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Welche Schulden sind Geldschulden?

Gefragt von: Frau Prof. Isabel John B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Geldschulden bezeichnen die Summe aus (Investitions-)Krediten, Wertpapierschulden und Kassenkrediten. Geldschulden werden finanzstatistisch in der Schuldenstatistik berichtet.

Was für Schulden sind Geldschulden?

Die Geldschuld ist keine Gattungsschuld (siehe Geldschuld). Die Geldschuld ist eine Schickschuld. Denn nach der Vorstellung des Gesetzgebers hat der Geldschuldner das Geld von seinem Wohnsitz oder seiner Niederlassung an den Gläubiger (z.B. Verkäufer) zu übermitteln.

Was ist ein Geldschuldner?

Im Allgemeinen wird unter dem Begriff Schuldner ein Geldschuldner verstanden. Ein Schuldner ist prinzipiell jedoch jeder, der zu einer Leistung verpflichtet ist. Dies kann, muss aber nicht in einer Geldleistung bestehen.

Sind Geldschulden Schickschulden?

Geldschulden sind Bringschulden bzw. Schickschulden. Damit hat der Schuldner seine Zahlung auf seine Gefahr und seine Kosten dem Gläubiger zu bringen oder zu schicken.

Welche Art der Schuld gibt es?

Das BGB kennt drei verschiedene Schuldarten: die Holschuld, die Bringschuld und die Schickschuld.

Volker Pispers erklärt Geld und Schulden - ich, wie Du diese Schulden schnellstens los wirst.

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Wie werden Schulden unterteilt?

Schulden - weitere Unterteilung

Hypotheken, Darlehensschulden) kurzfristige Schulden (z. B. Verbindlichkeiten, Wechselverbindlichkeiten, erhaltende Anzahlungen)

Wann liegt Schickschuld vor?

Die Schickschuld ist ein Rechtsbegriff aus dem Schuldrecht Deutschlands, wonach der Leistungsort beim Schuldner liegt, denn seine Leistungshandlung liegt im Absenden und der Erfolgsort beim Gläubiger. Kommt die Leistung dort an, ist der Erfolg eingetreten. Erfüllt wird bereits am Leistungsort/Erfüllungsort.

Was sind Holschulden und Schickschulden?

Schuld, deren Erfüllungsort der Wohnsitz des Schuldners ist, der Schuldner ist aber verpflichtet, die Leistung an einen anderen Ort (Ablieferungsort, Bestimmungsort) zu senden. Eine Schickschuld ist z.B. die Geldschuld oder die Verpflichtung des Verkäufers beim Versendungskauf. Anders: Bringschuld, Holschuld.

Was versteht man unter Schickschuld?

Die Schickschuld ist eine der Schuldarten und definiert den Ort der Leistungserbringung als den Wohnort des Schuldners. Dieser versendet die Ware oder Leistung an den Gläubiger, der diese später an seinem eigenen Wohnort erhält.

Ist die Geldschuld eine Gattungsschuld?

Geldschuld (Allgemeines)

Der Geldschuldner schuldet keine Sache, sondern einen Wert. Er hat den geschuldeten Wert zu bezahlen, z.B. 100 Euro. Da der Schuldner einen Geldbetrag (Wert) schuldet und keine Sache (z.B. Geldmünze oder Geldschein), ist die Geldschuld keine Gattungsschuld.

Wo befindet sich der Gerichtsstand für Geldschulden?

1 ZPO grundsätzlich der Ort, an welchem der Schuldner zur Zeit der Entstehung des Schuldverhältnisses seinen Wohnsitz hatte. Dies gilt - wie § 270 Abs. 4 BGB ausdrücklich klarstellt - auch für Geldschulden. Leistungsort für die Zahlungspflicht des Beklagten ist demnach an seinem Wohnsitz.

Was ist das Gegenteil von Schuldner?

Schuldner – das Gegenteil von Gläubiger

Das Gegenstück zum Schuldner ist der Lieferant (Kreditor).

Was ist ein Schuldner und was ein Gläubiger?

Gläubigerin/Gläubiger ist eine Person, die gegen eine andere Person (Schuldnerin/Schuldner) einen Anspruch hat. In einem zweiseitigen Vertrag ist jede Partei gleichzeitig Gläubigerin/Gläubiger und Schuldnerin/Schuldner.

Warum sind Warenschulden Schickschulden?

Warenschulden sind Schickschulden, wenn die Versendung der Ware vereinbart ist. Der Verkäufer versendet die Ware von seinem Ort an einen anderen Ort. Bei der Schickschuld nimm der Verkäufer die Versendungshandlung (Leistungshandlung) bei sich vor.

Welcher Anwalt hilft bei Schulden?

Dann sind Sie berechtigt, die Schulden selbstständig einzufordern oder mit professioneller Unterstützung eine offene Forderung eintreiben zu lassen. Infrage kommen dafür: Anwalt. Gerichtsvollzieher.

Was versteht man unter Bringschuld?

Bringschuld ist ein Rechtsbegriff aus dem Schuldrecht und bedeutet, dass Leistungs- und Erfolgsort der Wohn- beziehungsweise Geschäftssitz des Gläubigers ist. Dorthin muss der Schuldner kommen, um seine Schuld zu erfüllen.

Wie kann eine Gattungsschuld zur Stückschuld werden?

Durch den Gefahrübergang vom Schuldner auf den Gläubiger, beschränkt sich die Gattungsschuld des Schuldners auf die angeboten Sache, d.h. auf eine konkrete Sache aus der Gattung. Dadurch wird die Gattungsschuld zur Stückschuld (sog. Konkretisierung der Gattungsschuld zur Stückschuld).

Wann hat ein Schuldner die Leistung zu erbringen?

Im deutschen Zivilrecht bestimmt § 269 BGB, dass die Leistung an dem Ort zu erfolgen hat, an welchem der Schuldner zur Zeit der Entstehung des Schuldverhältnisses seinen Wohnsitz hatte, wenn ein Ort für die Leistung weder bestimmt noch aus den Umständen, insbesondere aus der Natur des Schuldverhältnisses, zu entnehmen ...

Wann liegt ein Versendungskauf vor?

Ein Versendungskauf liegt vor, wenn der Verkäufer die Kaufsache auf Wunsch des Käufers nach einem anderen Ort als dem Erfüllungsort versendet. Der Begriff des Erfüllungsortes iSd § 447 BGB ist identisch mit dem des Leistungsortes, also dem Ort, an dem der Schuldner seine Leistungshandlung vorzunehmen hat.

Ist Fremdkapital Schulden?

Fremdkapital bildet in der Betriebswirtschaftslehre das Gegenteil von Eigenkapital und bezeichnet die Schulden – Verbindlichkeiten und Rückstellungen – eines Unternehmens. Es bildet damit den Kapitalteil des Unternehmens, das nicht den Eigentümern selbst, sondern fremden Kapitalgebern (Gläubigern) gehört.

Was ist der Unterschied zwischen Verbindlichkeiten und Schulden?

Grundsätzlich handelt es sich bei Verbindlichkeiten um Schulden, wobei dies nichts mit einer Ver- oder Überschuldung zu tun haben muss. Verbindlichkeiten entstehen immer, wenn ein Schuldner die vereinbarte Gegenleistung zur bereits erhaltenen Leistung eines Gläubigers noch nicht erbracht hat.

Wie wird das Vermögen geordnet?

Bei der Inventur sichtet man das Inventar eines Unternehmens und sortiert es in drei übergeordnete Bereiche ein: Vermögen (Anlagevermögen, Umlaufvermögen) Schulden (langfristige Schulden, kurzfristige Schulden) Eigenkapital (Vermögen minus Schulden)

Wer zählt als Gläubiger?

Im Schuldrecht wird als Gläubiger bezeichnet, wer von einem anderen, dem Schuldner, eine Leistung fordern kann (§ 241 Abs. 1 Satz 1 BGB). Die Rechtsbeziehung zwischen Gläubiger und Schuldner wird als Schuldverhältnis bezeichnet. Zur Durchsetzung machen diese einen Anspruch geltend.

Wer kommt zum pfänden?

Die Sachpfändung wird von einem Gerichtsvollzieher (im Privatrecht) oder einem Vollziehungsbeamten im öffentlichen Recht durchgeführt. Der Gerichtsvollzieher sucht in der Wohnung des Schuldners nach pfändbaren Gegenständen. Hierzu zählen alle nicht lebensnotwendigen Gegenstände.

Wer kann Gläubiger sein?

Bank, Familie und Lieferanten treten im Rahmen des Schuldverhältnisses als Gläubiger auf. Der Gläubiger wird in der Buchführung auch als Kreditor bezeichnet. Diesem wird etwas geschuldet. Du als Schuldner wirst als Debitor bezeichnet.

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