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Welche Versicherung zahlt das Schmerzensgeld?

Gefragt von: Herr Prof. Nils Reichel  |  Letzte Aktualisierung: 18. März 2023
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Bei einem Unfall mit Personenschaden ist das Schmerzensgeld daher vom Unfallverursacher bzw. seiner Haftpflichtversicherung zu zahlen. Bevor diese die Zahlung leistet, muss jedoch genau überprüft werden, ob es sich beim vermeintlichen Unfallverursacher wirklich um den Alleinschuldigen handelt.

Welche Versicherung zahlt bei Schmerzensgeld?

Bei einem Unfall wird das Schmerzensgeld durch die Haftpflichtversicherung vom Verursacher gezahlt. Neben der Möglichkeit, über die Versicherung des Unfallgegners Schadensersatz einzufordern, kann auch eine private Unfallversicherungen für Nichtvermögensschäden aufkommen.

Wann zahlt die Versicherung Schmerzensgeld?

Anspruch auf Schmerzensgeld hat, wer bei einem Autounfall unverschuldet erhebliche Verletzungen erlitten hat. Um vom Unfallverursacher Geld zu bekommen, müssen Geschädigte den Unfall als Ursache ihrer Beschwerden nachweisen. Der Schmerzensgeldanspruch besteht mindestens 3 Jahre lang.

Wie fordere ich von der Versicherung Schmerzensgeld?

Um ein Schmerzensgeld zu beantragen, müssen sich Geschädigte also an ein Zivilgericht wenden. Es besteht teilweise auch die Möglichkeit, zivilrechtliche Ansprüche parallel mit dem Strafverfahren verhandeln zu lassen. Ein solches Adhäsionsverfahren findet dann vor dem Strafgericht statt.

Wann zahlt die Versicherung kein Schmerzensgeld?

Die Grundvoraussetzung ist tatsächlich, dass die Unfallschuld alleinig beim Schädiger liegt. Denn bei einem selbstverschuldeten Verkehrsunfall oder einer Mitschuld besteht für den Geschädigten keinerlei Anspruch auf Schmerzensgeld. Der verursachende Täter muss die Tat zudem vorsätzlich oder fahrlässig begangen haben.

Schmerzensgeld - Was Sie erwarten dürfen

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Wird Schmerzensgeld automatisch gezahlt?

Die Geltendmachung von Schmerzensgeld nach einer Körperverletzung ist nur dann möglich, wenn das Opfer einen entsprechenden Antrag stellt. Ohne diesen wird hierüber in aller Regel nicht automatisch mitverhandelt.

Kann man Schmerzensgeld von der Versicherung verlangen?

FAQ: Schmerzensgeld beantragen

Nein, Sie können Ihren Schmerzensgeldanspruch zunächst beim Schädiger bzw. dessen Versicherung geltend machen. Nur wenn diese nicht reagieren, müssen Sie eine Klage vor Gericht einreichen.

Wie lange hat Versicherung Zeit Schmerzensgeld zu zahlen?

Normalerweise verjähren Schmerzensgeldansprüche nach drei Jahren. Bei Entscheidungen, die bereits in Rechtskraft erwachsen sind, kommt es im Regelfall erst nach 30 Jahren zur Verjährung.

Wer entscheidet wieviel Schmerzensgeld?

In der Regel entscheidet ein Gericht in einem Zivilprozess darüber, welche Summe an den Geschädigten für die Verletzungen und Schmerzen zu zahlen ist. Um das Schmerzensgeld berechnen zu können, müssen die Richter zwei Aspekte des Schmerzensgeldes berücksichtigen. Das ist die Ausgleichs- und Genugtuungsfunktion.

Wie erhalte ich mein Schmerzensgeld?

Schmerzensgeld ist wo zu beantragen? Die Zivilprozessordnung, kurz ZPO, bestimmt, dass eine Klage immer einen Antrag enthalten muss. Sie können also Schmerzensgeld vor Gericht beantragen. Dafür ist ein Zivilgericht erforderlich, da Schmerzensgeld ein zivilrechtlicher Schuldanspruch ist.

Wie bekomme ich nach einem Unfall Schmerzensgeld?

Ein Facharzt kann ein Gutachten über ihre Verletzungen und Schmerzen erstellen und dadurch den Anspruch auf Schmerzensgeld nach einem Unfall bestätigen. Wurde eine Person bei einem Verkehrsunfall verletzt bzw. körperlich beeinträchtigt, muss der Schmerzensgeldanspruch nachgewiesen werden.

Wie viel Schmerzensgeld pro Tag?

In Deutschland gibt es keine festen Schmerzensgeldsätze wie beispielsweise in Österreich. Im Nachbarland existiert ein Schmerzensgeld pro Tag und Schmerzintensität. Diese Tagessätze sind nur ein grober Richtwert. Die letzte Entscheidung erfolgt stets durch einen Richter.

Wer zahlt das Schmerzensgeld bei Körperverletzung?

Bei fahrlässiger Körperverletzung zahlt das Schmerzensgeld in aller Regel Ihre Haftpflichtversicherung. Sind durch die fahrlässige Körperverletzung schwere Verletzungen herbeigeführt worden, können infolge von Verletzungen sehr hohe Schmerzensgeldsummen oder Geldrenten zu zahlen sein.

Habe ich Anspruch auf Schmerzensgeld?

Grundlegend ist der Anspruch auf Schmerzensgeld im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt. Im § 823 BGB ist festgeschrieben, dass jeder, der vorsätzlich bzw. fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum oder sonstiges Recht verletzt, zum Ersatz des Schadens verpflichtet ist.

Wie schreibe ich einen Antrag auf Schmerzensgeld?

Muster 11.12: Antrag auf Schmerzensgeld. Die Beklagten werden als Gesamtschuldner verurteilt, an den Kläger ein in das Ermessen des Gerichts gestelltes Schmerzensgeld (in Höhe von mindestens _________________________ EUR) nebst 5 % Zinsen über dem Basiszinssatz seit Rechtshängigkeit zu zahlen.

Wie lange nach einem Unfall kann man Schmerzensgeld beantragen?

Wie ist das mit der Verjährung von Schmerzensgeld? Die Regelverjährungszeit beträgt drei Jahre. Wurde der Geschädigte beim Verkehrsunfall verletzt, verjähren seine Schadensersatzansprüche nach 30 Jahren, beginnend vom Tag des Unfalls (§ 199 II BGB).

Welche Versicherung zahlt bei Behandlungsfehler?

Bei einem Verdacht auf einen Behandlungsfehler sollen gesetzliche Krankenkassen ihre Versicherten unterstützen. Ihre Krankenkasse hilft Ihnen, wenn der Schaden im Rahmen einer Kassenleistung entstanden und noch nicht verjährt ist. Die Krankenkasse kann den Medizinischen Dienst (MD) mit einem Gutachten beauftragen.

Wie lange dauert ein Gutachten vom MDK aufgrund eines Behandlungsfehler?

Wie lange dauert ein Gutachten durch den Medizinischen Dienst? Das hängt in erster Linie von der Komplexität des zu beurteilenden Falles ab. Im Schnitt dauert ein Behandlungsfehlergutachten durch den MDK drei Monate.

Wer muss Behandlungsfehler nachweisen?

Der Patient muss grundsätzlich Behandlungsfehler, Gesundheitsschaden und Ursächlichkeit des Behandlungsfehlers für diesen Schaden (sog. Kausalität) beweisen. Seit Inkrafttreten des „Patientenrechtegesetz“ im Jahr 2013 ist der Behandlungsvertrag in den §§ 630a bis 630h des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) verankert.

Wann kann ein Patient Schmerzensgeld fordern?

Patienten informieren sich vermehrt in Ratgeberportalen. Sollte Ihnen als Zahnarzt ein grober Behandlungsfehler unterlaufen, der für den Patienten mit unerwarteten Schmerzen verbunden ist, kann dieser ein Schmerzensgeld geltend machen.

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