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Welche Traumatherapien gibt es?

Gefragt von: Frau Dr. Valerie Wiegand B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Psychotherapie-Ansätze in der Traumatherapie
  • Kognitive Verhaltenstherapie. ...
  • EMDR (nach Shapiro) ...
  • Somatic Experiencing nach Peter Levine. ...
  • Schonende Traumatherapie. ...
  • Psychodynamische Psychotherapie. ...
  • Imagery Rescripting (nach Smucker) ...
  • Narrative Konfrontation (narrative Expositionstherapie)

Wie läuft eine Traumatherapie ab?

Der Patient begibt sich emotional in das traumatische Erlebnis. Währenddessen bewegt der Therapeut seine Hand abwechselnd rasch nach links und nach rechts. Der Patient soll mit seinem Blick der Hand des Therapeuten folgen. Dieses Vorgehen wird solange wiederholt, bis die Angst nachlässt.

Wie verarbeitet man ein Trauma am besten?

Sich Zeit nehmen: Drängen Sie den Betroffenen nicht zum Reden. Aktiv werden: Bewegung, Musik oder soziale Kontakte können helfen. Keine Betäubung: Alkohol oder Medikamente sollten nicht eingesetzt werden, um das Trauma zu verdrängen. Wenn die Symptome anhalten: Nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch.

Wie lange dauert eine Traumatherapie?

In der ambulanten Therapie werden meist ein oder zwei Mal pro Woche Therapiestunden durchgeführt. Für die Konfrontation mit dem Trauma werden aber meist längere Sitzungen (Doppelsitzungen mit 90 Minuten Dauer) eingeplant.

Wie arbeitet man ein Trauma auf?

Das Trauma überwinden
  1. Sicherheit und Beruhigung. Sich in Sicherheit bringen, sich beruhigen, alles unternehmen, was je half, sich zu beruhigen, Ausruhen, die Erregung abklingen lassen. ...
  2. An hilfreiche Gewohnheiten anknüpfen. ...
  3. Über das Trauma reden! ...
  4. Übung „an Erfolge denken"

Dr. Dietrich Sternberg: Die besten Traumatherapie-Methoden

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Was braucht ein traumatisierter Mensch?

Drücken Sie Ihr Verständnis aus und zeigen Sie ihm, dass er Ihnen vertrauen kann. Schaffen Sie Routine im Alltag zum Beispiel durch geregelte Essenszeiten und motivieren Sie zu gemeinsamen Entspannungsübungen. Schlafstörungen sind oft Teil einer PTBS, begleiten Sie Ihren Angehörigen daher abends ins Bett.

Was passiert wenn ein Trauma nicht behandelt wird?

Das Gehirn ist auf Dauerbereitschaft gestellt um vor einem vermeintlichen, erneuten Trauma zu schützen. Die Folgen davon können Schlaflosigkeit, Ein- und Durchschlafstörungen sowie Konzentrationsschwierigkeiten sein.

Wird Traumatherapie von der Kasse bezahlt?

Gemäss dieser Regelung gehört Psychotherapie inkl. Traumatherapie nur dann zur Leistung der gesetzlichen Krankenkassen, wenn sie zur Heilung oder Besserung einer Krankheit bzw. medizinischen Rehabilitation dient.

Wie viel kostet eine Traumatherapie?

85,- € pro Sitzung – Dauer ca. 60 min.

Ist Traumatherapie anstrengend?

Traumatherapie ist für den Klienten, aber auch für den Therapeuten eine sehr anstrengende Arbeit. Doch diese Arbeit lohnt sich, denn irgendwann ist ein Lichtstrahl im Dunkel zu erkennen und es öffnen sich Türen in den Weg zum Weiterleben, durch die endlich der Käfig der Verletzung verlassen werden kann.

Wie lange dauert Traumaverarbeitung?

Nach 14 Tagen, manchmal erst nach vier Wochen beginnen sich einige Betroffene vom Trauma zu erholen. Kommen weitere erschreckende Nachrichten oder belastende Lebensumstände hinzu, so verzögert sich die Erholungsphase und kann sogar gänzlich ausbleiben. Günstigenfalls sinkt jetzt auch die Dauererregung ab.

Kann man ein Trauma heilen?

Wer ein Trauma erlebt, möchte sich wieder geborgen und sicher fühlen und die Gedanken und die Erinnerungen an die Ereignisse hinter sich lassen. Generell ist eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) heilbar. Bei einem Drittel der Betroffenen gehen die PTBS-Symptome nach einem Jahr wieder zurück.

Wie lange dauert es bis ein Trauma verarbeitet ist?

Die Verarbeitung eines Traumas benötigt Zeit

die ersten vierzehn Tage nach dem Vorfall als Schockphase erlebt werden. In dieser Zeit schaltet der Körper von seinem Überlebensmodus wieder in den Lebensmodus um.

Wann darf EMDR nicht angewendet werden?

EMDR darf auf keinen Fall nicht angewendet werden bei: akuten Psychosen. schweren hirnorganischen Störungen, zum Beispiel Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma.

Wie viele Therapiestunden zahlt die Krankenkasse?

Bei Langzeittherapien ist die Kostenübernahme der gesetzlichen Krankenkassen abhängig vom Therapieverfahren: Für Verhaltenstherapie sind es bis zu 60 Therapiestunden (bei Verlängerung bis zu 80 Stunden), für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie sind es bis zu 60 Therapiestunden (bei Verlängerung bis zu 100 ...

Was ist eine komplexe Traumafolgestörung?

Oft haben die Betroffenen erhebliche Schwierigkeiten im Umgang mit belastenden oder unangenehmen Gefühlen wie zum Beispiel Ärger, Wut oder Trauer. Es gelingt ihnen nicht, die nötige Distanz zu den inneren Vorgängen herzustellen und sich selbst zu beruhigen.

Welche Therapie wird von der Krankenkasse bezahlt?

Welche Psychotherapien bezahlt die Krankenkasse?
  • Psychoanalyse.
  • Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie.
  • Kognitive Verhaltenstherapie.
  • Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT)
  • (EMDR) – Desensibilisierung und Aufarbeitung durch Augenbewegungen.
  • (CBASP) – kognitiv-verhaltenstherapeutisch-analytisches Psychotherapie-System.

Wann sollte ich eine Therapie machen?

Eine Psychotherapie ist notwendig, wenn die Gedanken, Gefühle und das Verhalten eines Menschen dessen Lebensqualität beeinträchtigen. Die Beeinträchtigung kann direkt durch die Symptome der Störung (z.B. starke Angst) entstehen oder aber durch die Folgen der psychischen Störung.

Wer darf sich Traumatherapeut nennen?

Folgende Personen sind dann berechtigt, Traumatherapien anzubieten: Psychotherapeuten (z.B. Psychoanalytiker, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapeuten, Verhaltenstherapeuten) Heilpraktiker, Heilpraktiker für Psychotherapie.

Wie viel Zeit muss zwischen zwei Psychotherapien liegen?

Nach dem Therapieende gilt übrigens die sogenannte 2- Jahres-Frist, eine Regelung der Krankenkassen, die besagt, dass eine erneute Psychotherapie oder Fortführung einer Behandlung immer durch einen externen Gutachter (kein Mitarbeiter der Krankenkasse) geprüft werden soll.

Wie verhalten sich Menschen mit Trauma?

Schlafstörungen, Albträume, Gefühlseinschränkungen, Reizbarkeit sowie große Angst, um sich und die eigene Gesundheit können auftreten. Das plötzliche Wiedererleben des Traumas wird auch Flashback genannt. Diese treten auch in anderen Zusammenhängen auf, z.B. nach Drogeneinnahme.

Wie denken traumatisierte Menschen?

Viele traumatisierte Menschen berichten von "Traumabbruchsschlaflosigkeit": sobald sie anfangen zu träumen, wachen sie auf - aus Angst, der Traum werde sich zu einem traumatischen Alptraum entwickeln. Außerdem neigen sie zu Überwachsamkeit, erhöhter Schreckhaftigkeit und Ruhelosigkeit.

Wie erkennt man dass man traumatisiert ist?

Die wichtigsten Symptome sind:
  • Wiedererleben: Intrusionen, Flashbacks, Alpträume.
  • Übererregung, Nervosität, Schreckhaftigkeit, Schlaflosigkeit.
  • Reizbarkeit, Ungeduld, schlechte Laune.
  • Vermeidung, emotionale Taubheit, Passivität, Rückzug.
  • Misstrauen Scham- und Schuldgefühle, vermindertes Selbstwertgefühl.

Können traumatisierte Menschen lieben?

Häufig lässt es sich bei traumatisierten Menschen erkennen, dass sie sich zudem auch noch in andere traumatisierte Menschen verlieben und hier kommt ein Muster zum tragen, das sich traumatic Bonding nennt. Die beiden Verliebten erleben zunächst den Himmel auf Erden. Fühlen sich zutiefst verstanden und verbunden.

Kann ein Trauma eine Psychose auslösen?

Traumatische Erfahrungen in der Kindheit erhöhen das Risiko, als Erwachsener an einer psychotischen Störung zu erkranken. Laut einer Übersichtsarbeit australischer Psychologen wirkt sich dabei die Art der Erfahrung darauf aus, welche Symptome später im Vordergrund stehen.