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Welche Tabletten muss man nach einem Herzinfarkt einnehmen?

Gefragt von: Christiane Dörr  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Gabe von Medikamenten
Heparin, Azetylsalizylsäure, Clopidogrel zur Verhinderung neuer Thrombenbildung. Betablocker bei erhöhter Pulsfrequenz (Tachykardie) Morphin oder Diazepam (Valium), um den Patienten zu beruhigen und die Schmerzen zu nehmen.

Welche Blutverdünner nach Herzinfarkt?

Daneben gibt es noch weitere „Blutverdünner“ wie Clopidogrel, Prasugrel (Effient) und Ticagrelor (Brilique). Wird zum Beispiel ASS nicht vertragen, so kommen meist Clopidogrel oder Prasugrel zum Einsatz. In den meisten Fällen sind sogar zwei Thrombozyten-Aggregationshemmer sinnvoll.

Wie wird man nach einem Herzinfarkt behandelt?

Darüber hinaus sind im Krankenhaus weitere Untersuchungsmethoden und Therapien nach einem Herzinfarkt möglich:
  1. Herzkatheter.
  2. Ballondilatation.
  3. Stent setzen.
  4. Lyse-Therapie (Thrombolyse)
  5. Bypass-Operation.

Welche Medikamente muss man nach einem Stent nehmen?

Heute wird folgende Therapie empfohlen: Nach dem Einsetzen eines Stents ist für drei bis sechs Monate die kombinierte Gabe von ASS (100mg) und Clopidogrel (75mg) notwendig. ASS soll lebenslang eingenom- men werden.

Wie wichtig ist der Betablocker nach Herzinfarkt?

Die antiischämische Wirkung der Betablocker beruht vor allem auf ihrer Herzfrequenz- und Blutdrucksenkung. Die damit verbundene Reduktion der myokardialen Wandspannung vermindert das Risiko einer Myokardruptur beim akuten Infarkt.

Wie geht es weiter nach einem Herzinfarkt? – Dr. Heart erklärt

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Welcher Betablocker nach Herzinfarkt?

In Bezug auf die Wahl der Betablocker bei Zustand nach Herzinfarkt sind sich alle Leitlinien einig: Nach Studienlage kommen nur Folgende infrage: Propranolol, Metoprolol, Timolol, Acebutolol, weil nur für diese – nicht aber für andere, ebenfalls untersuchte – ein Nutzen bei Indikation KHK nachgewiesen wurde.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einen zweiten Herzinfarkt zu bekommen?

Insgesamt erleidet etwa jeder dritte Herzinfarktpatient einen weiteren Infarkt. Ein wichtiger Faktor dafür ist, wie stark Ihr Herz geschädigt wurde. Zusätzlich hängt die Prognose für einen weiteren Infarkt stark von Ihrem Verhalten und Ihrem Lebensstil ab.

Welche Medikamente nach Herzinfarkt und Stent?

Die medikamentöse Weiterbehandlung besteht gewöhnlich aus: Azetylsalizylsäure (ASS), nach Stent in Kombination mit Clopidogrel, ACE-Hemmer oder AT1-Antagonisten, Betablocker und Cholesterinsenker (Statin). Weiter erhält der Patient leichte Kost und wird unter krankengymnastischer Anleitung allmählich mobilisiert.

Wie oft muss ein Stent kontrolliert werden?

Die erste kardiologische Kontrolle empfehle ich meinen Patienten in der Regel, drei bis sechs Monate nach der Stent-Implantation durchführen zu lassen. Anschließend reichen je nach Krankheitsverlauf jährliche Kontrollen aus, was für jeden Patienten individuell in der Sprechstunde festgelegt werden kann.

Was darf man nicht mit Stents?

Damit es nicht zu einer Wiederverengung im Bereich des Stents kommt (Restenose), achten Sie auf Ihren Lebensstil und nehmen Sie Ihre Medikamente regelmäßig ein. Insbesondere ist eine gesunde Ernährung und Bewegung wichtig. Verzichten Sie auf das Rauchen und bauen Sie, falls notwendig, Übergewicht ab.

Wie lange dauert die Genesung nach einem Herzinfarkt?

Dr. Goss: Das hängt natürlich ganz entscheidend von den Belastungen am Arbeitsplatz ab. Kann man in dem einen Fall schon nach 2–3 Wochen wieder die Arbeit aufnehmen, so kann das bei einer körperlich bzw. psychisch sehr belastenden Tätigkeit auch schon mal 4–6 Wochen dauern.

Kann sich das Herz nach dem Herzinfarkt wieder erholen?

Nach einem überstandenen Herzinfarkt bleiben abgestorbene Herzmuskelzellen und Narben zurück, die sich negativ auf die Pumpleistung des Herzens auswirken. „Inzwischen ist belegt, dass sich das Herz zwar selbst regenerieren kann, allerdings nur in einem geringen Ausmaß, das heisst zu 0,5 bis zwei Prozent pro Jahr.

Kann man nach einem Herzinfarkt wieder normal leben?

Heute sind Ihre Überlebenschancen nach einem Herzinfarkt deutlich besser als noch vor Jahren. Dennoch sollten Sie nach einem derart einschneidenden Ereignis nicht weiterleben wie zuvor. Entscheiden Sie sich lieber ganz bewusst für einen gesunden Lebensstil.

Kann man trotz Blutverdünner einen Herzinfarkt bekommen?

Mögliche Erklärung für erhöhtes Herzinfarktrisiko bei Einnahme bestimmter Blutverdünner. Das Risiko für einen Herzinfarkt ist bei Patienten mit Vorhofflimmern, die mit oralen Thrombininhibitoren (OTI) behandelt werden, etwas höher als bei Patienten, die Vitamin-K-Antagonisten einnehmen.

Warum Ramipril nach Herzinfarkt?

In großen Studien mit Captopril, Lisinopril, Trandolapril und Ramipril ist nachgewiesen, daß durch den Einsatz dieser Substanzen die Gesamtmortalität von Postinfarktpatienten signifikant gesenkt werden kann.

Was sind die Folgen von einem Herzinfarkt?

Mögliche akute Folgen eines Herzinfarkts

Bleibt er zu lange unentdeckt, kann es zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen (Kammerflimmern) kommen – die häufigste lebensbedrohliche Komplikation nach einem akuten Herzinfarkt. Eine weitere direkte Folge kann die akute Herzschwäche sein.

Wann muss ein Stent erneuert werden?

Bei etwa 20 von 100 wird innerhalb von 4 Jahren ein erneuter Eingriff notwendig (Stent oder Bypass-Operation), weil Stents sich zugesetzt haben oder neue Verengungen entstanden sind. Bei etwa 94 von 100 Behandelten lindert eine Bypass-Operation die Beschwerden dauerhaft.

Kann man trotz Stent einen Herzinfarkt bekommen?

Stents können einen Herzinfarkt oder Herztod nicht verhindern, aber sie können Beschwerden lindern. Häufig lassen sich diese Beschwerden aber auch nur mit Medikamenten ausreichend behandeln. Bei Ihnen ist eine Herzkatheter-Untersuchung geplant.

Kann man mit einem Stent alt werden?

Leben mit Stent. Menschen mit einem Stent können ein uneingeschränktes Leben führen.

Wie lange können die Stents im Herz bleiben?

Stents sind Röhrchen aus einem ganz feinen Metallgerüst, welche das Blutgefäss – in diesem Fall durch Ablagerungen verengte Herzkranzgefässe – offen halten und den Blutfluss sicherstellen sollen. Diese Stents bleiben im Patienten bis an dessen Lebensende drin.

Wie schnell kann man einen 2 Herzinfarkt bekommen?

Wer einen akuten Herzinfarkt überlebt hat, ist die ersten 30 Tage danach immer noch stark gefährdet. Auch wenn die Patienten wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden sind, drohen im ersten Monat nach dem lebensbedrohlichen Ereignis die Herzkranzgefäße erneut dichtzumachen und einen weiteren Infarkt auszulösen.

Wie viele Herzinfarkte kann man überleben?

Getty Images/iStockphoto/privat Kardiologe Heribert Brück erklärt die wichtigsten Maßnahmen nach einem Herzinfarkt. Etwa 300.000 Menschen in Deutschland erleiden jedes Jahr einen Herzinfarkt. 250.000 von ihnen überleben ihn – meist dank schneller medizinischer Maßnahmen.

Was ist der schlimmste Herzinfarkt?

Vorderwandinfarkte und Hinterwandinfarkte bergen das gleiche Risiko für Sie als Patient. Hinterwandinfarkte sind jedoch insoweit gefährlicher, als dass sie sich nicht mit der üblichen Symptomatik anmelden.

Was ist der beste Betablocker?

Middeke empfahl Nebivolol als »den besten Betablocker, den wir haben«, weil er im Gegensatz zu den älteren Substanzen auch den zentralen Blutdruck senkt und zusätzlich über eine NO-Freisetzung eine vasodilatierende Wirkkomponente besitzt.

Wann darf man keine Betablocker nehmen?

Wer sollte auf Betablocker verzichten? Betablocker dürfen u.a. nicht bei Patienten mit Asthma bronchiale, mit stark verlangsamter Herzfrequenz, mit akuter Herzinsuffizienz oder mit einer bestimmten Störung der Erregungsleitung (AV-Block) verwendet werden.

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