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Welche Temperatur darf am Arbeitsplatz sein?

Gefragt von: Frau Kunigunde Krieger  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Grundsätzlich gilt: Die Temperatur in Arbeitsräumen soll 26 Grad nicht überschreiten. Eine Raumtemperatur von mehr als 26 Grad ist nur zulässig, wenn bei Fabriken und Büros auf gute Isolierung gegen Sommerhitze geachtet wird, Fenster und Glaswände einen Sonnenschutz besitzen und die Außentemperatur 26 Grad übersteigt.

Welche Temperatur am Arbeitsplatz ist zumutbar?

Gemäß Nr. 4.2 Abs. 3 ASR soll die Lufttemperatur in Arbeitsräumen und den in Nr. 4.2 Absatz 4 ASR genannten Räumen +26 Grad Celsius nicht überschreiten.

Bei welchen Temperaturen muss der Arbeitgeber reagieren?

Grundsätzlich ist der Arbeitgeber erst verpflichtet tätig zu werden, wenn die Lufttemperatur im Raum 30 °C übersteigt. Dann muss der Arbeitgeber wirksame Maßnahmen ergreifen, um die Belastung der Beschäftigten zu reduzieren.

Wann ist der Arbeitsplatz zu kalt?

So darf es im Büro, als Arbeitsplatz mit niedriger körperlicher Belastung, nach Möglichkeit nur Temperaturen von 19 bis 25 Grad Celsius haben. Bei normaler körperlicher Belastung sind Temperaturen von 18 bis 24 Grad, bei schwerer Belastung sind Mindesttemperaturen von 12 Grad gesetzlich vertretbar.

Ist der Arbeitgeber verpflichtet bei Hitze?

Ein generelles Hitzefrei am Arbeitsplatz gibt es nicht. Wichtig ist die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers: Sobald im Büro 30 Grad erreicht sind, muss er tätig werden, damit es den Mitarbeitern weiterhin gut geht. Im Homeoffice sind die Regeln abhängig davon, ob es sich um Telearbeit oder mobiles Arbeiten handelt.

Hitze - Wie heiß darf es bei der Arbeit sein? I Fachanwalt Alexander Bredereck

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Was tun bei 30 Grad im Büro?

Ab 30 Grad Innenraumtemperatur muss der Chef eine weitere Aufheizung der Räume vermeiden und seinen Beschäftigten Kühlung verschaffen. Beispielsweise durch Jalousien an den Fenstern, die vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Drucker und Kopierer werden dann nur noch in Betrieb genommen, wenn es unbedingt sein muss.

Wann muss ein Arbeitgeber Getränke stellen?

Wenn die Raumtemperatur 26 °C übersteigt, sollten Arbeitgeber außerdem geeignete Getränke bereitstellen, z.B. Wasser, das die Kriterien der Trinkwasserverordnung erfüllt. Bei über 30 °C sind Arbeitgeber sogar dazu verpflichtet. Auch diese Vorgabe ist seit 2021 neu in der ASR A3. 5 hinzugekommen.

Was tun wenn der Arbeitgeber nicht heizt?

Ist die Heizung kaputt, muss der Arbeitgeber unverzüglich einen Handwerker mit der Reparatur beauftragen. Nur in absoluten Ausnahmefällen ist der Arbeitnehmer berechtigt, seine Arbeitsleistung zurückzubehalten und die Arbeit einzustellen.

Wie kalt darf es in einem Büro sein?

Als untere Schwelle sehen die ASR konkrete Mindestwerte der Lufttemperatur vor: Je nach Schwere der Tätigkeit betragen sie zwischen 12 und 20 Grad Celsius. Der höchste Wert, 20 Grad, gilt als Mindesttemperatur für "leichte Arbeit", also beispielsweise bei ruhigem Sitzen und gelegentlichem Gehen im Büro.

Was tun wenn es im Büro zu kalt ist?

Nie wieder frieren – mit unseren 7 Tipps heizt du dem Winter im Büro richtig ein!
  1. Triff die optimale Kleiderwahl. ...
  2. Integriere Bewegung in deinen Arbeitsalltag. ...
  3. Bringe mit bewegtem Sitzen und Gymnastik deinen Kreislauf in Schwung. ...
  4. Wärme dich mit Essen und Trinken von innen. ...
  5. Lache! ...
  6. Lüfte und heize richtig.

Was ist ein Hitzearbeitsplatz?

Hitzearbeitsplätze sind Arbeitsplätze, an denen durch Überforderung der Entwärmungsmechanismen infolge kombinierter Belastung aus Wärmezustand, Umgebungswärme und Arbeitsenergieumsatz am Arbeitsplatz Gesundheitsschäden entstehen können.

Wie lange darf man in der prallen Sonne Arbeiten?

„Es gibt keine absolute Temperaturobergrenze, bei der die Arbeit im Freien eingestellt werden darf“, erläutert die Arbeitsrechtlerin. Das bedeute allerdings nicht, dass sich Betriebe bei großer Hitze um nichts kümmern müssten. „Sie müssen sich an die Vorgaben des Arbeitsschutzgesetzes halten“, so Schulze Zumkley.

Welche Rechte haben Arbeitnehmer bei Hitze?

Ab 30 Grad besteht auch gegenüber den restlichen Arbeitnehmern eine Pflicht Abhilfe zu schaffen, zum Beispiel durch Sonnenschutz, Lüftung, Lockerung der Bekleidungsregeln oder Bereitstellen von kalten Getränken. Dabei hat der Arbeitgeber die Wahl, welche Maßnahmen er ergreift.

Was tun bei 36 Grad im Büro?

Hitzefrei im Büro: Was kann der Arbeitgeber tun, um dem entgegenzuwirken?
  1. Ventilatoren zur Verfügung stellen.
  2. Kleidungsvorschriften lockern.
  3. Gleitzeit einführen (Beschäftigte können erst zur Arbeit erscheinen und diese verrichten, wenn es sich im Büro abgekühlt hat)
  4. kalte Getränke bereitstellen.
  5. Alternativräume anbieten.

Was versteht man unter der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers?

Fürsorgepflicht: Definition

Arbeitgeber sind im Rahmen eines bestehenden Arbeitsverhältnisses verpflichtet, Leben und Gesundheit des Arbeitnehmers zu schützen. Darunter fallen zum Beispiel der Schutz vor Unfällen, ein gut ausgestatteter Arbeitsplatz und ein fairer Umgang miteinander.

Wie niedrig darf die Temperatur im Büro sein?

Temperatur am Arbeitsplatz ist gesetzlich geregelt

Bei leichten Arbeiten im Sitzen muss es am Arbeitsplatz selbst mindestens +20 °C haben. Bei mittelschweren Arbeiten im Stehen oder Gehen reichen +17 °C, bei schweren Arbeiten reicht eine Temperatur von +12 °C.

Ist der Arbeitsplatz jeder Witterung ausgesetzt?

1 Arbeitsstättenverordnung (Anhang 5.1) in besonderer Weise vor Kälteeinwirkungen zu schützen. Sie sind so zu gestalten, dass sie von den Beschäftigten bei jeder Witterung sicher und ohne Gesundheitsgefährdung erreicht, benutzt und wieder verlassen werden können (z.B. durch Schneeräumen, Streuen).

Wie warm muss im Büro sein?

Während der kalten Jahreszeit ist im Büro eine Temperatur zwischen 20 und 24 °C empfehlenswert. Die Arbeitsstättenverordnung schreibt für Räume in denen Bürotätigkeiten bzw. ähnliche Tätigkeiten ausgeführt werden einen Temperaturbereich von 19 bis 25 °C vor.

Wie lange darf man ohne Heizung sein?

Wie lange darf die Heizung ausfallen? Fällt im Winter die Heizung aus, informiere den Vermieter umgehend. Ab dem Zeitpunkt, ab dem die Heizung ausfällt, hat dein Vermieter drei bis vier Tage Zeit, um den Mietmangel zu beheben. Diese Frist gilt als angemessen, sie ist allerdings nicht gesetzlich geregelt.

Wie lange darf man im Kühlhaus Arbeiten?

Bei Raumtemperaturen unter -25 °C dürfen sich Mitarbeiter nicht länger als zwei Stunden ununterbrochen im Kühlhaus aufhalten. Spätestens nach dieser Zeit müssen sie es für mindestens 15 Minuten zum Aufwärmen verlassen.

Ist der Chef verpflichtet Wasser zu stellen?

Arbeitsstättenverordnung verpflichtet den Arbeitgeber

Liegt Hitzearbeit vor, ist der Arbeitgeber durch die Arbeitsstättenverordnung dazu verpflichtet, Trinkwasser oder andere nicht alkoholischen Getränke zur Verfügung zu stellen.

Ist Kaffee holen Arbeitszeit?

Kurz einen Kaffee holen, eine Bildschirmpause oder eine schnelle Dehnübung für den verspannten Nacken machen: „Streng genommen gehört das nicht zur Arbeitszeit und ist eine Pause“, sagt Alexander Birkhahn. Doch in der Praxis werden solche Kurzpausen von bis zu 5 Minuten oftmals vom Arbeitgeber geduldet.

Ist Wasser am Arbeitsplatz Pflicht?

Wasser am Arbeitsplatz

Anders als in anderen Ländern gibt es in Deutschland keine Verpflichtung der Arbeitgeber, seinen Angestellten Trinkwasser bereitzustellen.

Was tun bei 35 Grad im Büro?

Fazit: Auch bei mehr als 35 Grad im Büro bzw. am Arbeitsplatz (nicht: draußen!) hat der Arbeitgeber nicht die Pflicht, Hitzefrei zu erteilen: Vielmehr muss er technische Maßnahmen ergreifen, um die Temperatur zu reduzieren, wozu auch das Aufstellen von Ventilatoren gehören kann. Diese werden zwar in der ASR A3.

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