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Welche Sozialleistungen dürfen nicht gepfändet werden?

Gefragt von: Monique Appel  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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In den Pfändungsfreigrenzen ist gesetzlich festgelegt, wie viel ein Gläubiger von Ihrem Einkommen pfänden kann. Die Werte gelten in der Regel auch für Sozialleistungen wie Rente oder Arbeitslosengeld. Sozialhilfe, Grundsicherung im Alter und Arbeitslosengeld II (Hartz 4) sind grundsätzlich unpfändbar.

Welche Bezüge können nicht gepfändet werden?

Wie hoch ist der Pfändungsfreibetrag/die Pfändungsfreigrenze? Der unpfändbare Grundbetrag (Pfändungsfreigrenze) beträgt ab dem 1. Juli 2022 monatlich 1.330,16 Euro. Bis dahin galt die Grenze von 1.252,64 Euro. Die Beträge beziehen sich auf das Nettoeinkommen der betroffenen Person.

Können Sozialleistungen auf einem P-Konto gepfändet werden?

Auch Sozialleistungen sind nur über ein P-Konto vor einer Pfändung geschützt. Umwandlung in ein P-Konto: Jede Person hat den Anspruch auf Umwandlung des Girokontos in ein P-Konto, auch wenn noch keine Pfän- dung besteht. Wenn das Konto bereits gepfändet ist, muss die Bank innerhalb von vier Geschäftstagen um- wandeln.

Kann ALG 1 gepfändet werden?

Das Arbeitslosengeld und das Arbeitslosengeld II sind als laufend gezahltes Sozialeinkommen wie Arbeitseinkommen (vgl. § 8 – Arbeitseinkommen) pfändbar (§ 54 Abs. 4 SGB I).

Kann ein Hartz 4 Empfänger gepfändet werden?

Ja, Arbeitslosengeld II zählt als pfändbares Einkommen. Gepfändet werden kann aber erst ab der geltenden Pfändungsgrenze für Arbeitseinkommen – ab 01. Juli 2021 beträgt diese 1.252,64 € monatlich (1.178,59 € bis 30.06.2021). Ist eine Hartz 4 Nachzahlung pfändbar? Nein, Hartz 4 Nachzahlungen sind pfändungsfrei.

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Was darf gepfändet werden 2022?

Seit der letzten Anpassung im Juli 2021 liegt die Pfändungsfreigrenze bei 1.252,64 Euro pro Person an unpfändbarem Arbeitseinkommen. Sie steigt zum 1. Juli 2022 um 6,2 Prozent. Konkret bedeutet das auf einen unpfändbaren Betrag von 1.330,16 Euro. Dieser gilt allerdings für einen Schuldner ohne Unterhaltspflichten.

Was kann bei einem P-Konto gepfändet werden?

Ein P-Konto bietet automatisch einen Pfändungsschutz von 1.340 Euro je Kalendermonat. Weitere Beträge können auf Nachweis freigegeben werden. Zur Umwandlung eines Girokontos in ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) reicht ein entsprechendes Umwandlungsverlangen der Kontoinhaber:innen gegenüber ihrer Bank aus.

Können SGB II Leistungen gepfändet werden?

“Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch sind bisher gemäß § 54 Absatz 4 SGB I wie Arbeitseinkommen, d. h. nach Maßgabe der Vorschriften in den §§ 850c ff ZPO, pfändbar.

Was darf bei Hartz 4 gepfändet werden?

Es gelten dieselben Pfändungsgrenzen wie bei Arbeitseinkommen. Derzeit besteht eine Freigrenze von 1.252,64 EUR Nettolohn monatlich (Stand seit Juli 2021). Müssen Sie Unterhalt für Eltern, Ehegatten oder Kinder leisten, erhöht sich dieser Betrag bis auf maximal 3.839,14 EUR.

Wann sind Sozialleistungen Pfändbar?

Bedingt pfändbar ist Kindergeld und zwar nur durch das Kind selbst. Alle anderen Sozialleistungen können wie Arbeitseinkommen gepfändet werden. Dies gilt insbesondere für sogenannte Sozialleistungen mit Lohnersatzfunktion – wie Arbeitslosengeld, Renten, Krankengeld, Übergangsgeld oder Unterhaltsgeld.

Kann der Hartz 4 Bonus gepfändet werden?

P-Konto bei Hartz 4. Laufende Geldleistungen sind per Gesetz pfändbar – das gilt auch für Arbeitslosengeld II. Weil Leistungsbezieher aber in der Regel auf jeden Cent angewiesen sind, empfiehlt es sich, ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) einzurichten. Das gilt besonders für Leistungsempfänger mit Schulden.

Was passiert mit dem Geld auf dem P-Konto wenn es über dem Freibetrag liegt?

Da der monatliche Freibetrag überschritten wird, wird der doppelte Zahlungseingang von der Bank eingezogen. Jedoch wird der abgeschöpfte Betrag automatisch in den Folgemonat übernommen und kann schließlich vom Kontoinhaber frei genutzt werden.

Wird Wohngeld beim P-Konto angerechnet?

Wohngeld, Erziehungsgeld, Elterngeld und Mutterschaftsgeld sind nur pfändungsfrei, wenn die Pfändung bei der auszahlenden Stelle erfolgt. Alternativ kann man eine Freigabe der Beträge bei Gericht beantragen. Über eine P-Kontobescheinigung sind die Beträge jedoch nicht geschützt.

Kann die Grundsicherung gepfändet werden?

In den Pfändungsfreigrenzen ist gesetzlich festgelegt, wie viel ein Gläubiger von Ihrem Einkommen pfänden kann. Die Werte gelten in der Regel auch für Sozialleistungen wie Rente oder Arbeitslosengeld. Sozialhilfe, Grundsicherung im Alter und Arbeitslosengeld II (Hartz 4) sind grundsätzlich unpfändbar.

Kann ein 450 Euro Job gepfändet werden?

Da die maximal möglichen Einkünfte aus einem Minijob von 450,00 Euro unter der Pfändungsfreigrenze für eine Person ohne Unterhaltspflichten von derzeit monatlich 1.079,99 Euro liegen, sind diese nicht pfändbar oder müssen von Ihnen nicht an Ihren Insolvenzverwalter zur Befriedigung der Gläubiger abgeführt werden.

Ist der familienzuschlag Pfändbar?

Nicht pfändbar sind:

Heirats- und Geburtshilfen. Kindergeld. Pflegegeld. Sozialleistungen (Dienst-/Sachleistungen)

Wie hoch ist der Freibetrag bei einem P-Konto 2022?

4. Wie hoch ist der aktuelle Freibetrag? Ab dem 1. Juli 2022 beträgt der unpfändbare Grundbetrag 1 330,16 Euro (bisher: 1 252,64 Euro) monatlich. Dies entspricht einer Erhöhung um 6,19 %.

Kann das Arbeitsamt Mein Konto pfänden?

Mit dem P-Konto haben Sie Anspruch auf einen Grundfreibetrag. Dieser Freibetrag darf von den Gläubigern nicht gepfändet werden. Erhalten Sie Arbeitslosengeld, sind diese Gutschriften grundsätzlich auch pfändbar.

Wie komme ich an mein Geld bei einer Kontopfändung?

Sollten Ihre Einkünfte langfristig unterhalb der pfändbaren Beträge liegen, haben Sie die Möglichkeit einen Antrag auf Beendigung der Kontopfändung zu stellen. Wird diesem Antrag statt gegeben, können Sie wieder frei über Ihr Konto verfügen. Die Antragsstellung erfolgt wieder bei Ihrem zuständigen Amtsgericht.

Kann das Wohngeld gepfändet werden?

Wohngeld gehört nach § 26 SGB I zu den Sozialleistungen i.S.d. § 11 SGB I und ist zweckgebunden. Es ist unpfändbar, soweit die Pfändung nicht wegen Ansprüchen erfolgt, die Gegenstand der §§ 9 und 10 WoGG sind.

Kann die Bank Sozialleistungen einbehalten?

Kann die Bank Sozialleistungen einbehalten? Haben Sie ein P-Konto, ist nur Ihr persönlicher Freibetrag geschützt. Übersteigt Ihr Guthaben diesen Betrag, können auch Sozialleistungen gepfändet werden.

Kann ein P-Konto vom Finanzamt gepfändet werden?

Bei einer Kontopfändung darf das Finanzamt ebenso wie alle anderen Gläubiger auf das gesamte Guthaben zugreifen. Jedenfalls sofern es im Rahmen ihrer Forderungen liegt. Und: Der Schuldner kann das nur verhindern, indem er sein Konto in ein sogenanntes Pfändungsschutzkonto (kurz: P-Konto) umwandelt.

Kann ich mein Geld auf ein anderes Konto überweisen lassen?

Sein Gehalt auf ein anderes Konto zu überweisen kann in einigen Situationen, wie beispielsweise bei einem Vollstreckungsversuch, eine Straftat darstellen. Sollte es zu einer rechtskräftigen Verurteilung nach § 288 StGB wegen Vollstreckungsvereitelung ist die Restschuldbefreiung nicht gefährdet.

Welches Konto kann nicht gepfändet werden?

Mit einem P-Konto können Sie Ihr Guthaben in einem bestimmten Umfang vor der Pfändung schützen und darüber frei verfügen. Der Pfändungsfreibetrag beläuft sich ab dem 01.07.2022 auf 1.340,00 Euro pro Kalendermonat.

Wie viel Geld kann man mit einem P-Konto abheben?

Ein Grundfreibetrag (seit 1. Juli 2022: 1.340 Euro pro Kalendermonat) bleibt dabei automatisch verfügbar. Weitere Beträge (Kindergeld usw.) können auf Nachweis freigegeben werden.