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Welche Vagina Infektionen gibt es?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Karl-Otto Bartsch  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Dazu zählen neben Gardnerella vaginalis und Atopobium vaginae vor allem Bakterien der Gattungen Megasphaera, Prevotella und Mobiluncus. Der pH-Wert der Scheide erhöht sich dadurch deutlich (pH > 4,5).

Welche Infektionen in der Scheide gibt es?

Unspezifische bakterielle Scheideninfektion (bakterielle Vaginose, Aminkolpitis, Gardnerella-Vaginose, unspezifische Kolpitis): Häufige Infektion und Entzündung der Scheide durch eine Kombination verschiedener Bakterien (Mischinfektion), meist Folge eines ungünstigen Scheidenmilieus, aber auch durch Geschlechtsverkehr ...

Wie sieht eine Infektion im Intimbereich aus?

Normalerweise gehen Scheideninfektionen mit einem Scheidenausfluss einher. Dieser Ausfluss unterscheidet sich von einem normalen Ausfluss, da in der Regel zusätzlich Symptome wie Juckreiz, Rötung und manchmal Brennen und Wundsein im Genitalbereich auftreten. Der Ausfluss kann einen fischigen Geruch haben.

Was sind Vaginalinfektionen?

Vaginalinfektionen treten durch eine Störung des natürlichen vaginalen Gleichgewichts auf und werden meistens durch Bakterien oder Pilze verursacht. In einer gesunden Scheide herrscht ein saures Milieu mit einem pH-Wert (Säurewert) von 3,8 bis 4,5.

Wie erkennt man bakterielle Infektion Scheide?

Zu den Symptomen einer bakteriellen Vaginose zählt das Vorkommen eines weißlichen, dünnflüssigen vaginalen Ausflusses mit fischigem Geruch. Hinzu kommen häufig Brennen und Jucken im äußeren Bereich der Scheide. Zusätzlich können Schmerzen sowohl beim Wasserlassen als auch beim Geschlechtsverkehr auftreten.

Was ist eine bakterielle Vaginose?

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Was tun bei Infektionen im Intimbereich?

Gegen bakterielle Vaginose kann der Arzt Antibiotika in Form von Tabletten oder Zäpfchen verordnen. Außerdem kann es sinnvoll sein, nach dem Antibiotikum eine Regeneration der Scheidenflora durchzuführen. Dazu werden Milchsäure-Präparate im Form von Salben oder Zäpfchen angewendet.

Wie sieht eine kranke Scheide aus?

Typisch ist eine porzellanartige Weißfärbung sowie eine Verhornung der betroffenen Hautareale. Dies kann zu einer Schrumpfung der Schamlippen und zu einer Verengung des Scheideneingangs führen. Die Diagnose wird meist durch eine Probeentnahme (Biopsie) gesichert.

Was ist der Unterschied zwischen Scheidenpilz und bakterielle Infektion?

Bakterien sind Lebewesen und können selbstständig überleben. Pilze hingegen brauchen eine Wirtszelle, um sich zu vermehren und zu überleben. Wie der Name schon verrät, wird eine bakterielle Vaginose von Bakterien ausgelöst und ein Scheidenpilz von Pilzen.

Wie sieht eine entzündete Scheide aus?

Bei Infektion ist Ausfluss gefärbt und riecht unangenehm

Oftmals ist der Ausfluss auch gelb-grünlich verfärbt oder blutig und nimmt einen unangenehmen Geruch an. Abhängig vom Erreger kommen weitere Symptome hinzu: Juckreiz und Brennen in der Scheide. gelegentlich Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Was passiert wenn man eine Scheideninfektion nicht behandelt?

Bakterielle Vaginose – Schwangerschaft

Denn die Keime können (wie bei anderen Scheideninfektionen) über den Gebärmutterhals aufsteigen und unter anderem leicht das Risiko für vorzeitige Wehen, Früh- und Fehlgeburt erhöhen.

Wie wird Scheideninfektion diagnostiziert?

Die Diagnose einer bakteriellen Vaginose („Scheideninfektion mit Bakterien“) erfolgt durch den Arzt. Unter dem Mikroskop weist er mit Bakterien dicht bedeckte Epithelzellen der Scheide, so genannte Schlüsselzellen (“clue cells”) nach. Ebenfalls wird vom Arzt ein Amintest (Geruchstest) durchgeführt.

Was ist eine Gardnerella Infektion?

Gardnerella vaginalis (bakterielle Vaginose, Aminkolpitis) ist eine Infektion, die durch den Keim Gardnerella vaginalis ausgelöst wird. Dieser Keim kann durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Er ist aber auch in der Vagina (Scheide) von Frauen nachweisbar, die noch nie Sex hatten.

Wie bekommt man eine Entzündung in der Scheide weg?

Gegen bakterielle Infektionen werden Antibiotika eingesetzt. Zur Wiederherstellung des sauren Scheidenmilieus werden Mittel in die Scheide eingebracht, die Milchsäurebakterien und Östrogen enthalten. Eine Pilzinfektion wird mit Salben oder Zäpfchen gegen Pilze (Antimykotika) behandelt.

Wie sieht eine Kolpitis aus?

Bakterien: Ein farbloser bis grauer, dünnflüssiger Ausfluss deutet auf eine bakterielle Vaginose hin, eine häufige Form der bakteriellen Kolpitis, verursacht durch anaerobe Bakterien wie Gardnerella. Typisch ist hier ein unangenehmer, fischartiger Geruch.

Wie fühlt sich eine Scheidenentzündung an?

Juckreiz, Brennen oder Schmerzen und Ausfluss sind die hauptsächlichen Beschwerden bei einer Scheidenentzündung. Die Schleimhaut der Scheide ist bei geschlechtsreifen Frauen normalerweise gut geschützt gegen Infektionen.

Kann man Scheidenpilz und Vaginose Gleichzeitig haben?

Die Symptome für bakterielle Vaginose (bakterielles Ungleichgewicht) und Candidose (Pilzinfektion im Genitalbereich) haben viele Gemeinsamkeiten und können deshalb schnell miteinander verwechselt werden. Sie können auch gleichzeitig mit einer bakteriellen Vaginose eine Candidose-Infektion haben.

Wie riecht ein Scheidenpilz?

Bei einer Pilzinfektion kann sich der vaginale Ausfluss verstärken. Die meisten Frauen beschreiben ihn dann als krümelig oder quarkartig. Allerdings ist der Ausfluss geruchlos. Sollte er unangenehm bis fischartig riechen, kann das auf eine bakterielle Vaginose hindeuten.

Wie lange dauert eine bakterielle Infektion der Scheide?

Vaginose-Beschwerden werden normalerweise mit den Antibiotika Clindamycin oder Metronidazol behandelt – als Creme, Vaginalzäpfchen oder -tabletten sowie als Tabletten zum Einnehmen. Je nach Wirkstoff, Anwendungsform, Dosierung und Stärke der Beschwerden kann die Behandlung 1 bis 7 Tage dauern.

Was guckt aus der Scheide raus?

Im Extremfall tritt die Gebärmutter ganz oder teilweise aus der Scheide hervor. Mediziner sprechen dann von einem Uterusprolaps oder einem Gebärmuttervorfall. Die Symptome sind hier offensichtlich: Die Gebärmutter ist optisch von außen zu sehen.

Ist eine Entzündung in der Scheide gefährlich?

Die bakterielle Scheidenentzündung (Kolpitis) ist zunächst harmlos. Komplikationen einer Scheidenentzündung ergeben sich aber beim Übergreifen der Erreger auf den Gebärmutterhals oder die Eileiter und Eierstöcke.

Was ist das für ein Knubbel in der Scheide?

Die kleinen Drüsen an beiden Seiten der Scheidenöffnung, sogenannte Bartholin-Drüsen, können blockiert werden. Daraufhin sammeln sich Flüssigkeiten an, die Drüse schwillt an, und es entsteht eine Zyste. Zysten können so klein wie eine Erbse sein, aber auch so groß werden wie ein Golfball oder noch größer.

Wie bekommt man eine bakterielle Infektion im Intimbereich?

Geschlechtsverkehr ist wahrscheinlich der vorrangige Verursacher der Erkrankung. Allerdings wurde Gardnerella vaginalis inzwischen auch bei einer Reihe von gesunden Frauen und Mädchen, die noch nie oder keinen männlichen Geschlechtsverkehr hatten, gefunden.

Ist Vaginose heilbar?

Eine bakterielle Vaginose heilt in der Regel in 10 - 20% der Fälle spontan aus. Nach einer Therapie ist die Rückfallquote mit 60 -70 % allerdings recht hoch. Während einer Schwangerschaft birgt die Erkrankung die Gefahr einer Frühgeburt und sollte daher keinesfalls unterschätzt werden.

Wie kann man eine bakterielle Infektion feststellen?

Viele Keime lassen sich in geeigneten Untersuchungsproben nachweisen. Beispiele für Proben sind Abstriche von Wunden, Stuhlproben, Körperflüssigkeiten wie Urin, Nervenwasser, Absonderungen (Sekrete) aus den Atemwegen und eine spezielle Form von Blutproben (Blutkulturen).

Wie entsteht eine Vaginitis?

Die primäre Vaginitis entsteht, wenn sehr viele Keime von außen eindringen und die zuvor intakte Scheidenflora der Scheide schädigen. Die sekundäre Vaginitis entsteht, wenn das Scheidenmilieu bereits gestört ist und sich auf dieser Basis eine Infektion bildet.