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Welche Verfügungsgeschäfte gibt es?

Gefragt von: Minna Freitag  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Dingliche und schuldrechtliche Verfügungsgeschäfte
  • die Aufrechnung (§ 387 ff. BGB)
  • den Erlass (§ 397 BGB)
  • die Abtretung (§ 398 ff. BGB)
  • die befreiende Schuldübernahme (§ 414 ff. BGB)

Was ist ein Verfügungsgeschäft Beispiel?

Als Verfügungsgeschäfte bezeichnet man Rechtsgeschäfte, durch die ein Recht unmittelbar übertragen, belastet, geändert oder aufgehoben wird, z.B. die Übereignung beweglicher Sachen gemäß § 929 BGB.

Welche Verpflichtungsgeschäfte gibt es?

Rechtsgeschäfte (Verpflichtungsgeschäft)

Der Schuldner wird zu einer Leistung verpflichtet. Die Leistung kann auch in einem Unterlassen bestehen (§ 241 Abs. 1 BGB@). Verpflichtungsgeschäfte sind beispielsweise der Kaufvertrag und der Mietvertrag.

Ist ein Verfügungsgeschäft ein Vertrag?

Damit wird ein Vertrag geschlossen, dessen Inhalt darin besteht, dass das Eigentum übergeht. Diesen Vertrag nennt man das Verfügungsgeschäft. Unter einer Verfügung versteht man u. a. die Übertragung von Rechten und genau dies geschieht hier durch den Abschluss des Vertrages nach § 929 S. 1 BGB.

Was ist der Unterschied zwischen Verpflichtungsgeschäft und Verfügungsgeschäft?

Man bezeichnet sie auch als schuldrechtliche Geschäfte. Die meisten Verpflichtungsgeschäfte sind im BGB enthalten, wie z.B. der Kauf-, Miet- und Werkvertrag. Das Verfügungsgeschäft ist ein Rechtsgeschäft, durch das ein Recht unmittelbar übertragen, belastet, geändert oder aufgehoben wird.

Rechtsgeschäfte - Verpflichtungsgeschäfte u. Verfügungsgeschäfte; Arten von Geschäften

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Was sind abstrakte Verfügungsgeschäfte?

Soweit abstrakte Geschäfte also vom Rechtsgrund der Zuwendung losgelöst sind, so kommen sie sowohl als Verfügungs- wie Verpflichtungsgeschäft vor: Verfügungsgeschäfte sind abstrakt, weil sie keinen Rechtsgrund schaffen. Sie begründen auch keinen Anspruch.

Kann man ein Verfügungsgeschäft anfechten?

Merke: Der Vorteil der Anfechtung des Verfügungsgeschäfts liegt darin, dass der Anfechtende somit wieder Eigentümer wird und damit einen Herausgabeanspruch gem. § 985 BGB besitzt. Ein Herausgabeanspruch nach § 812 BGB wäre aufgrund einer möglichen Entreicherung weniger vorteilhaft für den Anfechtenden.

Was ist ein Verfügungsgeschäft einfach erklärt?

Der Begriff Verfügungsgeschäft entstammt der Rechtswissenschaft. Es handelt sich dabei um ein Rechtsgeschäft zwischen mindestens zwei Parteien mit dem Inhalt einer Verfügung. Sie wirkt unmittelbar auf ein bestehendes Recht ein in Form einer Übertragung, Aufhebung, Inhaltsänderung oder Belastung.

Was ist ein Dingliches Erfüllungsgeschäft?

Das Verfügungsgeschäft ist oft ein dingliches Rechtsgeschäft. Das heißt, das Rechtsgeschäft ist auf eine Verfügung über ein Recht an einer Sache gerichtet und es hat daher eine dingliche Wirkung.

Wie viele Rechtsgeschäfte gibt es?

Es gibt einseitige Rechtsgeschäfte, für die nur eine Willenserklärung erforderlich ist und zwei- oder mehrseitige Rechtsgeschäfte, bei denen zwei oder mehr Willenserklärungen notwendig sind, damit diese gültig werden.

Ist erfüllungs und Verfügungsgeschäft das gleiche?

Das Verfügungsgeschäft hat die Übertragung (Übereignung, Abtretung), Belastung, Aufhebung oder Inhaltsänderung eines Rechtsgeschäfts zum Inhalt. Das Erfüllungsgeschäft zielt lediglich auf die Erfüllung eines Anspruchs ab.

Was gehört zum Erfüllungsgeschäft?

Bei dem Erfüllungsgeschäft handelt es sich um ein Rechtsgeschäft, das auf Erfüllung eines Anspruches gerichtet ist. Es folgt somit zeitlich nach dem Verpflichtungsgeschäft.

Wie nennt man die Trennung von Verpflichtungsgeschäft und Verfügungsgeschäft?

Das Trennungsprinzip besagt, dass Verpflichtungsgeschäft (Kaufvertrag) und Verfügungsgeschäft (Übereignung) strikt voneinander zu trennen sind. Das Abstraktionsprinzip bewirkt, dass Verpflichtungs- und Verfügungsgeschäft in Bezug auf ihre Wirksamkeit voneinander unabhängig sind.

Ist die Abtretung ein Verpflichtungsgeschäft oder ein Verfügungsgeschäft?

Der Abtretungsvertrags ist ein Verfügungsgeschäft (siehe Verfügungsgeschäft). Die Zustimmung des Schuldners zur Abtretung ist nicht erforderlich. Der Schuldner braucht von der Abtretung nichts zu wissen. Mit Abschluss des Vertrags tritt der neue Gläubiger an die Stelle des bisherigen Gläubigers (§ 398 Satz 2 BGB@).

Was ist ein dinglicher Vertrag?

Eine dingliche Einigung besteht aus zwei übereinstimmenden Willenserklärungen, die auf eine Übertragung des Eigentums vom Veräußerer auf den Erwerber gerichtet sind. Bei der dinglichen Einigung handelt es sich um einen Begriff, der insbesondere im deutschen Sachenrecht Anwendung findet.

Ist die Verfügung ein Rechtsgeschäft?

Verfügungsgeschäfte. Verfügungsgeschäfte sind Rechtsgeschäfte, die auf eine unmittelbare Änderung eines bestehenden Rechts gerichtet sind, indem das Recht (inhaltlich) Verändert, Übertragen, Belastet oder Aufgehoben wird.

Was ist eine Verfügung Sachenrecht?

Verfügung ist ein Rechtsgeschäft, das unmittelbar eine Änderung, Übertragung, Aufhebung oder Belastung eines Rechts bewirkt. Ist die Verfügung auf die Änderung der dinglichen Rechtslage bezogen, liegt ein dingliches Rechtsgeschäft vor.

Wie viele Geschäfte hat ein Kaufvertrag?

Ein Kaufvertrag kommt zwischen zwei Vertragsparteien zustande. Der Verkäufer bietet einen Kaufgegenstand an, der Käufer nimmt den Kaufgegenstand an. Man spricht von einer übereinstimmenden Willenserklärung der beiden Parteien.

Wann liegt Fehleridentität vor?

Definition: Fehleridentität

Fehleridentität liegt vor, wenn das schuldrechtliche- und das sachenrechtliche Rechtsgeschäft mit dem gleichen Mangel behaftet sind.

In welchem Fall liegt ein wirksamer Kaufvertrag vor?

Damit ein wirksamer Kaufvertrag vorliegt, muss dieser zustande gekommen sein und ihm dürfen keine Wirksamkeitshindernisse entgegenstehen. Das Zustandekommen eines Kaufvertrags setzt eine Einigung voraus, die hier in Form zweier sich deckender Willenserklärungen in Form von Angebot und An- nahme bestehen könnte.

Was versteht man unter dem Trennungsprinzip?

Es besagt, dass das Verpflichtungsgeschäft und Verfügungsgeschäft keine Einheit bilden, auch wenn es sich dabei um einen einheitlichen Lebensvorgang handelt, sondern voneinander zu trennen sind.

Was sind kausale Geschäfte?

Kausalgeschäfte sind Rechtsgeschäfte, aus denen sich der dem abstrakten Geschäft zugrunde liegende Rechtsgrund (lat. „causa“) ergibt. Bei ihnen gehört die causa der Zuwendung zum Inhalt des Geschäfts. Das Kausalgeschäft rechtfertigt das abstrakte Geschäft.

Warum gibt es das Trennungs und Abstraktionsprinzip?

Der Vorteil des Abstraktionsprinzips liegt in der Tatsache, dass die zur Unwirksamkeit führenden Fehler bei Verfügungsgeschäft und Verpflichtungsgeschäft getrennt bewertet werden können.

Wo gibt es das Abstraktionsprinzip?

Das Abstraktionsprinzip sagt, dass bei einem Geschäft (z. B. Kauf eines Autos) das Verfügungsgeschäft (Übergabe des Geldes und des Autos) auch wirksam ist, wenn das Verpflichtungsgeschäft (Kaufvertrag) nicht wirksam ist — und umgekehrt.

Wie viele Verträge hat ein Kaufvertrag?

Beim Kaufvertrag handelt es sich um einen zweiseitig verpflichtenden Vertrag. Der Käufer hat den vereinbarten Kaufpreis zu bezahlen und die gekaufte Sache abzunehmen. Der Verkäufer muss Eigentümer der Sache sein und dem Käufer die Sache übergeben. Die gesetzlichen Regelungen dazu finden sich in den §§ 433 ff.

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