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Welche Schuld hat Faust?

Gefragt von: Frau Prof. Manja Kühne B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Dennoch wird Faust nicht die ausschließliche Schuld zugeschoben. Faust ist nicht für Gretchens Isolierung verantwortlich. Zwar drängt er Gretchen dazu, ihrer Mutter den tödlichen Trank zu verabreichen, doch ihm ist nicht bewusst, dass dieser tödlich ist.

Ist Faust ebenfalls an Gretchens Tod schuldig?

Teil“ mit dem Namen Gretchen hat juristisch gesehen große Schuld auf sich geladen. So stirbt durch ihre unwissende Beihilfe ihre Mutter, ihr Bruder wird durch ihren Verstoß gegen die moralischen Sitten der Gesellschaft von ihrem Geliebten getötet und schließlich bringt sie ihr eignes Kind um.

Was hat Faust für ein Problem?

Woran verzweifelt er? Faust hat jedes damalige existierende Fach studiert. Nun merkt er aber, dass ihn dieses Wissen nicht zur erhofften Erkenntnis gebracht hat und zweifelt an dem Sinn all seiner Existenz. Des Weiteren strebt Faust nach dem Nächst-Höheren und ist mit dem derzeitigen Zustand nie zufrieden.

Was wollte Faust?

Wer ist dieser Faust? Er ist ein relativ betagter Mann, der sein ganzes Leben damit verbracht hat zu studieren und dessen einziges Lebensziel darin besteht seinen enormen, schon krankhaften Wissensdrang zu stillen. Unter anderem hat er ein abgeschlossenes Theologie-, Jura- und Philosophiestudium.

Warum scheitert Faust?

Faust scheitert an seiner Maßlosigkeit; er kann nicht akzeptieren, dass er nicht gottgleich ist und dass seinem Wissensdrang Grenzen gesetzt sind. Beim Versuch, den Geist der Erde zu beschwören, begegnet Faust ihm zwar, jedoch bekommt er nicht die gewünschten Antworten.

Faust | Analyse | musstewissen Deutsch

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Ist Faust egoistisch?

Faust ist ein egoistischer Wissenschaftler. Er will selbst besser werden, auch wenn andere darunter leiden müssen. Er geht selbst zu Grunde und nimmt Gretchen mit, aber sie kann noch gerettet werden. Faust gibt Gretchen einen Schlaftrunk von Mephisto, durch den Gretchens Mutter stirbt.

Was will Goethe mit seinem Faust sagen?

»Faust – Der Tragödie erster Teil« ist ein Drama von Johann Wolfgang von Goethe. Es ist das bedeutendste Werk der deutschen Literatur. Goethe schildert das rastlose Streben nach Wissen und die nie gesättigte Begierde eines Menschen, der mit seinem Leben unzufrieden ist.

Welchen inneren Konflikt hat Faust?

Ein zentrales Hauptmotiv ist die innere Zerrissenheit. Faust fühlt sich zerrissen zwischen den beiden Mächten seiner inneren Gedanken- und Gefühlswelt, zwischen seinem Verlangen nach Rationalität und seinem Drang zu körperlichen Freuden und Sinnlichkeit.

Was lehrt uns der Faust?

Mit der Figur des Faust hat Goethe den Entwurf eines modernen Menschen geschaffen. Und dieser moderne Mensch will immer mehr: mehr Wissen, mehr Geld, mehr Sex. Der Kick kann nicht groß genug sein. Grenzen akzeptiert er nicht.

Wen tötet Faust?

Während Faust und Valentin kämpfen, lässt Mephisto Valentins Hand erlahmen und ermuntert Faust, zuzustechen. Faust tötet Valentin. Faust und Mephisto fliehen aus der Stadt.

Wer ist das Böse in Faust?

In Goethes Tragödie „Faust“ ist Mephisto die Figur des Teufels. Im Christentum zum Beispiel ist der Teufel die Personifizierung des Bösen. Ursprünglich aber war er ein Engel. Weil er gegen Gott rebellierte, wurde er von ihm auf die Erde verbannt.

Ist Faust ein Bösewicht?

Da der Wunderglaube abnahm, wurde das Interesse gegenüber Faust ein literarisches. Als Sinnbild eines Menschen, der sich aus mittelalterlicher Demut befreit, dessen Selbstbewusstsein aber in Hybris umschlägt, wurde er zu einem beliebten Vanitas-Symbol. In aller Regel blieb er dabei ein Narr oder Bösewicht.

Warum trinkt Faust das Gift nicht?

Der Geist erinnert Faust jedoch nur höhnisch an seine Sterblichkeit als Mensch und zieht ab. Als Mensch aber fühlt er sich unfähig, Glück aus den Freuden des Lebens zu ziehen. Er will sich mit Gift das Leben nehmen, doch trinkt es nicht, als er vom Glockenläuten zum Ostersonntag an seine Kindheitstage erinnert wird.

Warum ist Faust schuldig?

Faust ist selbst und hauptsächlich für Gretchens Situation verantwortlich. Während er sich dies nicht eingestehen will, wird Gretchen durch ihre Schuldgefühle in den Wahnsinn getrieben in ihrer Zelle. Deshalb möchte sie auch nicht mehr leben.

Warum muss Gretchen sterben?

Im Kerker schließlich muss Faust Gretchen völlig verwirrt vorfinden. Sie hat ihr neugeborenes Kind getötet und soll dafür hingerichtet werden. Sie erkennt Faust zunächst nicht und hält ihn für den Henker, der sie verfrüht abholen will. Nachdem Gretchen ihn schließlich erkannt hat, will Faust sie zur Flucht überreden.

Warum hat Gretchen ihr Kind getötet?

Unsere gründliche und chronologische Schilderung von Gretchens Kindsmord beginnt mit der sexuellen Beziehung, die sie mit dem Gelehrten eingeht, und wird mit Gretchens Schande- und Schamgefühlen fortgesetzt, als sie erfährt, dass sie schwanger ist. Von Faust allein gelassen, erlebt sie im Kerker Schuld und Trauer.

Was ist die Gretchenfrage in Faust?

Darin stellt die Figur Margarete, genannt Gretchen, der Hauptfigur Heinrich Faust die Frage: „Nun sag', wie hast du's mit der Religion? Du bist ein herzlich guter Mann, Allein ich glaub', du hältst nicht viel davon.

Was war die Gretchenfrage?

Herkunft: Der Ursprung des Wortes Gretchenfrage liegt in Vers 3415 von Faust I, wo Gretchen Faust fragt: „Nun sag', wie hast du's mit der Religion? “. In der Folgezeit wurden Fragen, deren Inhalt, deren Tendenz, deren Wirkung oder deren Bedeutung mit der Frage Gretchens korrespondierte, als Gretchenfrage bezeichnet.

Warum ist Faust zeitlos?

Goethes Tragödie ist zeitlos aktuell. Bis heute spiegelt sie den Umgang mit der Welt, der im Namen des Fortschritts, aber auch der Liebe und Befreiung über Leichen geht.

Warum lässt sich Faust auf den Teufel ein?

In der Hoffnung, wieder neue Lebensfreude zu entdecken, lässt er sich auf einen Pakt/eine Wette mit dem Teufel Mephisto ein. Im Zuge dieser Wette ist es Mephistos Ziel, Faust zu „versuchen“ und ihn vom rechten Weg abzubringen.

Was ist der Pakt zwischen Faust und Mephisto?

Faust wendet ich hier also vollkommen von seinem alten Leben ab; und prompt bietet Mephisto ihm den Pakt an, welcher besagt, dass die beiden sozusagen „einander“ dienen; Mephisto dient Faust, indem er ihn auf der Erde glücklich macht, während, Faust Mephisto dann im Gegenzug im Jenseits dienen soll.

Sind Faust und Mephisto Gegenspieler?

Das Drama ,,Faust"-Der Fragödie Erster Teil" von Johann Wolfgang von Goethe, veröffentlicht 1808, thematisiert die Suche nach dem Sinn des Lebens. Faust und Mephistopheles stellen die beiden Hauptpersonen aus dem Drama da. Dabei ist Faust der Protagonist und Mephisto der Antagonist, also Fausts' Gegenspieler.

Wie endet Faust?

Mit Gretchens Hinrichtung und der Errettung ihrer Seele endet der erste Teil des Faust; die Gelehrtentragödie findet ihre Fortsetzung und Erfüllung im zweiten Teil.

Wie ist das Ende von Faust?

Gretchens Ende

Faust hat von Gretchens Unglück erfahren: Sie sitzt im Kerker und erwartet ihre Hinrichtung, weil sie, von aller Welt verlassen, ihr Kind ermordet hat. Faust gibt Mephisto die Schuld dafür, doch der Teufel weist diese von sich, schließlich habe er nur das getan, was ihm von Faust befohlen worden sei.

Ist Mephisto der Teufel?

Mephistopheles (kurz Mephisto) ist der Name des oder eines Teufels im Fauststoff. Es handelt sich um einen dienstbaren Geist, der um Beistand angerufen oder als Paredros (spiritus familiaris) magisch herbeigezwungen wurde.

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