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Welche Rechte hat der Verbraucher bei Fernabsatzgeschäften?

Gefragt von: Manfred Opitz  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Für Verbraucher gilt bei einem Fernabsatzgeschäft eine Widerrufsfrist von 14 Tagen. Sie können sich also noch zwei Wochen lang gegen die Bestellung entscheiden. Bei Dienstleistungen beginnt die Frist mit dem Vertragsschluss, bei Warenlieferungen dann, wenn die Ware zugestellt wurde.

Welche Rechte hat der Kunde bei Fernabsatzverträgen?

Der Verbraucher hat nach Abschluss eines Fernabsatzvertrages regelmäßig ein Widerrufsrecht nach § 355 BGB. Hierbei handelt es sich um ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Der Verbraucher kann also innerhalb dieser Frist ab Erhalt der Ware und entsprechender Belehrung ohne Angabe von Gründen den Vertrag widerrufen.

Welche Rechte habe ich als Verbraucher?

Die wichtigsten Rechte der Käufer sind Widerruf, Gewährleistung, Garantie und Umtausch.

Warum sind Verbraucher bei Fernabsatzverträgen besonders geschützt?

Wer im Internet oder per Telefonbestellung einkauft, kann die Waren vorher nicht prüfen. Daher sollen Verbraucher bei diesen sogenannten Fernabsatzverträgen besonders geschützt werden.

Was ist im Fernabsatz zu beachten?

Durch das Fernabsatzgesetz wird dem Verbraucher die Möglichkeit eingeräumt, jeden Vertragsabschluss im Fernabsatz innerhalb einer Frist von 2 Wochen zu widerrufen. Zur Fristwahrung ist eine rechtzeitige Absendung des Widerrufs ausreichend.

Was ist ein Fernabsatzvertrag?

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Wann gilt das fernabsatzrecht?

Warenabsatz basiert auf speziellem Vertriebs- oder Dienstleistungssystem. Das Fernabsatzrecht gilt nur, wenn der Unternehmer regelmäßig Waren oder Dienstleistungen im Wege des Fernabsatzes vertreibt und hierfür ein eigenes Vertriebssystem eingerichtet hat.

Was regelt das Fernabsatzgesetz?

Das Fernabsatzgesetz regelt die Anbahnung und den Abschluss von Distanzgeschäften, also Geschäften, die ausschließlich im Wege der Fernkommunikation zu Stande gekommen sind.

Welche Rechte gelten für Verbraucher im Internet?

Widerrufsrecht beim Online-Kauf

Bestellt ein Verbraucher online ein Produkt steht ihm ein 14-tägiges Widerrufsrecht zu. Demnach kann er die Ware ohne Angabe von Gründen zurückschicken. Es gibt jedoch Ausnahmen, die vom Widerrufsrecht ausgenommen sind.

Welche Sonderregeln gelten für Verträge im Internet Fernabsatzverträge?

Bei einigen Fernabsatzverträgen steht dem Verbraucher nach § 312g Abs.
...
2 BGB kein Widerrufsrecht zu:
  • Lieferung von Waren, die nach Kundenspezifikationen angefertigt werden oder eindeutig auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten sind ( z.B.: Maßanzug )
  • Schnell verderbliche Ware,

Wann gilt das Widerrufsrecht bei Fernabsatzverträgen nicht?

Das Widerrufsrecht erlischt damit erst spätestens nach 12 Monaten und 14 Tagen. Der Unternehmer sollte den Verbraucher bereits vor Vertragsschluss über sein Widerrufsrecht informieren.

Welche Rechte hat der Kunde?

Steht die Fehlerhaftigkeit der Ware fest, so hat der Kunde gegen den Verkäufer verschiedene Rechte. Der Käufer hat bei Lieferung einer mangelhaften Ware zunächst einen Anspruch auf so genannte Nacherfüllung. Er kann also Nachbesserung der fehlerhaften Sache oder Ersatzlieferung einer neuen Sache verlangen.

Welche Rechte hat man als Kunde?

Ihre Rechte beim Einkaufen
  • Gewährleistung.
  • Garantie.
  • Umtausch.
  • Rückgaberecht.

Welche Rechte und Pflichten gibt es bei Online Bestellungen?

Recht auf Prüfung der Ware

Der Verbraucher darf die online gekaufte Ware prüfen und das nicht „nur“ auf Beschädigungen durch den Versand. Wenn beispielsweise eine Hose im Online-Shop bestellt wird, kann die natürlich vorher nicht anprobiert werden. Das darf der Verbraucher zu Hause nachholen.

Warum Widerrufsrecht bei Fernabsatzverträgen?

Das beruhe auf dem Zweck des Widerrufsrechts bei Fernabsatzverträgen, der darin bestehe, den Verbraucher vor der Gefahr einer Fehlentscheidung beim Kauf zu schützen, da der Verbraucher vor Vertragsschluss die Ware nicht besichtigen oder sich ihre Eigenschaften im persönlichen Gespräch erläutern lassen könne (BGH aaO, ...

Wer trägt die Beweislast beim Fernabsatzvertrag?

BGH: Beweislast liegt beim Verbraucher

Die entsprechende Beweislast, ob ein Fernabsatzvertrag vorliegt, trägt nach den allgemeinen Grundsätzen der Verbraucher. Erst, wenn die ausschließliche Verwendung von Fernkommunikationsmitteln beim Vertragsschluss feststeht, hat der Unternehmer darzulegen und ggf.

Was versteht man unter einem fernabsatzgeschäft?

Unter Fernabsatzgeschäft versteht man Vertragsabschlüsse, die ausschließlich mit Fernkommunikationsmitteln wie Katalog, Brief, Telefon, E-Mail und Internet abgewickelt werden.

Ist ein Fernabsatzvertrag ein Kaufvertrag?

Bei dem Fernabsatzvertrag handelt es sich nicht um eine gesonderte Vertragsart. Der Vertrag selbst ist immer ein Kaufvertrag, ein Werkvertrag o. Ä. Fernabsatzverträge sind eine Unterform der Verbraucherverträge.

Habe ich immer 14 Tage Widerrufsrecht?

Das Widerrufsrecht gilt in der Regel 14 Tage nach Abschluss eines Vertrages oder dem Erhalt bestellter Ware. Um einen Vertrag zu widerrufen, müssen Sie dies dem Händler oder Vertragspartner mitteilen. Dies kann formlos geschehen, also z.B. per E-Mail.

Wann gibt es kein Widerrufsrecht?

Kein Widerrufsrecht, wenn kein Fernabsatzvertrag

Fernabsatzverträge gemäß § 312 b BGB sind Verträge über die Lieferung von Waren oder die Erbringung von Dienstleistungen zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher unter ausschließlicher Verwendung von Fernkommunikationsmitteln.

Was muss ich bei einem Online Shop beachten?

Was ist zu beachten, wenn man einen Onlineshop eröffnet? Gründer sollten sich vor allem rechtlich gut absichern. Datenschutz, Impressumspflicht, Angaben zu Lieferzeiten und Preisen – das sind nur einige der Punkte, die zu Abmahnungen führen können, wenn sie nicht ausgewiesen werden.

Was tun wenn Online Shop nicht reagiert?

Sollte die Fristsetzung ohne Ergebnis verlaufen, würde ich Ihnen raten, Strafanzeige wegen Betrugs gegen den Geschäftsführer der Firma zu stellen und gegebenenfalls einen Rechtsanwalt mit der Durchsetzung ihrer Interessen zu beauftragen.

Welche Rechtstexte braucht ein Online Shop?

I. Folgende „Rechtstexte“ dürfen in keinem Webshop fehlen:
  • Impressum.
  • Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)
  • Widerrufsbelehrung samt Muster-Widerrufsformular.
  • Datenschutzerklärung.
  • Zahlungs- und Versandhinweise.
  • Hinweise zur Batterieentsorgung.

Was muss ich bei einem Widerruf beachten?

Widerruf erklären

Wichtig ist, dass das Unternehmen den Widerruf dem richtigen Kunden und dem betreffenden Vertrag zuordnen kann. Geben Sie die wichtigsten Vertragsdaten, wie die Vertrags- und Kundennummer an. Eine Begründung, warum der Vertrag widerrufen wird, ist nicht notwendig.

Ist das Fernabsatzgesetz noch gültig?

Durch die Schuldrechtsmodernisierung wurde das Fernabsatzgesetz aufgehoben. Die Bestimmungen zu den Fernabsatzverträgen wurden teilweise wörtlich aus dem Fernabsatzgesetz übernommen und sind heute in den §§ 312b ff. BGB sowie in der BGB-Informationspflichten-Verordnung zu finden.

Wann spricht man von einem Fernabsatzvertrag?

Begriff: Verbrauchervertrag über die Lieferung von Waren oder über die Erbringung von Dienstleistungen unter ausschließlicher Verwendung von Briefen, Katalogen, Telefonanrufen, E-Mails und anderen Fernkommunikationsmitteln. Der Fernabsatzvertrag war ursprünglich im Fernabsatzgesetz vom 27.6.2000 (BGBl. I 897) geregelt.