Vereinbarungen zum Versorgungsausgleich.

Wie viel Prozent der Ehen halten ein Leben lang?

Bis dass der Tod euch scheidet: 69 von 100 Ehen dauern ein Leben lang und enden erst durch den Tod des Partners. Wenn es vorher auseinandergeht, reicht meist die Frau die Scheidung ein. In der Bibel ist der Ehestand eindeutig, aber archaisch geregelt.

Kann man Gütertrennung wieder rückgängig machen?

Kann die Gütertrennung rückwirkend aufgehoben werden? Die Aufhebung der Vereinbarung der Gütertrennung ist auch durch Ehevertrag rückwirkend möglich. Dies gilt sowohl in zivilrechtlicher Hinsicht, als auch in steuerrechtlicher Hinsicht.

Ist ein Ehevertrag auch ohne Notar gültig?

Kann man einen Ehevertrag ohne Notar abschließen? Eheverträge sind nur dann gültig, wenn Sie vor einem Notar in Anwesenheit beider Partner geschlossen werden. Die notarielle Beglaubigung ist also unbedingt notwendig.

Kann man die Kosten für einen Ehevertrag von der Steuer absetzen?

Sind die Kosten für den Ehevertrag steuerlich absetzbar? Nein, die für die Erstellung und Beurkundung von einem Ehevertrag anfallenden Kosten sind nicht steuerlich absetzbar. Eine entsprechende Vereinbarung fällt in den privaten Bereich, der nicht von steuerlichen Begünstigungen profitiert.

Wer erbt bei Gütertrennung?

Haben die Eheleute durch Abschluss eines Ehevertrags den Güterstand der Gütertrennung vereinbart, so erbt der überlebende Ehegatte neben Verwandten der ersten Ordnung (Kinder, Enkel, Urenkel) ein Viertel, neben Verwandten der zweiten Ordnung (insbesondere Eltern, Geschwister) oder neben Großeltern die Hälfte des ...

Was passiert bei einer Scheidung mit Ehevertrag?

Im Ehevertrag kann Gütertrennung vereinbart und der Versorgungsausgleich ausgeschlossen werden. Dies sorgt dafür, dass die Ehepartner auch nach einer Scheidung finanziell unabhängig voneinander sind. Einer der Partner ist weitaus vermögender als der andere Partner.

Was zählt zum Vermögen beim Notar?

Das Aktivvermögen ergibt sich aus der Summe des Werts aller Vermögensgegenstände wie Immobilien, Gesellschaftsbeteiligungen, Sparguthaben und Wertpapiere. Verbindlichkeiten können nicht abgezogen werden. Als Geschäftswert fließt allerdings nur die Hälfte dieses Werts in die Berechnung ein.

Was ist das Reinvermögen Ehevertrag?

​​​​​​​Geschäftswert

Das Reinvermögen ergibt sich, wenn man von der Summe des Werts aller Vermögensgegenstände wie Immobilien, Gesellschaftsbeteiligungen, Sparguthaben und Wertpapiere alle vorhandenen Verbindlichkeiten, insbesondere Immobilienkredite, abzieht.

Kann ein Ehevertrag ungültig werden?

Eheverträge erweisen sich als unwirksam, wenn die Interessen eines Ehepartners in unangemessener Art und Weise benachteiligt werden und für den Verzicht zur Regelung ehebedingter Nachteile kein Ausgleich vereinbart wird. Eheverträge unterliegen der Inhaltskontrolle und Ausübungskontrolle der Familiengerichte.